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Dringender Appell von Feministinnen aus Sri Lanka: Regierung belastet Frauen zugunsten von Mikrofinanzunternehmen

FIAN-Factsheet: „Mikrokredite menschenrechtlich beleuchtet – Zaubermittel oder Armutsfalle?“Das feministische Kollektiv für wirtschaftliche Gerechtigkeit in Sri Lanka schlägt Alarm wegen der dramatischen Krise im Land. Es analysiert Ursachen und die zentrale Rolle von Frauen als Betroffene und Akteurinnen. In einem politischen Forderungskatalog benennt es Sofortmaßnahmen, um einen freien Fall des Landes in Hunger und Elend zu verhindern. Sri Lanka steht vor der schlimmsten Wirtschaftskrise seit seiner Unabhängigkeit. Die weit verbreitete Lebensmittel-und Treibstoffknappheit lähmt das Alltagsleben. Diese Situation, die bereits mehrere Wochen andauert, führt nun zu weit verbreiteten Protesten, die gewaltsam unterbunden werden. das Kollektiv rechnet mit einer Eskalation der Konflikte angesichts der Ausweitung friedlicher Proteste von einfachen Bürger:innen, die ihren demokratischen Widerstand gegen diese ungerechte Situation artikulieren. Die Menschen in Sri Lanka erleben eine humanitäre Krise, die sich immer weiter ausbreitet. Diese Bedingungen werden dazu beitragen, dass noch mehr Menschen verarmen und die Ungleichheit zunimmt, wodurch das Land um mehrere Jahre zurückgeworfen wird. Frauen stehen bei der Bewältigung dieser Krise in vorderster Reihe,sei es in den Warteschlangen für Gas, für lebensnotwendige Nahrungsmittel oder bei den Protesten…“ Appell unterzeichnet von 21 Organisationen und 47 Einzelpersonen in der Übersetzung durch Uwe Hoering am 14.04.2022 bei der Stiftung Asienhaus externer Link, siehe weitere Informationen:

  • Speak Up!: Regierung belastet Frauen zugunsten von Mikrofinanzunternehmen
    Die Pressemitteilung des Kollektivs der von Mikrofinanzierung betroffenen Frauen sowie die Erklärung anlässlich des internationalen Frauentags beschreiben die prekäre Lage der Kreditnehmerinnen in Sri Lanka.
    In allen Ländern Südasiens sind Frauen wegen ihrer hohen Rückzahlungsmoral die Hauptzielgruppe für die Vergabe von Mikrokrediten. Wegen hoher Zinsforderungen geraten sie jedoch schnell in eine Verschuldungsspirale. Das ist international ein Thema, seit 2010 in Indien der Mikrokreditsektor wegen geringer Rückzahlungsquoten zusammenbrach und mehrere Frauen sich aus Verzweiflung selbst töteten. In Sri Lanka hat sich ein Kollektiv von betroffenen Frauen gebildet, das nicht nur Analysen der Mikrofinanzierung vorlegt, sondern sich weigert, Kredite zurückzuzahlen und neue hochverzinsliche Kleinkredite bei Mikrofinanzunternehmen aufzunehmen. Im Folgenden dokumentieren wir eine Pressemitteilung von Anfang Dezember 2021 und eine Erklärung anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März 2022…“ Meldung und Dokumentation vom 04.04.2022 bei der Stiftung Asienhaus externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=200055
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