Blackrock-Kapitalismus: Das neue transatlantische Finanzkartell
Dossier
„Der größte dieser Finanzinvestoren heißt Blackrock, der „schwarze Fels“. Sein Gründer Laurence Fink gilt als Initiator jener angeblichen „Wertpapiere“, die aus verbrieften, also von den Banken weiterverkauften und dann gebündelten Immobilienkrediten gebildet werden. (…) Der nächste große Sprung gelang Blackrock in den zwei Jahren seit der „Abwicklung“ der Finanzkrise. Die US-Regierung unter Präsident Barack Obama beauftragte Blackrock damals, bankrotte Banken und Versicherungen mit Steuergeldern zu retten, beispielsweise den Versicherungskonzern American International Group bzw. die von ihm unzureichend versicherten Kunden wie Goldman Sachs und Deutsche Bank. Der Regierungsauftrag brachte für Blackrock nicht nur ein dreistelliges Millionen-Honorar, sondern verschaffte der Firma durch die so entstandene staatlich-private Insiderposition eine noch bessere Markt- und Machtstellung…“ Beitrag von Werner Rügemer aus Blätter für deutsche und internationale Politik 10/2016 , siehe dazu auch:
- BlackRock Konferenz 2022: Der „Schwarze Fels“. Auf den Spuren einer unbekannten Weltmacht: Wie BlackRock & Co. immer mehr die Welt beherrschen
„Dieses Mal geht es um den Einfluss von Blackrock und Co. auf das Leben von uns allen bei Umwelt, Digitalisierung, Arbeit und Rente (s. Programmentwurf). Wir haben uns auf diese Schwerpunkte konzentriert, weil neuere Entwicklungen bei Blackrock gerade in diesen Bereichen kritische öffentliche Aufmerksamkeit nahelegen. Nicht zuletzt muß das Recht auf eine menschenwürdige Arbeit heute wieder um so nachdrücklicher eingefordert werden…“ Aus der Einladung zur BlackRock Konferenz 2022 am 16./17. September 2022 im Audimax der Universität Potsdam, am Neuen Palais 10 – 14469 Potsdam. Siehe weitere Informationen auf www.blackrocktribunal.de und insbesondere das detaillierte Veranstaltungsprogramm . Um Anmeldung unter unigesellschaft@uni-potsdam.de wird bis 31.08.2022 gebeten! Siehe mehr dazu im Spendenaufruf hier unten: - Bitte um Spenden für die Blackrock-Konferenz: Arbeit und Rente im Digital- und Umweltkapitalismus – Einfluss von Blackrock und Co. am 16./17. September 2022 in Potsdam
„Die Arbeitsgruppe „Blackrock-Tribunal“ möchte sich mit einem Spendenaufruf an Sie wenden für „crowd-funding“ einer Konferenz über Gefahren, die aktuell von Blackrock und anderen (zu) großen Vermögensverwaltern für uns alle ausgehen, und über Gegenwehr und dringende Gegenforderungen. Wir knüpfen damit an die Arbeit von Peter Grottian an (gestorben Oktober 2020: unmittelbar nach seinem „Blackrock-Tribunal“ im September 2020) und bitten alle seine Freunde, Bekannten, Weggefährten dringend um finanzielle Unterstützung dieses Anliegens, das wir voll und ganz mit ihm gemeinsam hatten und weiter haben…“ Einladung und Spendenaufruf der Arbeitsgruppe „Blackrock-Tribunal“ (per e-mail), siehe mehr Infos:- „Zwerge gegen Riesen: wir, die Gruppe Blackrock-Tribunal, planen eine Fortsetzung des Blackrock-Tribunals, das im September 2020 in Berlin auf Initiative von Peter Grottian stattfand. Er hatte den festen Plan, die Öffentlichkeitsarbeit über Blackrock, den größten Vermögensverwalter der Welt, fortzusetzen. Leider aber starb er ja im Oktober 2020. Statt einer Gedenkfeier für Peter Grottian ist die Konferenz als Fortführung der Arbeit in seinem Sinne gedacht.
