Die Abschaffung der Herrschaft: Raus aus dem Käfig der bürgerlichen Form! „Wir wollen das Geld nicht flott-, sondern wegkriegen“

Endlich: "Kapitalist" ist eine Beleidigung: Ixion mahnt LabourNet Germany ab„Das moderne bürgerliche Exemplar hat die Zwänge von Wert und Geld völlig aufgesogen, kann sich selbst ohne diese gar nicht mehr vorstellen. (…) Ein beträchtlicher Teil aller Produkte und Leistungen dient ausschliesslich der Geldvermehrung, zwingt zu unnötiger Plage, vergeudet unsere Zeit und gefährdet die natürlichen Grundlagen des Lebens. Manche Technologien sind nur noch als apokalyptisch zu begreifen. Nicht nur, dass eine Unzahl von Berufen sich ausschliesslich damit beschäftigt, ist absurd, auch alle anderen Kopf- und Handarbeiter sind permanent am Kalkulieren und Spekulieren. Wir sind abgerichtete Rechenautomaten. Geld schneidet uns von unseren Möglichkeiten ab, erlaubt nur, was sich marktwirtschaftlich rechnet. Wir wollen das Geld nicht flott-, sondern wegkriegen. Ware und Geld sind nicht zu enteignen, sondern zu überwinden. Menschen, Wohnungen, Produktionsmittel, Natur und Umwelt, kurzum: nichts soll eine Ware sein! Wir müssen aufhören, Verhältnisse zu reproduzieren, die uns unglücklich machen. Tätig sein ist etwas anderes, wenn es nicht für Geld und Markt geschieht, sondern als Geschenk, Gabe, Beitrag, Schöpfung für uns, für das individuelle und kollektive Leben frei verbundener Menschen. (…) Es geht um nichts weniger als um die Abschaffung der Herrschaft, egal ob diese sich in persönlicher Abhängigkeit oder in Sachzwängen äussert. Es geht nicht an, dass Menschen anderen Menschen unterworfen bzw. ihren Geschicken und Strukturen hilflos ausgeliefert sind. (…) Unser Alltag ist so konditioniert, dass wir den Kapitalismus täglich reproduzieren, uns verhalten, als gäbe es keine Alternativen. Wir sind blockiert, Geld und Wert verkleben unsere Gehirne und verstopfen unsere Gefühle…“ Beitrag der Streifzüge-Redaktion am 22. Februar 2021 beim untergrundblättle externer Link – unser Kommentar:

  • Ja, Geld präsentiert den Kapitalismus. Aber welche Rolle spielt das Geld mit Blick auf eine Überwindung des Kapitalismus? Auch wenn zum Thema „Geld“ Marx wenig geschrieben hat (auch weil Waren nach ihm in der Regel zu ihrem Wert verkauft werden), ist das Thema Überwindung der kapitalistischen Ökonomie, und damit auch der Geldfunktion, wichtig. Hier besteht eine Leerstelle bzw. Schwachstelle (nicht nur) bei Stützle. Mit den Verweis darauf, dass Geld und Wert Herrschaft bedeuten, ruft der obige Beitrag das Hauptproblem ins Bewusstsein zurück (als Mittel der Wertaufbewahrung hat sich das Geld heute sowie so extrem vom Tauschwert in Gestalt von mehr Geldvermögen als Tauschwerte entfernt).
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=186895
nach oben