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“Ergebnisverbesserungsprogramm” soll bis zu 7000 Arbeitsplätze kosten – zählen LeiharbeiterInnen mit?
Dossier
„… Vom Genfer Autosalon meldete sich der Sprecher des Porsche-Piëch-Clans am Dienstag abend mit einer Kriegserklärung an die Belegschaft, die Gewerkschaft und den Betriebsrat von VW: Behäbig seien die Wolfsburger Autobauer. »Ich habe ja nichts gegen Mitbestimmung, aber …«, so der Enkel von Ferdinand Porsche, dem Firmengründers der heutigen VW-Tochter, und mit zwölf Milliarden Euro Vermögen einer der reichsten Männer Deutschlands. Der ganze Clan ist insgesamt mehr als 40 Milliarden Euro schwer. Die Fertigungstiefe müsse auf den Prüfstand. Der Autobauer bilde jedes Jahr 1.500 Lehrlinge aus, ohne zu wissen, wo sie eingesetzt würden. »Wir sind nicht das Paradies, sondern ein Unternehmen. Alle Investitionen müssen sich rechnen«, ließ er die Presse wissen – und meinte doch nur den Profit: Die für 2019 vorgesehene Ausschüttung von mehr als zwei Milliarden Euro an die Eigner ist ihm offensichtlich zu wenig. Es folgte eine Breitseite gegen Beschäftigungssicherung und das Volkswagengesetz: »Als Anteilseigner kann ich nur mit Nachdruck darauf verweisen, dass wir flexibler und effizienter werden müssen. Wir geben eine Arbeitsplatzgarantie bis 2025 oder sogar bis 2028 und wissen nicht, was in zwei Jahren aus China kommt. Das ist für mich problematisch.« Auch die Konzerntochter Audi habe »Speck angesetzt« und sei nicht mehr profitabel genug. (…) Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh erwiderte, die Auszubildenden seien nicht das Problem. Stattdessen machten neue Prüfverfahren, verschobene Fahrzeugprojekte, Komplexität und der Abgasbetrug dem Konzern zu schaffen. Für all das ist das Management verantwortlich. Nicht erwähnt hat der Betriebsrat Klimakollaps, Handelskrieg und Absatzrückgänge, die alle Hersteller und Zulieferer treffen…“ Artikel von Stephan Krull in der jungen Welt vom 08.03.2019 : „Krach in Wolfsburg. VW-Mehrheitseigner Wolfgang Porsche reitet Attacke gegen Betriebsrat. Konzern müsse auf Kürzungsprogramme setzen. Chinageschäft entscheidend“ (im Abo). Siehe dazu:
- Teilerfolg der Leiharbeiter in Baunatal: 250 werden ein halbes Jahr verlängert
„Werksleitung und Betriebsrat teilten in Baunatal offiziell mit, dass nun doch 250 Leiharbeiter verlängert werden (Rote Fahne News berichtete). Das sei zurückzuführen auf Umplanungen betr. der benötigten Getriebe im Werk seitens der Konzernleitung. Nicht auf den Kampf der Kollegen? Dabei ist das ist eindeutig ein Teilerfolg der Proteste, speziell der Kundgebung am 4.2.. Die Auseinandersetzung geht weiter. Nach wie vor steht die Forderung nach Übernahme aller 570. Wir halten euch auf dem Laufenden. Am Montag findet wieder eine Kundgebung vor dem Werk VW Baunatal statt: Solidarität mit dem Kampf um Übernahme der VW-Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter: Kundgebung am Montag, 28.2.22 um 14.30 Uhr in Baunatal!“ Meldung vom 26.02.2022 bei Rote-Fahne-News - Verwirrung um Leiharbeiter-Jobs bei VW Kassel in Baunatal: Hunderte müssen gehen, neue werden gesucht
„Hunderte Leiharbeiter müssen zum Ende des Monats im VW-Werk Kassel in Baunatal gehen. Trotzdem werden neue Mitarbeiter gesucht. Wie passt das zusammen? 570 Leiharbeiter müssen zum Ende des Monats im VW-Werk Kassel in Baunatal gehen. Einige haben kürzlich vor dem Werkstor gegen ihre Entlassung durch die VW-Zeitarbeitsfirma Autovision protestiert . (…) Wie das sein könne, dass 570 Beschäftigte abgemeldet werden und gleichzeitig neue Mitarbeiter bei der Zeitarbeitsfirma gesucht werden, fragt etwa einer der Gekündigten in einem Schreiben an unsere Zeitung. Die kursierenden Stellenausschreibungen laufen vom 3. Februar bis 31. März. Die Autovision teilt dazu schriftlich mit: „Bei den genannten Stellenausschreibungen handelt es sich um eine geringe Anzahl an befristeten Stellen bei einer Volkswagen-Tochter. Der Einsatz startet bereits im Februar und läuft für einen Monat.“ Vor diesem Hintergrund habe man jetzt entlassene Kolleginnen und Kollegen aus der Zeitarbeit mit Einsatz im VW-Werk Kassel in Baunatal „leider nicht berücksichtigen“ können. (…) Baunatals Betriebsratschef Carsten Bätzold sagt in seinem VW-internen Podcast lediglich, dass alle Bereiche im Werk noch mal auf den Prüfstand gestellt werden. „Wir überprüfen in allen Bereichen die aktuelle Personalbemessung“…“ Artikel von Sven Kühling vom 14.02.2022 in der HNA online – siehe zuvor hier unten: “ Kassel: VW plant Entlassung von 570 Leiharbeitern“ - Wie Volkswagen mit den Leiharbeitern umspringt: Im Werk Emden sollen wieder neue Leiharbeiter eingesetzt werden
„… Für die bald beginnende Produktion des E-Modells ID.4 in Emden will der Konzern bis April über Autovision fast 1500 neue Beschäftigte einstellen. Aktuell arbeiten bei Volkswagen in Emden knapp 9000 Arbeiter. Erst Ende letzten Jahres hatten 148 Leiharbeiter ihren Job in Emden verloren. Beschäftigte berichten, dass VW schon zu dieser Zeit gleichzeitig 160 Arbeiter neu eingestellt habe. Die knapp 150 ehemaligen Leiharbeiter sollen nun angeschrieben werden und einen auf zwei Jahre befristeten Arbeitsvertrag beim VW-Mutterkonzern erhalten. Weitere 200 sollen von Volkswagen Group Services kommen, die ohnehin plante, Arbeitsplätze abzubauen. Da VGS-Beschäftigte in der Regel nicht in der Produktion eingesetzt werden, erhalten sie niedrigere Löhne als die Leiharbeiter von Autovision, die in der Produktion des ID.4 arbeiten sollen. Bei Autovision liegen die Löhne für Produktionsarbeiter auf unterem VW-Mutterkonzern-Niveau. Für manche VGS-Arbeiter ist das attraktiv, da sie teilweise 10 bis 12 Euro pro Stunde weniger verdienen. Sie werden mit den höheren Löhnen bei Autovision geködert. Daher dürften selbst VGS-Beschäftigte mit unbefristetem Vertrag ihren Arbeitsplatz aufgeben, um auf einen besser bezahlten, aber befristeten zu wechseln. Sie hoffen dabei selbstverständlich, dass sie nach zwei oder spätestens nach drei Jahren vom VW-Mutterkonzern übernommen werden.