Dieses Mal geht es um den schädlichen Einfluss von Blackrock und seinesgleichen (Vanguard, State Street etc.) auf das Leben von uns allen bei Umwelt, Arbeit und Rente (s. Programmentwurf). Die geplante Konferenz findet zusammen mit der Universitätsgesellschaft Potsdam statt, die dafür Räume zur Verfügung stellt und als Mitveranstalter insgesamt Unterstützung leistet:
16. / 17. September 2022
Campusam Neuen Palais 10
14469 Potsdam
Im Gegensatz zu den Finanz-Riesen sind wir (die Zwerge) aber für die Finanzierung jeder Aufklärungsarbeit auf „crowdfunding“ durch möglichst viele Interessierte angewiesen. Darum wenden wir uns heute an euch, die mit Peter Grottian als Freunde, Schüler/innen, Kollegen/Kolleginnen, Teilnehmende am Tribunal 2020 oder wie auch immer verbunden waren, mit der Bitte, durch eine Spende weiter zu helfen, die geplante Veranstaltung zu ermöglichen. Dank der Universitätsgesellschaft Potsdam und der Zusagen einer Reihe von Spendern haben wir bisher schon einen soliden Finanzierungssockel erreichen können. Wir bemühen uns natürlich um eine sparsame „low-Budget“-Kalkulation, andererseits aber sollen die Teilnehmenden – ehrenamtliche Referenten und Referentinnen sowie das Publikum – während der Konferenz auch angemessen versorgt sein. Wir haben vor, von Publikumsteilnehmern, die das leisten können, einen geringen Tagungsbeitrag zu erheben. Auch dies einkalkuliert, bleibt noch eine Finanzierungslücke von mehreren Tausend Euro. Darum möchten wir herzlich und dringlich auch Sie um eine Spende zur Schließung dieser Lücke bitten. Wir würden für Planungs-Sicherheit auch darum bitten, eine solche Spende möglichst bald zu überweisen, auf das Konto der Universitätsgesellschaft Potsdam:
IBAN: DE15 1207 0024 0327 0170 00 (BIC: DEUTDEDB160)
*Verwendungszweck: SFN „New Work – Black Rock„“ - Siehe auch für Hintergrümde die Homepage vom „Blackrock-Tribunal“ – siehe das Blackrock-Tribunal hier weiter unten
- „Zwerge gegen Riesen: wir, die Gruppe Blackrock-Tribunal, planen eine Fortsetzung des Blackrock-Tribunals, das im September 2020 in Berlin auf Initiative von Peter Grottian stattfand. Er hatte den festen Plan, die Öffentlichkeitsarbeit über Blackrock, den größten Vermögensverwalter der Welt, fortzusetzen. Leider aber starb er ja im Oktober 2020. Statt einer Gedenkfeier für Peter Grottian ist die Konferenz als Fortführung der Arbeit in seinem Sinne gedacht.
- Vanguard und Blackrock – Die Digitalmacht der Schattenbanken
„Google, Apple & Co. gehört das halbe Internet, sie selbst gehören aber auch jemandem. Eine Schlüsselrolle spielen Schattenbanken, die Hunderte Milliarden investiert haben. (…) Vanguard ist eine sogenannte Schattenbank. Schattenbanken sammeln gigantische Geldmengen von Staaten, Rentenfonds, Stiftungen, Banken und Privatpersonen ein und verwalten sie über eine Vielzahl an Einzelfonds. Diese Fonds investieren in einen gesamten Aktienindex, zum Beispiel gleichermaßen zur sehr kleinen Teilen in alle Firmen des deutschen Aktienindex Dax. (…) Über Fonds für viele Länder und Branchen halten die Schattenbanken Anteile an den wichtigsten Unternehmen der Welt. Auch an den börsengehandelten IT-Giganten Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft ist Vanguard beteiligt. Auf prominente Art: Vanguard ist bei allen „digitalen Big 5“ neben den Gründern der größte Anteilseigner. Der Vanguard-Anteil von Apple allein ist 160 Milliarden US-Dollar wert. Der zweitgrößte Anteilseigner ist jeweils eine weitere Schattenbank: Blackrock. (…) Der Politikwissenschaftler Jan Fichtner von der Universität Amsterdam erforscht diese großen Finanzakteure. Er meint: Die Einflussnahme läuft vor allem über Hintergrundgespräche. Man verhält sich im Sinne von Blackrock, Vanguard & Co., weil man weiß, dass man vielleicht einmal auf deren Wohlwollen angewiesen ist. Etwa, wenn andere Anteilseigner den Vorstand angreifen und einen Strategiewechsel erzwingen wollen. Das könnte in den Vorstandsetagen der Unternehmen zu einer Art vorauseilendem Gehorsam führen: „Für das Management ist es rational, sich im Interesse der wichtigen Geldverwalter zu verhalten.“ (…) Die Wissenschaft interessiert sich auch für ein Phänomen, das sie „Common Ownership“ nennt: Schattenbanken halten gleichermaßen Anteile an allen wichtigen Unternehmen einer Branche. Vanguard ist bei allen fünf Digitalkonzernen der größte und Blackrock der zweitgrößte Anteilseigner. Über diese Position bekommen sie einzigartigen Zugang zu internen Informationen einer ganzen Branche. (…) Die wirtschaftliche Macht ist gigantisch, wie eine Vergleichszahl illustriert. Allein die Vanguard-Anteile an den digitalen Big 5 sind 480 Milliarden US-Dollar wert. Das ist in etwa so viel wie die kompletten Unternehmenswerte von SAP, Linde, Siemens und Allianz zusammengenommen, und das sind die vier größten Konzerne der deutschen Volkswirtschaft.“ Beitrag von Stefan Mey vom 3. Januar 2021 bei zdf heute - [Tribunal gegen BlackRock am 26./27. September 2020] Konzern soll „zerschlagen und verstaatlicht“ werden / Schuldig auch am Mietenwahnsinn / Blackrock-Enteignen – aber wie?
