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Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Betriebsbesetzung bei INNSE in Milano


  • Mitteilung von Betriebsrat und Belegschaft der INNSE vom 25.10.2011new
    "Nach zwei Jahren ist nun Anklage erhoben worden gegen sechzehn Demonstrierende, die am 2. August 2009 an einer von den INNSE-ArbeiterInnen ins Leben gerufenen Protestaktion teilnahmen, mit dem Ziel die Demontage der Maschinen in der Fabrik zu stoppen. Es war ein spontaner Entscheid gewesen, auf dem Autobahnring zu demonstrieren. An jenem Morgen war die Fabrik von Polizeikräften umzingelt, drinnen hatten Montagetrupps mit dem Abbruch der Maschinen begonnen, das Besetzerlager war im Morgengrauen geräumt worden: Das war die Ausgangslage für eine spontane Demo, es waren noch nicht viele Leute vor Ort, die sich Richtung Autobahn in Bewegung setzte, um die Öffentlichkeit auf die Geschehnisse aufmerksam zu machen. Eine Produktionsstätte war im Begriff, unwiderruflich zerstört zu werden..." Mitteilung von Betriebsrat und Belegschaft der INNSE vom 25.10.2011 pdf-Datei

  • Antwort an die Freunde der klassenlosen Gesellschaft zu "„Arbeitertümelei“
    Eine Kritik an dem Aufsatz „Arbeitertümelei“ der FreundInnen der klassenlosen Gesellschaft. Der Aufsatz „Arbeitertümelei“ bezieht sich auf den Artikel: „Am Anfang war eine informelle Arbeiterpartei“, verfaßt von Arbeitern von INNSE. Eine Antwort von Dieter Wegner (aktiv beim Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg) vom 3. Oktober 2010 pdf-Datei

  • Zur INNSE- Erklärung über eine informelle Arbeiterpartei...
    ...gibt es einen Kommentar auf der Seite Klassenlos mit dem Titel "Arbeitertümelei" externer Link pdf-Datei vom September 2010.

  • Die Organisation der ArbeiterInnen
    «Sich als Arbeiter zu organisieren und als solche zu handeln, ist bereits ein Programm.» Mit dieser Feststellung beginnt ein Aufruf unter dem Titel "Am Anfang war eine informelle Arbeiterpartei", verfasst von einigen INNSE-Arbeitern. Es sind dieselben, die den langen Kampf gegen die Schliessung ihrer Fabrik angeführt haben. Das wichtige Dokument fasst ihre Erfahrungen zusammen, nicht nur in den berühmten 16 Monaten Betriebsbesetzung, sondern in vielen Jahren des Kampfes gegen den Fabrikbesitzer, gegen die Fabrikbesitzer, gegen die verschieden Besitzer der INNSE. Darin präzisieren sie ihre Vorstellungen von der Organisation der ArbeiterInnen, die sie "partito operaio" - "Arbeiterpartei" - nennen und die auch informell bestehen könne. Denn - wie sie bekräftigen - die Arbeiter «brauchen kein fertiges Programm, bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet, mit einer Liste von Forderungen, halbwegs zwischen grossspurigen Zielen und kleinen, vergänglichen Ergebnissen.» Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 21.06.2010. Das Dokument "Am Anfang war eine informelle Arbeiterpartei" ist im der Datei verlinkt!

  • Die Versammlung der INNSE
    "Die von den "INNSE Arbeitern auf dem Kran" angekündigte öffentliche Versammlung hat unter aktiver Beteiligung von ArbeiterInnen und UnterstützerInnen stattgefunden. Einige kamen von ausserhalb Mailands, darunter eine Delegation aus der Schweiz. Zum ersten Mal seit dem Abschluss des langen Kampfes, der mit der ruinösen politischen und gewerkschaftlichen Tradition gebrochen hat, sind die INNSE Arbeiter im Stadtteil aufgetreten, in welchem ihre Fabrik steht. Dieser Bruch war möglich, wie die Initiatoren bekräftigt haben, weil bei INNSE eine informelle Arbeiterpartei aktiv gewesen ist..." Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it vom 05.12.2009

  • Die Produktion ist wieder angelaufen
    "Gestern (12.10.09) sind die INNSE ArbeiterInnen wieder angestellt worden. Zwölf von ihnen haben sogleich mit der Arbeit begonnen, die andern sind noch in "cassa integrazione" (Kurzarbeit), bis die von Genta demontierten Maschinen wieder instand gestellt und die ausserordentlichen Wartungsarbeiten abgeschlossen sind. Dies ist Teil der Abkommen mit der Gruppe Camozzi, welche die INNSE übernommen hat..." Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it

  • Ab 12. Oktober alle wieder eingestellt...
    "Gestern, 30. September 2009, um Mitternacht. In der Präfektur von Mailand wird der dritte Vertrag unterzeichnet. Es ist der letzte Teil, der gefehlt hat, um das Abkommen umzusetzen, das am 12. August geschlossen wurde, bevor die vier Arbeiter vom Kran heruntergestiegen sind. Alle ArbeiterInnen der INNSE werden wieder angestellt, und zwar zu den gleichen Vetragsbedingungen wie vor der Entlassung am 31. Mai 2008, einschliesslich der Produktionsprämie. Ausserdem wird jeder Arbeiter mit der ersten Lohnzahlung eine Antrittsprämie von brutto 2'500 Euro erhalten" - so beginnt die kurze Eilmeldung "Alle Arbeiter wieder angestellt, am 12. Oktober wird die Produktion wieder aufgenommen", die am 8. Oktober 2009 ins Deutsche übersetzt wurde.

  • INNSE Solidarität darf nicht bestraft werden
    "Der 16. Kampfmonat geht für die ArbeiterInnen der INNSE damit zu Ende, dass sie von der Präfektur von Mailand die Rücknahme aller Bussen verlangen, die in diesen Tagen wegen des Protests auf der Ostumfahrung vom 2. August verschickt worden sind. An der stark besuchten Versammlung vom 22. September im Besetzercamp haben die INNSE ArbeiterInnen bekräftigt, dass sie die volle Verantwortung übernehmen für die Entscheidung, aus Protest die Mailänder Ostumfahrung zu besetzen, als erste Antwort auf den Überfall der Ordnungskräfte, der zum Ziel hatte, den Widerstand zu brechen und die Demontage der Fabrik einzuleiten. Vielen UnterstützerInnen, die am Protest auf der Autobahn teilgenommen haben, sind nun Bussen bis zu 10'000 Euro ins Haus geflattert. An der Versammlung haben die ArbeiterInnen der INNSE beschlossen, bei der Präfektur vorstellig zu werden und offiziell die Rücknahme der Bussen zu verlangen sowie darauf hinzuwirken, dass auch die Gewerkschaft FIOM etwas in diesem Sinn unternehme. Es ist undenkbar, dass die UnterstützerInnen eines Kampfes gegen die Entlassungen und die Schliessung einer Fabrik bestraft werden. Wir weisen die Versuche zurück, die Einheit zu zerbrechen, die bei INNSE aufgebaut worden ist zwischen den ArbeiterInnen und allen, welche diese unterstützen. Sollte die Antwort der Präfektur nicht befriedigend ausfallen oder auf sich warten lassen, wird eine weitere und noch breitere Versammlung einberufen, um die passende Antwort gegen jene wählen, welche die Solidarität um die INNSE ArbeiterInnen herum zerbrechen und so die UnterstützerInnen anderer Kämpfe in andern Betrieben abschrecken wollen. Es wird ihnen nicht gelingen, uns zu spalten. Das Gegenteil werden sie erreichen: Wir werden stärker sein als vorher!" Das ist die Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it externer Link vom 23. September 2009.

