Warum Kapital und Regierung in Deutschland den Euro retten wollen – aber nur auf „deutsche Art“
Artikel von Conrad Schuhler
„Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel, hat in diesem Sommer der Entscheidung seine Mit-Unternehmer aufgerufen, in die Diskussion über die Zukunft des Euro aktiv einzugreifen. Sie könnten „mit ihren wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten Orientierung geben“. Im BDI sind 2000 Großunternehmen und 98.000 „Mittelständler“. Er repräsentiert den Kern des in Deutschland operierenden Kapitals. (…) Warum verfolgen die Euro-Gewaltigen bislang so stur die Austerity-Politik? Begreifen die Verantwortlichen nicht, dass sie so immer tiefer in die Krise steuern? Sie begreifen das sehr wohl, jedenfalls maßgebliche Politiker wie Merkel oder Schäuble. Sie haben drei „übergeordnete“ Gründe, warum sie das Austerity-Konzept solange wie möglich verfolgen (…) Dieses Fitmachen für den Wettbewerb mit der asiatischen Konkurrenz gilt nicht nur für „Problemländer“, sondern für den gesamten Euro-Raum. Es geht um eine grundlegende sozialpolitische Degradierung der gesamten Eurozone. Finanzminister Schäuble hat Deutschland da zuvorderst miteinbezogen, indem er erklärte, die Bundesrepublik müsse in diesem Prozess ein „Vorbild durch Beispiel“ darstellen.“
Es handelt sich dabei um das Kapitel III. aus dem isw-report 90: „Euro-Zone: Inkassobüro für die Banken? Zerbricht der Euro? Kraft für ein soziales Europa?“ von Conrad Schuhler – exklusiv im LabourNet Germany, wir danken! Zum isw-report 90 (September 2012, 28 Seiten, 3,00 Euro zzgl. Versand) siehe die Infos beim isw sowie diejenigen zur Bestellung . Wir empfehlen auch das Kap. 6: „Die Bewegung für ein demokratisches und solidarisches Europa“!