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Die Verkäuferinnen brauchen unser aller Unterstützung – Aktionsvorschläge aus Bremen
Du weißt sicher, dass der Arbeitgeberverband des Einzelhandels zu einem bisher einmaligen Angriff auf die Lohn- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Einzelhandel bläst. Der Manteltarifvertrag, in dem Arbeitszeiten, Zuschläge, Urlaubs- und sonstige wichtige Arbeitsbedingungen geregelt sind, sowie der Lohntarifvertrag ist bundesweit von Arbeitgeberseite gekündigt worden: über Löhne soll gar nicht erst verhandelt werden, bevor nicht die Forderungen der Arbeitgeber über Abgruppierungen für Beschäftigte und Streichung von Zuschlägen verhandelt werden.
Aber: Seit den Schlecker, LIDL, KiK, Netto, Edeka und sonstigen Skandalen um Leiharbeit und Werkverträge hat sich die Öffentlichkeit offensichtlich so an Horror-Meldungen aus dem Handel gewöhnt, dass dieser neue Angriff „auf der ganzen Linie“ nicht die öffentliche Empörung hervorruft, die eigentlich nötig wäre. Immerhin sind bis zu 3 Millionen Beschäftigte von dieser Tarifrunde betroffen.
Es geht unter anderem darum, die Zuschläge für Spät- , Nacht-, Samstag- und Sonntag- und Feiertagarbeit, die den Beschäftigten als Ausgleich für die Ausdehnung der Öffnungszeiten zugestanden wurden, abzuschaffen oder zu reduzieren. Es hat schon Streiks gegeben, auch in Bremen.
Diesmal geht es nicht um irgendwelche „schwarzen Schafe“, sondern um die ganzen Einzelhandelsketten, auch die mit noch gutem Ruf wie Edeka, Metro, REWE usw. Auch Karstadt (früher mal Flaggschiff der gewerkschaftlichen Organisation) hat sich aus dem Tarifvertrag ausgeklinkt.
Könnten die Unternehmer sich durchsetzen, hätte das auch Auswirkungen auf andere Branchen – auf die Familien und die Organisierung ihres Alltags sowieso. Und es wäre ein fatales Signal an alle Branchen, in denen Unternehmen versuchen, die Lohn- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten immer weiter zu verschlechtern: ERST DIE – DANN WIR.
Was können wir als GewerkschafterInnen, als außerbetriebliche UnterstützerInnen der Beschäftigten oder als KundInnen tun, um uns da zugunsten der Beschäftigten aktiv einzuschalten?
Es wird natürlich zentrale Veranstaltungen und größere Aktionen geben. Aber diese leben auch von aktiven Menschen, die auch im Alltag ihre Meinung äußern und dafür eintreten.
Jede und jeder kann beim Einkauf die Beschäftigten ansprechen, sich für ihre Situation interessieren, Mut machen für die Auseinandersetzung in der Tarifrunde – oder bei tariffreien Filialen oder Handelsketten – und vielleicht mit einer Blume die Verbundenheit mit den Beschäftigten ausdrücken.
ver.di bietet darüber hinaus allen Interessierten kleine Aktionsformen für Jedermann und –frau an, die von 1 – 2 – 3 – 5 oder 6 Personen durchgeführt werden können. Das Material kann bei ver.di abgeholt werden, sowie sich Leute dafür melden. Bitte auch weiterleiten.
Beispiele für Aktionsformen:
- Groß-Zeitung: Sich mit einer großen beschriebenen Zeitung irgendwo in der Stadt oder im Einkaufszentrum 1 Stunde hinsetzen. Das erregt Aufmerksamkeit ohne viel Aufwand – kann mit 1 – 2 Menschen gemacht werden. Eine/r sollte das mit der Kamera dokumentieren und weiter verbreiten.
- Marktschreier: Sich zu zweit zusammentun und – je nach örtlichen Gegebenheiten – im Supermarkt im Kassenbereich, ggf. im Cafeteria-Bereich, an der Wurst- und Käsetheke oder über Regale hinweg ein Zwiegespräch zu den Themen der Tarifrunde und den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten führen. Man könnte es auch je nach Bedingungen und nötiger Lautstärke „Marktschreier“ nennen. (Vorschläge im Anhang , die natürlich je nach Leuten, die das machen wollen, abgewandelt werden können. Es geht ja um ein lebendiges Gespräch …)
- Bodenzeitung: Mit 5 -6 Leuten vor größeren Supermärkten eine wetterfeste Bodenzeitung auslegen, die Aussagen zu den Arbeitsbedingungen im Einzelhandel enthält (im Anhang Details, wie man das macht ) und den interessierten KundInnen eine Blume für die Beschäftigten mit einer ermutigenden Aussage mitgeben.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Jede/r kauft ein und kann dazu beitragen ein Klima zu schaffen, das es den Unternehmern unmöglich macht, ihren Angriff erfolgreich zu führen.
Bitte meldet euch, wenn ihr Interesse habt irgendwas zu tun. Entweder bei mir – oder kommt zum Treffen: Immer am Mittwoch, 17.00 Uhr im Gewerkschaftshaus – ver.di Sitzungszimmer 3. Stock.
Ich freu mich von euch hören, zu lesen und euch zu sehen
Traudel Kassel; Bremen; 04.07.2013 tkassel@net-special.de