„Es wird viel über den Kapitalismus gemeckert. Aber dessen wichtigste Akteure, die Kapitalisten, bleiben weitgehend unsichtbar. Das gilt auch für den gegenwärtig größten dieser Kapitalisten: BlackRock. BlackRock ist Aktionär, also Miteigentümer in 18.000 Banken und Unternehmen weltweit, bei Coca Cola, Lockheed, Boeing, Allianz, United Bank of Switzerland, Nestlé, Bayer, Monsanto, Rheinmetall, Lufthansa, RWE genauso wie bei Amazon, Facebook, Apple, Microsoft und Google. BlackRock ist der einflussreichste Kapitalorganisator des US-geführten Westens. Chef Laurence Fink fordert die Unternehmen auf, mehr gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, denn die Regierungen hätten versagt. Doch nach dem eigenen Unternehmenskodex und noch viel mehr nach den eigenen Praktiken ist BlackRock nur den Interessen seiner Kapitalgeber verpflichtet. Greenwashing, Transparenz- und Verantwortungs-Rethorik gehören dazu, gern übernommen etwa von der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen: Sie lässt sich von BlackRock beraten. (…) BlackRock schafft als kartellartiger Aktionär den Wettbewerb ab, etwa in Deutschland durch die gleichartige Eigentümerschaft nicht nur in allen 30 DAX-Konzernen, sondern in einigen hundert weiterer wichtiger Unternehmen wie freenet, Fresenius, Rhön-Kliniken, Hochtief, Hugo Boss, Lanxess, Osram, Scout24, Südzucker, Telefonica, TUI, Wacker Chemie, Uniper, Jenoptik, ThyssenKrupp, Continental, Delivery Hero usw. BlackRock ist auch gleichzeitiger Eigentümer in den Konzernen, die nach der herrschenden Irrlehre in Konkurrenz miteinander stehen: Bayer und BASF und Monsanto; BMW und VW und Daimler; Commerzbank und Deutsche Bank und so weiter. (…) Und ach, warum wird darüber bei der öffentlichen Skandalisierung der Betrügereien beim Finanzdienstleister Wirecard nicht gesprochen? BlackRock ist nicht nur Aktionär bei Wirecard, sondern auch Aktionär bei den anderen Aktionären von Wirecard wie Goldman Sachs und übrigens auch bei den größten Kreditgebern von Wirecard, zum Beispiel bei der Commerzbank, bei der PNB Paribas und der Deutschen Bank. (…) Gegen die Desinformation der Öffentlichkeit und gegen die Komplizenschaft der Regierungen, der EU und der staatlichen wie privaten Leitmedien ist Aufklärung bitter nötig. Das Tribunal in Berlin ist ein Anfang. Es steht mit ähnlichen Initiativen weltweit in Verbindung. BlackRock wird stellvertretend für andere Schattenbanken angeklagt (…) Dazu werden 15 Zeugen und Sachverständige beim Tribunal aussagen. Als Verteidiger von BlackRock ist der bisherige Vorsitzende des Aufsichtsrats der BlackRock Asset Management Deutschland AG, Friedrich Merz, angefragt. Am zweiten Tag verkündet die Jury ihr Urteil und diskutiert es mit den Sachverständigen, Zeugen und Vertretern von Initiativen und Presse…“ Beitrag von Werner Rügemer vom 14. September 2020 bei Telepolis :“Kapitalismus am Pranger – wo aber bleibt BlackRock?“. Siehe dazu:- Blackrock-Tribunal: Konzern soll „zerschlagen und verstaatlicht“ werden
„… Am Sonntag hat nun ein selbsternanntes „Blackrock-Tribunal“ das Unternehmen symbolisch „verurteilt“. Der Berliner Soziologe Peter Grottian hatte das Tribunal organisiert, um auf die Missstände rund um die Finanzfirma aufmerksam zu machen. Die „Richter“ ordneten fiktiv an, Blackrock zu zerschlagen und zu verstaatlichen. Die rein finanzkapitalistischen Teile des Unternehmens sollten aufgelöst werden, die realwirtschaftlich sinnvollen Teile sollten mit dem größtmöglichen Gemeinwohl statt Profit als Ziel fortgeführt werden. „Der Staat scheitert weltweit mit seinen Instrumenten zur Begrenzung der ökonomischen Macht“ von Finanzinvestoren, begründet Grottian die radikale Forderung. „Er schaut nur weg.“ (…) Die Liste der Anklagepunkte war lang. Vorbereitet hatte sie der kapitalismuskritische Journalist Werner Rügemer, der den Einfluss von Blackrock und anderen Finanzkonzernen in mehreren Büchern beleuchtet hat. Blackrock untergrabe die Demokratie, weil das Unternehmen weitgehend unkontrolliert über Ländergrenzen hinweg agiere und sich durch Zuwendungen die passende Gesetzgebung kaufe. Durch seine Dominanz an den Finanzmärkten – auch auf die deutschen Konzerne – schade es den Interessen der Öffentlichkeit. (…) Außerdem leiste Blackrock „Beihilfe zu Kriegen“, indem es mit Waffen Geld verdient; das Unternehmen habe auch eine Beteiligung an der deutschen Rüstungsfirma Rheinmetall. (…) Ein weiterer großer Anklagepunkt betrifft die