[8. Mai muss Feiertag werden] Dass Auschwitz nie wieder sei – und dieses Land sich ändern muss. Offener Brief/Petititon von Esther Bejarano
Dossier
„Wo stehen wir – dieses Land, diese Gesellschaft – 75 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee? Plötzlich gab es keine Nazis mehr, damals, 1945 – alle waren verschwunden. Uns aber hat Auschwitz nicht verlassen. Die Gesichter der Todgeweihten, die in die Gaskammern getrieben wurden, die Gerüche blieben, die Bilder, immer den Tod vor Augen, die Albträume in den Nächten. Wir haben das große Schweigen nach 1945 erlebt – und wie das Unrecht – das mörderische NS-Unrecht – so akzeptiert wurde. Dann erlebten wir, wie Nazi-Verbrecher davonkommen konnten – als Richter, Lehrer, Beamte im Staatsapparat und in der Regierung Adenauer. Wir lernten schnell: die Nazis waren gar nicht weg. (…) Inzwischen wird vom Erinnern und Gedenken als einer Gedenkkultur gesprochen. Wir spüren, wie tief viele Menschen bewegt sind, manche haben sich das “Nie wieder” zur Lebensaufgabe gemacht. Sonntagsreden, die Betroffenheit zeigen, reichen aber nicht. Diese Betroffenheit muss zum Handeln führen, es muss gefragt werde, wie es so weit hat kommen können. Es muss gestritten werden für eine andere, bessere Gesellschaft ohne Diskriminierung, Verfolgung, Antisemitismus, Antiziganismus, ohne Ausländerhass! Nicht nur an Gedenktagen! (…) Es ist für uns Überlebende unerträglich, wenn heute wieder Naziparolen gebrüllt werden, wenn Menschen durch die Straßen gejagt und bedroht werden, wenn Todeslisten kursieren. Wir wollen uns nicht gewöhnen an Meldungen über antisemitische, rassistische und menschenfeindliche Attacken (…) Ich will, dass ein lautes “Nein” gesagt wird zu Kriegen, zum Waffenhandel. Wer den letzten Krieg vergisst, der bereitet schon den nächsten vor. Ich will, dass wir gegen die Ausbeutung der Menschen und unseres Planeten kämpfen, Hilfesuchende solidarisch unterstützen und Geflüchtete aus Seenot retten. Eine Gesellschaft muss sich messen lassen an ihrem Umgang mit den Schwächsten. Ich fordere entschlossenes Handeln gegen das Treiben der Neonazis…“ Offener Brief von Esther Bejarano , Überlebende der KZ Auschwitz und Ravensbrück zum 27. Januar 2020 am 26. Januar 2020 beim Auschwitz-Komitee. Siehe dazu die Petition und weitere Infos:
- Der 8. Mai wird Feiertag! Festkundgebung in Hamburg und NRW-weite Demonstration am 8. Mai 2022 in Dortmund
- HAMBURGER RATSCHLAG FÜR DEN 8. MAI ALS FEIERTAG: Bühnenprogramm der Festkundgebung am 8. Mai 2022 am Jungfernstieg
- Bündnis „Der 8.Mai wird Feiertag!“ ruft zu einer Demonstration am 08.05.2022 in Dortmund auf. Startpunkt ist um 15:00 Uhr auf der Nordseite des Dortmunder Hbf, von da an geht es durch die Innenstadt hin zum Westpark. Dort wird es einen Abschluss mit Redebeiträgen und Musik geben. Siehe den Aufruf bei Der 8. Mai wird Feiertag! NRW zur Demonstration am 8. Mai 2022, 15 Uhr, Dortmund Hbf (Nordseite), siehe auch:
- Antifa-Block auf Bündnisdemo „Der 8. Mai wird Feiertag!“ in Dortmund
„Ein breites gesellschaftliches Bündnis hat eine Kampagne ins Leben gerufen, um den 8. Mai in NRW und bundesweit zu einem gesetzlichen Feiertag zu machen. Den Auftakt der Kampagne bildet eine große Bündnisdemonstration am 8. Mai 2022 in Dortmund. Verschiedene Antifa-Gruppen aus NRW rufen zu einem Antifa-Block auf dieser Demonstration auf, deren Aufruf wir hier veröffentlichen: Der 8. Mai verpflichtet – Der Opfer gedenken, Kontinuitäten und Täter:innen benennen, (Neo-)Faschismus bekämpfen…“ Aufruf vom 21. April 2022 bei Antifa.NRW - „Ein breites Bündnis hat eine Kampagne gestartet, den #8Mai in #NRW & bundesweit zu einem Feiertag zu machen. Den Auftakt bildet eine große Demo am 8. Mai in #Dortmund. Verschiedene Antifa-Gruppen aus NRW rufen zu einem Antifa-Block auf dieser Demonstration auf: #8MaiFeiertag…“ umfangreicher Thread der Antifa.NRW vom 22.4.2022
