Albert F. Reiterer: Die Gewerkschaften und die EU. Ein Buch des DGB-“Instituts für Makroökonmie und Konjunkturforschung“
Das dem DGB nahestehende Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat ein auf einen breiten Leserkreis abgestimmtes Taschenbuch mit dem Titel: „10 Mythen der Eurokrise und warum sie falsch sind“ veröffentlicht. Albert F. Reiterer, Autor der im pad-Verlag erschienen Publikation „Der Euro und die EU“ wendet sich in seiner Analyse des IMK-Taschenbuches gegen die oberflächliche und gesellschaftpolitisch naive Interpretation der Euro-Krise.
- Sein Fazit: „Seit einem Jahrhundert bilden die Gewerkschaften im deutschen Sprachraum den rechten Flügel der Sozialdemokratie. Seitdem diese zum Transmissionsriemen neoliberaler Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik wurde, gilt dies für die Gewerkschaften in noch stärkerem Ausmaß.“
Das IMK-Taschenbuch leistet keinen Beitrag zu einem gewerkschaftlichen Paradigmenwechsel um auch in Fragen der Europa- und Währungspolitik die Lebensinteressen der abhängig Arbeitenden zu vertreten. Mit Oskar Negt ist daran zu erinnern: „Wenn Gewerkschafter beklagen, wie wenig ihnen das offizielle Symbol- und Sprachspektrum für eigene Deutungen der Krise noch zur Verfügung steht, dann sollten sie darüber nachdenken, wie wenig sie selbst in den vergangenen zwei Jahrzehnten dazu beigetragen haben, dass die kulturelle Dimension gewerkschaftlichen Denkens und Handelns bestimmendes Element ihrer Tätigkeit bleiben.“