Frauen, der wilde Westen des Plattform-Kapitalismus und die Geschlechterpolitik

2. ver.di-Digitalisierungskonferenz: Arbeit 4.0 am 10. - 11. Juni 2015Die gewerkschaftsnahe Böckler-Stiftung nimmt in einem Papier »Genderaspekte der Digitalisierung der Arbeitswelt« in den Blick. (…) Der von Annekathrin Müller und Christina Schildmann verantwortete Abschnitt nimmt wichtige Aspekte der »Plattformisierung« in den Blick: Während durch digitale Technologien die Transaktionskosten für die Vermittlung von Produkten und Dienstleistungen drastisch reduziert werden, wachsen die Plattformen auch zu Marktplätzen, auf denen die Ware Arbeitskraft gehandelt wird. »Hier ergeben sich neue Arbeitsmarktchancen insbesondere auch für Frauen, gleichzeitig wächst hier ein Markt für ungesicherte Arbeitsverhältnisse«, so Müller und Schildmann. (…) »Das Abarbeiten von kleinen Aufträgen auf der Plattform bietet sich als Vereinbarkeitslösung an«, heißt es in dem Papier mit Blick auf die meist Frauen zugewiesenen Rollen bei der Produktion und Reproduktion. »Gleichzeitig geht es hier um eher gering bezahlte, nicht abgesicherte Arbeit, die zu keinerlei Rentenansprüchen führt. Auch handelt es sich – nicht juristisch, aber de facto um eine neue Form von Heimarbeit und die Rückkehr von ›unsichtbarer Arbeit‹«, so Müller und Schildmann. Hinzu kommt: »Es gibt erste Anzeichen, dass auch auf Crowdworking-Plattformen Geschlechterstereotype eine Rolle spielen.« Dies hätten Befragungen ergeben. (…)Die Plattformökonomie, so die Bilanz von Müller und Schildmann, sei derzeit »eine Art wilder Westen« einer noch jungen »Spielart des Kapitalismus«…“ Beitrag vom 12. März 2018 vom und beim OXI-Blog externer Link, dieser Beitrag basiert auf das Arbeitspapier Nr. 311 der Hans-Böckler-Stiftung „Genderaspekte der Digitalisierung der Arbeitswelt“ externer Link von Elke Ahlers, Christina Klenner, Yvonne Lott, Manuela Maschke, Annekathrin Müller, Christina Schildmann, Dorothea Voss und Anja Weusthoff vom März 2018

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=129447
nach oben