»Keine gute Grundlage für Solidarität«
Die Zahl der Generalstreiks in Europa ist während der Krise deutlich gestiegen. Trotzdem bleiben Erfolge bisher aus. Ein Gespräch mit Jörg Nowak. Jörg Nowak ist Politikwissenschaftler. Mit Alexander Gallas und Florian Wilde gab er im November 2012 das Buch »Politische Streiks im Europa der Krise« heraus. Interview von Regine Beyß in junge Welt vom 08.03.2013
Aus dem Text: „… Streiks sind wichtig, weil sie erfahrbar machen, daß ohne die tagtägliche Arbeit nichts geht. Die Schwerpunkte der aktuellen Generalstreiks liegen aber im öffentlichen Dienst. Dort entlasten sie die Regierungen, anstatt sie unter Druck zu setzen, weil sie für die Streiktage keinen Lohn zahlen müssen. Für eine dynamische Protestbewegung wäre es zentral, Streiks und andere Formen sozialer Bewegung zu verbinden.
Welche Formen könnten das sein?
Es gibt eine Tendenz dahin, den Staat nicht mehr als Adressaten anzurufen, sondern die Grundbedürfnisse selbstorganisiert zu sichern. Ein Beispiel dafür sind die Bewegungen gegen Zwangsräumungen in Spanien…“