  • Später Erfolg der »Unbeugsamen«: Vormals besetzte Mailander Maschinenfabrik INNSE bleibt nun doch bestehen
    „Großer Jubel gegen Mitternacht auf einer Straße in Mailand. Die Arbeiter der Maschinenfabrik INNSE tragen einen Kollegen auf den Schultern. Er gehörte zu den vier Gewerkschaftern, die acht Tage lang auf einem 17 Meter hohen Kran in der Fabrik ausgeharrt hatten. Damit wollten sie den Abtransport der Maschinen und die Demontage der Fabrik verhindern…Artikel von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 21.08.2009 externer Link

  • INNSE: Der Triumph der Arbeiter
    "Es ist zweifellos ein ergreifender Moment, als am Mittwoch, 12. August 2009 eine halbe Stunde nach Mitternacht die Menschen auf der Strasse jubeln und einander zuprosten. Die Arbeiter der INNSE tragen ihren Wortführer auf den Schultern, einer der vier, die acht Tage lang auf dem Kran waren. Alle rufen aus vollem Halse: « Giù le mani dalla INNSE! » - Hände weg von der INNSE! Das Heer an Polizeikräften ist in Auflösung begriffen, die Via Rubattino hat sich in ein Volksfest verwandelt. Kurzum, die klassische Szene, wenn die Macht zusammenbricht und die Solidarität aller die Übermacht einiger weniger besiegt hat. Fast zu schön, um wahr zu sein, wenn es nicht die vielen Fotos und Videos gäbe. Nach vierzehn langen Monaten haben die INNSE-ArbeiterInnen Genta besiegt, den Schrotthändler und Spekulanten, der am 31. Mai 2008 glaubte, er werde seine Belegschaft mit einem einfachen Telegramm los: «Wir haben beschlossen, sämtliche Aktivitäten einzustellen.» Nun hat sich Freude in die wütenden Rufe gemischt, vielleicht auch alles zusammen. «Genta, Genta, vaffanculo! » (Genta, Genta, scher dich zum Teufel!) hallt es durch die nächtliche Via Rubattino, gleich wie am 5. März 2009 in Turin, als die INNSE-ArbeiterInnen Genta einen Besuch abstatteten. Doch in dieser Nacht hört man auch einen neuen Sprechchor: « La INNSE, la INNSE ce l’ha inseganto, la lotta dura ha pagato! » (Die INNSE, die INNSE, sie hat uns gelehrt, dass sich der harte Kampf gelohnt hat). Die Arbeiter haben einen wichtigen Sieg errungen…Beitrag von rth vom 15.08.2009

  • INNSE: Bozschaft an die ArbeiterInnen der anderen Betriebe
    „Am 4. April 2009, anlässlich der „Versammlung für die Arbeiterpartei“ in Mailand, hat “visions of Labor” aus Berlin mit Enzo Acerenza gesprochen (Arbeiter und FIOM Gewerkschaftsdelegierter bei INNSE, einer der vier Arbeiter, die eine Woche lang auf dem Kran ausgeharrt haben). Nach dem Sieg der INNSE-ArbeiterInnen hat der Aufruf an die ArbeiterInnen der andern Betriebe in allen Ländern eine besondere Bedeutung bekommen: „Was wir vor allem auch von den Arbeitern in Bellinzona gelernt haben: Es ist wichtig, dass sich die Arbeiterinnen und Arbeiter gegen die Betriebsschliessung auflehnen. Es genügt nicht, dass der Besitzer beschliesst, einen Betrieb dicht zu machen und alle zu entlassen. Es kommt dann ganz darauf an, was die Arbeiter dazu sagen, ob sie dazu ja oder nein sagen. Deshalb unsere Botschaft an die Arbeiterinnen und Arbeiter in den andern Betrieben in ganz Europa: Lasst euch nicht vertreiben! Wenn die Unternehmer euch entlassen und die Werke schliessen wollen, dann bleibt dort und besetzt die Betriebe! Haltet durch! Und wenn das alle Arbeiter in allen Ländern tun, dann wird diese Krise einen ganz andern Verlauf nehmen.“ Verbreitet diesen Aufruf überall! Druckt ihn aus und zeigt ihn euren ArbeitskollegInnen! Diskutiert mit ihnen darüber und nehmt mit den ArbeiterInnen der INNSE Kontakt auf! Schaut das Video an externer Link Video Datei“ Mail an die Redaktion des LabourNet vom 15.08.2009

  • Innse: Der Kampf ist gewonnen! Betriebsbesetzung in Mailand nach langem Kampf erfolgreich
    Der Kampf ist gewonnen! Betriebsbesetzung in Mailand nach langem Kampf erfolgreich„Gestern abend halb eins wurden nach langen Verhandlungen endlich die Verträge unterschieben: alle 49 streikenden ArbeiterInnen der Innse werden übernommen, die Produktion wird wieder aufgenommen, in der Übergangszeit erhalten die ArbeiterInnen Ausgleichzahlungen. Seit über einem jahr leisten die ArbeiterInnen Widerstand gegen die Schließung ihrer Fabrik. Auslöser war der vom Besitzer geplante Verkauf der Maschinen aus der Fabrik und der Entlassung der Belegschaft.
    Nach dem monatelang eine Räumung der Fabrik verhindern werden konnte, gelang es der Polizei trotz breiter Solidarität der Bevölkerung mit den Innse ArbeiterInnen anfang August in die Fabrik einzudringen und die Montage der Maschinen zu veranlassen.
    Die Innse ArbeiterInnen hatten die vergangene Woche auf einem Indurstriekran in der ansonsten von der Polizei umzingelten Werkshalle dem Vorgehen der Polizei getrotzt. Sie wurden nach Abschluss des Vertrages in der gestrigen Nacht mit tosendem Jubel von hundersten von UnterstützerInnen vor den Werkstoren empfangen und der von den ArbeiterInnen seit Beginn der Besetzung zur Selbstorganisation genutzte Pförterraum wurde wieder bezogen. In den italienischen Medien wird die Innse Auseinandersetzung als Signal verstanden und erfährt große Aufmerksamkeit. In Rom haben vor wenigen Tagen Siloarbeiter mit Bezug auf die Innse Auseinandersetzung ihren eigenen Arbeitskampf begonnen. Für sie stehen ab September drastische Entlassungsprogramme an. Wir haben gewonnen - und der Kampf geht weiter! la lotta continua
    Beitrag auf Indymedia vom 12.08.2009 externer Link

  • Kampf um die Innse in Mailand gewonnen
    Der seit über einem Jahr andauernde Arbeitskampf um die Metallverarbeitungsfabrik Innse in Mailand ist gestern gewonnen worden. Das Interview informiert über die Ereignisse der letzten Tage und die Hintergründe der Auseinandersetzung. Interview von Karin mit einer Aktivistin aus Mailand auf Radio Unerhört Marburg vom 12.08.2009 externer Link

    Mailänder retteten Firma in luftiger Höhe: Arbeiter des Metallunternehmens Innse drohten damit, von einem hohen Kran zu springen - und fanden so einen Käufer für ihre Firma
    „Fünf Arbeitnehmer des Mailänder Metallunternehmens Innse, die aus Protest gegen die Auflösung ihrer Firma einen zehn Meter hohen Kran bestiegen und acht Tage lang gedroht hatten, in die Tiefe zu springen, haben Grund zum Feiern. Nach ihrem eklatanten Protest, der die Aufmerksamkeit der Medien geweckt hat, meldete sich ein Käufer für das bankrotte Unternehmen. Der Innse-Konzern wird jetzt von der prestigereichen Stahlgruppe Camozzi übernommen. Damit können rund 50 Jobs gerettet werden…Artikel im österreichischen Kurier vom 12.08.2009 externer Link

  • Fotos
    Erste Bilder hier externer Link

  • INNSE: Die vier Arbeiter auf dem Kran
    INNSE: Die vier Arbeiter auf dem Kran„In Italien ist es in den Zeitungen auf der ersten Seite, die Tagesschau berichtet laufend darüber, ganz Italien hat es gesehen, das Bild von den vier INNSE-Arbeitern auf dem Industriekran ihrer Fabrik, im blauen Überkleid, mit gelbem Helm und finsterer Miene. „Das Symbol der Krise“ hat jemand geschrieben. Aber welcher Krise? Jener Wirtschaftskrise, von der alle glauben, dass sie in ein oder zwei Jahren vorbei sein werde? Oder eher die Krise eines Wirtschaftssystems, das gründlich gescheitert ist. Ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, das auf der Ausbeutung der Lohnarbeit beruht. Ein System, das die Produktion nur solange zulässt, als sie das Kapital vermehrt…Ein Bericht von rth vom 09.08.2009

  • Innse: Es gibt einen Käufer, doch die rechte Riege tut als interessiere dies einfach nicht
    Übersetzung eines Artikel von Manuela Cartosio aus “Il Manifesto” externer Link vom 7. August 2009 auf dem Blog bassrandale.blogsport.de

  • Besetzer des Industriekrans

    Dringender Aufruf der INNSE
    „Die ArbeiterInnen der INNSE trotzen der Belagerung durch die Polizei. Seit vier Tagen und drei Nächten halten fünf von ihnen einen Industriekran in der von starken Polizeikräften umzingelten Werkshalle besetzt. Soeben ist bekannt geworden, dass die Staatsschutzpolizei DIGOS angeordnet hat, die Stromzufuhr zur Kranbahn zu unterbrechen. Das hat zur Folge, dass die fünf ihre Mobiltelefone nicht mehr aufladen können und so von der Aussenwelt abgeschnitten werden. Helfen wir ihnen, die Belagerung der Polizei zu durchbrechen! Und zwar auf ganz einfache Art: Es braucht dringend physische Solidarität, indem alle, denen es möglich ist, zur INNSE nach Mailand fahren, Via Rubattino 81…Die vollständige Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 07.08.2009

