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[Filmprojekt von labournet.tv] The Loud Spring – Der laute Frühling: Gemeinsam aus der Klimakrise
Dossier
„Seit Beginn der UN-Klimakonferenzen im Jahr 1992 sind die jährlichen CO2-Emissionen nicht zurückgegangen. Vielmehr haben sie um über 60 % zugenommen. – Warum? Und vor allem: Wie können wir den Klimawandel aufhalten? In der globalen Klimabewegung setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass es so nicht weitergehen kann und dass wir einen Systemwechsel brauchen. In „Der laute Frühling“ schauen wir mit Hilfe von animierten Sequenzen in die Zukunft und beschreiben, wie jene tiefgreifende gesellschaftliche Transformation, die wir brauchen, aussehen könnte...“ Crowdfunding-Kampagne und die Projektseite zum Film bei labournet.tv mit Spendenaufruf und einigen Einzelvideos aus dem Film, siehe dazu:
- [Filmbesprechung] Warum die Klimakrise die Machtfrage stellt
„Ein neuer Dokumentarfilm stellt die These auf, dass ohne Revolution und Umsturz des kapitalistischen Systems die Klimakrise nicht überwunden werden kann. Der Film zeigt auch, wie das gelingen könnte. „Der laute Frühling“, ein Dokumentarfilm mit einer eingewobenen Passage „spekulativer Fiktion“, ist kein weiterer Film über die Auswirkungen der Klimakrise. Auch Anleitungen zum klimaneutralen Leben durch technische Lösungen wird man vergeblich suchen. Der Untertitel „Gemeinsam aus der Klimakrise“ ist kein Appell an etwas nachhaltigere Lebenspraxen. „Der laute Frühling“ propagiert nichts anderes als den Umsturz des kapitalistischen Systems und zwar durch Revolution. Alles andere wäre nach der Analyse der Autorin Johanna Schellhagen und der im Film Interviewten, zum Beispiel Andreas Malm, nicht folgerichtig. Der „grüne Kapitalismus“ ist in dieser Logik kein Teil der Lösung, sondern Teil des Problems, da er die Wachstumslogik des Kapitalismus und dessen Ressourcenhunger nicht ausbremsen kann. Kapitalismuskritik gibt es aus der Klimabewegung heute schon reichlich, eine Vorstellung davon, wie ein Systemwandel herbeigeführt werden könnte, liefert die Klimabewegung aber kaum. Das ist der Punkt, an dem „Der laute Frühling“ ansetzt und Elemente aus verschiedenen Arbeiter:innenbewegungen integriert. Die Revolution bedeutet ganz im marxistischen Sinne die Übernahme der Produktionsmittel durch die Arbeiter:innen. Nur so kann die zerstörerische Überproduktion des Kapitalismus gestoppt werden. „Als Lohnabhängige sind wir gezwungen, an einer Ökonomie teilzunehmen, die das Leben auf der Erde zerstört“, sagt die Autorin Johanna Schellhagen. Gleichzeitig ist die menschliche Arbeitskraft auch die Stelle, an der das kapitalistische System von der großen Masse der Menschen abhängig ist. Und genau deswegen gelte es, den Aufstand gegen die Klimakrise in die Betriebe zu tragen. Die hier aufgezeigte Idee der Revolution, die von Arbeiter:innen wie sozialen Bewegungen ausgehen und in einer Selbstorganisation etwa in Stadtteilversammlungen und übernommenen Betrieben münden soll, folgt wohl am ehesten postoperaistischen Ideen (einer marxistischen Strömung, die antistaatlich und auf den Kampf gegen die Fabrikarbeit fokussiert ist). (…) Teile der Klimabewegung wie etwa „Ende Gelände“ stehen dem grünen Kapitalismus auch sehr kritisch gegenüber und fordern nicht nur ein Weniger beim fossilen Energieverbrauch, sondern zeigen sich insgesamt wachstumskritisch. Trotz großen Zulaufs und auch öffentlicher Wahrnehmung hat die Klimabewegung jedoch einen blinden Fleck, findet die Autorin: Wie lässt sich die nötige Macht für eine Transformation aufbauen? Und an dieser Stelle richtet sich ihr Blick auf die Arbeiter:innen, mit der eingangs formulierten These, dass die Arbeitskraft die Schwachstelle des Kapitalismus darstellt. An dieser Stelle springt der Film in einen fiktiven Teil, einen imaginären Aufstand, der sich im Jahr 2024 ereignet. Fiktive Interviewpartner:innen sind nun animierte Schwarzweiß-Zeichnungen, die über ihre Rolle beim revolutionären Umbruch berichten. Dabei wirken diese fiktiven Personen durchaus authentisch, nicht nur, weil sie verschiedene Sprachen sprechen, sondern auch, weil ihre Berichte an Erfahrungen aus vergangenen Protestbewegungen weltweit angelehnt sind. Was der genaue Anlass des revolutionären Aufstands im Jahr 2024 ist, erfahren wir nicht. Im Zuge dessen legen jedoch massenhaft Menschen ihre Arbeit nieder und suchen sich neue, sinnvolle Beschäftigungen etwa in den Krankenhäusern oder in den Kitas. Und während die Kohlearbeiter:innen zunächst in den Ausstand gehen, arbeiten die Mitarbeiter:innen in der Berliner Stromversorgung weiter und denken über deren Umstrukturierung nach. Als erstes heben sie jedoch die Stromsperren von verschuldeten Privathaushalten auf…“ Besprechung von Jutta Blume vom 30. Juli 2022 in Telepolis- Siehe zum Thema auch unser Dossier: Strategiedebatte zur Klimapolitik: „Die Deutschen haben die Pflicht, ungehorsam zu sein“
- Release Trailer, Premiere am 2. August in Berlin und Kinostart-Termin am 4. August 2022
„In der Klimabewegung setzt sich zwar mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass Kapitalismus und Klimaschutz unvereinbar sind, es fehlt aber eine konkrete politische Vorstellung davon, wie wir einen Systemwandel herbeiführen können. „Der laute Frühling“ skizziert, wie die tiefgreifende Veränderung, die wir brauchen, aussehen könnte. – Und warum es keinen grünen Kapitalismus geben kann…“ Release Trailer (deutsch | 2 min | 2022) bei labournet.tv zum Film mit: Andreas Malm, Julia Steinberger, Esteban Servat, Matthias Schmelzer, Aktivist*innen von Ende Gelände, FridaysForFuture, XR, AngryWorkers, organsierten Amazonarbeiterinnen, Omas gegen Rechts und dem Nationalen Indigenenkongress in Mexiko.- Kinostart: 4. August 2022
- Premiere: 2. August, 20h, Kino Toni, Antonplatz 1, Berlin Weißensee
- Erste Termine auf der Projektseite
- The Loud Spring Trailer
„Seit Beginn der UN Klimakonferenzen 1992 sind die jährlichen CO2 Emissionen nicht gesunken, sondern um 60% gestiegen. Warum? Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, die in der Lage wäre den Klimawandel einzudämmen? In der Klimabewegung setzt sich zwar mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass Kapitalismus und Klimaschutz unvereinbar sind, es fehlt aber eine konkrete politische Vorstellung davon, wie wir einen Systemwandel herbeiführen können. The Loud Spring skizziert, wie die tiefgreifende Veränderung, die wir brauchen, aussehen könnte. In einer Situation in der das öffentliche Bewußtsein für die drastischen Konsequenzen des Klimawandels rapide wächst, lenkt The Loud Spring die Aufmerksamkeit auf den Elefanten im Raum: woher kommt die politische Macht, um die Dinge tatsächlich zu ändern?“ Trailer des Films (engl. mit dt./span./franz./slovak./schwed. UT | 2 min | 2021) bei labournet.tv- und wichtig: „Leider ist The Loud Spring nicht ausfinanziert. Bitte helft uns mit dem Rest, indem ihr direkt auf das Vereinskonto spendet: Kontoinhaber: Content e.V., IBAN: DE82100100100006814102, Stichwort: The Loud Spring„