Umweltzerstörung durch Unternehmen, an denen Blackrock beteiligt ist. Schwerpunkt ist hier „Beihilfe zur Klimazerstörung“: Blackrock hält Anteile an fast allen großen Ölkonzernen wie Exxon. Dazu kommen Beteiligungen an sieben der zehn größten Kohleförderer wie der BHP Group. Weder bei Daimler noch bei VW habe der Investor die Abgasmanipulationen verhindert. Offensive Investments in Erneuerbare Energie seien eine „bewusste Täuschung“, die davon ablenken soll, dass es vor allem um die ungezügelte Verbrennung fossiler Brennstoffe gehe. (…) Das Tribunal hat Blackrock dann erwartungsgemäß in allen diesen Anklagepunkten für schuldig befunden. Doch über diese Schauveranstaltung hinaus bot die Zusammenkunft von Kapitalismuskritikern auch eine ernste Botschaft. Im Kern beklagt Grottian die mangelnde Durchsetzungsfähigkeit der Regierungen gegen die transnationalen Finanzkonglomerate. „Die ökonomisch-politische Herrschaft von Blackrock und Co. muss abgeschafft oder eingeschränkt werden“, sagt Grottian. Um etwas zu bewegen, müsse mehr „Druck von unten aufgebaut werden, um eine Politik zur Begrenzung der Macht des Kapitals voranzutreiben.“…“ Bericht von Finn Mayer-Kuckuk vom 28. September 2020 in der Frankfurter Rundschau online mit 17-minutigem Video zum Tribunal - Schuldig auch am Mietenwahnsinn – Aktivisten veranstalten Tribunal gegen Vermögensverwalter Blackrock
„Für Aktivsten steht der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock mit einem verwalteten Vermögen von über sieben Billionen US-Dollar beispielhaft für einen Kapitalismus, in dem der Einfluss des Finanzmarktes auf Politik und Wirtschaft wächst. So auch für die elfköpfige Gruppe rund um den emeritierten Politik-Professor Peter Grottian von der Freien Universität Berlin, die am Wochenende in der Hauptstadt ein Blackrock-Tribunal veranstaltet hat. Teil des Urteils des inszenierten Gerichtsprozesses war wenig überraschend auch der Mietenwahnsinn. Denn Blackrock ist mit dem Geld von seinen institutionellen und privaten Anlegern aus der ganzen Welt unter anderem auch an den fünf größten Wohnungsunternehmen in Deutschland beteiligt. Darunter auch bei den beiden größten privaten Vermietern Berlins, Deutsche Wohnen und Vonovia, denen zusammen rund zehn Prozent aller Mietwohnungen in der Hauptstadt gehören – 150 000 Stück. Dass es sich bemerkbar macht, wenn Fondgesellschaften wie Blackrock an Wohnungsunternehmen beteiligt sind, merken die betroffenen Mieter unter anderem an den monatlichen Mietzahlungen. »Börsennotierte Wohnungsunternehmen orientieren sich an der systematischen Rendite-Optimierung und nicht an den Interessen der Mieter«, sagt Knut Unger, Mitglied der Plattform kritischer Immobilienaktionäre, bei der Zeugenvernehmung auf dem Blackrock-Tribunal. Auch kleine Privatvermieter wollen Gewinn erwirtschaften. Doch im Gegensatz zu ihnen stehen die börsennotierten unter dem Renditedruck ihrer Anleger. Steigende Kurse an der Börse erhöhen den Druck bei den Wohnungsunternehmen, möglichst viel Geld aus den Immobilien herauszuholen. Wirksamstes Mittel seien dabei Modernisierungen, meint Unger. Für die fünf größten Wohnungsunternehmen, an denen Blackrock beteiligt ist, rechnet er vor: »Von jedem Euro Mieterhöhung fließen 33 bis 41 Cent in die Dividende der Anleger.« Denn die veranschlagten Kosten für Modernisierungen, von denen bis zu acht Prozent auf die Miete umgelegt werden können, würden oftmals nicht die wahren Kosten für die Wohnungsunternehmen abbilden. So könnten etwa eigene Tochterfirmen höhere Kosten für Modernisierungen veranschlagen als marktüblich. (…)Über eine wirksame Gegenmaßnahme sind sich die Experten auf dem Tribunal einig: »Wohnungen sind keine Finanzanlagen und gehören in gesellschaftliche Hand«, sagt Knut Unger von den kritischen Immobilienaktionären. Dass Blackrock bei Enteignungen nicht leidenschaftslos zusieht, davon weiß Rouzbeh Taheri vom Volksbegehren »Deutsche Wohnen & Co enteignen« zu berichten. »Wir wissen von einem Treffen von Blackrock-Vertretern mit dem Regierenden Bürgermeister, bei dem es um die Auswirkungen einer Enteignung auf Investitionen in der Hauptstadt ging«, erzählt er. Dass 2019 die Ratingagentur Moody’s im Falle von Enteignungen mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit Berlins drohte, passt da ins Bild. Blackrock ist selbst Aktionär bei der Ratingagentur.“ Artikel von Yannic Walther vom 27. September 2020 in neues Deutschland online - Blackrock-Enteignen – aber wie?