Die VGS erspart sich für die unbefristet Beschäftigten, die das Unternehmen auf diesem Weg verlassen, alle Abfindungen und möglichen Verfahren vor Arbeitsgerichten.
Die öffentliche Ankündigung der Einstellung von 1500 Arbeitern in Emden überließ der Konzern dem Betriebsrat. Der Emdener Betriebsratsvorsitzende Manfred Wulff gab am Donnerstag bei einem Pressegespräch der IG Metall die Entscheidung des Vorstands bekannt, die dieser bereits am Montag getroffen hatte. Der Fertigungsstart des ID.4, der ursprünglich für März angekündigt war, verschiebt sich laut dem Betriebsrat etwas, erfolgt „aber im Frühjahr dieses Jahres“. (…)
Neben der Produktion des ID.4 läuft in Emden die Produktion verschiedener Passat- und Arteon-Modellreihen mit Verbrennermotor weiter. Ob daher neben den Leiharbeitern auch Beschäftigte anderer VW-Werke, etwa aus dem 250 Kilometer entfernten Stammwerk in Wolfsburg zeitweise nach Emden wechseln könnten, ließ Betriebsrat-Chef Wulff offen.
Unter Wolfsburger Beschäftigten ging das Gerücht um, dass sie im Laufe des Jahres in den Norden Deutschlands versetzt werden könnten. Denn letzte Woche hatte die VW-Konzernspitze mitgeteilt, in Wolfsburg ab Mitte April fast sämtliche Nachtschichten zu streichen…“ Beitrag von Dietmar Gaisenkersting vom 14.2.2022 bei wsws , siehe dort auch:- Ein VW-Leiharbeiter berichtet: „Die ganze Zeit wird dir die Karotte vor die Nase gehangen.“
„Die World Socialist Web Site sprach letzte Woche mit dem ehemaligen Autovision-Beschäftigten Andreas. Der 33-Jährige hatte bis zum Ende des letzten Jahres im VW-Werk in Braunschweig gearbeitet. Er war einer der weit über 1100 Beschäftigten der VW-Leiharbeitstochter, deren Verträge nicht verlängert wurden…“ Beitrag von Dietmar Gaisenkersting vom 14.2.2022 bei wsws
- Ein VW-Leiharbeiter berichtet: „Die ganze Zeit wird dir die Karotte vor die Nase gehangen.“
- Kassel: VW plant Entlassung von 570 Leiharbeitern
„Heiko Hillwig, der Werksprecher von VW Kassel, kündigte vor einigen Tagen an, dass die auf Ende Februar befristeten Verträge von 570 Leiharbeitern „leider“ nicht mehr verlängert, also entlassen werden sollen.
„Finanziell ist das der Supergau“, sagte einer der betroffenen Arbeitern der Lokalzeitung. VW begründet bzw. rechtfertigt das mit dem „anhaltenden Chipmangel“. Doch verantwortlich dafür ist VW und das kapitalistische Krisenchaos. Auch hat VW bis Ende September für 2021 einen operativen Gewinn von 14,2 Mrd. Euro ausgewiesen. In den Augen der Großaktionäre zu wenig, v.a. was die Profitrate von 7,6 Prozent betrifft und damit das Verhältnis von Kapitaleinsatz und Gewinn. Deshalb sollen die Lasten der verschiedenen Krisen über Kurzarbeit, die Entlassung von Leiharbeitern u.a. noch drastischer auf die Arbeiterinnen, Arbeiter und die Gesellschaft abgewälzt werden.
