Welches Spiel spielt jetzt der Draghi „eigentlich“? (mit und nach Paul Krugman) – „gegen“ Griechenland – oder eher an Deutschland gerichtet?
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 8.2.2015
Haltet ihr es eher mit Eric Bonse, der Draghi – desaströs – an der Seite Schäubles sieht: „So macht sich Draghi zu einem objektiven Bündnispartner der fiskalpolitischen Hardliner um Finanzminister Schäuble – und wird in Europa vom Feuerlöscher zum Brandstifter“ (http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2015%2F02%2F06%2Fa0081&cHash=0ff6ff181bd0591b44750e88fec88451 ) – oder fragt ihr mit Robert Misik – erst einmal ungläubig – mit Blick auf den Draghi, der bisher als Euro-Retter hervorgetretenen war im Juli 2012 – und direkt den Ehrentitel „Mister Euro“ erhielt (siehe dazu „Kann Draghi als „Einzelkämpfer“ das Überleben der Gemeinschaftswährung trotz des politischen Spardiktats sichern?“ – vor allem ab der Seite 2 oben bei https://www.labournet.de/?p=64897 bzw. Robert Misik: Welches Spiel spielt Draghi (http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2015%2F02%2F07%2Fa0173&cHasch=fc7540861fbab8ab6efb9e30367c1bdd ).
Dazu zitiert Robert Misik Paul Krugman, der meint, diese Entscheidung – sie könnte ja auch den Untergang des Euro zur Folge haben (http://www.nachdenkseiten.de/?p=24913#h04 ) – könnte – wer weiß das schon genau – auch erst einmal gegen Deutschlands Kanzlerin Merkel gerichtet sein: sozusagen ein Warnschuss an alle Seiten – oder eben „Ein Tanz mit Draghi“? (http://krugman.blogs.nytimes.com/2015/02/05/a-dance-with-draghi/?_r=0 )
Somit würde eben Draghi gerade seine Kompetenzen nicht überschreiten – sondern den Ball an Merkel / Schäuble – weg von der Geldpolitik der EZB an die Finanzpolitik der Deutschen – weiterspielen wollen? Denn irgendwie kann die EZB alleine doch nicht zum Anstifter für produktive Investitionen werden. (Vgl. ungefähr ab der Hälfte der Seite 2 bei (https://www.labournet.de/?p=73878)
Vielleicht doch ein hochriskantes Spiel gegen Merkel Deutschland, das allenfalls unter Krisenbedingungen zum Handeln bereit ist?
Gerade Eric Bonse meint ja, dass es von Draghi besonders „frech“ sei, diese Maßnahmen – eigentlich doch streng nach den EZB-Regeln – just nach dem Besuch des griechischen Finanzministers Varoufakis (zu sein Vorstellungen siehe auch noch https://www.labournet.de/?p=74377 – dort vor allem im ersten Absatz der seite 1 sowie ungefähr ab der Hälfte der Seite 2 f.) erlassen zu haben – aber vielleicht hat er ihm auch „nur“ sein hochriskantes Spiel erklärt – gegen Merkel Deutschland, das allenfalls unter Krisenbedingungen (siehe jetzt gerade in der Ukraine!) zum Handeln bereit ist.
Sozusagen den Untergang des Euro vor Augen eröffnen sich doch noch – bisher „ungeahnte“ – Handlungsspielräume für Deutschland? (dabei steht Deutschland gerade auch von rechts wegen des Euro unter Druck: „Deutschland wie weiland Herkules am Scheideweg: Bleibt der Euro oder nicht? – Zunächst haben die Euro-Gegner politisch Erfolg.“ auf der Seite 1 in der zweiten Hälfte bei https://www.labournet.de/?p=64897)
Was hatte nämlich Deutschland für Griechenland bisher getan – angesichts der Gefahr, dass der ganze Euro-Prozess zusammenbricht („It`s a jugement that the risk of no agreement, an disorderly breakdown of the whole process, is high.“) – nichts – und damit – trotz Warnung – die „Corleone-Strategie“ (Paul Krugman) gefahren. (http://krugman.blogs.nytimes.com/2015/01/28/thinking-about-the-new-greek-crisis/?_r=0 )
P.S.: Siehe auch den Ökonomenaufruf für Griechenland! (http://www.nachdenkseiten.de/?p=24910 )