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Weltwirtschaftsforum in Davos 2022 Teil 2 vom 22. bis 26. Mai: „Working together, Restoring trust“
„Seit mehr als fünfzig Jahren kommen Politiker_innen und Vertreter_innen aus verschiedenen Branchen der Wirtschaft nach Davos zum World Economic Forum (WEF). Nachdem das WEF pandemiebedingt schon letztes Jahr 2021 ausfiel, wurde das WEF in Davos auch diesen Januar erneut verschoben. Es fand stattdessen ein mehrtägiger Online-Event statt, bei dem sich verschiedene führende Kräfte aus Politik, Wirtschaft und Kultur den Blick in die Zukunft wagten. Nun soll aber vom 22. bis 26. Mai das zweite WEF des Jahres 2022 stattfinden: Diesmal nicht digital, sondern wie in den guten alten Zeiten im abgesicherten Davos. Das Motto lautet: „Working together, Restoring trust“. Aber wer darf genau ans WEF gehen, wer arbeitet hier zusammen und wessen Vertrauen muss wiederhergestellt werden? Die Eingeladenen sind diejenigen Leute, die während der Pandemie, ohne einen Finger zu krümmen, ihr Vermögen um Abermillionen vergrössert haben. (…) Es sind auch die Leute, die, wie man am letzten Klimagipfel gesehen hat, immer wieder leere Versprechen zur Klimakrise gemacht haben. Die geladenen Gäste stehen nicht für Fortschritt oder irgendeinen Neuanfang nach der Pandemie, sondern für eine Verschärfung der Ausbeutungsmechanismen und somit für die herrschenden Zustände auf der ganzen Welt!…“ Aus dem Aufruf zur „Smash WEF!“-Demo am 20.5.2022 in Zürich bei barrikade.info , siehe dazu:
- „Davos-Cluster“ blockiert weiter Klimalösung / Profiting from Pain: Oxfam-Bericht zu sozialer Ungleichheit anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos
- Profiting from Pain: Oxfam-Bericht zu sozialer Ungleichheit anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos
„Der Bericht illustriert anhand ausgewählter Beispiele, wie obszöne Krisengewinne und zunehmende soziale Ungleichheit Hand in Hand gehen und was die Politik konkret dagegen tun sollte. Die wirtschaftlichen Folgen der anhaltenden Covid-19-Pandemie und steigende Preise für Energie und Lebensmittel befeuern Armut und soziale Ungleichheit. Während mehr als eine Viertelmilliarde Menschen gefährdet sind, im Jahr 2022 in extreme Armut abzurutschen, machen Konzerne und die dahinterstehenden Superreichen gigantische Gewinne. Oxfam fordert von den Regierungen weltweit, Konzerne und Superreiche stärker zu besteuern, um mit den Einnahmen Krisenfolgen abzufedern und Bildungs-, Gesundheits- und soziale Sicherungssysteme zu stärken…“ Oxfam-Pressemitteilung vom 23. Mai 2022 zum 19-seitigen englischsprachigen Bericht - „Davos-Cluster“ blockiert weiter Klimalösung
„In Davos trifft sich die globale Elite. Die Klimakrise wird dort seit Jahren als eine der größten Bedrohungen diskutiert. Doch es folgen keine Taten. Tatsächlich blockieren die Spitzen aus Politik und Wirtschaft Klimaschutz in ihren Ländern, sagt eine Studie. Die Wende muss von unten kommen, wie die Klimawahl in Australien zeigt. Der Risikobericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos warnt vor einer ganzen Reihe von Bedrohungen, die den Fortbestand der Menschheit gefährden. Dazu zählen die Effekte der Corona-Pandemie, von denen sich die Länder wirtschaftlich sehr unterschiedlich erholen (vor allem Indien ist sehr schwer getroffen), die wachsende soziale und globale Ungleichheit sowie Cyberrisiken. Ganz oben auf der Liste steht aber erneut die eskalierende Klimakrise. Für den Bericht wurden rund 1.000 Experten und Führungspersönlichkeiten aus der Wirtschaft, Regierungen und der Zivilgesellschaft befragt. Sie haben das Versagen bei der Klimaschutzpolitik, extreme Wetterereignisse, Biodiversitätsverlust und Kollaps von Ökosystemen an Position drei der Top-10-Liste der globalen Risiken gemessen am Gefährdungspotential für die nächsten zehn Jahre gesetzt. Dem Klimaschutz-Versagen der Staatengemeinschaft wird sogar das größte Potential zugesprochen, die Gesellschaften, Ökonomien und den Planeten schwer zu schädigen. Die Autoren des Berichts beklagen, dass die auf dem Klimagipfel in Glasgow letztes Jahr beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichten, das in Paris anvisierte Ziel, die Erdeerhitzung nicht über 1,5 Grad Celsius steigen zu lassen, einzuhalten. Es sei aber noch nicht zu spät. Es müsse jetzt aber „entschlossen und integrativ“ der Übergang gestaltet werden. (…) Während bei den jährlichen Treffen in Davos das Klimarisiko seit Jahren hoch eingeschätzt wird und ein Topthema in den Diskussionen ist, fehlt es an echten Taten der politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen. Den Worten folgen keine Taten, nicht selten wird das Gegenteil getan und das Klima weiter geschädigt. (…) Eine Studie von 23 Fachautoren verschiedener Disziplinen kommt sogar zu dem Ergebnis, dass die sich in Davos versammelnden Eliten der Welt nicht nur nicht Teil der Lösung, sondern Hindernis für echten Klimaschutz und damit Teil des Problems sind. Die Autor:innen der Untersuchung stellen fest, dass sie eine zentrale Rolle bei der jahrzehntelangen Blockade der Energiewende gespielt haben. (…) Die deutschen Klimaziele und Maßnahmen sind weiter nicht vereinbar mit dem Pariser Vertrag, die globale Erderhitzung bei 1,5- bis 2-Grad zu halten. Daher ist, wie der Bericht zum Davos-Cluster feststellt, weiter Druck aus der Gesellschaft entscheidend, um die schnelle und tiefgreifende Transformation weg von den fossilen Energien in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten hinbekommen zu können.“ Beitrag von David Goeßmann vom 23. Mai 2022 bei Telepolis
- Profiting from Pain: Oxfam-Bericht zu sozialer Ungleichheit anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos
- WEF: Die Schweiz als sicheres Hinterland
„Es ist kein Zufall, dass das World Economic Forum (WEF) in der Schweiz durchgeführt wird. Der Schweizer Staat bietet sich dem Kapital einmal mehr als Dienstleister an. Da sich das WEF als Drehscheibe der Gesamtinteressen des internationalen Kapitals versteht, sind die «Qualitäten» des ruhigen Hinterlandes gefragt…“ Beitrag vom 15.5.2022 beim aufbau - Siehe auch: [Januar 2022] No WEF Winterquartier und Das Andere Davos 2022 sowie SMASH WEF-Demo