- 8. Mai zum Feiertag! 175.000 Menschen haben die Petition unterschrieben
- „Ich werde es mit meinem Votum versehen, dass ich es sehr unterstütze“ – Petition zum 8. Mai an Bodo Ramelow übergeben
„Wir haben heute erfolgreich unsere Petition zum 8. Mai an den Thüringer Ministerpräsidenten und Bundesratspräsidenten Bodo Ramelow übergeben, der sie gerne angenommen hat und angab, bei seinen Kolleg*innen, den Ministerpräsident*innen der anderen Bundesländer dafür werben zu wollen. (…) 175.000 Menschen haben unsere Petition unterschrieben…“ Meldung vom 5. Mai 2022 bei der VVN-BdA mit einem Pressespiegel - siehe auch deren Meldung zu den 175.000 Unterschriften
- „Ich werde es mit meinem Votum versehen, dass ich es sehr unterstütze“ – Petition zum 8. Mai an Bodo Ramelow übergeben
- Der 8. Mai wird Feiertag! NRW
„Vom 01. bis 03. April 2022 trafen sich Antfaschist*innen aus verschiedenen (Jugend-)Organsiationen in Schwerte zum Esther-Kongress. Ziel ist die Schaffung einer Bewegung, die den 8. Mai, als Tag der Befreiung vom Faschismus, zum Feiertag in Deutschland und NRW macht. Wir sind ein Organisationenbündnis. Neben Aktionen am 8. Mai selber planen wir dezentrale Aktionstage mit zentralen Elenementen, Ansprache von Landespolitiker*innen, Mobilisierung zum Antifa-Work-Camp vom 02.-04.09.2022 in Stukenbrock sowie die gezielte Unterstützung und Verbreitung der Petition der VVN BdA. Jede Organisation die unser Selbstverständnis teilt und nicht von bisherigen Unterstützer*innen mit einem „Veto“ bedacht wird, kann Teil unseres Bündnisses werden. Die Sitzungen finden vorerst ausschließlich digital, im moderierten Konsensverfahren statt…“ Aktionsseite des NRW-weiten Bündnisses - [VVN-BdA] Wir fordern: Der 8. Mai muss endlich Feiertag werden! / DGB: Darum muss der 8. Mai ein bundesweiter Feiertag werden
- [VVN-BdA] Wir fordern: Der 8. Mai muss endlich Feiertag werden!
„Am 8. Mai 1945 wurde das Nazi-Regime durch den militärischen Sieg der Anti-Hitler-Koalition – der Streitkräfte der Alliierten, der Partisan*innen und Widerstandskämpfer*innen – über die Wehrmacht zerschlagen. Wir erinnern an die Befreiung Europas vom deutschen Faschismus und an die Befreier. Mit besonderer Dankbarkeit erinnern wir an die mutigen Männer und Frauen die dem Nazi-Regime auch in Deutschland Widerstand geleistet haben. Terrorherrschaft, Vernichtungskrieg und Völkermord hatten mehr als 60 Millionen Menschen das Leben gekostet. Ihrer aller gedenken wir an diesem Tag. Wie in jedem Jahr finden in diesen Tagen viele Gedenkveranstaltungen statt, an denen wir uns nach Kräften beteiligen. Dabei ist uns wichtig, dass Erinnerung und Gedenken nicht folgenlos bleiben dürfen. Gemeinsam müssen wir Nazis und Rassist:innen entschieden entgegentreten – auf der Straße, in den Parlamenten und in den Institutionen! (…) Für uns bleibt das Vermächtnis der Überlebenden der Konzentrationslager, wie sie es im „Schwur von Buchenwald“ formuliert haben: „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln, Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit“, eine politische Verpflichtung für heute und morgen: einzutreten für umfassende politische und soziale Menschenrechte, für Frieden, Freiheit und Demokratie. In diesem Sinne fordern wir gemeinsam mit unserer Ehrenpräsidentin Esther Bejarano: „Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.“…“ Pressemitteilung der VVN-BdA vom 5.5.2021 , siehe auch:- „Der Krieg ist zuende – und wir waren befreit!“ 8. Mai – Tag der Befreiung – muss Feiertag werden!