„… „Das Unternehmen Blackrock mit dem juristischen Sitz in der Finanzoase Wilmington/Delaware USA und dem operativen Hauptsitz in New York/USA wird aufgelöst. Das betrifft auch alle Tochtergesellschaften in den USA und im Ausland.“ Urteil des Blackrock-Tribunals (…) Bei der Abschlussrunde wurde kontrovers diskutiert, was mit den Ergebnissen des Tribunals geschehen soll. Die Journalistin Gaby Weber verwies in einer Gegenrede zum Urteil darauf, dass auf dem Tribunal wesentliche Bereiche der Blackrock-Aktivitäten nicht zur Sprache gekommen seien und regte eine Berufungsverhandlung im nächsten Jahr an. Zudem sprach sie die Schwäche der linken Bewegungen auf globaler Ebene an, so dass die Auflösung von Blackrock in der Realität auf sich warten lassen dürfte. Auch der emeritierte Politologieprofessor Peter Grottian, ohne den es das Tribunal wahrscheinlich nicht gegeben hätte, beschwor den langen Atem und erklärte, dass es weltweite Erfolge frühesten in Jahrzehnten geben wird. Er verwies darauf, dass es bereits auf verschiedenen Kontinenten Tribunale gegen Blackrock gegeben habe, weitere sind in Planung. In der anschließenden Diskussion des Publikums wurde schnell deutlich, dass eine Gegnerschaft zu Blackrock noch lange nicht eine grundsätzliche Kritik am Kapitalismus bedeutet. Einige Redner setzen auf innerkapitalistische Reformen und EU-Nationalismus. Sie hielten es für eine gute Idee, EU-Beihilfen für US-Konzerne wie Blackrock oder Coca-Cola zu streichen. Doch was ist das anderes, als Parteinahme in einer Auseinandersetzung zwischen dem Kapital verschiedener globaler Standorte? Ein kapitalismuskritischer Blick auf Blackrock muss von der Grundlage ausgehen, dass Blackrock ein starker kapitalistischer Player ist, um dann die Spezifika dieses Konzerns zu analysieren. (…) Hier lag eines der Probleme des Tribunals. Es wurde zu wenig vom Kapitalismus geredet, in dem Konzerne wie Blackrock und Co. agieren können. (…) „Blackrock steht für einen verschärften Klassenkampf“, sagt der Politologe Philipp Metzger, der zur Finanzialisierung des Kapitalmarkts promovierte und dazu ein Buch veröffentlichte. Auf dem Tribunal sprach er ein Thema an, dass auch in der Mieterbewegung bisher wenig beachtet wird. Er erinnerte daran, dass Vonovia am Kampf gegen aktive Gewerkschaften beteiligt ist. Auch Tarifflucht ist ein Mittel von Wohnungskonzernen, die kritische Beschäftigte genauso wenig schätzen wie kritische Mieter. Hier könnten sich neue Bündnismöglichkeiten auftun. (…) Auffällig war, dass ein Großteil der Teilnehmer des Tribunals zur älteren Generation gehörte. Jüngere Leute waren in der Minderheit. (…) Das kleine Vorbereitungsteam will sich zunächst von den Strapazen der Kongressvorbereitung erholen, bevor es über die nächsten Schritte beraten wird. Die Stiftung Ethecon, die das Tribunal unterstützte, rief dazu auf, das Urteil in künftigen Protestaktionen und Petitionen zu nutzen und Blackrock an den Pranger zu stellen. Unter dem Motto „Blackrock Stoppen“ unterstützt Ethecon Gruppen vor allem aus dem globalen Süden, die sich gegen den Konzern zur Wehr setzen“ Bericht von Peter Nowak vom 28. September 2020 bei Telepolis - Siehe nun auf der Aktionsseite Anklage und Urteil : „Das Unternehmen BlackRock Inc. mit dem juristischen Sitz in der Finanzoase Wilmington/Delaware/USA und dem operativen Hauptsitz in New York/USA wird aufgelöst. Dies betrifft auch alle Tochtergesellschaften in den USA und im Ausland. In Deutschland betrifft dies v.a. die BlackRock Asset Management Deutschland AG. Die volkswirtschaftlich nützlichen Teile werden in öffentliche Verwaltung überführt und demokratisch umgestaltet. Das verwertbare sonstige Eigentum geht in das Eigentum der jeweiligen Staaten, staatlichen Untergliederungen und Kommunen über…“
- Tribunal gegen BlackRock : Am 26. und 27. September 2020 findet im Kongresszentrum der Freien Universität Berlin das Tribunal gegen BlackRock statt. BlackRock präsentiert sich, auch durch seinen bekanntesten Lobbyisten in Deutschland, Friedrich Merz, als netter Vermögensverwalter. Doch BlackRock, offiziell anerkannt als unregulierte „Schattenbank“, Geschäftsführer der anonymisierten Superreichen, ist eine Gefahr für Demokratie, Wohlstand und Frieden. Siehe Programm und Veranstaltungsort , Artikel und Links zu verwandten Initiativen in anderen Staaten . Die Veranstalten bitten bei Interesse um Anmeldung, da die Auflage besteht, dass alle Teilnehmer – 350 sind zugelassen – registriert werden müssen.