  • Es bleibt dabei, die Innse wird verteidigt!
    Ein Beitrag auf dem Blog bassrandale.blogsport.de vom 07.08.2009 externer Link. Aus dem Text: „…Daraufhin verschafften sich 5 Arbeiter den Zugang ueber einen Hintereingang in die Fabrik und besetzen seit Dienstag einen Kran in der Fabrik, denn sie geben nicht auf. Auf diesem Kran sind sie auch noch heute, und gestern konnte man wieeder einen neuen Siegesschlag erreichen, indem ein Kaeufer gefunden wurde, der saemtliche Maschienen und die Fabrik kaufen wuerde. Ein Hochgefuehl kam auf. Der Kampf um diese Fabrik ist in diesen Tagen Thema in allen nazionalen Medien, auf den Titelblaettern der Zeitungen, und natuerlich bedeutet dieser Kampf einiges…

  • Der Arbeiterwiderstand geht weiter
    Der Arbeiterwiderstand geht weiter„Dritter Tag der Militarisierung der Industriezone von Rubattino. Ein Heer von 500 Carabinieri und Polizisten hält die INNSE umzingelt, um dem Unternehmer Genta zu erlauben, die Maschinen zu demontieren und eine historische Fabrik auszuräumen, die er vor drei Jahren zum Preis einer Eigentumswohnung, für 700'000 Euro gekauft hat, und zwar mit der Auflage, die Produktion in Schwung zu bringen. Eine Verpflichtung, die er nie eingehalten und stattdessen am 31. Mai 2008 alle 50 ArbeiterInnen der INNSE entlassen hat. Diese jedoch haben sich aufgelehnt und die Produktion in Selbstverwaltung weitergeführt, bis am 17. September 2008 die Polizei sie von der Arbeit weg aus der Fabrik geholt und diese versiegelt hat. Seit jenem Tag halten die ArbeiterInnen der INNSE die Werkstore besetzt und verhindern so die Demontage ihrer Fabrik. (…) SOLIDARITÄTSKUNDGEBUNG MIT DEN ARBEITERiNNEN DER INNSE: Mittwoch, 5. Augsut 2009, 12 Uhr, vor dem italienischen Konsulat in Basel, Schaffhauser Rheinweg 5 (Nähe Wettsteinbrücke)Artikel von rth an die Redaktion des LabourNet Germany vom 04.08.2009. Aktuelle Videos sind im Artikel verlinkt.

  • Besetzte Fabrik geräumt: Maschinenwerk INNSE in Mailand soll abgerissen werden
    Die Polizei hat in Mailand die seit 14 Monaten besetzte Maschinenfabrik INNSE geräumt. Dabei wurden nach Berichten von Arbeitern zahlreiche Menschen verletzt. Artikel von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 05.08.2009 externer Link. Aus dem Text: „…Ein INNSE-Beschäftigter sprach auf einer Solidaritätsveranstaltung von einem dreiköpfigen Ungeheuer, gegen das man kämpfen müsse: »Genta als Besitzer der Maschinen, AEDES als Besitzer des Fabrikgeländes und die Mailänder Behörden, die mit den Eigentümern unter einer Decke stecken.« Der Unternehmer Sylvano Genta hatte vor etwa drei Jahren die Maschinen des Werkes einer staatlichen Auffanggesellschaft für einen Spottpreis mit dem Versprechen abgekauft, die Produktion weiterzuführen. Das Gelände gehörte bereits der Immobilienfirma AEDES, die darauf wartete, die Maschinen abzutransportieren und die Werkhallen zu räumen, um das Fabrikgebäude abzureißen. Das Gelände soll für die Expo 2015 verwendet werden. Deswegen hatte auch die Mailänder Stadtverwaltung Interesse an einem schnellen Ende der Besetzung…“
  • Die INNSE wird geräumt!
    Die INNSE wird geräumt!„Im Morgengrauen [Sonntag, 02.08.2009; Red.] hat die Polizei in Bürgerkriegsausrüstung das Besetzercamp der INNSE geräumt. Wegen der Sommerferien waren nur wenige Leute anwesend. Auch der Wohnwagen der Besetzer wurde entfernt, die Via Rubattino ist von der Polizei gesperrt. Erst in der vergangenen Woche, wie der Abgeordnete Luciano Muhlbauer in seinem Blog berichtet, habe der Regionalrat in einem Beschluss die Regionalregierung verpflichtet, tätig zu werden, um die Schliessung einiger Mailander Betriebe zu verhindern, darunter an erster Stelle die INNSE von Mailand. Gemäß Indymedia Lombardia, haben sich um 11 Uhr bereits mehr als hundert Personen vor der Fabrik versammelt. Um 12.40 Uhr sei es einer Gruppe von Genossen gelungen, vorübergehend die Mailänder Umfahrung „Tangenziale Est“ zu besetzen. Sogleich wurden sie von den Bullen auf die übliche Art niedergeknüppelt. Die Ausfahrt Rubattino ist blockiert. Währenddessen sind im Innern der Fabrik etwa vierzig chinesische Arbeiter daran, die Maschinen zu demontieren, draussen wimmelt es von Bullen. Wer kann und sich in der Umgebung von Mailand befindet, soll bitte den INNSE-ArbeiterInnen zu Hilfe eilen!...“ Auszüge aus Emails an die Redaktion des LabourNet vom 02.08.2009. Weitere Informationen bei Indymedia Lombardei externer Link
  • ArbeiterInnen der Provinz Mailand : Wir bitten um Eure Hilfe
    "Wir sind die ArbeiterInnen der INNSE und leisten seit über einem Jahr Widerstand gegen die Schliessung unserer Fabrik. Rund um die Uhr, auch samstags und sonntags, halten wir das Werk besetzt. Wir sind entlassen worden, aber wir haben nicht aufgegeben. Solange der Betrieb und die ArbeiterInnen da sind, gibt es eine Möglichkeit, um die Arbeit wieder aufzunehmen. Alle sagen, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben sollen. Lauter schöne Worte über eine aktive Arbeitspolitik, nun sollen sie ihr Können unter Beweis stellen. (...) In dieser Situation, Arbeiterinnen und Arbeiter der Provinz Mailand, bitten wir um Eure direkte Hilfe: Unsere einzige Kraft liegt in der Anzahl. Wir sind entschlossen zu verhindern, dass der Maschinenpark angetastet wird, solange die Tür für eine Wiederaufnahme der Produktion offen steht. Aber allein können wir das nicht schaffen. Hunderte von ArbeiterInnen, die beim nächsten Überraschungsangriff vor den Werkstoren stehen, werden alle davon überzeugen, dass es besser ist, von einer solchen Kraftprobe Abstand zu nehmen..." Das Schreiben des Betriebsrates der INNSE Milano Lambrate, 22. Juni 2009

  • INNSE: Genta versucht es erneut
    "Während die Verhandlungen zur Wiederaufnahme der Produktion bei INNSE auf Hochtouren laufen, kommt wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Mitteilung, der Fabrikbesitzer Genta habe vier Maschinen an einen (echten oder vorgeschobenen) Helfershelfer aus Vicenza verkauft. Gestern (26. Mai) kam der Käufer in Begleitung eines Gerichtsvollziehers vorbei, der seinerseits von der Staatsschutzpolizei Digos begleitet war. Mitgebracht hatte er alles Notwendige, um die Maschinen zu demontieren und wegzuschaffen. Fünf grosse Fahrzeuge sowie einige LKWs standen in den umliegenden Strassen bereit, insgesamt waren es etwa zwanzig Leute, dazu ein Rottweiler Hund, damit sie nicht gestört würden, wenn sie erst einmal drinnen wären. Ausserdem waren der Anwalt des Käufers und Gentas Anwalt dabei. Die ArbeiterInnen der INNSE haben ihre Ankunft vom Besetzercamp aus beobachtet. Dieses befindet sich unmittelbar neben dem Werkstor, dem Haupteingang in der Via Rubattino 81." Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it

  • INNSE: Invervention an der FIOM-Delegiertenversammung
    ".ergreift ein Delegierter der INNSE das Wort und fasst den Kampf, der am 31. Mai vor einem Jahr begonnen hat, kurz zusammen. Dann erinnert er an die Abkommen, die in einigen Betrieben geschlossen worden sind: Das seien negative Beispiele, wo sich die Gewerkschaft unkritisch und kampflos dem Willen des Unternehmers gebeugt hat, mit Betriebsschliessungen und Massenentlassungen als Folge. Je stärker die Krise sich bemerkbar macht, umso mehr müssen wir uns dagegen zur Wehr setzen.." Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it

