[ver.di-Bundeskongress 2015] ver.di und das Grundeinkommen
„Nach 2007 und 2011 steht das Grundeinkommen beim ver.di-Bundeskongress im September 2015 erneut auf der Tagesordnung. Anders als Tarifverträge, gute Arbeit und der Mindestlohn ist das Grundeinkommen in der Gewerkschaftsdiskussion noch immer ein zartes Pflänzchen. Aber ein zähes, nicht totzukriegendes. Die Delegierten könnten es diesmal zum Diskussionsthema für die kommenden Jahre erklären. Wie zäh das Pflänzchen ist, zeigt sich an den Anträgen. Beim Bundeskongress 2015 stammen sie von den Landesbezirken Bayern, Niedersachsen/Bremen, Rheinland-Pfalz/Saarland und Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen. Erneut fordern also vier Landesbezirke ver.di auf, über das Grundeinkommen zu diskutieren. Das ist bemerkenswert, weil das Thema beim Bundeskongress 2011 regelrecht abgewürgt worden war…“ Artikel von Ursula Walther vom 18.08.15 beim Netzwerk Grundeinkommen : ver.di und das Grundeinkommen. Eine spannende Beziehung. Siehe dazu:
- Wird ver.di eine Grundeinkommensgewerkschaft?
„Zum ver.di-Bundeskongress 2015 in Leipzig kamen aus fünf von zehn ver.di-Landesbezirken Anträge zum Grundeinkommen (wir berichteten). Hier für jeden Antrag eine kurze Inhaltsangabe. (… ) Was geschah mit den Anträgen? Der fünfte Antrag (F 110) wurde zur weiteren Bearbeitung an den ver.di-Bundesvorstand verwiesen. Damit ist den GrundeinkommensaktivistInnen die Möglichkeit gegeben, den Bundesvorstand regelmäßig an diese Aufgabe zu erinnern. Die ersten vier Anträge sah die Antragskommission mit der Annahme des fünften Antrags als erledigt an. Dies waren sie aber aus der Sicht der Einreichenden keineswegs. Deshalb kam es auf dem ver.di-Bundeskongress zu einer kurzen, aber aufschlussreichen Debatte über das Grundeinkommen (siehe Protokoll ab S. 26, hier als pdf. Diese Debatte und die Weigerung, den Antrag F 112 als Arbeitsmaterial zum Antrag 110 anzunehmen, zeigt, welche dicken Bretter bei ver.di noch zu bohren sind. Je nach Erwartungshaltung kann man das Ergebnis dieses Bundeskongresses positiv oder negativ bewerten…“ Beitrag von Ronald Blaschke vom 26.10.15 beim Netzwerk Grundeinkommen
- Im Artikel von Ursula Walther vom 18.08.15 beim Netzwerk Grundeinkommen : „… Viele Gewerkschaftsmitglieder denken beim Grundeinkommen jedenfalls weiter als ihr Vorsitzender. Bayern zum Beispiel fordert eine Mitgliederdiskussion mit dem Ziel einer Positionierung. In Bayern waren die Selbstständigen treibende Kraft. Der Antrag des Landesbezirks Niedersachsen/Bremen entstand aus zwei Anträgen: Einer kam aus dem Bezirk Lüneburg, der andere von den Erwerbslosen – erfreulich, weil beim Bundeskongress 2011 insbesondere der Bundesausschuss der Erwerbslosen gegen das Grundeinkommen polemisiert hatte. Der Landesbezirk Rheinland-Pfalz/Saarland zitiert in der Begründung seines Antrags ausdrücklich die vier Grundeinkommenskriterien des Netzwerks Grundeinkommen…“ Darin auch: Pro und contra Grundeinkommen in der Gewerkschaftsdiskussion, ausgewählte Beiträge