[Buch] Trotz alledem… TIE – eine “andere” Internationale in Zeiten der Globalisierung
Das (gerade erschienene) Buch von Jens Huhn erzählt die Geschichte eines internationalen Netzwerks kritischer Gewerkschafter, für die ihre Gewerkschaftsarbeit immer Vorstufe für grundlegende gesellschaftliche Veränderungen war. das bis heute Bestand hat. Das Netzwerk trägt den Namen TIE (Transnationals Information Exchange) ( deutsch: Informationsaustausch über multinationel Unternehmen). Der Autor des Buchs, der selber viele Jahre lang in TIE gearbeitet hat, berichtet von einer von vielen längst totgesagten Arbeiterbewegung die sich unter den schwierigen Bedingungen eines „freien Weltarbeitsmarktes“ und dem stetigen Angriff auf die historischen Errungenschaften der Arbeiterbewegung zur Wehr setzte. Ihre Gestalt unterschied sich deutlich von dem, was klassisch unter Arbeiterbewegung verstanden wird. Sie umfasste neben den Beschäftigten klassischer Industrien wie Auto oder Stahl Plantagenarbeiter und -arbeiterinen aus Brasilen und Malaysia, Textilarbeiterinnen aus Freien Produktionszonen in Mexiko, Bangla Desh oder Sri Lanka, prekär Beschäftigte im Süden der USA, Verkäuferinnen und Kasiererinnen im Einzelhandel in Europa und der Türkei… Siehe zum Buch über den Kooperationspartner von LabourNet Germany (ISBN: 9783737571852, Format: DIN A5 hoch, Seiten: 432, Softcover 25,00 €) Infos und Leseprobe:
- und exklusiv im LabourNet Germany das Vorwort: Das Projekt TIE. Eine „andere“ Internationale in Zeiten der Globalisierung
- Aus dem Text: „… Der chilenische Putsch gab der wissenschaftlicher Erforschung der Aktivitäten multinationaler Unternehmen vermehrte Öffentlichkeit und Aufschwung. Die Expansion multinationaler Unternehmen rief zahlreiche Initiativen auf den Plan, die die multinationalen Konzerne als „hässliche Macht“ denunzierten und ihren Aktivitäten Widerstand entgegenzusetzen versuchten. Eine davon war eine Konsultation des Weltkirchenrats über die ökonomische und politische Macht multinationaler Unternehmen. Aus dem Kreis der zu dieser Konsultation eingeladenen Gruppen entstand TIE (Transnationals Information Exchange = Informationsaustausch über transnationale Unternehmen) als ein Netzwerk, das den Informationsaustausch in ihren Strategien ganz unterschiedlichen Initiativen besorgen sollte. In dem Netzwerk überwogen aber die Gruppen, die über die Forschung hinaus zu widerständiger Praxis gegen die Politik multinationaler Unternehmen drängten. Während die meisten von diesen vor allem Aufklärungs- und Lobbyarbeit in Medien und politischen Institutionen im Sinn hatten, gab es eine kleinere Gruppe, die davon überzeugt war, dass die Macht multinationaler Unternehmen nur von innen, d.h. durch die Mobilisierung der dort Beschäftigten wenn nicht zu brechen, so doch zu beschränken war. (…) Auf den folgenden Seiten wird die Geschichte von TIE beschrieben. Es ist undenkbar, sie als bloße „Organisationsgeschichte“ zu beschreiben. TIE bestand nicht nur aus einzelnen nationalen Büros, sondern war immer ein internationales Netzwerk. Die Geschichte von TIE ist von Anfang an die Geschichte von Menschen mit Eigensinn und Widerstandsgeist aus allen Teilen der Welt. Sie ist ein Mosaik von vielen Geschichten. Von diesem Reichtum an Informationen und Erfahrungen soll in diesem Buch über die reine Organisationsgeschichte hinaus ein Eindruck vermittelt werden. In den Abschnitten „Ergänzungen und Erläuterungen“ habe ich versucht ausführlicher auf einzelne Aspekte der mit der TIE Geschichte verbundenen anderen „Geschichten“ einzugehen. Der Autor, der selber über 20 Jahre für TIE gearbeitet hat, lädt den Leser ein, ihn bei dem Schritt, den er selbst einst vollzog, aus einem beengten nationalen Zuhause in die Welt zu begleiten.“