- Blackrock-Tribunal: Konzern soll „zerschlagen und verstaatlicht“ werden
- Grüner Kapitalismus: Über die Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Frankreich und dem US-Finanzkonzern Blackrock beim Klimaschutz
„Für manch einen ist der Vermögensverwalter Blackrock der Inbegriff des Bösen. Nüchtern betrachtet ist er jedoch nur ein guter Indikator, wo der Kapitalismus derzeit steht. Quasi als Gemischtwarenladen der Finanzwelt ist er fast bei jedem größeren Konzern mit ein paar Prozent Anteilen dabei, nimmt damit aber nur selten Einfluss auf Unternehmensentscheidungen. So ist es nicht überraschend, dass nun auch Blackrock als Finanzschwergewicht grüner werden will und mit Deutschland und Frankreich eine Klima-Finanz-Partnerschaft eingeht. Schon länger ist in der Finanzwelt klar, dass der Klimawandel zu einem ernsthaften Risiko für die Märkte wird und Investitionen in Kohle sich nicht mehr rechnen. Blackrock ist mit seinem Schritt auch nicht der erste, andere Konzerne sind da schon weiter. Das hat nichts mit Altruismus zu tun. In riskante und unprofitable Geschäfte investiert man einfach nicht. Kritikwürdiger ist hingegen, dass Berlin und Paris eine Partnerschaft mit Blackrock eingehen. Sie machen damit die Klimawende zu einem Anliegen des privaten Kapitals und schmälern die Rolle und den Einfluss des Staates. Doch auch grüner Kapitalismus bleibt Kapitalismus. Dessen Zweck ist nicht ein gutes Leben in einer gesunden Umwelt für alle ist, sondern möglichst viel Profit für einige Wenige.“ Kommentar von Simon Poelchau in neues Deutschland vom 22. Januar 2020 - BlackRock: Kann man eine solche Kapitalmacht mit einem Tribunal angreifen?
„Das Vorbereitungstreffen für ein BlackRock-Tribunal wirft viele Fragen auf, auch über unterschiedliche Formen des zivilen Ungehorsams (…) Der Politologe Bretthauer ist Teil eines kleinen Teams, das ein BlackRock-Tribunal in Berlin vorbereitet. Am vergangenen Samstag hatten sich in Berlin ca. 30 Personen getroffen, um darüber zu diskutieren, ob es realistisch ist, ein solches Tribunal für Mai 2020 zu terminieren. Das Treffen zeigte einerseits, wie sinnvoll es ist, sich genauer mit dem weltweiten Agieren von BlackRock zu befassen. Aber es machte auch die Schwierigkeiten deutlich, vor denen eine konzernkritische Bewegung in Deutschland heute steht. (…) Auf dem Treffen wurde auch ein Kurzfilm mit Protestaktionen gegen BlackRock vor allem in den USA gezeigt. In den letzten Monaten sind Klimaaktivisten, Kritiker der Waffenproduktion und indigene Gemeinden gegen BlackRock-Projekte in den USA aktiv geworden. Es geht dabei immer um sehr konkrete Projekte, die hier angegriffen werden, und es gibt in den USA mittlerweile eine Vernetzung der gegen BlackRock aktiven Gruppen. Hier wird schon ein Problem deutlich, das Gegenstand der intensiven Diskussion auf dem Berliner Treffen war. Welchen Zweck soll ein BlackRock-Tribunal in Berlin haben? Der emeritierte Politologieprofessor Peter Grottian und der Publizist Werner Rügemer listeten auf einem verteilten Handout die unterschiedlichen Gründe auf, gegen BlackRock aktiv zu werden. Einige Stichworte sind der Umweltschutz, Konzernlobbyismus, Niedriglöhne und Förderung von hohen Mieten in den Städten. Theoretisch könnten hier die unterschiedlichen sozialen Bewegungen, die in diesen Themenfeldern arbeiten, für eine Kooperation am BlackRock-Tribunal gewonnen werden. In der Praxis ist es allerdings schwer, die unterschiedlichen Gruppen zu motivieren, die alle ihre eigene politische Agenda haben. So gab es die Frage, an wen sich das Tribunal genau richten und welchen Zweck es erfüllen soll. Einige der Anwesenden sahen es nur als sinnvoll an, wenn daraus eine Kampagne gegen BlackRock folgen würde. (…) Es zeigte sich nun bei dem Treffen zu BlackRock, dass es auch eine Diskussion über den Stand der NGOisierung der Protestbewegung und die unterschiedlichen Formen des zivilen Ungehorsams gegeben hat. Diese sehr notwendige Debatte könnte auch Teil eines BlackRock-Tribunals sein. Der Termin soll nach den kontroversen Diskussionen erst auf einem nächsten Vortreffen festgelegt werden. Einen Motivationsschub könnte die Vorbereitungsgruppe bekommen, wenn der langjährige BlackRock-Mitarbeiter Friedrich Merz größeren Einfluss in der Union erlangen oder gar zum Kanzlerkandidat gekürt würde. Schließlich stellen auch Grottian und Rügemer ihrem Handout eine Vorbemerkung unter dem Titel „Mehr Aufklärung über Friedrich Merz“ voran.“ Beitrag von Peter Nowak vom 20. Januar 2020 bei Telepolis - [Dokumentarfilm] Schattenmacht Blackrock – Wie mächtig ist der Finanz-Gigant?