„„Wir haben gesungen und geklatscht, es war eine fantastische Situation“ erzählt Esther Bejarano, Ehrenvorsitzende der VVN-BdA, im Interview über den Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus. Der 8. Mai 1945 – der Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht – markierte das Ende eines todbringenden Krieges und den Beginn des Friedens in Europa. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) fordert zusammen mit Überlebenden der Nazi-Herrschaft wie Esther Bejarano, dass der 8. Mai ein gesetzlich verankerter Feiertag in Deutschland wird. Damit würde ein wichtiges, erinnerungspolitisches Zeichen gesetzt werden. Denn wer nicht feiert, hat verloren!…“ Meldung vom 3. Mai 2021 bei der VVN-BdA mit einem Video
- „Der Krieg ist zuende – und wir waren befreit!“ 8. Mai – Tag der Befreiung – muss Feiertag werden!
- Gedenken an die Befreiung vom Faschismus 1945: Darum muss der 8. Mai ein bundesweiter Feiertag werden
„DGB und Gewerkschaften fordern, den 8. Mai zu einem bundesweiten Feiertag zu erklären. Vor 76 Jahren endete der Zweite Weltkrieg, Deutschland und Europa wurden vom Faschismus befreit. Der Tag erinnert an die Schrecken der Vergangenheit und mahnt vor Rassismus und Hetze in Gegenwart und Zukunft. (…) Darüber hinaus appellieren der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften aber mit Nachdruck an die Politik, den 8. Mai zu einem bundesweiten Feiertag zu erklären. Wir wollen, dass der 8. Mai zu einem Tag gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung wird, der die Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit wach hält. Zudem ist er ständige Mahnung, dass die Idee der Ungleichwertigkeit von Menschen längst kein Relikt der Vergangenheit ist. Antisemitische und rassistische Äußerungen finden heute in Deutschland wieder breite Zustimmung. Der Geschichtsschreibung wird von vielen unterstellt, die Verbrechen der Nazis übertrieben darzustellen. Die extreme Rechte tötet noch immer: Seit 1990 hat rechte Gewalt über 200 Todesopfer in unserem Land gefordert. All dies zeigt, dass der Kampf gegen Rassismus dauerhafte Anstrengungen erfordert…“ DGB-Meldung vom 28.04.2021
- [VVN-BdA] Wir fordern: Der 8. Mai muss endlich Feiertag werden!
- [Video mit Esther Bejarano] Der 8. Mai muss ein Feiertag werden / Holocaust-Überlebende: Man darf nicht schweigen und nicht vergessen
- Der 8. Mai muss ein Feiertag werden
„Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das habe ich in einem Offenen Brief zum 27. Januar 2020, dem 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee gefordert, den ich an Bundespräsident Steinmeier, Bundeskanzlerin Merkel und »alle, die wollen, dass Auschwitz nie wieder sei« geschrieben habe. »Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes. Wie viele andere aus den Konzentrationslagern wurde auch ich auf den Todesmarsch getrieben. Erst Anfang Mai wurden wir von amerikanischen und russischen Soldaten befreit. Am 8. Mai wäre dann Gelegenheit, über die großen Hoffnungen der Menschheit nachzudenken: Über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – und Schwesterlichkeit.« Und jetzt will vom Tag meiner Befreiung Anfang Mai 1945 berichten. Ich lese ein Kapitel aus meinen “ERINNERUNGEN”, die ich vor einigen Jahren niedergeschrieben habe…“ Meldung und Video (Esther Bejarano liest aus: Erinnerungen. Vom Mädchenorchester zur Rap-Band gegen rechts) vom 4. Mai 2020 beim Auschwitz-Komitee - Holocaust-Überlebende: Man darf nicht schweigen und nicht vergessen
Esther Bejarano überlebte Auschwitz und das KZ Ravensbrück. Bis heute erzählt sie jungen Menschen von den Verbrechen der Nazis – und fürchtet nun mehr denn je eine Wiederkehr des Schreckens. Interview von Sebastian Stoll am 07.05.2020 im Migazin – leider im Abo
- Der 8. Mai muss ein Feiertag werden
- Aufruf und Petition von Esther Bejarano: 8. Mai muss Feiertag werden
„Am 8. März jährt sich zum 75. Mal die Niederschlagung des NS-Regimes. Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano fordert, dass der 8. Mai ein Feiertag werden muss, damit die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Zum 75. Mal jährt sich am kommenden 8. Mai das Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano fordert, dass dieser Tag als Tag der Befreiung vom NS-Regime zu einem Feiertag erklärt werden muss: „Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.” Gemeinsam mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA), deren Ehrenvorsitzende sie ist, hat sie eine Online-Petition , adressiert an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesratspräsident Dietmar Woidke, gestartet. Hier der Aufruf von Esther Bejerano: 8. Mai zum Feiertag machen! Was 75 Jahre nach Befreiung vom Faschismus getan werden muss!…“ Beitrag vom 13. April 2020 bei ANF