Der Betriebsratsvorsitzende Carsten Bätzold zeigt Verständnis für die „multiple Krise“ des Konzerns und erklärt: „Wenn VW die Leute nicht mehr braucht, dann können wir auch nichts mehr machen“. Das ist eine Kapitulation vor der Kursverschärfung von VW. Denn in den letzten sechs Jahren reichten Proteste und die Forderungen des Betriebsrates aus, um zu erreichen, dass die Werkleitung insgesamt 3.500 Leiharbeiter fest übernommen hat…“ Korrespondenz-Meldung vom 31.01.2022 bei den Rote-Fahne-News - Dem Burgfrieden die Form geben. IG Metall mahnt bei VW Mitgestaltung bei laufender Umstrukturierung des Unternehmens an [immer noch: Entlassen wird nur mit unserer Mitbestimmung]
„Bei der Aufsichtsratssitzung des VW-Konzerns Anfang Dezember 2021 wurde nach wochenlangem Streit über die Zukunft des Unternehmens zwischen Vorstandschef Herbert Diess auf der einen, Belegschaft, Betriebsrat und Gewerkschaft auf der anderen Seite eine Art Burgfrieden erreicht. Der Wandel müsse aber konkret gestaltet werden, mahnte nun Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, am Montag gegenüber dpa. Nach dem jüngst beigelegten Machtkampf im VW-Konzern fordere er vom Management Verlässlichkeit und Kontinuität in der laufenden Umstrukturierung des Unternehmens. Gut sei, dass »es bei Volkswagen schon länger einen grundsätzlichen Plan gibt, wie der Wandel gestaltet werden soll«, erklärte der Gewerkschafter. So existierten verschiedene Vereinbarungen, etwa die »Roadmap Digitale Transformation« und ein »Zukunftspakt«, die die anstehende Stellenreduzierung in den Bereichen der klassischen Produktion durch Umschulungen sowie den Aufbau neuer Arbeitsplätze in der elektrischen Mobilität und dem digitalen Sektor kompensieren sollen. Die über einen längeren Zeitraum ausgehandelten Regelungen seien dazu gedacht, der VW-Belegschaft Perspektiven zu bieten. Gleichwohl stelle der Wandel für die Beschäftigten eine große Herausforderung dar. »Vielen ist klar, dass sie sich verändern müssen. Damit das funktioniert, braucht es einen sicheren Rahmen«, so Gröger. Gerade mit Blick auf die Auseinandersetzung zwischen Vorstandschef Herbert Diess und dem VW-Betriebsrat mahnte Gröger nun die Umsetzung des Vereinbarten an. Es sei kontraproduktiv, wenn einmal ausgehandelte Rahmenregelungen in Frage gestellt würden, wie Diess es mit seinen öffentlichen Äußerungen über einen Abbau von mehr als 30.000 Stellen am VW-Standort Wolfsburg im Herbst getan hätte. »Nötig sind nicht Druck und Unsicherheit, sondern Verlässlichkeit bei den vereinbarten Schritten.«…“ Artikel von Gudrun Giese in der jungen Welt vom 11. Januar 2022 – die IG Metall sollte allerdings daran erinnert werden, dass wer „Verlässlichkeit“ will, keine Betriebsvereinbarungen mit konjunktureller Ausstiegsklausel unterschreiben sollte – die Zugeständnisse sind so oder so pfusch („Verzicht ist für den Arsch“!). Siehe auch die vorigen Beiträge hier unten: - BRV Daniela Cavallo: „Wandel gibt es nur mit VW-Kultur“ (= Entlassen wird nur mit unserer Mitbestimmung) – und während dessen baut Volkswagen in Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter rund 900 Leiharbeitsplätze ab
- Herbert Diess bleibt nach einem Geplänkel mit Betriebsratschefin Cavallo VW-Chef …
Volker Bahl hat das für uns wie folgt zusammengestellt (danke!): „Nach einigen Turbulenzen um die Zukunft des VW-Konzerns – unter reger Beteiligung von Konzernchef Herbert Diess und der Betriebsratsvorsitzenden Daniela Cavallo. (https://taz.de/Machtkampf-bei-VW/!5820541/ ) Und nach einem – üblichen Vorgeplänkel – bleibt Diess VW-Chef, aber mit weniger Kompetenzen (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/vw-vorstand-diess-101.html ), d.h. einem Umbau im Vorstand (https://www.dw.com/de/diess-bleibt-vw-konzernchef-umbau-im-vorstand/a-60069689 ). Die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo erklärt dazu, Wandel gibt es eben nur mit der VW-Kultur (https://www.igmetall-wob.de/meldung/daniela-cavallo-macht-klar-wandel-gibt-es-nur-mit-vw-kultur ) und so knirschte es auch innerhalb des VW-Betriebsrates vor der anstehenden Betriebsratswahl (https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/VW-Aufstand-gegen-Cavallo-Geplaenkel-vor-Betriebsratswahl,volkswagen2178.html ).“ Siehe was dabei unbeachtet blieb: - Volkswagen baut rund 900 Leiharbeitsplätze ab
