Wer stählt den Stahl? Prekarisierung als größte Herausforderung internationaler Gewerkschaftsbewegung
„Gautam Mody vom indischen Gewerkschaftsverband NTUI wird deutlich: „Die Frau, die das Klo in der Stahlschmelze putzt und der Fahrer, der Material anliefert, sind ebenso an der Produktion von Stahl beteiligt wie die Facharbeiter/innen. Auch sie müssen wir an gewerkschaftlichen Reorganisierungsprozessen beteiligen“. Auf Einladung der Rosa-Luxemburg-Stiftung diskutierten Mody und rund 20 weitere Gewerkschaftsvertreter (sowie einige wenige Vertreterinnen) aus der Türkei, Mexiko, Costa Rica, Kroatien, Argentinien, Brasilien, Burkina Faso, Guinea und Tunesien während des zweitägigen Workshops „Modes of Organising Global Labour Solidarities“ im Vorfeld des Weltsozialforums in Tunis Erfahrungen und Probleme der Organisierung und Solidarität entlang transnationaler Produktionsketten. Schon während der Vorstellungsrunde am Montagnachmittag (23. März) wird klar, dass die Erfahrungen der Teilnehmer/innen ebenso unterschiedlich sind wie die Sprachen, die sie sprechen und die politischen und sozioökonomischen Situationen der Länder, aus denen sie angereist sind. So kämpfen die Beschäftigten des Hafens von Puerto Limón in Costa Rica, einem der wichtigsten internationalen Häfen im karibischen Raum, gegen die erste größere Privatisierungswelle in dem zentralamerikanischen Land. Sie wird auch die öffentliche Infrastruktur betreffen. Die mit Privatisierungen verbundene Prekarisierung von Arbeit und Fragmentierung der Lohnabhängigen ist hingegen für die Gewerkschaftsvertreter aus Mexiko, der Türkei und Indien nichts Neues…“ Bericht von Stefanie Kron vom 25 März 2015 im RLS-Blog zum Weltsozialforum 2015