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Der gute Staat: Die multipolare Weltordnung der Gegenwart sollte die Möglichkeit eröffnen, Reformen zugunsten der Arbeiterklasse zu erlassen. Dann könnte auch die Tür zum Sozialismus aufgestoßen werden
„… In den Jahrzehnten, in denen neoliberale und kosmopolitische Ideologien diese Legitimität unterminierten, haben die Staaten nicht aufgehört, in die Wirtschaft einzugreifen und sie zu formen, sie haben dies allerdings ganz überwiegend im Interesse der besitzenden Klassen getan. (…) Es besteht auch kein Grund, daran zu zweifeln, dass eine solche Gesellschaft und eine politische Ökonomie, die auf der Ausweitung ökologischer und kultureller Aktivitäten beruht, dem Sozialismus näherkommen bzw. einen Übergang zu ihm ermöglichen würde. (…) Daher ist die anscheinend radikale Vorstellung, dass Reformen nutzlos sind, da der kapitalistische Staat nicht reformiert, sondern nur durch eine »Revolution«, die niemals spezifiziert wird, gestürzt werden kann, tatsächlich vor allem zutiefst konservativ. (…) Das ist die politische Achillesferse des Kapitalismus. Eine Reformstrategie, die Staaten dazu zwingt, den Interessen der arbeitenden Bevölkerung zu dienen und sich zu demokratisieren, damit sie zur Stärkung der Macht und Organisation der arbeitenden Bevölkerung beitragen, ist eine tragfähige Strategie für sinnvolle Reformen und möglicherweise sogar für eine Revolution, die über den Kapitalismus hinausgeht. Die Unterscheidung zwischen beiden beruht nicht auf der Natur der Forderungen: Ob bestimmte Forderungen reformistisch oder revolutionär sind, hängt davon ab, ob die herrschenden Klassen bereit und in der Lage sind, sie zu erfüllen, und wenn nicht, ob die Volkskräfte ausreichend organisiert sind, um deren Umsetzung selbst in die Hand zu nehmen beziehungsweise den unvermeidlichen Widerstand dagegen zu leisten…“ Redaktionell bearbeiteter Vorabdruck bei der jungen Welt vom 8. Oktober 2020 von Radhika Desai aus dem Buch „Geopolitische Ökonomie. Die Nachfolgerin von US-amerikanischer Hegemonie, Globalisierung und Imperialismus“, Mangroven Verlag, Kassel 2020