„Von Hartz IV kann man definitiv nicht leben“. Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes spricht mit Telepolis über die Ökonomisierung des Menschen, ALG II und den Sozialstaat
„Seit Rot-Grün und der Agenda 2010 gibt es in Deutschland massive soziale Verwerfungen zu bestaunen. Mittlerweile gelten 15,2 Prozent der Bevölkerung offiziell als arm. Wie es anders gehen könnte und warum dies zur Zeit nicht gemacht wird beschreibt Ulrich Schneider, der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, in seinem neuen Buch Mehr Mensch – Gegen die Ökonomisierung des Sozialen…“ Interview von Reinhard Jellen in telepolis vom 03.09.2014 . Siehe dazu den Kommentar:
- Mensch Ulrich!
„In einer Selbstvermarktung (Telepolis, 3.9.2014) seines neuesten Werkes („Mehr Mensch“, 2014) erörtert DPWV-Geschäftsführer und TV-Dauergast Ulrich Schneider auch das politisch-ökonomische System Deutschland und dessen Probleme. Er nennt es ein Wirtschaftssystem, „das von sich aus zu Ungerechtigkeiten neigt“. Dagegen brauche es ein Korrektiv: „Das Sozialwesen ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält“. Eine messerscharfe Analyse – ohne Zweifel.
Gleichwohl könnte man die Sache auch anders sehen: Der Sozialstaat ist das Instrument, um „Arbeitnehmer“ herzustellen und um Produktivität und Löhne nebst Alterslöhnen durch „Reformen“ zu entkoppeln. So kann man auch gleich noch eine schöne „Reservearmee“ für den Arbeitsmarkt und den Auslandseinsatz aufstellen und eine „Sozialstaats“-Bedienungsmannschaft einschließlich DPWV-Geschäftsführung beköstigen. Das wäre meine Analyse der „Ökonomisierung des Sozialen“ gewesen.“ Kommentar von Prof. Albrecht Goeschel (Marquartstein/Verona) vom 21.9.2014