„Geld regiert die Welt. Und keiner verfügt über mehr davon als der amerikanische Finanzinvestor BlackRock. Wie viel Einfluss gibt ihm das auf Firmen, Politiker, ganze Länder – und auf uns? Über sechs Billionen Dollar verwaltet BlackRock im Auftrag seiner Kunden. Das meiste stammt von großen Anlegern, aber auch Millionen Kleinsparer weltweit vertrauen dem mächtigsten Finanzkonzern der Welt ihr Geld an. Erstmals blickt eine Dokumentation hinter die Kulissen. Sie zeigt, wie dessen Machtfülle in den Jahren nach der Finanzkrise rasant gewachsen ist. Längst gibt es namhafte Experten, die in der unfassbaren Größe von BlackRock eine Bedrohung für den freien Wettbewerb und die Stabilität der globalen Finanzmärkte sehen. (…) Es ist das geliehene Geld seiner Kunden, das BlackRock immense Macht verleiht. Denn BlackRock entscheidet darüber, was mit den Billionen Dollars geschieht. Mit ihnen hat sich der Finanzinvestor bei führenden Weltkonzernen eingekauft. Derzeit ist BlackRock Großaktionär bei Apple, Microsoft, Facebook, McDonald’s, Siemens, BASF, Bayer, Airbus, PSA, Vivendi und vielen mehr. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Doch BlackRocks Einfluss geht weit über Unternehmensbeteiligungen hinaus. Der Investor berät Notenbanken und Finanzminister, hat direkten Zugang zu Regierungs- und Staatschefs. Nach seiner Wahl zum französischen Präsidenten etwa lud Emmanuel Macron Vertreter von BlackRock zu einem vertraulichen Termin in den Élysée-Palast. Das Wissen, das BlackRock bei solchen Gesprächen sammelt, ist Gold wert: Kein anderer Konzern und keine Behörde der Welt besitzen heute einen so umfassenden Einblick in die globale Finanzwelt wie BlackRock. (…) In diesem Zusammenhang warnen Experten auch vor BlackRocks computergestütztem Analyseprogramm „Aladdin“. Denn dessen Algorithmen sind längst nicht mehr nur für das Risikomanagement bei BlackRock verantwortlich, sondern auch für das anderer Investoren. Diese sichern sich gegen Bezahlung Zugriff auf das Programm. Damit aber beeinflusst „Aladdin“ direkt oder indirekt die Anlageentscheidungen von Investoren, die zusammen geschätzt etwa zehn Prozent aller weltweiten Anlagevermögen verwalten…“ Dokumentation von Tom Ockers und Christoph Weber beim ZDF vom 17. Oktober 2019 (Videolänge: 90 Min., verfügbar bis zum 15. Januar 2020) – siehe auch eine andere Variante:- BlackRock – Die unheimliche Macht eines Finanzkonzerns | Doku | ARTE
„Keiner verfügt über mehr Geld als der amerikanische Finanzinvestor BlackRock. Über sechs Billionen Dollar verwaltet der Konzern. Wer über so viel Geld verfügt, hat großen Einfluss. Doch was genau bedeutet das für uns alle? Längst gibt es Experten, die in der unfassbaren Größe von BlackRock eine Bedrohung für den freien Wettbewerb und die Stabilität der Finanzmärkte sehen. Es ist das geliehene Geld der Kunden, das BlackRock immense Macht verleiht. Denn BlackRock entscheidet darüber, was mit den Billionen Dollar geschieht. Mit ihnen hat sich der Finanzinvestor bei führenden Weltkonzernen eingekauft. Derzeit ist BlackRock Großaktionär bei Apple, Microsoft, Facebook, McDonald’s, Siemens, BASF, Bayer und vielen, vielen mehr. BlackRocks Einfluss geht jedoch weit über Unternehmensbeteiligungen hinaus. Der Investor berät Notenbanken und Finanzminister, hat Zugang zu Staatschefs. Kein anderer Konzern und keine Behörde der Welt besitzt heute einen so umfassenden Einblick in die globale Finanzwelt wie BlackRock. In diesem Zusammenhang warnen Experten auch vor „Aladdin“, dem computergestützten Analyseprogramm des Konzerns. Dessen Algorithmen sind längst nicht mehr nur für das Risikomanagement bei BlackRock verantwortlich, sondern auch für das anderer Investoren. Dadurch wird der Markt mehr und mehr gleichgeschaltet – und anfälliger für Krisen. Finanzexperten fragen sich: Wie groß darf der Einfluss von BlackRock noch werden? Sie treibt die Sorge um, dass die wachsende Dominanz des amerikanischen Finanzinvestors bei einer zukünftigen Börsenkrise zu einem gefürchteten „Run for the Exit“ führen könnte, zu einer Panik, bei der alle ihre Aktien nur noch verkaufen wollen.“ Text zum Dokumentarfilm von Tom Ockers bei youtube (D 2019, 90 Min)
- BlackRock – Die unheimliche Macht eines Finanzkonzerns | Doku | ARTE