„VW streicht in der aktuellen Corona-Situation rund 900 Stellen von Leiharbeitern. Die VW-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo und VW-Marken-Vorstand Ralf Brandstätter haben dies nur vier Wochen vor Weihnachten in einer Online-Belegschaftsrunde bekannt gegeben. Vor dem Stammwerk in Wolfsburg haben vor gut einer Woche rund 150 Leiharbeiter dagegen protestiert. Laut Angaben aus Betriebsratskreisen sollen in Wolfsburg etwa 500 Arbeiter ihren Job verlieren, in Braunschweig 395 und in Salzgitter 29. Die Ende des Jahres auslaufenden Verträge werden nicht verlängert. (…) [„Schuld“] am Arbeitsplatzabbau ist nicht der Chipmangel. Schuld sind ein Betriebsrat und ein Management, die Arbeitsplätze, Gesundheit und Leben der Beschäftigten dem Profit unterordnen. Das machte sich schon während der gesamten Corona-Zeit bemerkbar, als niemals aus Gründen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes die Arbeit eingestellt wurde. Die IG Metall und der Betriebsrat haben seit Beginn der Pandemie vehement dafür geworben, die Produktion aufrecht zu halten. Denn die Profite sind das Maß der Dinge, ihnen ordnen sie alles unter. Dem Mangel an Elektronikchips begegneten VW und andere Autokonzerne einerseits, indem sie die Produktion von Premium-Modellen bevorzugt haben, weil damit größere Renditen erzielt werden. Andererseits hat VW Milliarden an Kurzarbeitergeld erhalten. So konnte der Konzern trotz Produktionseinbußen im Jahr 2020 rund zehn Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern erzielen. Im Oktober 2021 meldete die VW AG: „Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen bis September aufgrund des starken ersten Halbjahres mit 14,2 Milliarden Euro weiter solide, operative Rendite bei 7,6 Prozent.“ (…) Wenn jetzt also VW und Betriebsrat behaupten, die Entlassung von Leiharbeitern sei unvermeidlich, liegt dies nicht am Halbleitermangel und der Kurzarbeit. Der Konzern nutzt die Corona-Krise, um längst geplante Angriffe durchzusetzen…“ Beitrag von Dietmar Gaisenkersting vom 8. Dezember 2021 bei wsws.org und währenddessen: - VW plant neue Fabrik – mitten in der Heimat und dank Betriebsrat im Haustarif
„Na, geht doch: Nach Wochen voller Schlagzeilen über angeblichen Stellenabbau wird bei VW der Spieß umgedreht. Die VW-Heimat Wolfsburg steht vor dem Bau einer komplett neuen Autofabrik, die dem ganzen Konzern als Vorbild dienen soll. Das hochmoderne Werk für das künftige VW-Flaggschiff Trinity soll in der Nähe des Stammwerkes entstehen, 2026 ans Netz gehen und Maßstäbe für die Branche setzen. Die Trinity-Fabrik steht für hohe Auslastung und sichere Beschäftigung in Wolfsburg. Mit der Erfahrung aus der Trinity-Fertigung soll Zug um Zug auch das Stammwerk in die Produktion der Zukunft starten und einen grundlegenden Umbau für neue Produkte erfahren. Dabei soll der parallele Hochlauf im Trinity-Werk den nötigen Freiraum im Stammwerk freispielen.“ Meldung vom 10.11.2021 der IG Metall bei Volkswagen
- Herbert Diess bleibt nach einem Geplänkel mit Betriebsratschefin Cavallo VW-Chef …
- Feuer unterm Dach! Bei Volkswagen stehen Massenentlassungen an – eine richtige Mobilitätswende weiterhin aus. Der Abgang Diess’ ändert daran nichts
“Am 27. Mai ist den gewerkschaftlichen Vertrauensleuten der IG Metall bei VW der Kragen geplatzt. Über die Standorte hinweg übten sie in einem offenen Brief drastische Kritik am obersten Management: »Mittlerweile ist ein Zustand erreicht, in dem sich immer mehr Kolleginnen und Kollegen für ihren Arbeitgeber schämen und ihn teilweise sogar verleugnen.« (…) Der Sprecher des Volkswagen-Mehrheitsaktionärs, Wolfgang Porsche, hatte vor einigen Monaten erklärt: »In Wolfsburg sind die Strukturen teilweise sehr verkrustet. Ich würde gerne den Vorstand dabei unterstützen, das System zu verändern.« Bei diesem Vorhaben hat er dann wohl den Vorstandsvorsitzenden überschätzt und die Gewerkschaft und den Betriebsrat unterschätzt. In allen Werken nimmt der Arbeitsdruck auf die Beschäftigten enorm zu – die Maßnahmen gegen die Coronapandemie werden zur Leistungsverdichtung missbraucht. In Werkstattbereichen, in denen bisher in Normalschicht gearbeitet wurde, wird Schichtarbeit von zweimal sechs Stunden eingeführt. In diesen sechs Stunden dürfen keine Pausen gemacht werden, die Betriebsrestaurants wurden geschlossen, die Beschäftigten müssen zu Hause einen Coronaselbsttest durchführen und in Arbeitskleidung zur Arbeit erscheinen. Zwei weitere Stunden regelmäßige Arbeitszeit müssen als mobiles Arbeiten oder Homeoffice im Laufe des Tages in Form von Teamgesprächen, Fernwartung, Schichtübergaben oder Werkstattberichten per Skype abgeleistet werden. Sollte dies nicht möglich sein, wird die entsprechende Zeit aus dem Gleitzeit- bzw. Flexibilitätskonto gestrichen. Der zeitliche Rahmen für die Erledigung von Entwicklungs- und Bearbeitungsaufgaben ist jedoch regelmäßig zu kurz, so dass entweder die Ziele unerreichbar sind oder eben Fehler produziert werden, die dann auf den Markt durchschlagen. Die Probleme sind alle hausgemacht, die Überkapazitäten ebenso wie die Überkomplexität, die Menge an Elektronik und Software sowie der damit verbundene hohe Preis der neuen Autos. (…) Trotz aller Pannen ist die Wirtschaftlichkeit bisher kein Problem für Volkswagen, wurde doch die Gewinnrücklage im ersten Quartal 2020 um vier Milliarden Euro erhöht auf die sagenhafte Summe von 100 Milliarden Euro. Dennoch – und das ist nicht nur für die Belegschaft ärgerlich – werden Millionen Euro für Kurzarbeit von der Arbeitslosenversicherung abgefordert und die zu zahlenden Gewerbesteuern für die Fabrikstandorte drastisch reduziert. Ganz klassisch werden die Profite weiterhin privatisiert und die steigenden Kosten auf die Allgemeinheit abgewälzt. Die Beschäftigungssicherung ist demgegenüber durchaus ein Problem. Tausende Leiharbeiter mussten die Fabriken verlassen, die Massenentlassung von 20.000 Beschäftigten war bereits vor der Pandemie angekündigt. Und wenn der Absatz der Elektroautos nicht planmäßig läuft, sieht es für drei Standorte und deren Beschäftigte düster aus…“ Artikel von Stephan Krull in der jungen Welt vom 10.06.2020 - VW: Vernichtung von 20.000 Arbeitsplätzen allein in Deutschland
