Defizite bei Krankenkassen: Gesundheitsreform entpuppt sich als Märchen
„Anlässlich aktueller Meldungen über Verluste bei den gesetzlichen Krankenkassen sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Freitag in Berlin: „Das Defizit der Krankenkassen war absehbar, denn der Gesetzgeber hat mit seinen Geschenken zum Beispiel für niedergelassene Ärzte selbst dazu beigetragen, dass die Ausgaben steigen. Die von Bundesminister Hermann Gröhe versprochene Beitragsentlastung für die Versicherten durch die aktuelle Gesundheitsreform entpuppt sich schon jetzt als Märchen. Die Arbeitgeber werden von der Kostenentwicklung abgekoppelt, der Bundeszuschuss wird gekürzt, und die Versicherten zahlen mit dem Arbeitnehmer-Zusatzbeitrag allein die Zeche. Allein bis 2020 wird der Beitragssatz für die Versicherten um ca. zwei Prozentpunkte steigen…“ DGB-Pressemitteilung vom 13.06.2014 . Siehe dazu:
- Alarmsignal. Krankenkassen mit Defiziten
„Wenn neoliberale Politiker eine »Entlastung der Bürger« versprechen, ist Vorsicht geboten. Denn mit »Bürger« sind im Regelfall nicht Normal- und Schlechtverdiener gemeint, sondern Bourgeois – die Unternehmer. Das gilt auch für die gesetzliche Krankenversicherung. Erst kürzlich hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vollmundig Beitragssenkungen angekündigt. Daraus wird nun wohl nichts. Denn wie die FAZ am Freitag berichtete, haben die gesetzlichen Krankenkassen im ersten Quartal erstmals seit sechs Jahren wieder Defizite eingefahren…“ Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 14.06.2014