»Freiheit ist kapitalistischer Mainstream«
„Die Mittelschicht schafft sich ab, Bildungsabschlüsse verlieren an Wert, und der Neoliberalismus vereinnahmt selbst diejenigen, die ihn bekämpfen sollten – beste Voraussetzungen, um das ganze Gesellschaftssystem ins Wanken zu bringen, meint die Soziologin Cornelia Koppetsch...“ Interview von Gabriela Herpell im Magazin 32/2015 der Süddeutschen Zeitung
- Aus dem Text: „… Die globale Reichensteuer wäre die einzige Möglichkeit, eine Umverteilung in Gang zu setzen, um einen demokratischen Kapitalismus zu installieren. Es kann nicht sein, dass unsere Gesellschaft immer schneller rotiert, nur um die Ansprüche von Eigentümern zu befriedigen, während die Rechte von Arbeitnehmern immer weiter beschnitten werden. Solange das nur eine Nation versucht, ist klar, dass das Kapital abwandert – in Steueroasen und in Länder, in denen Arbeitnehmer weniger Rechte haben. Ich habe das neulich mal in der Friedrich-Ebert-Stiftung vorgeschlagen: Wenn wir politisch eingreifen wollten, müssten wir diejenigen besteuern, die in unserer Klassengesellschaft der Vermögensbesitzer besonders mächtige Akteure sind. Die haben sich kaputtgelacht. Offenbar ist es realpolitisch eine naive Idee. Aber es wäre eine Möglichkeit, sich das mal anzugucken. Studien dazu in Auftrag zu geben. Es geschieht nichts...“