“… Auf einer Pressekonferenz erklärte Osterloh am letzten Freitag in Wolfsburg, er sehe keine Alternative zur eingeschlagenen Konzernstrategie: „Das ist der richtige Weg.“ Konzern und Betriebsrat haben sich bereits darauf geeinigt, jeden fünften der gut 100.000 Arbeitsplätze zu vernichten. (…) Betriebsratschef Osterloh unterstützt das ausdrücklich. Daher vermied er es, sich überhaupt ausführlich zur Brandrede von Diess zu äußern, obwohl diese eine offene Kampfansage an die weltweit 660.000 Beschäftigten war, vor allem aber an die 100.000 VW-Arbeiter in Deutschland. (…) Osterloh will diesen Arbeitsplatzabbau „sozialverträglich“ gestalten. Der Betriebsrat habe sich schon mit dem Konzern darauf geeinigt, die Stellen durch die Ausweitung der Altersteilzeitregelungen abzubauen. Bislang können die Jahrgänge bis 1962 diese Reglungen wahrnehmen, jetzt soll der Kreis auf die Beschäftigten bis Jahrgang 1967 ausgeweitet werden…“ Beitrag von Dietmar Gaisenkersting vom 29.01.2020 auf der World Socialist Web Site - VW-Chef Diess schwört Führungskräfte auf Massenentlassungen ein “… Der Chef von weltweit mehr als 660.000 Beschäftigten erklärte, dem Konzern fehle „der Mut zu kraftvollem, wenn es sein muss radikalem Umsteuern“. Die Umwandlung zu einem Technologiekonzern soll mit einer Erhöhung oder mindestens Beibehaltung der Profite einhergehen. „Die Margen im Jahr 2020 müssen mindestens halten.“ Ziel sei es, den Börsenwert des Konzerns auf 200 Milliarden Euro zu steigern, das wäre mehr als eine Verdoppelung des derzeitigen Werts von 92 Milliarden Euro. Diese obszöne Bereicherung der Aktionäre ist ohne einen Frontalangriff auf die Belegschaften des gesamten Konzerns nicht möglich. Diess drohte: „Wir haben das Potenzial dazu, wenn wir den Ernst der Lage wirklich zum Anlass nehmen, um die Potenziale dieses Konzerns voll auszuschöpfen und wo nötig auch heilige Kühe zu schlachten.“ Mit „heiligen Kühen“ sind Arbeitsplätze, Löhne und Arbeitsbedingungen gemeint. Diess umschreibt das mit der Nutzung von „Synergien“ und der Steigerung der „Produktivität“. „Bei der Produktivität müssen wir weiter vorankommen. In allen Marken laufen Kostensenkungsprogramme“, sagte er. Insbesondere in den deutschen Standorten liege Potenzial. „Und bei ihnen liegt auch ein großer Hebel.“ (…) Die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze, wenn nur noch die Hälfte der Fahrzeuge gebaut wird, interessieren Diess nicht, Hauptsache die Rendite stimmt: „Dafür brauchen wir einen Radikalumbau des Konzerns“. Was dem VW-Chef hier, noch ohne konkrete Zahlen zu nennen, vorschwebt, ist ein rigoroser Kahlschlag bei den rund 660.000 Arbeitsplätzen, insbesondere den rund 230.000 in Deutschland. (…) In Zusammenarbeit mit Osterloh will Diess die innerbetrieblichen Mechanismen des Abbaus organisieren. Die IG Metall arbeitet derweil mit der Bundesregierung und den Verbandsvertretern der Automobilindustrie an den gesellschaftlichen Auffangmechanismen. Dazu hatten sie bereits im vorletzten Jahr die „Nationale Plattform Mobilität“ (NPM) einberufen. Unter Leitung des Bundesverkehrs- und des Bundeswirtschaftsministeriums arbeiten Vertreter der Merkel-Regierung, der Konzernverbände und der Gewerkschaften in sechs Arbeitsgruppen zusammen. Die Arbeitsgruppe 4 mit dem irreführenden Titel „Sicherung des Mobilitäts- und Produktionsstandortes“ leitet niemand geringeres als Jörg Hofmann, Bundesvorsitzender der IG Metall. Wenn Gewerkschafter und Betriebsräte von Sicherung des Produktionsstandortes reden, ist immer der Abbau von Arbeitsplätzen gemeint. In den letzten Jahren ist noch jeder vernichtete Arbeitsplatz in der Autoindustrie als Sicherung des Standortes deklariert worden. Die IGM und ihre Betriebsräte entwickeln die Pläne, die Argumente („Sicherung der Wettbewerbs- und Konkurrenzfähigkeit“, „Produktivitätssteigerung“, „Standortsicherung“) und die Mechanismen (Sozialpläne, Abfindungs-, Altersteilzeit-, Frühverrentungsregelungen) für den Abbau der Arbeitsplätze. In ihrem Januarbericht, der letzte Woche erschien, hat die Arbeitsgruppe von IGM-Chef Hofmann verschiedene Szenarien für das kommende Arbeitsplatzmassaker und seine Folgen entwickelt. Nach einem Szenario, dem „worst case“, gehen in den nächsten zehn Jahren 410.000 Arbeitsplätze in der Autoindustrie verloren, das ist exakt jeder zweite der 820.000 Arbeitsplätze in Deutschland…“ Beitrag von Dietmar Gaisenkersting vom 22.01.2020 beim World Socialist Web
- IGM: „Beschäftigungssicherung bis 2029! „Roadmap Digitale Transformation“ steht“ / VW will immer noch 4.000 Arbeitsplätze und weitere Ausbildungsplätze vernichten – trotz oder wegen der vereinbarten Produktivitätssteigerung von 25%?