  • INNSE: Arbeiter und Widerstand
    "Die Erinnerung an die fünfzehn INNSE-Arbeiter, die 1944 von den Nazis ins österreichische KZ Mauthausen verschleppt worden waren und dort nach kurzer Zeit an den unmenschlichen Arbeits- und Haftbedingungen starben, ist auch in diesem Jahr wachgehalten worden von den heutigen Generationen von ArbeiterInnen, die deren Platz im Betrieb eingenommen haben und seit elf Monaten Widerstand leisten gegen die Entlassungen und gegen die Schliessung der historischen Fabrik von Mailand-Lambrate..." Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it

  • INNSE: Neues Treffen bei der Regionalregierung
    "Heute (09.03.09) hat es am Sitz der lombardischen Regionalregierung ein neues Treffen zur Auseinandersetzung bei INNSE gegeben, wie an der Vergleichsverhandlung vom 25. Februar beschlossen. Gegenüber den vorangegangenen Begegnungen fand das heutige Treffen in geänderter Zusammensetzung statt: Vertreten waren lediglich die Regionalregierung (Vizepräsident Rossoni), die Provinz Mailand, die Gemeinde von Mailand, die Grundstücksbesitzerin (Aedes) und der Fabrikbesitzer Genta..." Übersetzung eines Kommentars von Luciano Muhlbauer, Abgeordneter von Rifondazione Comunista im Regionalparlament der Lombardei, veröffentlicht im INNSE-Blog

  • INNSE: Genta als Saboteur
    "...Von nun an werden wir Schlag auf Schlag antworten. Jedesmal wenn Genta nach Mailand kommt um zu provozieren, werden wir ihn in seinen Büros und Lagerhallen in Turin aufsuchen, bis er akzeptiert, den geordneten Rückzug anzutreten, und der INNSE die Möglichkeit gewährt, die Produktion wieder aufzunehmen. In der Zwischenzeit gehen die Treffen und Verhandlungen zwischen den staatlichen Stellen und möglichen Käufern weiter, auch die Regionalregierung hat sich eingeschaltet, man wird sehen, was sich daraus ergibt. Die ArbeiterInnen der INNSE leisten weiterhin Widerstand, die Besetzung ist noch immer stark, mit dem Ziel, in die Fabrik zurückzukehren und zu arbeiten. Wenn Genta eine Kraftprobe sucht, findet er die ArbeiterInnen vor den Toren der INNSE. Die Angelegenheit kann nur gelöst werden, indem der Betrieb, der Aufträge und Käufer hat, wieder aufgenommen wird..." Der Betriebsrat, die Arbeiter und Angestellten der INNSE mit ihren Familien vom 07.03.2009

  • INNSE: Gentas Lügen
    "Diesmal hat er seine Lastwagen in Turin gelassen. Nach den Zusammenstössen zwischen Arbeitern und Ordnungskräften, die er vor einer Woche verursacht hatte, ist er in der öffentlichen Meinung noch stärker isoliert. Deshalb unternahm der Fabrikbesitzer Genta den Versuch, seinen allgemein üblen Ruf wieder loszuwerden, den er sich in den letzten neun Monaten mit seinen sinnlosen und grossmäuligen Aktionen gegen die ArbeiterInnen der INNSE eingehandelt hatte. Zu diesem Zweck rief er zu einer Pressekonferenz auf und glaubte, er könne dies ohne Wissen der Arbeiter tun, indem er dazu ausschliesslich Journalisten einlade, ohne diesen Gelegenheit zu geben, auch die Gegenseite anzuhören: die Arbeiterinnen und Arbeiter der INNSE." Bericht vom 21.02.09 zusammengestellt aus: www.operaicontro.it

  • "Betriebsbesetzungen als wirksame Waffe im gewerkschaftlichen Kampf - Eine Studie aktueller Beispiele"
    Broschüre von Rainer Thomann pdf-Datei (2MB), Mitglied UNIA Region Zürich-Schaffhausen, Schweiz, erschienen Ende Januar 2009. Sie enthält die Beispiele Officine von Bellinzona, Borregaard-Attisholz bei Solothurn, INNSE Mailand, IVECO Suzzara und Holcim Torredonjimeno. Die Broschüre kann für 3 Franken (bzw. 2 Euro) plus Versandkosten bezogen werden bei indiana.thomann@bluewin.ch

    • Aus den Schlussfolgerungen: ".Das würde den Schluss nahe legen, der "Schlüssel zum Erfolg" bestehe einzig in der Betriebsbesetzung. Die genauere Beobachtung zeigt allerdings, dass einige weitere Faktoren ebenfalls stimmen müssen. Auf die selbständige Führung des Kampfes durch einen Kern entschlossener und klassenbewusster Arbeiter ist bereits hingewiesen worden. Inwiefern die Unterstützung durch offizielle gewerkschaftliche Strukturen ebenfalls zwingend notwendig ist, hängt vermutlich sehr von den konkreten Umständen ab (.) Auf alle Fälle halte ich es für verhängnisvoll, die Führung des Kampfes anerkannten gewerkschaftlichen Strukturen zu überlassen (.) Die untersuchten Beispiele zeigen auch, dass die Kampfmittel nicht beliebig und vor allem auch nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt gewählt werden können, beispielsweise in der naiven Annahme, man wolle zuerst einmal alle "legalen" Mittel ausschöpfen und - falls diese nicht zum gewünschten Erfolg führen - erst anschliessend zu "illegalen" Mittel wie der Betriebsbesetzung greifen. (.) Wie eingangs erwähnt, lassen sich unversöhnliche Interessen wie jene zwischen Arbeitern und Unternehmern nicht mit juristischen Mitteln unter einen Hut bringen. Eine gewerkschaftliche Politik, die aus Angst vor staatlicher Repression solche Wege beschreiten will, wäre reiner Selbstbetrug." Siehe dazu auch:
    • Betriebsbesetzungen - Eine Studie aktueller Beispiele
      Besprechung beim NetzwerkIT externer Link
    • Fabrikbesetzungen bei Innse (Mailand) und Officine (Schweiz). Gleiches Ziel und große Unterschiede!
      Artikel von Dieter, Hamburg (18.2.09) pdf-Datei
    • Siehe auch die Berichterstattung im LabourNet Germany:
      Officine (Schweiz): Streiks und Demonstrationen bei SBB Cargo unter Internationales > Schweiz > Gewerkschaften und Arbeitskämpfe
  • INNSE: Schutz für den Besitzer, Knüppel für die Arbeiter
    „Gestern (Dienstag, 10.02.) um fünf Uhr morgens haben ungefähr 300 Männer in Kriegsausrüstung, Carabinieri, Polizei und Staatsschutz Digos, den Fabrikbesitzer Genta beschützt, der mit zwei Lastwagen und einem Kranwagen ins Fabrikgelände hineingefahren ist. (…) Nach den von Kurzarbeit betroffenen FIAT-ArbeiterInnen von Pomigliano haben nun die ArbeiterInnen der INNSE mit dem demokratischen Schlagstock Bekanntschaft gemacht, der für die ArbeiterInnen bereitsteht, die sich mit Entschlossenheit gegen die Entlassungen zur Wehr setzen…“ Ein weiterer Bericht vom Polizei-Einsatz in einer Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it
  • INNSE: Arbeiter von der Polizei brutal niedergeknüppelt
    INNSE: Arbeiter von der Polizei brutal niedergeknüppelt„Heute Nacht (Dienstag, 10. Februar 2009) um drei Uhr morgens ist Genta in Begleitung von zweihundert Polizisten und Carabinieri zurückgekommen, um die Werkstore zu stürmen. Diese werden von den ArbeiterInnen bei INNSE seit neun Monaten besetzt gehalten, damit der Firmenbesitzer die Maschinen nicht wegschaffen kann. “Wir waren sehr viele dank der Solidarität aller”, schreibt ein Arbeiter im Blog der INNSE, “aber sie waren noch viel mehr. Genta ist wie ein Dieb durch den Hintereingang in den Betrieb gelangt, hinterlistig und mit Hilfe der Gewalt, mit der die Ordnungskräfte uns begegnet sind. Er selbst hat mit einem Bagger das Tor eingedrückt und alles beseitigt, was wir davor aufgerichtet hatten, um ihm den Eintritt zu verunmöglichen.“ Dort fand dann auch der erste Zusammenstoss mit den Ordnungskräften statt, die auf die Arbeiter einprügelten: „Wer hingefallen war, wurde erbarmungslos niedergeknüppelt, sogar zwei Rentner, die ihre Solidarität gezeigt hatten.“…“ Bericht zusammengestellt und übersetzt aus : www.operaicontro.it und www.myspace.com/presidioinnse vom 10.02.2009

