Gesamtmetall fordert Tarifeinheit: „Es geht uns nur um die Friedenspflicht“
Interview von Maximilian Plück in der RP online vom 25. Januar 2014 mit Rainer Dulger : „Mit überzogenen IG-Metall-Forderungen kann ich umgehen“. Aus dem Text: „… Rheinische Post: Sie gelten als starker Verfechter der Tarifeinheit – also kurz gesagt des Prinzips „Ein Unternehmen, ein Tarifvertrag“. Inwieweit betrifft sie das?
Dulger: Direkt betrifft uns das nicht, aber unsere Lieferanten. In manchen Betrieben gibt es eigene Kraftwerke und eigene Werkfeuerwehren. Wenn da die 20 Mitglieder der Feuerwehr streiken, erlischt die Betriebserlaubnis. Das wäre die Diktatur der Minderheit und daher brauchen wir die Tarifeinheit.
Rheinische Post: Und wie soll eine Tarifeinheit verfassungsrechtlich funktionieren?
Dulger: Es soll ja nicht die Bildung von Spartengewerkschaften verboten werden. Es geht uns nur um die Friedenspflicht. Der Tarifvertrag, dem die meisten Beschäftigten in einem Unternehmen unterliegen, wäre dann für diese ausschlaggebend. Wenn sie ausläuft, dürfen auch die Spartengewerkschaften streiken. Das Gesetz, das uns vorschwebt, würde lediglich dazu führen, dass sich die Kleinen mit den Großen abstimmen müssen. Mittlerweile gibt es nämlich einige, deren Programm einzig aus Krawall besteht. Denen geht es gar nicht mehr um Arbeitnehmerinteressen…“