„Die Eckpunkte lauten: Beschäftigungssicherung, Altersteilzeit, sichere Ausbildungsplätze, mehr Qualifizierung und mehr Zukunftsarbeitsplätze. Die Zukunft für uns bei VW ist unter Dach und Fach: Die Beschäftigungssicherung bei der Volkswagen AG wird bis zum Jahr 2029 verlängert. Das bedeutet zehn Jahre Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen. Außerdem sollen nach und nach die nächsten Jahrgänge (ab 1962) für die Altersteilzeit freigegeben werden. (…) Die Beschäftigungssicherung wird um vier Jahre auf das Jahr 2029 verlängert. Und Arbeitsplätze, die durch eine intelligente Digitalisierung und Arbeitsorganisation oder durch Produktivitätssteigerungen entfallen, werden entlang der demographischen Kurve über die Altersteilzeit abgebaut. Auch dies war uns ein wichtiges Anliegen. Auch die Berufsausbildung gestalten wir gemeinsam zukunftsfähig. Neue Ausbildungsinhalte und -berufe geben jungen Menschen auch in Zukunft eine nachhaltige Perspektive. Der Ausbau der ‚Fakultät 73‘ auf 200 Plätze pro Jahr macht aus einem zukunftsweisenden Pilotprojekt, das universitäre Inhalte und praktische Ausbildung in der Softwareprogrammierung verbindet, einen langfristigen Teil der Ausbildung bei Volkswagen...“ Meldung vom 05.06.2019 bei der IGM bei VW – siehe auch Details im Extrablatt der Betriebsratszeitung MITBESTIMMEN! – siehe dazu:- VW will immer noch 4.000 Arbeitsplätze und weitere Ausbildungsplätze vernichten – trotz oder wegen der vereinbarten Produktivitätssteigerung von 25%?
„Als VW-Chef Herbert Diess im März bei der Belegschaftsversammlung in Wolfsburg die Vernichtung von 7.000 Arbeitsplätzen in der Verwaltung ankündigte, schlug ihm empörter Protest der 20.000 Kolleginnen und Kollegen entgegen. Jetzt hat sich der VW-Vorstand mit dem Gesamtbetriebsrat auf eine neue Vereinbarung geeinigt. „Wir haben für die Belegschaften unsere Hauptanliegen Beschäftigungssicherung und Altersteilzeit durchgesetzt,“ so der Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende Bernd Osterloh. Statt der geplanten 7.000 sollen jetzt „nur noch“ 4.000 Arbeitsplätze im Verwaltungsbereich bis 2023 als Folge der Digitalisierung vernichtet werden. Dafür will der Konzern bis 2023 vier Milliarden Euro investieren. Die Arbeitsplatzvernichtung soll durch Ausdehnung der Altersteilzeit umgesetzt werden. Als „Gegenleistung“ versprach der VW-Vorstand, in allen Standorten bis 2029 auf „betriebsbedingte Kündigungen“ zu verzichten. Ein Vertrauensmann aus Wolfsburg dazu: „Was davon zu halten ist? Die Halbwertszeit der Gültigkeit von Vereinbarungen mit dem Vorstand sinkt gegen Null. Und dann sollen wir denen noch Zusagen für zehn Jahre glauben?“ (…) Zugestimmt hat der Betriebsrat auch einer Produktivitätssteigerung von 25 Prozent bis 2023, um die „Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns zu sichern“, wie ein Konzernsprecher verkündete. Kein Wunder, dass der VW-Vorstand das vereinbarte Paket als „ausgewogenes Programm“ lobt. „Ausgewogen“ für VW, zur Sicherung seiner Position als Weltmarktführer und zur Dämpfung der Klassenwidersprüche. „Das bedeutet eine Steigerung der Ausbeutung um 25 Prozent. Wir gehen heute schon auf dem Zahnfleisch. Und alles nur für den Profit von VW“, so eine Kollegin vom Band. Es wächst auch die Kritik an der Co-Management-Politik der reformistischen Betriebsratsspitze. „Ich bin doch nicht in der Gewerkschaft, um mir immer wieder anhören zu müssen, dass angeblich mehr nicht drin war,“ kritisiert eine Kollegin…“ Korrespondentenbericht vom 7. Juni 2019 bei Rote Fahne News
- VW will immer noch 4.000 Arbeitsplätze und weitere Ausbildungsplätze vernichten – trotz oder wegen der vereinbarten Produktivitätssteigerung von 25%?
- Arbeitsplatzsicherheit zentrales Thema der VW-Betriebsräteversammlung
„300 Betriebsräte – eine zentrale Botschaft: Beschäftigungssicherung und Wirtschaftlichkeit bleiben bei Volkswagen gleichrangige Unternehmensziele! [Sic!] (…) Zum Beschäftigungsaspekt der E-Mobilität sagte Bratzel: „In einem optimistischen Szenario halten wir für das Jahr 2030 einen Elektro-Anteil von 50 Prozent bei den Neuwagenverkäufen für erreichbar. Das würde unseren Berechnungen zufolge Arbeitsplatzverluste zwischen 15 und 20 Prozent netto bedeuten. Der Abbau der Beschäftigung wird also kommen, fraglich ist nur das Tempo. Und diese Entwicklung muss man sozial abfedern. Dabei spielen Sie als Betriebsräte eine enorm wichtige Rolle“, sagte Bratzel. Osterloh machte klar, dass die Arbeitnehmer bei Volkswagen voll hinter dem Ziel emissionsfreier Mobilität stehen. „Es muss aber klar sein, dass unabhängig vom technischen Weg dahin die Sicherung der Arbeitsplätze garantiert ist.“ Osterloh sagte weiter, dass die Kunden neben reinen Batteriefahrzeugen noch über Jahre auch Hybride und sparsame Diesel und Benziner nachfragen werden. „Diese Kunden dürfen wir [Sic!] nicht verlieren“, erklärte er. In einer Onlineumfrage im Saal machten viele Betriebsräte klar, dass sie beim Umstieg in die E-Mobilität Risiken sehen und forderten an dieser Stelle Solidarität unter Marken, Standorten und Gesellschaften. Außerdem sprachen sie sich für den Einstieg in neue Geschäftsmodelle aus…“ Bericht vom 04.04.2019 bei IG Metall bei Volkswagen
- Volkswagen verschärft Sparkurs
„Vom Genfer Autosalon Anfang März meldete sich der Sprecher des Porsche-Piech-Clans, Wolfgang Porsche, mit einer Kriegserklärung an die Belegschaft, die Gewerkschaft und den Betriebsrat von VW: Behäbig seien die Wolfsburger Autobauer geworden. „Ich habe ja nichts gegen die Mitbestimmung, aber…“ so der Enkel des Nazi-Wehrwirtschaftsführers Ferdinand Porsche und mit zwölf Milliarden Euro Vermögen einer der Superreichen. Der ganze Clan wird auf weit über 40 Milliarden Euro geschätzt und ist mit 52,2 % der Stammaktien der Hauptaktionär des VW-Konzerns. „Wir sind nicht das Paradies, sondern ein Unternehmen. Alle Investitionen müssen sich rechnen“ ließ er die Presse wissen – und meinte doch nur den Profit. Die für 2019 vorgesehene Ausschüttung von mehr als zwei Milliarden Euro an die Eigner ist ihm offensichtlich zu wenig. Der Verkaufsrekord von 10 Mio. Fahrzeugen und der Gewinn nach Steuern von 12,2 Mrd. Euro sollen noch gesteigert werden. Rauf mit Produktivität, mit Absatz und Rendite, runter mit den Arbeitsplätzen, es ist immer das gleiche Lied – bei VW, BMW, Daimler, Opel, Ford, Galeria-Kaufhof usw. Das entspricht kapitalistischer Logik. (…) Grund für den Stellenabbau sei die Umstellung auf Elektro. In den kommenden zehn Jahren plant der Konzern rund 70 neue Elektromodelle auf den Markt zu bringen. Statt der bisher geplanten 15 Millionen sollen dann 22 Millionen elektrisch betriebene Fahrzeuge produziert werden. Vier von 10 Autos sollen dann Elektroautos sein. Das Problem: „Ein E-Auto lässt sich mit etwa 30 Prozent weniger Aufwand herstellen als ein Verbrenner“, sagte Konzernchef Herbert Diess auf der Pressekonferenz. „Das heißt: Wir werden Arbeitsplätze abbauen“. Und schickte sofort die Drohung hinterher: es werde schwer, dieses Ziel nur mit Fluktuation und Altersteilzeit zu schaffen. Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh sieht die Probleme vor allem in Managementfehlern (…) Das ist alles richtig und es ist notwendig, dass der Betriebsrat den Finger in diese offene Wunde legt. Aber ausreichend ist es nicht. Denn mal angenommen, alle Manager aller Autofirmen machten keine Fehler mehr und könnten am möglichen Limit produzieren lassen: Wären dann die Probleme der bestehenden Überkapazitäten gelöst? Oder verstärkten sie sich dann nicht noch dramatisch? Ist es nicht stattdessen höchste Zeit, über eine Arbeitszeitverkürzung zumindest in der hochproduktiven Automobilindustrie nachzudenken, die in Europa von weniger als einer Handvoll Konzerne beherrscht wird?…“ Beitrag von Werner Hensel & Alfred Hartung vom 23. März 2019 beim isw
- Wolfsburger »Sparkurs«: Klarstellung bei VW. Betriebsversammlung: Konzernpläne setzen auf Jobvernichtung. Betriebsrat fordert Arbeitsplatzgarantie bis 2028
„High Noon auf der VW-Betriebsversammlung am Mittwoch in Wolfsburg. Deutlich mehr Beschäftigte als üblich wollen Klarheit über ihre Zukunft. Die Halle 11 im Stammwerk musste geschlossen werden, viele Mitarbeiter verfolgten das Geschehen draußen über Bildschirme. Konzernchef Herbert Diess stellte seine neuesten Pläne vor. Und die bergen sozialen Zündstoff. Die Volkswagen AG ist nicht arm. Die Bilanz des Automobilriesen für 2018 weist einen Gewinn nach Steuern von knapp zwölf Milliarden Euro aus. Die Dividende steigt um 25 Prozent auf 4,80 Euro pro Aktie – doch davon profitieren wenige: Die Hälfte der Stammaktien besitzt seit rund zehn Jahren der Porsche-Piëch-Clan, der VW über die Porsche-Holding im Griff hat. Dagegen nehmen sich die acht Millionen Euro Jahresgehalt für den Vorstandschef fast bescheiden aus. Der darf dafür jetzt den Jobkiller geben und kündigte kürzlich an: Neben den bereits geplanten 23.000 Entlassungen werden nunmehr bis zu 7.000 weitere Stellen in der Wolfsburger Verwaltung »eingespart«. Also vernichtet. (…) Der Vorsitzende des Gremiums, Bernd Osterloh, forderte am Mittwoch für die Kernmarke VW Pkw zehn Jahre Beschäftigungssicherung bis Ende 2028. Dies sei die Bedingung für den »digitalen Umbau des Unternehmens«. Osterloh sitzt auch im mächtigen Aufsichtsratspräsidium des Konzerns. Hat er nichts gewusst? Jetzt bemüht er sich den Unmut der Beschäftigten zu beschwichtigen. (…) Nach den durch Rabatte und eine Aufblähung der Eigenzulassungen geschönten Absatzzahlen des Jahres 2018 kann sich diese Entwicklung schnell zu einer großen Krise auswachsen – es geht in der kapitalistischen Konkurrenz immer um die Liquidierung anderer Hersteller, um selbst Marktanteile zu gewinnen. Die vereinbarte Bildung von Konsortien für die Batteriezellenproduktion oder zur gemeinsamen Vermarktung von Mobilitätsdienstleistungen sind Vorboten einer schnelleren Konzentration bzw. Monopolbildung in der deutschen Autoindustrie. Das sind keine guten Aussichten für die Beschäftigten. Jetzt soll offenbar eine weitere »Sicherungszusage« die Gemüter der Arbeiter beruhigen. Gelten solle diese für alle deutschen VW-Standorte: »Wir wollen hier gleiche Sicherheit für alle Volkswagen-Beschäftigten«, so Osterloh. Damit würden die bisherigen Regelungen angeglichen – bislang gibt es die Garantie bis Ende 2025 aus dem letzten »Sparprogramm« namens »Zukunftspakt« sowie die Beschäftigungssicherung bis Ende 2028 für die Werke Emden und Hannover…“ Artikel von Stephan Krull in der jungen Welt vom 21.03.2019 (im Abo) , siehe auch den Bericht von der Betriebsversammlung bei den Rote-Fahne-News
- [„Ergebnisverbesserungsprogramm“ soll bis zu 7000 Arbeitsplätze kosten] Bernd Osterloh: VW-Markenvorstand kann eigene Zahlen nicht erklären
„Bis zu 7000 Arbeitsplätze soll ein neues Sparprogramm bei VW angeblich kosten. Der Haken an der Sache: Der Zahl fehlt die Grundlage. Der Vorstand der Marke Volkswagen hat heute bei der Jahrespressekonferenz Pläne für ein sogenanntes „Ergebnisverbesserungsprogramm“ vorgestellt. Der Volkswagen-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh äußerte sich dazu gegenüber der Presse wie folgt: „Der Vorstand hat sich bisher geweigert, die Jahrgänge nach 1961 für die Altersteilzeit freizugeben, obwohl viele Kolleginnen und Kollegen nach einem langen und harten Arbeitsleben darauf warten. Gut, wenn sich das jetzt endlich ändert. Allerdings muss der Vorstand wissen, dass es bei den Angeboten zur Altersteilzeit keinen Unterschied zwischen Verwaltung und Produktion geben kann. Der Betriebsrat will nicht, dass der Vorstand eine Zwei-Klassen-Belegschaft einführt – die einen bekommen ATZ, die anderen nicht. Für uns gibt es nur eine Belegschaft, nämlich die von VW. Wichtig ist es außerdem, den zweiten Schritt nicht vor dem ersten zu gehen. Wir müssen jetzt eine Betriebsvereinbarung abschließen, die unsere Informations- und Mitbestimmungsrechte regelt. Neu- und Weiterqualifizierung müssen dabei im Vordergrund stehen. Diese „Roadmap Digitalisierung“ haben wir übrigens schon 2017 gefordert.Beim dann möglichen Abbau von entfallenden Arbeitsplätzen über die demografische Kurve sind zwei Dinge wichtig: Unsere Beschäftigungssicherung gilt mindestens bis Ende 2025. Und Altersteilzeit kann es nur nach dem Prinzip der doppelten Freiwilligkeit geben: Die jeweilige Aufgabe muss entfallen und betroffene Kolleginnen und Kollegen müssen früher in den Ruhestand wollen. Andernfalls haben sie Anrecht auf eine andere Aufgabe, die ihren Fähigkeiten entspricht – und für die falls nötig qualifiziert wird.“ (…) Fakt ist: Hirngespinste von externen Unternehmensberatungen werden wir nicht akzeptieren.““ Pressemitteilung vom 13.03.2019 bei der IG Metall bei Volkswagen , siehe dazu:- Volkswagen will 7.000 Jobs streichen. VW Pkw will Profit um 5,9 Milliarden Euro jährlich steigern. Gespart wird beim Personal
„Der Volkswagen-Konzern will bei seiner Kernmarke VW Pkw in den nächsten fünf Jahren 5.000 bis 7.000 Angestellte entlassen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Wolfsburg mit. Die allgemeinen Sachkosten und der Personalbedarf in der Verwaltung sollten um 15 Prozent gesenkt werden. Grund für den Stellenabbau ist die Umstellung auf Elektro – in den kommenden zehn Jahren plant der Konzern rund 70 neue Elektromodelle auf den Markt zu bringen. Statt der bisher geplanten 15 Millionen sollen dann 22 Millionen elektrisch betriebene Fahrzeuge produziert werden, vier von zehn Autos sollen dann Elektroautos sein. (…) Das Management wolle bei seinen Sparmaßnahmen »konstruktiv« mit dem Betriebsrat zusammenarbeiten. Betriebsratschef Bernd Osterloh forderte, die Altersteilzeit solle nicht nur für Mitarbeiter in der Verwaltung, sondern auch in der Produktion offenstehen. Altersteilzeit könne es zudem nur nach dem Prinzip der »doppelten Freiwilligkeit« geben: »Die jeweilige Aufgabe muss entfallen, und betroffene Kolleginnen und Kollegen müssen früher in den Ruhestand wollen.« Andernfalls hätten sie Anrecht auf eine andere Aufgabe, die ihren Fähigkeiten entspricht – und für die sie, falls nötig, weitergebildet werden müssen. Osterloh verwies zudem auf die Beschäftigungssicherung, die noch »mindestens bis 2025« betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. In den kommenden drei Jahren rechnet der fürs Tagesgeschäft zuständige Manager Ralf Brandstätter bei den wegfallenden Stellen insgesamt sogar mit rund 11.000 Arbeitsplätzen. Bereits 2016 hatte Volkswagen Kostensenkungen bis 2020 um 3,7 Milliarden Euro festgelegt. Weltweit hatte das Unternehmen dafür die Streichung von 30.000 Stellen beschlossen, 23.000 davon in Deutschland. Hintergrund ist, dass VW derzeit viel Geld in moderne IT-Systeme investiert. Das Geld dafür möchte man beim Personal einsparen…“ Artikel in der jungen Welt vom 14.03.2019 - „VW möchte bis zu 7000 Stellen streichen. Deutsche Politiker sollen davon aber nicht betroffen sein“ ZDF heute-show am 13.3.2019 bei Twitter
- Volkswagen will 7.000 Jobs streichen. VW Pkw will Profit um 5,9 Milliarden Euro jährlich steigern. Gespart wird beim Personal
- Siehe zu VW auch:
- Aus für VW-Passat – neue Pläne für Werke in Hannover und Emden – neue Standorterpressung?
- Arbeiter im Osten degradiert. VW ordnet für Werk in Zwickau 15 Wochen Kurzarbeit an. Stammwerk in Wolfsburg wird verschont
- Peitsche knallt in Wolfsburg. VW zieht wegen sinkender Verkaufszahlen die Reißleine. Im Stammwerk soll Produktivität jährlich um fünf Prozent gesteigert werden