Außenhandel: Die Eurozone wird deutscher – leider

Die Eurozone feiert einen rekordhohen Überschuss im Außenhandel. Doch damit fördert sie globale Ungleichgewichte und macht sich abhängig von der Konjunktur im Rest der Welt…“ Eine Analyse von Stephan Kaufmann vom 18. Februar 2016 in der FR online externer Link

  • Aus dem Text: „… Vor der großen Finanzkrise sah die Welt noch anders aus. 2008 verzeichneten insbesondere die Länder Südeuropas große Defizite im Außenhandel, das bedeutet: Sie importierten mehr als sie exportierten. Folglich stiegen ihre Schulden gegenüber anderen Ländern. Spiegelbildlich erzielten Länder wie Deutschland oder die Niederlande hohe Überschüsse, denn sie akkumulierten Forderungen an das Ausland. Diese Ungleichgewichte bildeten schließlich die Basis für die Euro-Krise. Heute haben Länder wie Italien und Spanien ihre Außenhandelsdefizite in Überschüsse verwandelt, Griechenland und Portugal haben ihre Defizite stark verringert – zum Teil wegen höherer Exporte, zum Teil aufgrund von Sparprogrammen, Krisen und Lohnsenkungen, die die Importe drückten. Deutschland wiederum hat seinen Überschuss noch einmal drastisch erhöht. (…) Das deutsche Exportmodell werde zwar als Lösung für die wirtschaftlichen Probleme Europas gepriesen, doch trage es mit seinen hohen Überschüssen zu den globalen Ungleichgewichten bei, mahnen die Ökonomen der Schweizer Bank UBS. Auch der berühmte Investor George Soros hatte gewarnt: „Was für eine mittelgroße exportgetriebene Wirtschaft wie Deutschland funktioniert, kann nicht für einen riesigen Block wie die Euro-Zone funktionieren.“ Zudem macht sich die Währungsunion stark abhängig von der Konjunktur im Rest der Welt…“
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