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2. Mai: Internationaler Kampf- und Feiertag der Erwerbslosen 2022
„Der 1. Mai ist wohl der bekannteste Tag, der die Rechte der Arbeiter*innen in die Öffentlichkeit rückt und jährlich international platziert. Doch schaut man genau auf das Kalenderblatt, fallen dabei weitere Daten ins Auge – der „Workers Memorial Day“ am 28. April und der „Tag der Arbeitslosen“ am 2. Mai. Drei Tage im Thema vereint. Sei es, um für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu kämpfen, auf die Rechte der Arbeiter*innen aufmerksam zu machen oder sich gegen den Zwang von Lohnarbeit und sinnentfremdete, unterbezahlte Arbeit auszusprechen oder gar diese zu verweigern. Geeint in Thema und Kampf, ist es wichtig, an diesen Tagen öffentlich Stellung zu beziehen und mit direkten Forderungen nach Recht auf Schutz und Sicherheit den Widerspruch aufzuzeigen, in dem sich Kapitalismus und ein selbstbestimmtes Leben tagtäglich gegenüberstehen…“ Aus dem lesenswerten Aufruf „2. Mai 2017 – 365 Tage offensiv gegen Staat und Kapital“ zur Demo in Rostock zum 2. Mai: Internationaler Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen 2017 – in den letzten Jahren ist es etwas ruhiger geworden, dennoch gibt es bereits Aufrufe für Berlin und Magdeburg:
- Berlin
Demo: Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen am Montag, 2. Mai 2022, 13:00: „Senefelder Platz: Heraus zum Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen!Redebeiträge und musikalische Intermezzi von illustren Gästen werden erwartet. Wir fordern ein Bedingungsloses Grundeinkommen, die Entkoppelung von Lohnarbeit und Recht auf menschenwürdiges Dasein, wenden uns gegen die Spaltung von Arbeitenden und Arbeitslosen sowie Einheimischen und Fremden. Die Zukunft gehört den neuen Ideen, wer Visionen hat, reihe sich bei uns ein! Und der Spaß soll natürlich auch nicht zu kurz kommen. Das Wetter jedenfalls wird sehr gut.“ Info bei stressfaktor und der Aufruf von @BastaBerlin auf Twitter : „Betroffene und Solidarische, am 2.Mai wollen wir unsere Meinung und Wut in #Berlin auf die Strasse bringen, bei der traditionellen Demo am Kampf- und Feiertag der Erwerbslosen..“ - Magdeburg
„2. Mai ist Kampftag der Erwerbslosen
Seit 2004 findet, zusätzlich zum 1. Mai, der 2. Mai als Kampftag der Erwerbslosen statt. In Magdeburg veranstalten wir zu diesem Anlass eine Kultur-Kundgebung in der Nähe des Jobcenters. Es wird Infostände, Beratungen, eine „Küche für {A}alle“ und musikalische Begleitung geben. (…)
Wir Erwerbslose werden auf den Ämtern gegängelt und gedemütigt. Unnötige Maßnahmen, Überwachung und Sanktionen sind nur einige Werkzeuge, mit denen wir bedrängt werden. Es geht nur darum, uns zu nötigen, jeden Job anzunehmen, egal wie mies die Bedingungen sind. Um dieser Schikane zu entkommen und unsere Rechnungen sicher zahlen zu können, nehmen viele von uns lieber schlechte Jobs an. Das schreckt auch ab, für besser Arbeitsbedingungen zu kämpfen, denn eine Kündigung bedeutet schnell Hartz IV – und somit Armut. All das soll bewusst den Niedriglohnsektor fördern. Gerade das „Aufstocken“ durch das Jobcenter ist nichts anderes, als vom Staat geförderte Lohndrückerei. Davon profitieren Unternehmen, da sie so Kosten sparen können. Jobcenter-Maßnahmen und sogenannte „Behinderten Werkstätten“ ersetzen teilweise reguläre Jobs und zahlen dabei nicht einmal den Mindestlohn. Betroffen sind besonders häufig Frauen, Kinder, alleinerziehende, migrierte, behinderte und erkrankte Menschen. Diese sind noch schwerer von dem viel zu niedrigen Regelsatz betroffen, da sie zusätzliche Lebenshaltungskosten haben oder durch das System in anderer Weise benachteiligt sind. Die Corona-Pandemie hat die Probleme weiter verschärft. So gab es 2020 eine Einmalzahlung von gerade einmal 150 Euro. Damit sollten die Hygienemaßnahmen finanziert werden und die steigende Inflation getragen werden. Die Strom- und Heizkosten sollen durch den eigenen Verzicht gesenkt werden. Es ist eine Frechheit, dass Erwerbslose eher frieren sollen, bevor Leistungen erhöht werden. Von dem Wahlversprechen der Ampel-Regierung, Hartz-IV hinter sich zu lassen, ist nichts übriggeblieben. (…)
Wir rufen auf sich gegen den Zwang zur Erwerbsarbeit, gegen sinnentfremdete, unterbezahlte Arbeit und das Hartz-System zu organisieren. Aus Solidarität mit uns allen, die direkt oder indirekt davon bedroht sind, schließt euch uns an und kommt zu unserer Kundgebung!“ Aufruf der FAU Magdeburg zur Kultur-Kundgebung in der Nähe des Jobcenters in MD. Wann: 13:00 bis 16:00 Uhr. Wo: Ecke Otto-von-Guericke-Straße / Ernst-Reuter-Allee - Siehe zuletzt: Tag der Arbeitslosen am 30. April: 2021 mit Aktionen in vielen Städten in Österreich