- Friedrich Merz und der Blackrock-Kapitalismus
„… Blackrock ist kein harmloser „Vermögensverwalter“, wie von Merz und den Leitmedien gerne dargestellt. Blackrock ist Lobbyist der Superreichen, größter Insider der westlichen Wirtschaft, Verkäufer krisenverursachender Finanzprodukte, größter Organisator von Briefkastenfirmen, Lobbyist für die Privatisierung von Renten und Mietwohnungen und Finanzier von politischen Einfluss-Netzwerken. Und Blackrock ist die größte Schattenbank der Welt. (…) Blackrock ist der größte Kapitalorganisator der westlichen Welt. Das eingesetzte Kapital von 6,4 Billionen Dollar beträgt das Doppelte des Bruttoinlandsprodukts Deutschlands, immerhin die größte europäische Volkswirtschaft. Doch was macht diese Schattenbank eigentlich? Blackrock-Gründer Lawrence Fink entwickelte an der Wall Street das neue Finanzprodukt, das später weite Verbreitung fand und zur Finanzkrise 2008 führte: Immobilien- und andere langlaufende Kredite in größerer Zahl bündeln, zu einem Wertpapier machen und weiterverkaufen…“ Beitrag von Werner Rügemer vom 6. Dezember 2018 beim Lower Class Magazine (der Beitrag stammt aus Werner Rügemer „Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts. Gemeinverständlicher Abriss zum Aufstieg der neuen Finanzakteure“ Köln 2018, 357 Seiten, 19,90 Euro)
- FAQ: Noch Fragen? Wer oder was ist Blackrock?
„… Das 1988 von Laurence, genannt Larry Fink gegründete Finanzunternehmen ist seit 2009 der größte Vermögensverwalter weltweit. 6,2 Billionen US-Dollar werden durch die New Yorker Firma verwaltet. Das ist knapp doppelt so viel wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik und das Doppelte dessen, über das alle Hedgefonds weltweit zusammen verfügen. Aber Blackrock überwacht indirekt noch ein paar Billionen US-Dollar mehr. Denn sein Computersystem Aladdin stellt es gegen Gebühren anderen Investoren zur Verfügung. Über 170 institutionelle Kapitalsammelstellen sind bereits Kunden. (…) Als die Finanzkrise 2008 die Weltwirtschaft in den Abgrund zog, schlug die Stunde Blackrocks. Das Unternehmen bekam den Auftrag der US-Regierung für das Management der toxischen Finanzpapiere, die der Staat mit der Verstaatlichung der Pleitebanken übernommen hatte. Andere Regierungen folgten, selbst Zentralbanken nehmen die Dienste der rund 13.000 Blackrock-Mitarbeiter_innen in Anspruch. (…) Ein großes Ziel Blackrocks ist es, die Rentensysteme zu privatisieren. Das würde dem Konzern riesige neue Anlagemöglichkeit eröffnen. Dass sich die Lohnabhängigen dadurch ein besseres Auskommen im Alter versprechen können, ist nicht anzunehmen.“ Artikel von Guido Speckmann aus ak – analyse & kritik – zeitung für linke Debatte und Praxis Nr. 643 vom 13. November 2018
- Mächtig und unbekannt – Der Vermögensverwalter BlackRock
„BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt und dennoch bei vielen unbekannt – bis jetzt. Denn nun will der Aufsichtsratsvorsitzende des Deutschlandgeschäftes, der ehemalige Spitzenpolitiker Friedrich Merz, CDU-Vorsitzender werden. BlackRock verwaltet ein Vermögen von gut 5,5 Billionen Euro , ausgeschrieben also fünftausendfünfhundert Milliarden Euro. „Verwalten“ bedeutet Kundenvermögen anzulegen und dafür Menschen und Technik bereitzustellen. Hierbei ist BlackRock Marktführer und diese Dienstleistung ist es im Kern, mit der BlackRock 2017 knapp elf Milliarden Euro umsetzte und daraus einen Gewinn von 4,37 Milliarden Euro zog. (…) Versicherungen, Pensionsfonds, Zentralbanken, Stiftungen – also Kapitalsammelstellen aller Art: Das ist die weltweite Kundschaft von BlackRock und dadurch sind die meisten Menschen mit ihren Beiträgen oder Sparvermögen indirekt ebenfalls Kunden. Oder wer bei seiner Direktbank einen Indexfonds auf den DAX kauft, landet mit einiger Wahrscheinlichkeit bei einem Podukt von ishares, einer Tochter von – genau: BlackRock. Die für sie überragende Bedeutung, von der Herr und Frau Normalsparer oft nichts ahnen, erwähnt BlackRock selbst in seinen Geschäftsberichten: „Rund zwei Drittel der von BlackRock im Auftrag seiner Kunden verwalteten Vermögenswerte betreffen die Altersvorsorge“…“ Beitrag von Jürgen Seitz vom 31. Oktober 2018 bei BR24
Siehe auch im LabourNet: