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Updated: 18.12.2012 16:09

Arbeitskämpfe in Italien

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Eine Lösung, nur im Sinne des Profits new

Die Regierung Monti hat, wie berichtet, per Dekret verfügt, dass das ILVA-Stahlwerk für zwei Jahre weiter produzieren darf. Dagegen haben jetzt die vertretenen Gewerkschaften CGIL und USB gemeinsam mit dem Forum Arbeitsrechte eine Protestkampagne gestartet: Der einzige Weg, der die Gesundheit der Belegschaft und der Bevölkerung schützen könnte, sei die Enteignung des Rivakonzerns und seine Fortführung in einer Weise. die eben Belegschaft und Bevölkerung die Möglichkeit gäbe, die Gefahren zu beseitigen. Dass ist die Grundaussage des gemeinsamen Aufrufs "Giù le mani dalla salute e dal lavoro" externer Link vom 04. Dezember 2012, hier bei der USB.

Siehe dazu auch: "Giù le mani dalla salute e dal lavoro" externer Link - der Aufruf zum Unterzeichnen bei petizioni online.

Arbeitsplätze oder Umweltschutz? Gewerkschaften versuchen andere Lösungen, denn Belegschaften leiden unter beidem...

"Das Stahlwerk ILVA im süditalienischen Taranto muss teilweise schließen, da es die Umwelt vergiftet und Krankheiten und Tod bringt. Das hat die zuständige Staatsanwaltschaft beschlossen und außerdem Haftbefehle gegen die gesamte Führungsriege einschließlich des Konzernchefs Emilio Riva ausgestellt. Die Arbeiter und auch die Lokalpolitiker protestieren gegen diese Verordnung" - so beginnt "Tragödie in Taranto: Schließung einer Giftschleuder treibt Arbeiter auf die Straße" externer Link ein Artikel von Anna Maldini im Neues Deutschland vom 30. Juli 2012, in dem es weiter heisst: "(…)Die Maßnahme gefährdet rund 5000 Arbeitsplätze in der Fabrik, die zum italienischen RIVA-Konzern gehört, der auch zwei Stahlwerke in Brandenburg betreibt. Sofort nach Bekanntwerden gingen in Taranto etwa 8000 Menschen auf die Straße. Auch am Wochenende blockierten sie alle Zufahrtwege in die Stadt in der Region Apulien. Die Gewerkschaften riefen einen unbefristeten Streik aus. Mauro Liuzzi von der Metallgewerkschaft UILM erklärte: »Es geht nicht an, dass die Fehler von einigen jetzt auf allen lasten. Hierher kommen die Arbeiter jeden Tag, um ihre Familien zu ernähren. Wir fordern unser Recht auf Arbeit, das natürlich mit dem Recht auf Gesundheit und eine saubere Umwelt verknüpft werden muss.« Kritik kam zudem vom italienischen Industrieverband…".

  • Stahlwerk in Italien: Dreckschleuder produziert weiter
    Gerichte schließen ein berüchtigtes Stahlwerk in Tarent. Die Regierung hebt per Dekret den Beschluss wieder auf - mit einem Verweis auf den Arbeitsmarkt. Artikel von Michael Braun in der TAZ vom 03.12.2012 externer Link
  • Ilva - Belegschaft ausgesperrt - Dauerversammlung im Betrieb...

    "Die Chefs des süditalienischen Ilva-Stahlwerks schicken 5.000 Beschäftigte nach Hause. Gegen die Besitzer wurden Haftbefehle ausgestellt" - so beginnt "Zwangsurlaub für Stahlarbeiter" externer Link - ein Artikel von Michael Braun in der TAZ vom 27. November 2012, in dem es weiter heisst: "Von der Justiz beschlagnahmt, von der Firmenleitung stillgelegt, von den Arbeitern besetzt: Die seit Monaten andauernde Auseinandersetzung um das Ilva-Stahlwerk im süditalienischen Tarent ging am Montag in die nächste Runde. Gleich sieben neue Haftbefehle nämlich stellten die Untersuchungsrichterinnen Patrizia Todisco und Vilma Gilli aus – gegen den Eigentümer Emilio Riva, gegen dessen Sohn Fabio, gegen Manager, gegen einen Professor und einen Provinzpolitiker. Der Vorwurf: Sie alle hätten in einer kriminellen Vereinigung darauf hingewirkt, dass Ilva trotz der Ausbringung enormer Schadstoffmengen – von Feinstaub über Benzopyren bis zu Dioxin – ungestört weiterproduzieren konnte…"
    Siehe dazu: "Permanent general workers’ assembly in Ilva after the lockout of their plant" externer Link vom 27. November 2012 bei libcom, ein Bericht über die nach der faktischen Aussperrung organisierte permanente Versammlung auf dem Betriebsgelände.

  • Italiens größtes Stahlwerk: Giftfabrik soll schließen
    Zu viel Feinstaub, Dioxin und Kohlenmonoxid: Ein Gericht ordnet an, das größte Stahlwerk des Landes zu schließen. Die Gewerkschafter sind uneins. Artikel von Michael Braun in der TAZ vom 28.09.2012 externer Link. Aus dem Text: "(.) Doch gerade die Arbeitnehmervertreter sind tief gespalten. Die beiden Metallerverbände FIM und UILM riefen zum Streik. Die linke FIOM dagegen fürchtet, die Arbeiter würden so zu Handlangern der Eigentümerfamilie Riva. Diese sei nun in der Pflicht, mit "enormen Investitionen" das Stahlwerk endlich technisch und ökologisch auf Vordermann zu bringen. Noch radikaler ist die Haltung des Komitees "Freie und denkende Bürger und Arbeiter". Einige Hundert von ihnen gingen am Donnerstag ebenfalls auf die Straße - gegen die Gewerkschaften. "Nicht die Stadt, sondern Ilva blockieren", das müsse die Marschroute sein, verkündete das Komitee, die Menschen in Tarent seien "der Lügen und der Spielchen, die der Eigentümer Riva mit den Gewerkschaften treibt, überdrüssig"."
  • Taranto: Gegen Werksschliessung. Gegen Umweltvergiftung und Gesundheitsschäden
    Nicht nur in Italien war die Medienberichterstattung über den Widerstand gegen die angeordnete Riva-Werksschliessung davon geprägt, dass die Belegschaft sozusagen gemeinsam mit dem Unternehmen für die weitere Existenz kämpfe, trotz aller Schäden und Gefahren. Der Bericht "La magnifica giornata di lotta del 2 agosto a Taranto" externer Link der Confederazione Cobas Taranto vom 03. August 2012 setzt da ganz andere Akzente: Die Zusammenarbeit ist vor allem der Mehrheitsgewerkschaft UILM zu verdanken (deren Vorsitzender vorher Regionalvorsitzender in Taranta war) - während wachsende Teile der Belegschaft keineswegs ihre Gesundheit und über die Umweltschädigungen die der Bevölkerung riskieren wollen, weswegen auch Belegschaftsmitglieder bei den Gesundheitskomitees die entstanden sind aktiv sind und sich auch an der erfolgeichen Störung der "Einheitskundgebung" beteiligt haben.
    Siehe dazu auch: "Des ouvriers contre le crime industriel" externer Link am 16. August 2012 bei Pièces et main d’œuvre, worin auch noch weitere Informationen über die örtlichen Komitees zu finden sind.

  • Stahlwerk Ilva: Italien streitet über Taranto
    Italiens Regierung kämpft gegen die Schließung des größten Stahlwerks. Viele sehen in dem Machtgezerre einen Beleg für die unberechenbare Justiz. Auch Korruption soll es gegeben haben. Artikel von Tobias Bayer in der FTD vom 17.08.2012 externer LinkAus dem Text: "(.) Sollte Ilva schließen, könnte das auch Folgen für Deutschland haben. Denn Riva ist in der Bundesrepublik stark präsent. Nach dem Fall der Mauer übernahm die Riva-Familie von der Treuhand zwei Werke in Brandenburg, in Hennigsdorf und in Brandenburg an der Havel. Ende der 90er-Jahre kauften die Italiener ein kleines Werk im hessischen Lampertheim dazu. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen derzeit 1500 Mitarbeiter in Deutschland. Die deutsche Belegschaft ist angesichts der Geschehnisse in Italien extrem besorgt und zeigt sich mit ihren Kollegen in Apulien solidarisch. Sie veröffentlichte Anfang August eine Mitteilung, in der sie die Ilva-Gegner als "Maschinenstürmer aus dem 19. Jahrhundert in England" bezeichnete."
  • Siehe dazu auch: "Streik gegen Werksschließung" externer Link von Micaela Taroni am 03. August 2012 in der jungen welt, worin auch auf folgendes verweisen wird: "Die gestrige Großdemonstration der Ilva-Arbeiter und ihrer Familien in Taranto wurde von Umweltaktivisten gestört. Diese versuchten unter anderem, die Ansprache des Chefs der Metallgewerkschaft FIOM, Maurizio Landini, zu unterbrechen".

Journalisten streiken am Montag gegen Verleumdungsgesetz: Haft für Reporter, nur Geldstrafe für Chefredakteure vorgesehen

Die italienischen Journalisten treten am kommenden Montag in den Streik, um gegen ein Mediengesetz zu protestieren, das Haftstrafen für Reporter vorsieht, wenn sie sich einer Verleumdung schuldig machen, während für Chefredakteure lediglich Geldstrafen geplant sind. "Mit dem Streik wollen wir das Parlament aufrufen, einen sinnlosen und brutalen Gesetzentwurf abzulehnen, mit dem man Journalisten nur einschüchtern will", betonte die Journalistengewerkschaft FNSI…“ Artikel auf derStandard vom 23.11.2012 externer Link

Missstände bei der Melonenernte

In Nardò haben undokumentierte Arbeiter*innen (in der Landarbeit tätige Tagelöhner*innen) im Sommer 2011 gestreikt. Die Auseinandersetzung bei Gericht hält an und kann nun einen ersten Teilerfolg verbuchen. Meldung auf PrekärCafe vom November 2012 externer Link. Auf der Webseite Links zu weiteren Artikeln und Anmerkungen des Übersetzers. Aus dem Text: „Sie sollen die ausländischen Arbeiter*innen bei der Melonenernte auf den Feldern von Nardò wie “Sklaven” behandelt haben. Daher hat der “Zwischen”richter Alcide Maritati gestern, am Ende des Zwischenverfahrens gegen die 16 mutmaßlichen (mafiösen) Mitglieder, die an der Schweißarbeit von hunderten verzweifelten Arbeitskräften verdient haben, die Angeklagten ins Hauptverfahren überführt: 9 Migrant*innen (von Chefs einzelner Arbeitstruppen bis hin zu den sog. “Caporali”, die für die Arbeitgeber*innen u.a. Tagelöhner*innen organisieren und hierfür einen Großteil der Löhne einstecken) sowie 7 Unternehmer*innen aus Nardò, Porto Cesareo, Scorrano und Carmiano. Die Staatsanwaltschaft setzt damit den Weg zur Eindämmung solcher “Sklaverei” fort, trotz der gegenteiligen Stellungnahme des Überprüfungsgerichts. “Es ist eine historische Entscheidung”, erklärt Yvan Sagnet, der junge tunesische Ingenieur, der als Leader, der die Aufstände in Nardò angeführt hat, durch die Medien ging.“

Piacenza (Italien): Verladearbeiter*innen blockieren Gittertore von IKEA. Sturmangriff der Polizei, fünf verletzte Arbeiter*innen

"Sie haben sich heute Früh um 6 Uhr gegenüber den Gittertoren von IKEA in Piacenza getroffen. Die Arbeiter*innen des Consorzio Gestione Servizi (CGS) [Konsortium für Dienstleistungsmanagement] kamen pünktlich und wurden unterstützt von der S.I. Cobas, von TNT- und GLS-Arbeiter*innen sowie vom Unterstützungsnetzwerk für Arbeiter*innen in der Logistik. Sie haben begonnen die Gittertore der Niederlassung des Schwedischen Unternehmens zu besetzen, um den Warenumschlag zu blockieren - als Form des Protests, um die Einhaltung ihrer Rechte einzufordern. Die Arbeiter*innen fordern die Anwendung und Einhaltung der nationalen Kollektivverträge; das Einhalten von Sicherheitsnormen; die Kündigung von Abteilungsleiter*innen, die Arbeiter*innen nicht respektieren; die Aufhebung disziplinärer Maßnahmen sowie die Wiedereinstellung der gekündigten Kolleg*innen." Übersetzung eines italienischen Artikels auf Clash-City-Workers vom 02.11.2012 externer Link. Siehe dazu:

  • Unterstützt die prekär Beschäftigten des Ikea-Zentrallagers für Italien in Piacenza bei ihrem Arbeitskampf
    Die Homepage der österreichischen Soli-Initiative externer Link

  • Online-Streikposten gegen Kündigungen bei IKEA: Website unter Beschuss
    Der Schwedische Riese ist nach den Kündigungen in Piacenza und einem gewerkschaftlichem Kampf, der seit Tagen mit Demonstrationen und Auseinandersetzungen auf der Straße vorangeht, weiter unter Beschuss. Übersetzung eines Textes von Alessandro Delfanti, in: il Fatto Quotidiano, 8.11.2012. Eine Info von Mayday Wien: MAYDAY! MAYDAY! no borders! no precarity! in einer Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 10.11.2012. Darin auch die Links zu einer "Anleitung zur Mo(e)bel(isierungs)-Demontage" und einer sehr schöne Seite bei den Clash City Worker mit dem Titel "SUBVERT IKEA" u.a. mit dem Bild "Boicotta Ikea: Kill Billy"

  • All-out strike and clashes at Ikea plant
    All-out strike and clashes at Ikea plant"Four workers have been hospitalized after riots took place in front of the gates of the Ikea plant in Piacenza this morning (November 2). The plant is the Swedish corporation's main Italian storage centre and its workers are nominally employed by several cooperatives. However, as is often the case in Italy, the name 'cooperative' hides a dire reality of exploitation, the ignoring of labour regulations and of national collective agreements. (.) Later in the afternoon, the Mayoral Office of Piacenza hosted a negotiation. At the end of the talks, representatives of the cooperatives promised not to fire the 12 workers involved; however, they announced that they would transfer the workers to other IKEA plants. COBAS deems this agreement unacceptable; among other things, it would cost them their entire union representation in the Piacenza plant." Beitrag von Mathias Will auf Struggles in Italy vom 03.11.2012 externer Link, inklusive eines verlinkten Videos

Heißer Herbst in Italien: Gewerkschaften kündigen weitere Proteste an. Zehntausende Arbeitsplätze gefährdet

Angesichts der Stillegungen von Industriebetrieben kommt es in Italien derzeit vermehrt zu Protesten. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht dieser Tage Sardinien. Am Dienstag demonstrierten den zweiten Tag in Folge Hunderte Menschen gegen die geplante komplette Schließung eines Aluminiumwerks des US-Konzerns Alcoa auf der Mittelmeerinsel. Aufgebrachte Mitarbeiter belagerten im Hafen der sardischen Stadt Olbia die Fähre, mit der sie nach einer Kundgebung in Rom wieder eingetroffen waren. Sie rollten Spruchbänder mit Appellen für den Erhalt des Betriebs aus. (…) Insgesamt sprechen die Gewerkschaften von 180 000 Jobs, die derzeit allein in der italienischen Industrie gefährdet seien. Der stärkste Gewerkschaftsverband CGIL droht der Regierung Monti mit einem ganztägigen Generalstreik, sollten nicht sofort Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit ergriffen werden. CGIL-Chefin Susanna Camusso kündigte eine große Herbstkampagne an. So werden am 28. September die Staatsbeamten gegen geplante Kürzungsmaßnahmen streiken. 4,4 Millionen Italiener sind laut CGIL-Angaben von Arbeitslosigkeit betroffen. Denn zu den 2,7 Millionen offiziell Arbeitslosen müsse man 1,68 Millionen Menschen dazurechnen, die in Kurzarbeit sind oder die Jobsuche bereits aufgegeben haben.Artikel von Micaela Taroni in der jungen Welt vom 13.09.2012 externer Link

Rebellion der unsichtbaren Sklaven

Migrantische Landarbeiter in Italien beginnen mit Streiks für ihre Rechte zu Kämpfen
Sie werden wie Skaven behandelt. Doch nun fangen Italiens migrantische Landarbeiter an, sich zu wehren. In Italien arbeiten etwa 100 000 Landarbeiter, die fast wie Sklaven gehalten werden. Oft sind sie illegal im Land und damit »unsichtbar«. Das nutzen skrupellose Unternehmer aus, um ihnen einen Hungerlohn zu zahlen und sie menschenunwürdig zu behandeln. Doch immer häufiger rebellieren diese »neuen Sklaven«
…“ Artikel von Anna Maldini  in Neues Deutschland vom 10.09.2012 externer Link

Sardinien: Kumpel verschanzen sich mit Sprengstoff

Struggles in Italy – Information about Italian strugglesDramatischer Arbeiterprotest auf Sardinien: Bergleute drohen mit Selbstmord unter Tage. Artikel von Wolf H. Wagner, Florenz, im Neues Deutschland vom 28.08.2012 externer Link. Aus dem Text: "In einer Blitzaktion haben 40 sardische Kumpel die Kohlemine von Nuraxi Figus bei Connesa besetzt. In einem Schacht in 373 Meter Tiefe haben sie sich mit 350 Kilogramm Sprengstoff verschanzt. Die Bergarbeiter drohen, im Falle der Nichtbeachtung ihrer Forderungen den Schacht und sich in die Luft zu sprengen. Weitere Arbeiter blockieren die Straßenzufahrten zum Grubengebiet, meterhohe Kohlehaufen versperren die Zufahrt. Der Protest der Arbeiter richtet sich gegen die Absichten des Unternehmens, die Kohlegruben von Sulcis im Südwesten Sardiniens zu schließen. Die Arbeiter fordern von der Regierung Monti Zusagen über eine eventuelle Wiederaufnahme der Produktion oder über die Weiterverwendung der Schachtanlagen. Geplant ist, in den stillgelegten Flözen ein Kohlendioxidendlager zu schaffen. Dazu fordern die Bergleute vom Staat eine Investitionsbeihilfe von 200 Millionen Euro aus dem von Mario Monti angekündigten Wachstumsplan." Siehe dazu für weitere Informationen auch:

  • Schicht im Schacht
    Die Kohlekumpel in Sardinien sind nicht die einzigen, die um ihre Arbeitsplätze in der von Deindustrialisierung und Krise betroffenen italienischen Region kämpfen. Artikel von Catrin Dingler in der Jungle World vom 06.09.2012 externer Link. Aus dem Text: „Fernab der touristischen Traumstrände hat im Südwesten Sardiniens der Nachsommer mit einem spektakulären Arbeitskampf begonnen. Etwa 50 Minenarbeiter der Bergbaugesellschaft Carbosulcis riegelten vergangene Woche die Zufahrtswege zur Kohlegrube Nuraxi Figus ab und verbarrikadierten sich in einem knapp 400 Meter unter der Erde liegenden Stollen. Seither wechselt sich die Belegschaft mit dem Streikdienst unter Tage ab. Im besetzten Streckenabschnitt befindet sich auch das Sprengstofflager. In der ersten Aufregung drohten die Streikenden, sie seien zu jeder »verrückten Tat« bereit. (…)  Jede langfristige, strukturpolitische Investitionsentscheidung für das Kohlebergwerk hat Montis Übergangsregierung dagegen erst einmal vertagt, bis auf weiteres soll die Mine weiterbetrieben werden. Die Kohlekumpel haben daraufhin am Montag nach einer mehrstündigen Vollversammlung beschlossen, ihren Streik auszusetzen. Sie kündigten aber an, in Alarmbereitschaft zu bleiben.“

  • Struggles in Italy - Information about Italian struggles
    Struggles in Italy externer Link provides information in English, Spanish, and French on current struggles in Italy. It strives to give an international echo to Italian social movements, and to promote information and awareness in languages other than Italian. It aims to be as transparent as possible about our sources and we expect our readers to do the same. Struggles In Italy licensed under a Media Commons license: so take and share whatever you want, but, please, do cite it.

Streik an italienischen Stränden sorgt für leere Liegestühle

"Ausgerechnet in der Hauptferienzeit streiken in Italien landesweit die Betreiber von Badestränden. 30'000 Strandbäder blieben am Freitag drei Stunden lang geschlossen. Es waren weder Bademeister zu sehen noch wurden Liegen oder Sonnenschirme aufgestellt. Die Betreiber der Strandbäder wollten damit gegen die Regierung von Mario Monti in Rom protestieren. Diese übt ihrer Ansicht nach zu wenig Druck auf die EU aus, um eine eine Revision der sogenannten Bolkenstein-Richtlinien zu erreichen. Das EU-Gesetz sieht vor, dass ab 2016 alle Lizenzen für Strandbäder versteigert werden müssen. (.) Im Gegensatz zu den Badbetreibern sagten die Tankstellenpächter einen für Freitag geplanten Streik ab. Sie hatten Protestaktionen gegen die vom Kabinett beschlossene Liberalisierung angekündigt. Nach Angaben der Regierung wäre der Streik nicht legal gewesen, denn in der Hauptferienzeit sei in Italien eine Schliessung der Tankstellen nicht erlaubt. Darauf wurde der Arbeitsausstand abgesagt. Hintergrund des Protests sind Regierungspläne, den Tankstellen-Markt für andere Anbieter zu öffnen." Meldung auf swissinfo.ch vom 03.08.2012 externer Link

Generalstreik gegen Sparpaket in Italien

Monti eint die Gewerkschaften: Generalstreik gegen Sparpaket in Italien

"Das Sparpaket, das die Regierung Monti verabschiedet hat und über das jetzt das Parlament entscheiden muss, ist ungerecht, und die Lasten liegen vor allem bei den Rentnern und der ärmeren Bevölkerung. Das ist die Meinung der drei großen italienischen Gewerkschaften CGIL, CISL UIL, die für heute einen dreistündigen Generalstreik einberufen haben..." Artikel von Anna Maldini, Rom, im Neues Deutschland vom 12.12.2011 externer Link

Prekärer Streik

In Italien nimmt die Idee eines prekären Streiks zunehmend Formen an. Seit etwa einem Jahr arbeiten AktivistInnen (u.a. aus dem Kontext von 1.März/MigrantInnenstreik/ein Tag ohne uns, mayday, etc.) an der Konkretisierung und Umsetzung der Idee. Am 24./25. September findet in Bologna die konstituierende Versammlung für den prekären Streik statt. Siehe dazu die Aktionsseite externer Link (italienisch). Siehe dazu auch:

Wenn die Kämpfe zuwandern: Streik in der grünen Fabrik in Nardò (Süditalien)

"»Jetzt wird gestreikt!«, hallt es am Samstag durch den Bauernhof Boncuri in Nardò bei Lecce. Afrikanische Arbeiter, die aus ganz Italien zur Ernte hier zusammengekommen sind, rufen das in ein Megafon. 60 Prozent der eilig abgeschlossenen Wassermelonenernte vergammeln auf den Feldern, unter anderem weil Melonen zu Schleuderpreisen aus Griechenland und der Türkei importiert werden. Nun sollen die Migranten Tomaten ernten. Auch hier sind die von den ebenfalls afrikanischen Vorarbeitern [caporali1] festgelegten Löhne noch niedriger als letztes Jahr: 3,50 Euro pro 100 Kilo-Kiste bei großen, sieben Euro bei Kirschtomaten. Als dann am Samstagmorgen noch die Anweisung kommt, dass die Tomaten auf den Feldern gleich noch sortiert werden sollen, kommt es zum Streik." Dossier mit einigen Artikeln über den aktuellen Streik afrikanischer Erntearbeiter in Süditalien auf der Webseite von Wildcat externer Link. Sie wurden von GenossInnen verfasst, die gerade vor Ort sind und mit vielen Leuten gesprochen haben.

Gegen Kahlschlag auf den Werften

Die staatliche Werft Fincantieri beschäftigt (noch) rund 2.500 Arbeiter. Die Regierung des Unaussprechlichen hat einen weiteren Sparplan aufgelegt, der für die Werftbeschäftigten unter anderem vorsieht, dass sie gezwungen werden, sich bei Einkommensverlusten frühpensionieren zu lassen. Die Schliessung von Werften ist ebenfalls Bestandteil des Plans. Dagegen gab es heftige und spontane Proteste - und auch hier massiven Polizeieinsatz, die zunehmend europaweit übliche Reaktion auf die Wahrnehmung demokratischer Rechte. Ein kurzer Bericht dazu "Clashes in Italian ports over job cuts" externer Link am 25. Mai 2011 bei libcom

WAGNER COLORA von den ArbeiterInnen besetzt

  • Videoclip zur Josef-Wagner-Stiftung: Foundation Wagner group and The charitable aims
    "Sarkastischer Videoclip der Arbeiter über die "gemeinnützigen und mildtätigen Zwecke" der Josef-Wagner-Stiftung: Bereits im März 2009 wurden bei WAGNER COLORA 29 Arbeitsplätze abgebaut. Nun sollen weitere 37 Beschäftigte entlassen und die Produktionsstätte in Gessate geschlossen werden. Auf dem einen Spruchband steht: "Heute trifft es vielleicht mich, aber morgen sicher dich. Und dann werde ich nicht mehr da sein, um auch für dich zu kämpfen." - auf dem andern: "Gegen die Logik, dass die Arbeitenden für die Unfähigkeit der Führenden bezahlen müssen!" Der Clip endet mit dem "Dank der italienischen Arbeiter an die Josef-Wagner-Stiftung". Der Clip auf YouTube externer Link Video

  • Zivilschutz bringt den ArbeiterInnen der Wagner Colora Feldbetten
    "Der Zivilschutz von Monza und Brianza stärkt den ArbeiterInnen der Wagner Colora von Burago Molgora, die vor drei Tagen die Fabrik besetzt haben um ihren Arbeitsplatz zu verteidigen, den Rücken. Die Freiwilligen haben sich mobilisiert, um den 15-20 Personen, die nachts im Betrieb schlafen, Feldbetten zu bringen. Auch von den andern Fabriken der Gegend kommen Arbeiter und zeigen ihre Solidarität. Vittorio Pozzati, Landkreisabgeordneter des Pd, hat bereits Giuliana Colombo, die im Landkreis für Arbeit verantwortlich ist, sowie den Präsidenten Dario Allevi kontaktiert." Meldung auf www.infonodo.org vom 11.10.2010 externer Link

    WAGNER COLORA von den ArbeiterInnen besetzt

  • WAGNER COLORA von den ArbeiterInnen besetzt
    "«Von hier gehen wir nicht weg!» Das ist die Antwort der ArbeiterInnen auf die Kündigungsschreiben, die ihnen der Unternehmer geschickt hat. Seit Mittwoch, 6. Oktober ist das Werk der WAGNER COLORA in Burago (Lombardei) von den Beschäftigten besetzt. Nachdem tags zuvor die Verhandlungen zwischen der Firma und den Gewerkschaften gescheitert waren, diskutierten sie in einer Betriebsversammlung darüber, wie sie sich zur Wehr setzen könnten. Die Antwort war schnell gefunden und die Betriebsversammlung als permanent erklärt: «Wir werden solange hier bleiben » , sagte am Mittwochnachmittag ein Gewerkschaftsvertreter gegenüber den Medien, «bis das Unternehmen unsere Forderungen anhört. Wir sind bereit, uns auf unbefristete Zeit zu verbarrikadieren. »." Artikel von rth vom 10.10.2010

Die Insel der Kurzarbeiter: Auf einem kleinen sardinischen Eiland manifestiert sich sozialer Protest

Die Insel der Kurzarbeiter"L'Asinara ist eine kleine Insel vor der Nordostküste Sardiniens. Bis 1999 gab es hier ein Hochsicherheitsgefängnis, jetzt sind die 50 Quadratkilometer ein Naturpark, den man nur mit Sondererlaubnis betreten darf. Aber seit zwei Wochen leben hier 15 Arbeiter der sardischen Chemiefabrik Vinyls. Sie haben L'Asinara symbolisch besetzt, um dagegen zu protestieren, dass sie vor acht Monaten auf Kurzarbeit gesetzt wurden, seitdem kein Geld bekommen und in eine unsichere Zukunft blicken. Und sie haben die Insel umgetauft: Jetzt heißt sie »L'Isola dei cassintegrati« - »Insel der Kurzarbeiter«. Michele Azzu, Sohn eines der Besetzer, hatte die Idee, die Aktion beim Internetnetzwerk Facebook zu dokumentieren. Die »Fangemeinde« belief sich nach zwei Tagen bereits auf 1000 Personen - inzwischen sind es fast 30 000..." Artikel von Anna Maldini im Neues Deutschland vom 19.03.2010 externer Link. Siehe dazu:

  • »L'Isola dei cassintegrati«
    Die Homepage der Besetzer externer Link mit weiteren Links. Die Originalsprache ist Italienisch. Eine deutsche Version gibt's rechts etwas weiter unten (vermutlich eine automatische Übersetzung via Google)

GLS Logistikzentrum bei Cerro al Lambro (Mailand/Italien): Eine Nacht in Cerro al Lambro...

Geschichten von außergewöhnlichen Kämpfen gegen die Unternehmer, die wollen, dass die Arbeiter »gratis« arbeiten... Vor allem wenn es sich um »keine Italiener« handelt und die Bullen, die sie verprügeln, die Arbeiter natürlich, nicht die Unternehmer... Bericht in einer Mail an die Redaktion des Labournet Germany vom 16.02.2010 mit den Hintergründen inklusive einer Chronik der Ereignisse Aus dem Text: "Die Schlagstöcke machen ihnen keine Angst mehr. Die Arbeiter, hauptsächlich MigrantInnen, der Genossenschaft Papavero, die an das GLS Logistikzentrum bei Cerro al Lambro in der Gegend von Mailand verpachtet werden, begegnen erhobenen Hauptes den Bullen, die vom Unternehmer gerufen worden sind, um den Streikposten zu durchbrechen und den LKWs die Einfahrt ins Logistikzentrum zu ermöglichen. Genützt hat die Prügelorgie gar nichts, weil keine Streikbrecher da sind, um die Waren abzuladen. Nichts hält diese Arbeiter mehr auf, weder die Schlagstöcke der Bullen, noch die Drohungen des Unternehmers, alle zu entlassen, falls sie nicht zur Arbeit zurückkehrten..."

  • Unterstützen wir den Kampf der ArbeiterInnen der Genossenschaft Papavero von Cerro al Lambro!
    "...Jedenfalls handelt es sich um einen - sicher positiven, jedoch partiellen - ersten Schritt, der eine neue Kampffront eröffnet in einem bezüglich Zusammensetzung der Arbeitskräfte (zur Hälfte Migranten und prekär Beschäftigte) beispielhaften und zentralen Produktionssektor, vor allem im Gebiet des Grossraums Mailand (.). In diesem Sektor der Logistik haben sich in den letzten zwei Jahren vielfältige, selbst organisierte Kämpfe ausgebreitet. Diese sind durch die Einheit und Annäherung unterschiedlicher gesellschaftlicher Sektoren auf einer klaren politischen Klassenperspektive gekennzeichnet. Kämpfe, denen es gelungen ist, die vorherrschenden Kräfteverhältnisse zu kippen..." Übersetzung des Aufruf des Autonomen Zentrums CSA VITTORIA vom 15.02.10 pdf-Datei

Gewerkschaften unterschrieben Lohnkürzung - die Hälfte der Belegschaft nicht...

"Angefangen hat der Konflikt mit dem Entscheid des Kapitalbesitzers, seinen Profit zu vergrössern oder jedenfalls nicht zu vermindern und zu diesem Zweck die Ausbeutung der Arbeitskraft (es sind 68 ArbeiterInnen, davon 15 Frauen, die aus verschiedenen Ländern stammen, hier beschäftigt) einer neuen Arbeitsvermittlungsfirma, der Produktivgenossenschaft UCSA1, zu verpachten, deren Zügel sich in den Händen von Räubern befinden, die mit FIEGE vollkommen übereinstimmen. UCSA, die seit dem 15. Dezember formell die Produktivgenossenschaft RSZ New Project ersetzt, hat den Beschäftigten einen massiv schlechteren Vertrag vorgelegt, nämlich jenen für die Reinigungsangestellten ("contratto multiservizi") anstelle des Vertrages für das Transportwesen. Mit dieser Niederträchtigkeit wären die Löhne von gegenwärtig sieben Euro (netto) auf fünf Euro pro Stunde und die Wochenarbeitszeit von 40 auf 24 Stunden gesenkt - und so die schwarz gearbeitete Zeit verlängert worden. Am 15. und 16. Dezember streiken alle 68 Arbeiterinnen und Arbeiter vereint gegen diese Absichten" - so beginnt der (übersetzte) Bericht "Die zwanzig Tage eines beispielhaften Arbeiterkampfs beim Logistikmulti FIEGE in Brembio" von operaicontro.it von Anfang Januar 2010.

Streiks bei Rieter in der Lombardei

  • RIETER zieht Entlassungen zurück
    Streiks bei Rieter in der Lombardei„Rückzug der geplanten 130 Entlassungen und die Verpflichtung seitens “Rieter Automotive Fimit spa”, das Werk von Santhià (Vercelli) sowie das aktuelle Beschäftigungsniveau zu erhalten. Darauf haben sich Unternehmensleitung und Gewerkschaften in der Nacht auf den 30. Oktober geeinigt. Ausserdem erhalten die Streikenden eine Entschädigung für die ausgefallenen Arbeitsstunden. Der einmonatige Kampf um das piemontesische Werk von RIETER hat mit einem grossen Sieg für die Arbeiter geendet. Begonnen hatte er am 29. September nach der Ankündigung, dass 130 von 230 Arbeitsplätzen überflüssig seien. Von Anfang an bestand der Verdacht, dass RIETER den aktuellen Auftragsrückgang dazu benützen wollte, die Produktion ins Ausland zu verlagern…Mail von rth an die Redaktion des LabourNet Germany vom 07.11.2009
  • Solidaritätsaktion mit dem Rieterstreik am Schweizer Firmensitz
    AktivistInnen des Züricher Solidaritätskomittes verteilten am 3. November 2009 das Flugblatt "Streiks bei Rieter!" pdf-Datei am Hauptsitz des Unternehmens, worin über die Aktionen der Belegschaften in den italienischen Werken informiert wird und die lange Tradition betrieblicher Willkür sowie die Untätigkeit der Gewerkschaft kritisiert.
  • Streiks bei RIETER
    Streik und Blockade in Desio in der Lombardei, unbefristeter Streik in Santhià (Vercelli) in Piemont, die RIETER Arbeiter wehren sich gegen die vom Schweizer Konzern vorgesehenen Entlassungen. Mail von rth an die Redaktion des LabourNet Germany vom 28.10.2009

Die Arbeiter der MANULI im Besetzerlager der INNSE

"Vorgestern Freitag, 16. Oktober hat sich eine Delegation der INNSE ArbeiterInnen den Arbeitern der MANULI angeschlossen, die von Ascoli Piceno (Region Marken) nach Mailand gekommen sind, um dort vor dem Hauptsitz der MANULI zu demonstrieren, welche den Betrieb schliessen und alle 370 Beschäftigten entlassen will." Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it mit Bildern und weiteren Links

Die Arbeiter der Videocon Anagni im Kampf gegen Entlassungen

«Wir wissen nicht mehr was tun und wie wir unseren Kindern zu essen geben können. Sie haben uns wirklich zur Verzweiflung gebracht. Versprechen von allen Seiten, die nie eingehalten worden sind.» Dies die Aussage eines Arbeiters, der nach fünf Jahren Kurzarbeit entlassen worden ist, zusammen mit den andern rund 1300 Beschäftigten im Werk Anagni, in der Nähe von Frosinone, das Plasmabildschirme herstellt und dem indischen Multi Videocon gehört. Nachdem die Verhandlungen zwischen der lokalen Firmenleitung und den Gewerkschaften am Sitz der Regionalregierung von Latium gescheitert sind, haben die Arbeiter sich entschlossen, die Autobahn zwischen Anagni und Frosinone zu besetzen, was Kolonnen von bis zu 40 km Länge zur Folge hatte..." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany

INNSE - ein Fanal für die Arbeiterbewegung?

Der Erfolg der INNSE Belegschaft wird in Italien breit diskutiert - es ist auch dort nicht alltäglich, dass solche Auseinandersetzungen gewonnen werden, zumal in Mailand. Der Unternehmerverband warnt unterdessen schon davor, dass das Beispiel Schule machen könnte - und in der Tat gibt es aktuell weitere Betriebsbesetzungen, auch wenn das Ende des Italiens dieses Verbandes noch nicht abzusehen ist. Aus der Debatte um INNSE zwei Dokumente, jeweils in Übersetzung und Bearbeitung des Gewerkschaftsforums Hannover.

  • Zuerst: Beteiligte reden selber
    Wie sehen Beteiligte eigentlich ihre Aktion und ihre Bedeutung? Am 13. August 2009 veröffentlichte die Tageszeitung "il manifesto" ein Interview mit dem ältesten der Kranbesetzer, Vincenzo Acerenza: "Die Einheit unter den Arbeitern war unsere Stärke" pdf-Datei von Mariangela Maturi.
  • Die Sicht der Metallergewerkschaft
    Am selben Tag erschien in "il manifesto" auch "Ein glatter Sieg, der wieder Hoffnung macht" pdf-Datei ein Interview von Manuela Cartosio mit dem FIOM-Sekretär Ribaldini über dessen Bewertung der Bedeutung des Kampfes für die Gewerkschaftsbewegung insgesamt.

“Der Klassenkampf geht von der INNSE aus”

“Der Klassenkampf geht von der INNSE aus”“Der Klassenkampf geht von der INNSE aus” – das Spruchband mit dieser Aufschrift im Fussballstadion von Livorno fasst in wenigen Worten zusammen, was sich seit einigen Wochen in Italien abspielt. Vorläufig zeigt sich die Arbeiterrebellion nicht in einem Kampf Klasse gegen Klasse, mit gewaltigen Strassendemonstrationen und unbefristetem Generalstreik. Aber es gibt etwas, das den Mächtigen einen viel grösseren Schrecken einjagt als irgendein, von den Gewerkschaftszentralen ausgerufener, mehrstündiger oder sogar eintägiger Generalstreik. Was die Regierung zur Weissglut treibt und die Parteien von rechts bis links in einen Erklärungsnotstand bringt, das ist die Selbständigkeit der Arbeiterkämpfe…Email von rth an die Redaktion des LabourNet Germany vom 29.08.2009

“FIAT ist arrogant. Die Streiks werden weitergehen”

Der FIAT-Konzern befindet sich im Umbruch. Vorstandschef Sergio Marchionne und die Familie Agnelli als Haupteigentümer wollen mit der Übernahme von Chrysler und weiteren Operationen einen „Weltkonzern“ aus der Taufe heben, der in der anstehenden Marktbereinigung zu den „Siegern“ zählt. Ob das gelingt, ist höchst fraglich. Sicher ist allein, dass mehrere italienische Werke der Umstrukturierung zum Opfer fallen sollen (ganz oben auf der Liste die Auto-Fabrik im sizilianischen Termini Imerese und das CNH-Werk in Imola) und die Belegschaft „Opfer bringen muss“. Das sehen allerdings längst nicht alle Beschäftigten ein, wie die aktuelle Auseinandersetzung um die Jahresprämien zeigt, die angesichts der niedrigen Grundlöhne eine fürs Einkommen wesentliche Zusatzleistung sind. Zu diesem betrieblichen Tarifkampf brachte die von Rifondazione Comunista herausgegebene Tageszeitung „Liberazione“ am 16.7.2009 das folgende Interview mit Dino Miniscalchi, seines Zeichens RSU-Delegierter („Betriebsrat“ / Vertrauensmann) der größten und kämpferischsten, italienischen Metallarbeitergewerkschaft FIOM-CGIL im wichtigen süditalienischen FIAT / SATA-Werk in Melfi. Wie die andere linke Tageszeitung „il manifesto“ am 18.Juli meldete, ruht aufgrund der Streiks die Produktion des „Grande Punto“ in Melfi bereits den vierten Tag in Folge. Das Interview mit Vorbemerkung, Übersetzung und Einfügung in eckigen Klammern vom Gewerkschaftsforum Hannover pdf-Datei

"Gegen Tod's? Ein großer Erfolg für die Gewerkschaft"

Ein Interview samt ausführlicher Vorbemerkung, Übersetzung und Einfügung in eckigen Klammern vom Gewerkschaftsforum Hannover pdf-Datei, zu einem Fall von innerbetrieblicher Repression und gewerkschaftsfeindlichem Vorgehen beim italienischen Schuh- und Luxuslederwarenhersteller Tod's, der südlich der Alpen für einiges Aufsehen gesorgt hat, auch weil Firmenpatron Diego Della Valle von der dortigen Mitte-Linken als "aufgeklärter Unternehmer" hofiert wird. Die linke italienische Tageszeitung "Liberazione" brachte am 13.5.2009 das Interview mit Paola Giovannozzi vom Sekretariat des CGIL-Ortskartells Ascoli (Region Marken).

Widerstand unter roten Fahnen: Streik und Großdemonstrationen gegen Berlusconis Krisenpolitik

"Große Teile des öffentlichen Dienstes und der Metallindustrie Italiens lagen am Freitag für acht Stunden still. Millionen Beschäftigte waren dem Aufruf des Gewerkschaftsverbandes CGIL gefolgt, Hunderttausende versammelten sich in Turin, Mailand und Rom. Allein in der Hauptstadt schätzten die Veranstalter die Teilnehmerzahl auf 700000. Deren Protest galt unisono dem sozialreaktionären Kurs in der Wirtschaftskrise, den die Rechtsregierung unter Premier Berlusconi betreibt. Diese habe »das Geld zur Rettung der Banken und der Alitalia aufgetrieben, sich aber nicht um soziale Netze für Arbeitnehmer, die ihren Job verlieren, gekümmert«, so ein Gewerkschaftsprecher in Mailand." Artikel von Micaela Taroni in der jungen Welt vom 14.02.2009 externer Link

Generalstreik in Italien: proxima estacion...

"Generalstreik in Italien - zwischen Athen und den Leichen in den eigenen Kellern, bis hinein in die Bewegungen - unter Beteiligung einer Generation, die fühlt, dass es ihr an den Kragen geht. Eine Generation, die eine Bewegung hervor gebracht hat, die sich vor lauter Verdrossenheit gegenüber Politikmachern aller Art gefährlich lange als "unpolitisch" bezeichnete, aber vielleicht so weit ist, den Zwang, sich so zu geben, zu überwinden..." Ein Bericht von "Mit der Revolte im Herzen" auf Indymedia vom 11.12.2008 externer Link

Giorgio Cremaschi: „Den Generalstreik der CGIL,um die Sozialpartnerschaft zu überwinden“

… Nach landesweiten Streiks und Großdemonstrationen im Bildungswesen und im Öffentlichen Dienst plant die CGIL für den 12.Dezember 2008 einen landesweiten achtstündigen Generalstreik und hat sich damit dem von der FIOM für diesen Tag ausgerufenen Ausstand angeschlossen. Ähnlich wie 2002 hat die CGIL dabei erneut mit der von den kleineren Bünden CISL und UIL betriebenen Spaltungs- und Kollaborationspolitik zu kämpfen. Kurz vor dem definitiven Generalstreiksbeschluss brachte die von Rifondazione Comunista herausgegebene Tageszeitung „Liberazione“ am 8.11.2008 das folgende Interview mit Giorgio Cremaschi, dem führenden Kopf des radikalen Teils der CGILLinken Rete 28 Aprile, das auf dem letzten Gewerkschaftstag 3% der Organisation vertrat. Darin setzt er sich mit der veränderten Lage und ihren Perspektiven auseinander…“ Ein Interview von Fabio Sebastiani mit Giorgio Cremaschi pdf-Datei mit Vorbemerkung, Übersetzung, Anmerkung und Einfügungen in eckigen Klammern vom Gewerkschaftsforum Hannover

Auf Thatchers Spuren: Berlusconi-Regierung plant weit reichende Einschränkungen des Streikrechts

Silvio Berlusconi ist ein gebranntes Kind. Ende Dezember 1994 stürzte seine erste Regierung, nachdem eine Streikwelle und Hunderte von Straßendemonstrationen gegen die geplante Rentenreform dazu führten, dass die rechtspopulistische Lega Nord, mit Blick auf ihre Wählerschaft die Koalition verließ. So etwas soll sich nach dem erklärten Willen des Konzern- und Regierungschefs Berlusconi nie wiederholen. Da die Zeichen aber angesichts der internationalen Finanzkrise und einer womöglich langen und tiefen Rezession auf Sturm stehen, schreitet die Rechtsregierung in Rom nun zu einer weit gehenden Einschränkung des Streikrechts. „Nie wieder wilde Streiks“, lautet dabei das Motto von Arbeitsminister Maurizio Sacconi…“Artikel von Waldemar Bolze pdf-Datei, zuerst gekürzt erschienen in der jungen Welt vom 06.11.2008, mit einer Vorbemerkung vom Gewerkschaftsforum Hannover

Flughafen-Chaos: Wilde Streiks bei Alitalia fortgesetzt

"Wilde Proteste bei der insolventen Fluggesellschaft Alitalia haben auch am Montag zum Ausfall von rund 100 Flügen und Chaos auf den Flughäfen in Italien geführt. Betroffen waren vor allem Rom und Mailand. Die illegalen Proteste, die am Dienstag vergangener Woche begonnen hatten, werden von fünf kleineren der neun Alitalia- Gewerkschaften unterstützt, darunter die Organisationen der Piloten und Flugbegleiter. Sie richten sich vor allem gegen die neuen Arbeitsverträge und Entlassungen, die von der privaten Investorengruppe CAI angekündigt wurden." dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 17.11.08 externer Link

Schwarzer Montag in Italien

"Italien hat einen schwarzen Montag im öffentlichen Verkehr erlebt. Der Bahnverkehr lag lahm wegen eines 24stündigen Streiks, der am Sonntag um 21.00 Uhr begonnen hatte. Hinzu kam ein Ausstand im öffentlichen Nahverkehr, von dem Busse, Straßenbahnen und die Metro betroffen waren. 90 Prozent der Eisenbahner und der Bediensteten im öffentlichen Verkehr schlossen sich nach Gewerkschaftsangaben dem Streik an. In Rom kam es zudem zu einer Großdemonstration der Bediensteten im Nahverkehr, die das Stadtzentrum lahmlegte..." Artikel von Micaela Taroni in der jungen Welt vom 11.11.2008 externer Link

Der Arbeiteraufstand von Suzzara

Der Arbeiteraufstand von Suzzara"Die zweihundert Arbeiter der Iveco, die über zwei Stunden auf den Geleisen von Suzzara demonstrierten, haben um 18.15 die Linie Modena-Mantova freigegeben und die Züge wieder zirkulieren lassen. Die Besetzung dieses Nachmittags hat zur Streichung von zwei Zügen zwischen Modena und Carpi geführt und zur teilweisen Annullierung einiger Kompositionen, die durch einen Busdienst zwischen Gonzaga und Mantova ersetzt wurden." Das ist die knappe Nachricht, die der "Resto del Carlino" von Modena am vergangenen 13. Oktober veröffentlicht hat. Kein Wort über die Gründe, weshalb die Arbeiter die Gleise besetzt haben! Offensichtlich interessieren den Schreiberling und seine Leser mehr die Pünktlichkeit der Züge als die Probleme der Arbeiter. Der "Corriere della Sera" hat wenigstens einen einzigen Satz über die Ursache des Protests aufgewendet: "Die Besetzung war die Reaktion der Arbeiter von Iveco auf die Mitteilung, dass die Firma - nach dem Treffen, das am Morgen mit Betriebsrat und Gewerkschaften stattgefunden hatte - die Streichung der 160 befristeten Verträge bestätigt hat." Mit dieser dürren Notiz haben sich die Leser der angesehenen Mailänder Zeitung zweifellos zufrieden gegeben. Sind sie doch an weit grössere Zahlen gewohnt: Was sind schon 160 Arbeitsplätze im Vergleich zu den Milliarden, welche die Regierungen ausgeben, um die Banken zu retten!..." Übersetzung aus diversen italienischen Quellen. Wir danken!

Verkehrschaos in Italien

"Der erste Streik seit dem neuen Amtsantritt der Regierung Berlusconi hat gestern Italien lahmgelegt. Ein Ausstand der Beschäftigten von Bahn und Nahverkehrsbetrieben hat zu massiven Behinderungen im öffentlichen Verkehr geführt. Ab Sonntag abend 21.00 Uhr wurden Fern- und Regionalverkehr für 24 Stunden bestreikt, gestern traten Mitarbeiter von Verkehrsbetrieben in Rom und Mailand in den Ausstand. Betroffen waren Busse, Straßenbahnen und S-Bahn-Linien. Vor allem in den Großstädten stiegen zahlreiche Italiener wegen der 24stündigen Arbeitsniederlegung auf ihr Auto um und trugen damit vielerorts zu einem Chaos auf den Straßen bei. Die Gewerkschaften riefen zum Streik auf, um ihren Lohnforderungen Nachdruck zu verleihen. Sie verlangen einen einheitlichen Arbeitsvertrag für die Beschäftigten im öffentlichen Personenverkehr. »Wir sind zu einem Streik gezwungen, um die Verhandlungen über den neuen Arbeitsvertrag überhaupt in Gang zu setzen, der schon seit einem halben Jahr ausgelaufen ist«, sagte der Generalsekretär des Gewerkschaftsverbands Fit-Cisl, Claudio Claudiani." Artikel von Micaela Taroni in der jungen Welt vom 08.07.2008 externer Link

»Porto Marghera. Die letzten Feuer«

»Porto Marghera. Die letzten Feuer«Die erste Fassung des Filmes »Porto Marghera. Gli ultimi fuochi« war in den Sprachen deutsch-englisch-französisch und polnisch untertitelt und wurde in über 30 Städten im Rahmen von politischen Veranstaltungen gezeigt. Nun hat die Redaktion von Wildcat den Film überarbeitet und die DVD »ultimi fuochi - second edition« erstellt, diesmal mit Untertiteln in zehn Sprachen und wahlweise deutschem oder englischem booklet. Siehe dazu:

  • »Porto Marghera. Die letzten Feuer« mit Untertiteln in zehn Sprachen und wahlweise deutschem oder englischem booklet mit 80 Seiten
    "Der italienische Dokumentarfilm »Porto Marghera. Gli ultimi fuochi« von 2004 dokumentiert den Teilabriss des gleichnamigen Industriegebiets in Venedig, das schwerste Umweltschäden verursacht hat, und die Abwehrkämpfe von 2003/2004 um Arbeitsplätze. Zwischen diese Szenen hat die Regisseurin längere Interviews mit Aktivisten der Kämpfe von 1950 bis 1980 mit dem Schwerpunkt 1968-1973 gesetzt. Vor allem diese Interviews hatten uns veranlasst, den Film mit Untertiteln in Deutsch, Englisch, Französisch und Polnisch zu versehen und damit Veranstaltungen in über 30 Städten zu machen (Deutschland, Österreich, Schweiz und Polen). Denn zum ersten Mal reden hier Arbeiter, die Protagonisten des Heißen Herbstes 1969, selber über ihre damaligen Kämpfe und Erfahrungen. Sie waren die ersten, die gegen die gesundheitsschädliche Arbeit gekämpft haben; und sie waren die ersten, die - gegen die Gewerkschaften und gegen die Unternehmer - egalitäre (Lohn-)Forderungen durchgesetzt haben." Die Einführung der Redaktion von Wildcat zum Film, mit den Bestellmöglichkeiten
  • Veranstaltungsreihe: Porto Marghera. Die letzten Feuer
    Weitere Infos und Hintergrundtexte zur DVD (leider nur auf Deutsch) auf der Wildcatseite externer Link
  • Bestellmöglichkeit und Veranstaltungen
    Bestellen könnt Ihr bei: versand@wildcat-www.de
    DVD/booklet/Cover kostet 6 Euro; bei fünf Stück 5 Euro; bei zehn Stück 4 Euro - jeweils plus Porto. Buchläden usw. zahlen 4 Euro das Stück. 4 Euro sind Materialkosten; wenn viele 6 Euro zahlen, können wir das Geld benutzen, um die DVD in Osteuropa, Indien usw. noch billiger weiterzugeben. Schreibt bitte dazu, welche Sprachen Ihr braucht. Natürlich sind wir auch weiterhin interessiert, Veranstaltungen mit der DVD zu machen. Anfragen an redaktion@wildcat-www.de
  • Information in English: »ultimi fuochi - second edition«
    Background and Order-Information's are also available in English
  • Zusatzinfo für unsere polnischen LeserInnen
    Die Anarchistische Bibliothek in Poznan will im Herbst das Booklet (mit eingelegter DVD) auf Polnisch rausbringen, ergänzt um weitere Texte des Operaismus.
    Ihre Website: http://biblioteka-poznanska.bzzz.net/ externer Link
    E-Mail (für Bestellungen u.ä.): gitara_gra@wp.pl (Krzysztof)
    Sie haben vor kurzem außerdem einen Band "Autonomia Robotznicza" (Arbeiterautonomie) rausgebracht, in dem u.a. die "Renaissance des Operaismus" aus der Wildcat 64/65 übersetzt ist.

Metall-Tarifrunde2005/2006

  • Ambivalenter neuer Lohntarifvertrag der italienischen Metallarbeiter
    "Am 19.1.2006 wurde nach langen, zähen Verhandlungen, mehreren landesweiten Streiks, zahllosen organisierten wie spontanen betrieblichen Arbeitsniederlegungen, Straßen-, Gleis-, Fähr- und Flughafenblockaden sowie diversen Massendemonstrationen ein neuer Lohntarifvertrag der italienischen Metallarbeiter erreicht." Eine erste kurze Zusammenfassung und Bewertung von Gewerkschaftsforum Hannover + Antifa-AG der Uni Hannover pdf-Datei vom 23.01.2006

  • Metall: Tarifrundenzuspitzung
    Die Auseinandersetzungen in der italienischen Metallindustrie spitzen sich zu, was in der folgenden Materialsammlung deutlich zum Ausdruck kommt, etwa in einem einleitenden Kommentar "Mitte Dezember 2005 spitzte sich die italienische Metalltarifrunde unter dem Versuch der Kapitalseite, den Samstag als Regelarbeitstag zu erzwingen und die italienische Variante des Betriebsrates (die Einheitlichen Gewerkschaftlichen Vertretungen – RSU’en) weitgehend ihrer Mitspracherechte zu berauben, soweit zu, dass die Verhandlungen von Gewerkschaftsseite abgebrochen bzw. unterbrochen wurden". Die kommentierte und ins deutsche übersetzte Materialsammlung der Antifa Ag und Gewerkschaftsforum Hannover von Ende Dezember 2005.

  • Metalltarifrunde - vor dem "heisslaufen"?
    Am 2. Dezember organisierten die italienischen Metallarbeiter einen landesweiten eintägigen Streik und eine zentrale Demonstration in Rom. Wie Anfang Dezember und heute die Situation und die Stimmung unter den Metallarbeitern ist (die heute 41% der industriell Beschäftigten des Landes ausmachen) macht diese kleine Dokumentation aus 4 Texten vor allem aus dem Bereich der RSU-Strömung, übersetzt und kommentiert von Antifa-AG der Uni Hannover & Gewerkschaftsforum Hannover vom 18. Dezember 2005 deutlich.

Erneuter Generalstreik - Bilanzversuche

Zum 25. November hatten die grossen Gewerkschaftszentralen zum 4 Stunden-Generalstreik aufgerufen, die meisten kleineren, alternativen Zentralen schon getrennt am 21. Oktober, einen ganzen Tag. Eine Materialsammlung aus fünf Texten zur Beurteilung "Texte zum Generalstreik" - jeweils ins deutsche übersetzt und inhaltlich kommentiert von der Antifa-AG der Uni Hannover & Gewerkschaftsforum Hannover, eingegangen am 5. Dezember 2005

Zweiter Streiktag der Alitalia-Flugbegleiter

"Zum zweiten Tag in Folge sind die Flugbegleiter der angeschlagenen italienischen Fluglinie Alitalia am Mittwoch in den Streik getreten. Die Gewerkschaft Sult reagiert damit auf eine Entscheidung der Alitalia-Führung, die die Gewerkschaft nicht mehr als Personalvertretung anerkennt. Laut dem Gewerkschaftsverband wurden am ersten Streiktag 28 Flüge gecancelt, Mittwochvormittag waren es bisher sechs." Artikel aus der österreichischen "Kleine Zeitung" externer Link pdf-Datei vom 07.09.2005. Siehe dazu auch:

Die lange Auseinandersetzung im öffentlichen Dienst - lenkt Berlusconi ein?

Seit fast anderthalb Jahren ist der öffentliche Dienst Italiens im "tariflosen Zustand" - und um diesen Tarif spitzt sich die Auseinandersetzung so weit zu, dass die Regierung Berlusconi Anfang Mai 2005 erste Anzeichen eines "Nachgebens" zeigte. Über die Situation vor und nach Streik und Demonstrationen im März 2005 und die Reaktion der Regierung Anfang Mai eine Zusammenstellung von Materialien in deutscher Übersetzung der Antifa-AG der Uni Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover.

Erfolgreiche Streikandrohung bei Adecco

Bereits die Ankündigung eines landesweiten Streiks bei Adecco in Italien führte dazu, dass die Unternehmensleitung einlenkte. Die Firma, die im 3.Quartal 2004 rund 215.000 Menschen verlieh, wird künftig Überstunden bezahlen. Ein Bericht von Manuela Cartosio in der italienischen Zeitung "Il Manifesto" vom 20.April 2005, in deutscher Übersetzung (Antifa-AG der Uni Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover) "Adecco gibt nach und wird den Beschäftigten die Überstunden bezahlen" externer Link beim "LabourNet Austria"

Der erste landesweite Streik bei Adecco wird vorbereitet

Adecco ist sowohl in Europa als auch in Italien die grösste Leiharbeitsfirma. Die drei in den italienischen Zentren vertretenen Gewerkschaften haben nach zahlreichen Versammlungen quer durchs Land beschlossen, für den 22.April 2005 erstmals einen vierstündigen landesweiten Streik zu organisieren. Der redaktionelle (italienische) Artikel "ADECCO: 22/4 PRIMO SCIOPERO DIPENDENTI" externer Link beim gewerkschaftlichen Portal "Rassegna" vom 31.März 2005

"Streikbewegung im Nahverkehr: Veränderung der gewerkschaftspolitischen Landschaft?"

Auch rund 3 Wochen nach Unterzeichnung eines neuen Tarifvertrags im Nahverkehr durch die drei grossen Gewerkschaftsverbände geht die Streikbewegung weiter: Am 9.Januar 2004 gab es in allen italienischen Grosstädten und in vielen Regionen eine massive Streikbeteiligung. Ein Überblick über die Reaktionen.

Basis-Streik gegen Tarifvertrag im Transportwesen

Dass es Tariverträge gibt, die auch nicht besser sind als keiner, wissen Beschäftigte in Deutschland auch nicht erst seit der massiven Förderung schlechtbezahlter Arbeit. Für den italienischen Personennahverkehr haben die drei grossen Gewerkschaftszentralen CGIL, CISL und UIL am 20.Dezember 2003 einen Tarifvertrag abgeschlossen, der in mehreren Städten dazu geführt hat, dass grössere Teile der Belegschaften die Streiks mehrere Tage fortsetzten:

Villa Medici in Rom von französischen und italienischen Kulturschaffenden besetzt!

Die Villa Medici in Rom - ein Künstlerzentrum der französischen Regierung in Italien, ist zur Jahreswende von französischen "intermittents" und italienischen KollegInnen besetzt worden. Die (französische) Pressemitteilung der BesetzerInnen.

Eisenbahnerstreik am 21. und 22. September 2002

Während die Fachgewerkschaften der grossen italienischen Gewerkschaftszentralen ihre Bereitschaft demonstrieren für die EisenbahnerInnen einen Tarifvertrag zu unterschreiben, der allseitigen Abbau bedeutet, ruft die unabhängige Gewerkschaft ORSA für das kommende Wochenende zum Streik. Siehe den Aufruf von ORSA über die Mailingliste SyndicEurope (französisch, mit deutscher Zusammenfassung)

Chainworkers Italy

Der 1.Mai in Italien hatte neben gewerkschaftlichen Grossaktionen auch eine besonders wichtige Neuheit zu vermelden: In Mailand gab es erstmals eine Demonstration (meist ganz junger) Teilzeit- und sonstiger prekärer Beschäftigter aus Einkaufszentren, Putzbrigaden und IT Buden. Organisiert von den "Chainworkers Italy" beteiligten sich sage und schreibe 20.000 Menschen an der Aktion - so viele, dass jetzt endlich in den Gewerkschaften (verschiedener Richtungen) eine Debatte darüber aufgekommen ist, dass diese Menschen organisiert werden müssten... Jetzt im LabourNet: Die (englische) Vorstellung der Chainworkers Italy beim Weltsozialforum in Porto Alegre 2002

Streiks und Widerstand in der italienischen New economy

Überblick über die Aktionen und ihre Websites, recherchiert von Helmut Weiss

Streik bei BLU in Italien: Das Platzen der eitrigen New-Economy-Blase...

"Menschliche Arbeitkraft? Schlachtvieh! Call Center von Blu: der x-te Fall von Spekulation, ausgetragen auf dem Rücken der Leute" - Brief einer Call Center-ArbeiterIn aus Florenz, Italien zeigt, dass in einigen Läden die Sache langsam eng wird... und ArbeiterInnen sich wehren. "Aber vielleicht schwelt unter der Asche die Revolte..." schreibt sie am Ende. Der übersetzte Bericht mit Einleitung von "ein prol (gegen den call-center-eiter)"

Kampf der Bahn-PutzarbeiterInnen in Italien

Dieser Bericht beruht auf einer Diskussion mit einem Arbeiter, der in der Basisgewerkschaft CUB aktiv ist, und einigen Zeitungsberichten. Bericht bei prol-position vom 18. Februar 2002 externer Link

Metallarbeiter im Streik

Artikel von Angela Klein in der SoZ externer Link Nr.24 vom 22.11.2001

Kampf der ILVA-Stahlarbeiter in Genua

  • Schläge für die Arbeiter. Zusammenstöße vor dem Sitz der Regionalregierung.Die Kokerei ist umweltverschmutzend und muß geschlossen werden, aber Riva droht mit der Schließung des gesamten Komplexes. Artikel von Augusto Boschi über die Angriffe der Carabinieri auf eine Demonstration von ILVA-Stahlarbeitern, die gegen ihre bevorstehende Entlassung protestierten, erschienen in "il manifesto" vom 14.6.2001, übersetzt von der Antifa-AG der Uni Hannover
  • Geschichten von Auseinandersetzungen und vagen Versprechungen. Artikel von Paolo Andruccioli über die politischen Hintergründe der beabsichtigten Schließung des ILVA-Stahlwerkes in Genua-Cornigliano, erschienen in "il manifesto" vom 14.6.2001, übersetzt von der Antifa-AG der Uni Hannover

"Gebühren ? Die bezahlen die Massen. Millionen und Abermillionen ? Die rauben die padroni !"

Interview mit der Bewegung der Hochschulangehörigen. Rom, Universität "La Sapienza", besetzter Hörsaal II der Fakultät Literaturwissenschaften, erschienen in der linken italienischen online-Zeitschrift "REDS" Nr. 48 vom Juni 2001. Vorspann, Übersetzung und Anmerkungen in eckigen Klammern: Antifa-AG der Uni Hannover

Italienische Arbeiter bereiten sich auf Genua vor

Streiks in Italien als Chance, die organisierte Arbeiterklasse mit der "antikapitalistischen Bewegung" zu vereinen. Bericht bei indymedia germany externer Link in der Übersetzung von a-infos

Metallerstreik in Italien - Die Jugend kehrt zurück

Artikel von Angela Klein in der SoZ externer Link NO.12 vom 7.06.2001

Ansa-Redakteure streiken - Redaktion protestiert gegen Verstoß von Gewerkschaftsregelungen

Die Redakteure der italienischen Nachrichtenagentur Ansa sind am Freitagmorgen, in einen 48-stündigen Streik getreten. Auslöser für die Arbeitsniederlegung von Seiten der Redaktion seien die Versuche des Vorstands, die Gewerkschaften bei wichtigen Entscheidungen zu übergehen. Der Protest richte sich vor allem gegen den Personalmangel in einigen Redaktionen, Versetzungen und die zunehmende Beschäftigung von freien Mitarbeitern. pte-Meldung vom 8. Juni externer Link2000

Der Bauarbeiter biegt sich - neuer Tarifvertrag unterschrieben. Die Zeitarbeit kehrt auf den Baustellen ein

Artikel von Cinzia Gubbini, erschienen in der italienischen Tageszeitung "il manifesto" vom 5.2.2000, übersetzt von Antifa-AG der Uni Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover

Specials
Grundinfos

Struggles in Italy - Information about Italian struggles externer Link

Gewerkschafts- politisches zu Italien bei Labourstart externer Link

siehe auch

Gewerkschaften und Italienische Gewerkschaften und die Krise

Arbeitsrecht und Arbeitsbedingungen

Krise, Sparprogramme und Widerstand in Italien

Privatisierung und Widerstand

Soziale Bewegungen

Nach dem ESF: Repression

FIAT-GM-Allianz. Wir betrachten die Zusammenarbeit aus der Sicht der italienischen Gewerkschaften - siehe Branchen: Auto/GM-Opel


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