Heizen als Luxus: Zwei Millionen Menschen müssen zuhause frieren
„Die Heizung aufzudrehen, sollte im Winter eigentlich selbstverständlich sein. Doch dem Statistischen Bundesamt zufolge ist das Millionen Menschen in Deutschland zu teuer. (…) Im Jahr 2019 konnten rund zwei Millionen Menschen ihr Zuhause nicht ausreichend heizen und mussten frieren – aus finanziellen Gründen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden am Montag (15.02.2021) mitteilte. Laut der Erhebung „Leben in Europa (EU-SILC)“ waren insgesamt 2,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland betroffen. Jedoch ist der Anteil rückläufig (…) Vor allem Alleinlebenden und Alleinerziehenden fehlten oft die finanziellen Mittel, um sich und ihre Familien gut aufzuwärmen, heißt es. Betroffen waren der Erhebung des Statistischen Bundesamtes zufolge im Jahr 2019 rund 4,8 Prozent der Alleinlebenden. Noch höher war der Anteil bei den Alleinerziehenden: Insgesamt sieben Prozent konnten ihr Heim nicht adäquat heizen. (…) Außerhalb von Deutschland war die Lage 2019 noch weitaus gravierender: In der Europäischen Union waren laut Destatis 2019 insgesamt rund 6,9 Prozent der Bevölkerung finanziell nicht in der Lage, ihre Wohnungen gut zu heizen. Sie mussten sich auf andere Art und Weise aufwärmen. Das traf vor allem auf Menschen in Bulgarien (30,1 Prozent), Litauen (26,7 Prozent) und auf Zypern (21,0 Prozent) zu. Am wenigsten betroffen gewesen seien die Menschen in Schweden, Österreich und Finnland. Dort habe laut dem Statistischen Bundesamt der Anteil bei knapp zwei Prozent gelegen.“ Artikel von Ute Fiedler vom 16. Februar 2021 in der Frankfurter Rundschau online