  • Außergewöhnlicher Arbeitskampf MILANO
    „Mit einer unglaublichen Willensstärke treten die ArbeiterInnen der Innse Presse in Milano nun in den 9. Monat ihres Arbeitskampfes. Dies ist kein Streik, sondern explizit ein Arbeitskampf, in welchem die LohnarbeiterInnen der Innsepresse sich kaum Mitteln verweigern um ihre Interessen durchzusetzen. Sie mögen vielleicht nicht viele sein, doch sie halten zusammen und und gehen diesen außergewöhnlichen Arbeitskampf Seite an Seite. Ihre Fabrik, welche auch symbolträchtiger Schauplatz der Resistzenz war und vor allem nun wieder ist, lassen sie sich nicht nehmen und stehen einen langen, zähen Kampf durch. Seit einigen Monaten solidarisierten sich neben den vielen ArbeiterInnen anderer Fabriken in Milano und Umgebung auch Studierende und GenossInnen aus den Sozialzentren der Stadt mit den ArbeiterInnen. Doch nun wird die Luft dicker, der Besitzer Genta wird in den nächsten Stunden ernst machen wollen und sich Zutritt zum Gelände und den Produktionsanlagen verschaffen wollen…“ Artikel von lotta auf Indymedia vom 09.02.2009 externer Link

  • UNTERSTÜTZT UNS GEGEN DEN ANGRIFF DES BESITZERS UND DER ORDNUNGSKRÄFTE!
    "Von Mitternacht an beginnt die harte Phase der Besetzung gegen den Angriff von Genta. Die Nachricht seiner Ankunft ist vom Regionalrat Mulbahuer bestätigt worden. Wir laden euch alle ein, uns mit eurer Anwesenheit zu unterstützen und dem Unternehmer und den Ordungskräften entgegenzutreten, die sicherlich bereit sein werden, die Knüppel gegen uns einzusetzen.HELFT UNS!!! HELFEN WIR UNS!!!" Mail an die Redaktion des LabourNet vom 09.02.2009

  • INNSE: Die Festungsmauer der Solidarität
    „Nach dem unnützen Treffen bei der Regionalregierung schliessen die Besetzer die Reihen vor den Werkstoren. Genta wird wieder angreifen. Er ist daran, sich in Turin zu organisieren und hat den Schutz der Ordnungskräfte angefordert, um mit der Demontage der Fabrik zu beginnen. Es gilt, ihn vor den Toren zu stoppen. Andere ebenfalls von Entlassungen betroffene Betriebe sind bereit, sich dem Kampf anzuschliessen. Gruppen, Komitees und Einzelpersonen verstärken die Solidarität und sind entschlossen, sich vor den Werkstoren aufzustellen. Den Solidaritätsaufruf unterschrieben haben mehr als tausend Personen, entweder auf dem Blog der INNSE oder die Unterschriften direkt ins Besetzercamp gebracht…Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 08.02.2009

  • Petition: Hände weg von der INNSE!
    Hände weg von der INNSE!„…Dieser Kampf geht nicht nur uns etwas an, sondern alle jene, die glauben, dass diese Form von Widerstand ein möglicher Ausgangspunkt sein kann, um gegen die Entlassungen zu kämpfen, in einer Krise, die jeden Tag Tausende davon hervorbringt. Ein Kampf, der alle etwas angeht, die glauben, dass die Stadt Mailand nicht in der Hand von Spekulanten aller Art enden darf: Immoblienhengste am Rande des Ruins, Finanzspekulanten und Bankrotteure aller Rangstufen, die Betriebe schliessen, ohne dabei auf irgendeinen gesellschaftlichen Widerstand zu stossen. Wir bitten euch nicht nur diesen Solidaritätsaufruf zu unterzeichnen, sondern auch aktiv an den Besetzungsaktionen teilzunehmen, um zu verhindern, dass Genta eine Fabrik demontiert, die Teil von Mailands Industriegeschichte ist. Wir sammeln deshalb Unterschriften von allen, die sich am Aufruf beteiligen wollen…Die deutsche Übersetzung der Petition des Betriebsrates, der Arbeiter und Angestellten der INNSE.

  • Die Seite der Petition
    Die Seite der Petition externer Link. Bei den Eingaben sind Name und Email-Address hoffentlich klar und Indirizzo: (required) bedeutet soviel wie Land/Ort

  • INNSE: Die Morgendämmerung des neunten Monats
    „Die Waffenruhe ging am 31. Januar zu Ende. In den vorangegangenen Tagen war alles vorbereitet worden, um dem Ablauf dieser Frist entgegenzutreten. Alles war bereit für eine Nacht vor den Werkstoren vor und hinter der Fabrik, um die Feuer in den leeren Fässern herum. Der Schein der Feuer hat die Nacht nicht erleuchtet, sie dienten jedoch um sich zu erwärmen beim Warten auf Gentas Versuche, ins Werk hineinzugelangen und mit der Demontage der Maschinen zu beginnen. Wenige Stunden zuvor kam die Nachricht der für nächste Woche geplanten Zusammenkunft bei der Regionalregierung. Eine Zusammenkunft, die bis zu diesem Datum die Waffen ruhen lässt. Die Verabredung zur Besetzung in der Nacht des 31. Januar wurde deshalb abgesagt, alle externen Kontakte jedoch aufrechterhalten: Arbeiterdelegationen, Solidaritätsnetz, alle bereit, um einzugreifen und ihren Teil beizutragen. Eine Solidarität um diesen Kampf herum, die sich immer mehr ausweitet. Falls Genta darauf besteht, seine Angriffe weiterzuführen, wird er bald einmal auf einen schönen Teil von Mailand treffen, alle versammelt vor den Werkstoren der INNSE…“ Bericht vom 02.02.09 zusammengestellt aus: www.operaicontro.it

  • INNSE: Das Treffen vom 20. Januar 2009 bei der Regionalregierung
    „Eine Delegation der INNSE-ArbeiterInnen hat sich zusammen mit ihrem Betriebsrat am Sitz der Region Lombardei mit den Behördemitgliedern und Verantwortlichen der Regionalregierung und der Provinz Mailand getroffen. Anwesend waren auch Vertreter der Präfektur Mailand, der Metallarbeitergewerkschaft FIOM sowie der Patron Genta mit zwei Anwälten. Zum Treffen eingeladen hatte der Präsident der Provinz, Penati, mit einer Absichtserklärung, die er allen Parteien zugestellt hatte…“ Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 25.01.2009

  • INNSE: Nach der gewonnenen Schlacht
    "Mit dem Kampftag vom 14. Januar, an dem die INNSE-ArbeiterInnen einen weiteren Angriff des Fabrikbesitzers Genta, der mit acht LKWs und einem Kran aus Turin gekommen war, um die Maschinen aufzuladen, abgewehrt haben, hat sich die Solidarität unter allen am Kampf an der Seite der INNSE-ArbeiterInnen Beteiligten verstärkt." Bericht vom 20.1.09

  • INNSE: Überfall von Polizei und Unternehmer fehlgeschlagen
    "Am Mittwoch, 14. Januar erscheint der Besitzer Genta mit acht LKWs und einem Kran vor den Toren der INNSE Presse in der Via Rubattino 81 in Mailand. Er wird begleitet von mehr als sechzig Polizisten und will so einmal mehr die Besetzung der INNSE-ArbeiterInnen überraschen, um die Maschinen aus der Fabrik fortzuschaffen. Seit acht Monaten kämpfen die ArbeiterInnen der INNSE gegen die Schliessung der Fabrik und gegen ihre Entlassung. In diesen acht Monaten sind sie zum Bezugspunkt anderer Arbeiter verschiedener Fabriken von Mailand und Umgebung geworden, die ebenfalls im Kampf gegen Entlassungen stehen. So ist es heute Morgen dem Besitzer und der Polizei, als sie den Überfall auf die Fabrik versucht haben, sehr schlecht ergangen. In weniger als einer halben Stunde standen mehr als dreihundert Arbeiter vor den Werkstoren, ausserdem zahlreiche Studenten und die Genossen zweier autonomer Zentren von Mailand." Bericht vom 14.1.09 zusammengestellt aus: www.operaicontro.it und www.myspace.com/presidioinnse

  • INNSE: Die Besetzung unter dem Schnee Der INNSE-Blog
    "Mailand ist vom Schnee blockiert: geschlossene Schulen, gelähmte Fabriken und Büros, unzugängliche Gehsteige, Fussgänger in Panik, ausgefallene Züge, in den Garagen blockierte Autobusse, wenige oder verspätete Schneeräumungsfahrzeuge. Es sieht aus, als würde zum ersten Mal Schnee fallen und man müsste erst noch die Mittel und Wege der Schneeräumung erfinden. Der Lobgesang der "Lega Nord" auf die Tüchtigkeit Norditaliens hat sich als Flop riesigen Ausmasses entpuppt. Mit der gleichen Wirksamkeit wie die Abfallberge, die in den Süden geschickt werden, funktioniert in Mailand das Geschäft mit dem Schnee: überhaupt nicht. Demgegenüber läuft die Besetzung der INNSE im gewohnten Rahmen weiter, die Schichten wechseln pünktlich ab, obwohl die Via Rubattino wegen der Autobusse nicht befahrbar ist." Übersetzung zweier Berichte vom 13. Januar 2009 auf www.operaicontro.it

  • Neu: Der INNSE-Blog externer Linknew

  • Innse im WinterINNSE: Zusammenkunft mit einem andern kämpfenden Betrieb
    "Eine Delegation von Arbeitern der TEREX-COMEDIL aus Cusano Milanino (MI), einer Fabrik, die Kräne und Maschinen für die Bauwirtschaft herstellt, ist ins Basislager der INNSE-Besetzung gekommen und hat persönlich die Nachricht von ihren Kampf überbracht, der am 16. Dezember mit einem vor der Fabrik aufgestellten Zelt begonnen hat..." Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it

  • INNSE: Der Kampf ist in den achten Monat eingetreten
    "In der Neujahrsnacht ist der Kampf der ArbeiterInnen bei INNSE in den achten Monat eingetreten. Nach dem gescheiterten Überraschungsangriff des Besitzers vor Weihnachten, blieb die Wachsamkeit der Besetzer gross und zahlreich. Kaum hatte sich am Dienstagabend die Nachricht verbreitet, Genta sei in den Betrieb hineingegangen, um den Leute einer neuen Sicherheitsfirma Anweisungen zu erteilen, standen in wenigen Sekunden alle, die im Basislager anwesend waren, vor dem Werkstor. Zusammen mit den Arbeiterinnen und Arbeitern der INNSE auch solche anderer Betriebe und StudentInnen, im Ganzen etwa vierzig Leute..." Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it

  • INNSE: Das dreiköpfige Ungeheuer
    "Einmal mehr versucht Genta einen Überraschungsangriff im Morgengrauen. Mit dem Begehren, den Maschinenpark mitzunehmen, fährt er diesmal mit Lastwagen und einem grossen Mobilkran vor, der den Abtransport ermöglichen sollte. Erneut stellt die Wachsamkeit der Besatzung im Basislager ihre Tüchtigkeit unter Beweis. Die Arbeiter bilden vor den Werkstoren Ketten und verhindern so die Einfahrt der Lastwagen. Gleichzeitig werden die Arbeiter der andern Schichten alarmiert, die nach kurzer Zeit zusammen mit Aktivisten und Unterstützern dieses heldenhaften Kampfes, der in den 7. Monat eingetreten ist, eintreffen. Auch Ordnungskräfte, Journalisten und Fotografen sind dazugestossen. Auf einmal ist klar, dass Genta und sein neuer Anwalt in die Präfektur gerufen werden. Am frühen Nachmittag machen sich die Lastwagen wieder auf den Weg zur Autobahn nach Turin. Der Widerstand der Arbeiter hat sich gelohnt..." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it.

  • Hände weg!

    INNSE: Richter hebt Beschlagnahme der Fabrik auf
    "Frühmorgens kommt der Funktionär der Staatsschutzpolizei Digos ins Basislager und teilt mit, dass die Fabrik von heute an nicht mehr unter Beschlagnahme stehe. Es bleibt den Arbeitern nicht einmal die Zeit, die Nachricht zu vernehmen, als sie bemerken, dass die Männer des Fabrikbesitzers Genta schon während der Nacht durch den Hintereingang in die Fabrik eingedrungen sind, und zwar mit der ganzen logistischen Einrichtung, um den Betrieb zu "besetzen" und zu verhindern, dass die Arbeiter sie noch einmal in Besitz nehmen und darin arbeiten, wie sie es während dreieinhalb Monaten getan haben, vom 31. Mai an bis in die Nacht auf den 17. September, als sie von der Polizei hinausgeworfen wurden, nachdem sie am 25. August entlassen worden waren." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it.

  • INNSE: Genta entlässt seinen Anwalt
    "Genta, der Besitzer der INNSE, dachte, er könne die Arbeiter loswerden, indem er sie entlasse und ihnen nicht einmal den letzten Monatslohn und die Abgangsentschädigung bezahle. Seine Rechnung ist nicht aufgegangen. Dank der Solidarität und Unterstüztung, die sie finden, halten die ArbeiterInnen der INNSE noch immer die Werkstore besetzt und sind bereit, die Produktion jederzeit wieder in Gang zu setzen. Wir befinden uns im 7. Monat dieses Kampfes. Genta hat vom Gericht den Zahlungsbefehl erhalten, den Arbeitern die ausstehenden Löhne zu überweisen. Und vor der Aussicht, dass die Maschinen gepfändet werden könnten, hat er es offenbar mit der Angst zu tun bekommen, so dass ihm als erste Reaktion nichts Besseres eingefallen ist, als den Anwalt zu wechseln und jenen, den er vorher hatte, zu entlassen. Die Geschäfte laufen überhaupt nicht so, wie er gehofft hatte. Ausserdem wird mit der Besetzung der Werkstore keine einzige Maschine abmontiert, geschweige denn weggeschafft..." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it.

  • INNSE: Eine weitere Woche grosser Spannungen
    "Bei INNSE geht der sechste Monat seit Beginn des Kampfes mit einer weiteren Woche grosser Spannungen zu Ende. Angefangen mit dem Treffen beim Präfekten von Mailand, fortgeführt durch die ergebnislose Zusammenkunft zwischen AEDES und ORMIS, und am Freitagmorgen folgte schliesslich seitens der entlassenen INNSE-Arbeiter die Besetzung des Firmensitzes von AEDES, der Immobliengesellschaft, die sich im Einvernehmen mit dem Fabrikbesitzer Genta weigert, das Gelände an ORMIS zu vermieten (oder zu verkaufen), an jene Firma, die bereit wäre, an dessen Stelle zu treten und die Produktion bei INNSE wieder aufzunehmen..." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it.

  • INNSE: Eine weitere Provokation
    "Die Arbeiter der INNSE glaubten sich verhört zu haben, als der Funktionär der Staatschutzpolizei DIGOS erschien, um zu verkünden, dass der Fabrikbesitzer Genta mit Einwilligung des Untersuchungsrichters den Betrieb betreten werde, "um ihn in Sicherheit zu bringen". Sie trauten dann ihren Augen nicht, als sie sahen, wie Genta in Begleitung der DIGOS-Beamten und eines Mannschaftswagens der Polizei, der vor dem Werkstor anhielt, ankam und mit seinen Leuten die Fabrik betrat "um sie in Sicherheit zu bringen". Genta hoffte wohl, nur wenige Arbeiter anzutreffen, es waren jedoch alle da und empfingen ihn mit Schmährufen und einem Pfeifkonzert..." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it.

  • INNSE: Überraschungsangriff der Polizei um 5 Uhr morgens
    "Den Mannschaftswagen bleibt kaum Zeit um anzuhalten, als Dutzende von Polizisten in Kriegsausrüstung und im Sturmschritt sich in zwei Flügeln vor den Werkstoren aufstellen, die Reihen geschlossen, ausgerüstet mit Schild und Schlagstock. Genta persönlich sowie die Techniker des Gasversorgungs-Unternehmens SNAM betreten in Begleitung der Beamten der Staatsschutzpolizei DIGOS das Werk und schliessen die Gashahnen. Die gleiche Aktion, die eine Woche zuvor bei hellem Tage von den Arbeitern, die sich vor dem Werkstor aufgestellt hatten, verhindert worden war, hat nun das von Genta gewollte Ziel erreicht. Um es durchzusetzen, sind sie überraschend im Morgengrauen gekommen, wenn das Basislager weniger stark besetzt ist. Hätten sie es nochmals tagsüber versucht, es wäre ihnen wahrscheinlich nicht gelungen..." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it.

  • INNSE: Genta, der Provokateur
    "Äusserst gespannte Lage am letzten Dienstagmorgen bei INNSE. Mehrmals wurden Zusammenstösse mit den Ordnungskräften nur knapp vermieden. Genta, der Fabrikbesitzer, hatte vom Untersuchungsrichter die Erlaubnis zum Betreten der Fabrik, die bekanntlich von Amtes wegen geschlossen wurde, und zwar um im Auftrag des regionalen Umweltschutzamtes ARPA (Agenzia Regionale Protezione Ambientale) Giftabfälle zu entsorgen. Er wollte nun die Gelegenheit benützen, um das Erdgas abzustellen, das zur Grundversorgung für die Aufrechterhaltung des Betriebs gehört. In dieser Absicht wartete Genta auf dem Fabrikgelände mit zur Unterzeichnung vorbereiteten Aktenstücken auf die Techniker des Gasversorgungs-Unternehmens SNAM. Danach wäre der INNSE der Gashahn zugedreht worden. Seit der Räumung der Fabrik am 17. September benützt niemand mehr das Erdgas. Weshalb sollte es abgestellt werden, während Verhandlungen über die Weiterführung der Produktion durch einen neuen Eigentümer laufen? Eine reine Provokation also seitens von Genta, der um jeden Preis Zusammenstösse zwischen der Polizei und den Arbeitern herbeiführen will, in der Absicht diese als streitsüchtige Aufrührer erscheinen zu lassen, die vor dem Werkstor hausen, und um dann den Abbruch des Basislagers und die Entfernung der Arbeiter zu verlangen, da diese die öffentliche Ordnung gefährdeten..." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it

  • Der Kampf bei INNSE Mailand und seine Besonderheiten
    ".... Es gehört zu den Besonderheiten dieses Arbeiterkampfes, dass gleich zu Beginn der Auseinandersetzung der Unternehmer als normalerweise direkter Gegenspieler der ArbeiterInnen von der Bildfläche verschwand. Das übliche Ritual mit einer angeblich über den Konfliktparteien stehenden Schlichtungsstelle fand deshalb nicht statt. Dafür erlebten die INNSE-ArbeiterInnen bereits nach kurzer Zeit den Staat als unmittelbaren Gegner: Nicht der Fabrikbesitzer hat die Arbeiter ausgesperrt, sondern der Staat mittels seiner Justiz und Polizei. Seit Mitte September verhindert der Staat, dass bei INNSE produziert werden kann! Jegliche Illusionen in den Staat, der angeblich neutral sei und über den gesellschaftlichen Klassen stehe, werden damit unweigerlich zerstört: Die Gesetze schützen nicht - wie viele glauben - die Bewohner eines Staates, sondern einzig das Eigentum der Besitzenden, und zwar völlig unabhängig davon, aus welchen politischen Parteien Regierung und Parlament jeweils zusammengestzt sind. Diese Erkenntnis ist wichtig, wenn in Zukunft wieder Arbeitskonflikte unter staatlicher Aufsicht geschlichtet werden sollen! (...) Betriebsbesetzungen sind in Europa eher selten. Noch weniger kommt es vor, dass die Belegschaft nach der Besetzung des Betriebs die Produktion in Selbstverwaltung weiterführt. Mit ihrem Kampf stellen die ArbeiterInnen bei INNSE die Logik einer Produktionsweise in Frage, die darauf beruht, dass eine industrielle Produktion nur solange aufrecht erhalten werden kann, als sie dem Besitzer einen weit grösseren Gewinn verspricht, als er mit dem gleichen Kapitaleinsatz anderswo erzielen könnte..." Eine Einschätzung des Kampfes der Innse-ArbeiterInnen von Rainer Thomann pdf-Datei, Mitglied UNIA Region Zürich-Schaffhausen, vom 18.10.2008

  • INNSE: Der Ofen steht bereit um dem Winter die Stirn zu bieten
    ".In der Zwischenzeit halten die Arbeiter unbeirrt durch, dank der Solidarität, die um diesen Kampf entstanden ist. Der sechste Monat hat mit Arbeiten im Basislager begonnen, um die Räume vor der Kälte zu schützen und sie wohnlicher zu gestalten. Das Basislager wurde aus einem ehemaligen, abgebrochenen Pförtnerhäuschen gewonnen. Es grenzt an die Werkstore von INNSE, die von den Arbeitern im Auge behalten werden, einschliesslich des Innenhofs der Fabrik, soweit das Auge reicht. Auch die Polizei überwacht die Fabrik rund um die Uhr, vielleicht auch die Arbeiter? (.) Ein Ofen steht bereit, nun braucht es Brennholz und weitere Lebensmittel- und Geldspenden." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it vom 04.11.2008. Die Adresse für Brennholz-Spenden sowie die Kontonummer für Geld-Spenden finden sich im Artikel!

  • INNSE: Das Labor der Solidarität
    "Heute ist der zweite Tag, an dem das Forschungszentrum CESI (Centro Elettrotecnico Sperimentale Italiano), das sich auf der andern Strassenseite der INNSE befindet, ein wenig weiter gegen Mailand zu, eine Spendensammlung zu Gunsten des Kampfes bei INNSE durchführt. Dank der konkreten Solidarität wie dieser, getragen von Arbeitern und Unterstützern, dauert dieser Kampf nun seit fünf Monaten an und hat seine Kraft und Vitalität unverändert beibehalten." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it

  • INNSE: Treffen beim Ministerium abgesagt
    "Das Treffen vom 16. Oktober beim Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung in Rom wurde abgesagt. Die offizielle Begründung ist ein Tag vorher eingetroffen und besagt, dass der heutige Besitzer der INNSE und der mögliche Käufer, die Industriegruppe ORMIS aus Brescia, miteinander im Gespräch seien und dass ein Treffen in Rom voreilig wäre. Es werde, so wird mitgeteilt, um eine Woche verschoben. Nach zwei Monaten Wartezeit hat am letzten Dienstag die Auszahlung der offenen Löhne begonnen, als Vorausszahlung für alle Ausstände. Am 24. Oktober wird vor dem Richter in Mailand über den Art. 700 verhandelt, das Dringlichkeitsverfahren, um das Problem mit den Löhnen für den ganzen Zeitraums zu lösen." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it

  • INNSE: erstes Treffen mit anderen Betrieben
    "Die Begegnung mit anderen Betrieben fand bisher nur einzeln statt, wenn sie vorbeikamen und ihre Solidarität bezeugten. Gestern haben sich sechs Betriebe getroffen, als im grossen Raum des Basislagers der Besetzer eine erste Zusammenkunft durchgeführt wurde mit Delegationen kämpferischer Betriebsräte einiger Mailänder Betriebe, die von Umstrukturierungen, Entlassungen und Aussperrungen betroffen sind. Ausser den entlassenen ArbeiterInnen der INNSE, die dazu die Initiative ergriffen hatten, waren die folgenden Fabriken vertreten:." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it

  • FIOM-Generalsekretär Rinaldini zu Besuch bei INNSE
    "Im fünften Monat ist der Kampf bei INNSE auch Gianni Rinaldini zu Ohren gekommen. Der Generalsekretär der italienischen Metallarbeitergewerkschaft FIOM hat die Besetzung vor dem Werkstor besucht, wo die Arbeiter ihr Basislager aufgeschlagen haben. Aufmerksam hat Rinaldini den Arbeitern zugehört, die zusammenfassend über ihren Kampf berichtet haben und dabei ausführlich auf die heiklen Punkte und vor allem auf die Neuartigkeit eingegangen sind, die diese Kampfart gebracht hat: Die Produktion von dem Augenblick an weiterzuführen, in dem der Besitzer die Arbeiter nach Hause schickt (weil er beschlossen hat, sie zu entlassen) und gleichzeitig den Betrieb zu besetzen, auch ausserhalb der Arbeitszeit, nachts und an Feiertagen. Eine Kampfform, die neue Elemente hervorgebracht hat und all jene zu einer Reihe von Überlegungen zwingt, die von sich sagen, im Interesse der Arbeiter zu handeln." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it

  • INNSE-Besitzer Genta unter Polizeischutz im Betrieb
    "Der Fabrikbesitzer Genta hat vom Untersuchungsrichter die Erlaubnis erhalten, trotz versiegelter Werkstore den Betrieb zu betreten. Er wollte sich vergewissern, dass die Arbeiter in den vier Monaten, während derer sie den Betrieb besetzt und weitergearbeitet hatten, nichts beschädigt haben. So wie sie den Arbeitsplatz in jener Nacht verlassen hatten, als die Polizei kam und sie herausholte, konnte er nicht anders als alles in bester Ordnung antreffen. Alles noch in Betrieb, die Werkstücke auf den Maschinen aufgespannt, bereit um fertig bearbeitet zu werden. Vielleicht dachte er, er würde eine nicht mehr benützbare Fabrik vorfinden, sich selbst überlassen, der Nachlässigkeit preisgegeben, mit Arbeitern, die unter der Hand eine Feile verkaufen und Eisenteile klauen. Vielleicht hat er gehofft, einen neuen Vorwand zu finden, um die Bezahlung der August-Löhne weiter hinauszuzögern. Die Arbeiter hingegen, die nicht nur den Betrieb besetzt, sondern bis zur Nacht der Räumung weitergearbeitet haben, sie haben gezeigt, dass man besser arbeitet ohne eine Figur wie Genta und sich weniger abmüht." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it

  • INNSE: Die Wiedereinfühung der warmen Mahlzeiten
    "Die Frist läuft demnächst ab, die sich die Arbeiter gesetzt haben, um eine Antwort auf die beiden Briefe zu erhalten, die der Präfekt von Mailand verschickt hat: einen an den Besitzer Genta, den andern ans Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung. Und bereits sind andere Initiativen und zu ergreifende Kampfmassnahmen in Sicht. Die 120. Nacht der Betriebsbesetzung ist vorbei, die zehnte seit der Räumung. Von Tag zu Tag wird das Besetzungscamp immer mehr wie ein richtiges Basislager eingerichtet." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it

  • Besetzte Fabrik von der Polizei geräumt

    INNSE-ArbeiterInnen: Ohne Lohn - mit konkreter Solidarität
    "Nachdem die Polizei die Arbeiterinnen und Arbeiter von der Arbeit weg aus der Fabrik geholt hat, belagern sie Tag und Nacht die Werkstore. Sie besetzen den überdachten Platz eines ehemaligen, von der Innocenti aufgegebenen Pförtnerhäuschens, den Gehsteig und einen Teil der Strasse. In Mailands Strassen haben sie ihr Lager aufgeschlagen, in der grossen Metropole, die seit Monaten ihre Heldentaten mit den pharaonischen Mega-Bauten, die für die Expo 2015 geplant sind, in alle Welt hinaus posaunt." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it

  • Der Präfekt von Mailand schreibt dem Besitzer Genta
    "Mittwoch, 24. September. Der Tag ist verschiedenen Arbeiten zur Erweiterung des besetzten Gebietes gewidmet. Die Arbeiter richten sich ein, um Kälte und Regen zu widerstehen. Man merkt, dass die Besetzung lange dauern wird. Um 11.30 Uhr Termin beim Präfekten, der sich bereit erklärt hat, Auskunft zu geben über den Gang der Verhandlungen und die Frage der Bezahlung der ausstehenden Löhne. Der Präfekt persönlich liest der Arbeiterdelegation zwei Briefe vor. Der erste wurde ans Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung geschickt, mit dem Antrag eine Zusammenkunft einzuberufen über die Verhandlung der Abtretung der INNSE INIZIATIVE seitens des Besitzers Genta. Der zweite Brief ist direkt an Genta gerichtet mit dem Begehren, die ausstehenden Löhne zu bezahlen. Die Briefe wurden am Freitag der vergangenen Woche abgeschickt, eine Antwort steht noch aus. Wer weiss, ob der "Herr Patron" darauf eingeht oder sich überhaupt nichts daraus macht und damit zeigt, dass nicht einmal die Präfektur von Mailand in der Lage ist, seinen Spekulationsabsichten mit der INNSE Einhalt zu gebieten. Die Arbeiter warten ab." " Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it

  • Solidarität Mailänder Belegschaften mit den INNSE Arbeitern
    "Während die von der Polizei ausgesperrten Arbeiter die Besetzung vor dem Werkstor mit Camper und Stühlen Tag und Nacht aufrecht erhalten und während die Präfektur von Mailand ihnen erklärt, sie könne den Besitzer nicht zwingen, die Fabrik zu verkaufen, hat die Solidarität anderer Betriebe mit den ArbeiterInnen bei INNSE begonnen. Nachfolgend die Übersetzung einer gemeinsamen Solidaritätserklärung verschiedener Betriebsräte: (im Original auf operaicontro.it)" so der kurze Begleittext zur Übersetzung der Solidaritätsresolution "SOLIDARITÄT MIT DEN ARBEITERN DER INNSE PRESSE" pdf-Datei vom 19. September 2008

  • Besetzte Fabrik von der Polizei geräumt
    Die INNSE in Mailand wurde gestern [17.09.2008] Morgen von der Polizei nicht gestürmt, wie anfänglich berichtet. Sie wurde lediglich geräumt. Die Arbeiter waren nur zu zweit, die übliche nächtliche Wache, als morgens um fünf Uhr die Polizei kam... Im verlinkten Dokument sind alle Infos, wie sie direkt vom Werkstor telefonisch berichtet wurden sowie die Bitte um Protestmails. 11 Kollegen haben sich vor dem Werkstor eingerichtet und werden die Nacht vor dem Betrieb verbringen. Denn die Besetzung hat sich vorübergehend auf die Strasse hinaus verlagert.

  • Video vom Werkstor INNSE
    Das Video bei c6.tv (italienisch) externer Link video

  • Der Kampf bei INNSE verschärft sich - Versprochene Lohnzahlung ausgeblieben
    Besetzte Fabrik von der Polizei geräumtDie INNSE-ArbeiterInnen blockieren Strasse neben Autobahnzufahrt. Aktion haarscharf an Zusammenstössen mit der Polizei vorbei. Ein Arbeiter aus Mailand schreibt der Zeitung „Operai Contro“: Neulich habe vor der INNSE eine Strassenblockade angetroffen. Seit längerer Zeit habe ich diesen Kampf mitverfolgt und mich deshalb sogleich angeschlossen. Die Blockade wurde während des ganzen Tages weitergeführt. Mehrmals ist es beinahe zu Zusammenstössen mit der Polizei gekommen. Die Arbeiter der INNSE, bedrängt vom Ultimatum der Uniformpolizisten und der politischen Polizei DIGOS, haben den Ordnungshütern klar gemacht, dass sie nicht von ihrem Entschluss abrücken und die Strasse blockieren werden. Als Antwort auf die jüngste Provokation von Genta, dem Fabrikbesitzer, die Löhne nicht zu bezahlen..Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it
  • Neue Nachrichten von der INNSE, Mailand
    Die Arbeiterinnen und Arbeiter der INNSE sind entlassen worden, mit Brief vom 22. August, abgeschickt aus Turin. Trotzdem bleiben sie im Betrieb, arbeiten und kämpfen. Der folgende Bericht ist die Übersetzung eines Berichts vom 03.09.2008 auf www.operaicontro.it pdf-Datei. Wir danken für die Übersetzung! Eine Delegation der INNSE wird auch am 20. September am Treffen der Initiative "neuer Syndikalismus" zugegen sein: Siehe dazu: Internationales > Schweiz > Gewerkschaften und Arbeitskämpfe
  • Die ArbeiterInnen bei INNSE, Mailand verteidigen ihre Fabrik
    "Die Geschichte ist unglaublich, aber wahr: Am 31. Mai 2008, einem ruhigen, schönen und sonnigen Samstag waren Arbeiterinnen und Arbeiter der INNSE PRESSE, einer Maschinenfabrik in Mailand-Lambrate, auf einem Tagesausflug. Das Picknick hatten sie von zu Hause mitgebracht, aus einfachem Grund: «Unser Lohn beträgt 1 200 Euro.» Als sie das Telegramm ihres Patrons erreicht, kehren sie auf schnellstem Weg nach Hause zurück. Denn darin steht: «Wir haben beschlossen, ab dem 31. Mai 2008 sämtliche Aktiviäten einzustellen.» Die ArbeiterInnen der INNSE verstehen die Welt nicht mehr: Wie ist sowas möglich? Bei soviel Arbeit, die noch zu erledigen ist?..." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus Beiträgen auf www.operaicontro.it pdf-Datei
  • Betriebsbesetzung bei INNSE in Milano - Der Aufruf der INNSE-Arbeiter
    Betriebsbesetzung bei INNSE in Milano"Wir sind 50 Beschäftigte von INNSE, leider inzwischen nur noch 49, nach dem Hinschied des lieben Kollegen Giuseppe, der am letzten Montag einem Herzinfarkt erlegen ist, wahrscheinlich als Folge der stressigen Lage der letzten Zeit. Nachdem wir mit Datum vom 31. Mai die Einschreibebriefe unserer Firma erhalten hatten, mit denen der Beginn der gesetzeskonformen Massenentlassung bekräftigt wurde, versammelten wir uns vor den Toren der geschlossenen Fabrik, und nachdem wir die polizeiliche Bewachung, die privaten Sicherheitsdienste und Handlanger des Unternehmers überlistet hatten, besetzten wir den Betrieb und riefen eine ständige Betriebsversammlung aus." Übersetzung des Aufrufes der INNSE-Arbeiter. Wir danken für die Übersetzung!

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