- Automobilindustrie
- Bauindustrie und Handwerk
- Chemische Industrie
- Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
- Stoffe und Bekleidung
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DuMont Druck Köln: 400 Jahre Druckgeschichte ohne Vorwarnung beendet – breite Empörung über Tarifflucht
Dossier
„Empört reagiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) auf die Mitteilung des DuMont Konzerns, die DuMont Druck Köln nach 400-jähriger Tradition kurzfristig zu schließen. Betriebsrat und Beschäftigte sind erst am Morgen des Vortages (4. Oktober) rückwirkend über die Entscheidung informiert worden. Die Druckaufträge für den Kölner Stadt-Anzeiger, die Kölnische Rundschau und den Express wurden schon am 30. September nach Koblenz zur Druckerei der Rhein-Zeitung vergeben. Damit verlieren in Köln 200 Beschäftigte eines Betriebs, der schwarze Zahlen schreibt, ihren Arbeitsplatz…“ Pressemitteilung vom 05.10.2023 von ver.di NRW – die LeiharbeiterInnen werden hier nicht mitgezählt, mit ihnen wären es nach unseren Informationen 300-400 Betroffene… Siehe mehr dazu:
- ver.di erstattet Anzeige gegen Dumont-Druck Köln wegen Verstoßes gegen das Betriebsverfassungsgesetz
„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat bei der zuständigen Bezirksregierung Köln Anzeige gegen die beiden Geschäftsführer der DuMont Druck Köln Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH wegen eines Verstoßes gegen Paragraf 121 Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) erstattet. Anlass ist die in der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober 2023 durchgeführte Schließung der DuMont-Druckerei in Köln. Dabei wurde gegen die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats und des Wirtschaftsausschusses verstoßen. 200 Beschäftigte verloren ihren Arbeitsplatz und wurden auf die Straße gesetzt. Im entsprechenden Paragrafen des BetrVG sind Sanktionen im Falle des Verstoßes gegen Aufklärungs- oder Auskunftspflichten geregelt.
„Aus reinem Profitinteresse wurde hier eine traditionsreiche Druckerei geschlossen und die Aufträge an ein tarifloses Unternehmen vergeben. Das Vorgehen von Dumont darf keine Schule machen. Das Betriebsverfassungsgesetz gilt auch für große Konzerne wie Dumont. Der Gesetzgeber ist hier aufgefordert tätig zu werden“, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz. ver.di fordere, dass Verstöße gegen das Betriebsverfassungsgesetz stärker geahndet werden. Unternehmen, die gesetzeswidrig handelten, müsse klar sein, dass dies strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehe. „Die bisherigen gesetzlichen Regelungen müssen dringend verschärft werden. Wer Belegschaften einfach von heute auf morgen auf die Straße setzt, hat mit unserem entschiedenen Widerstand zu rechnen“, so Schmitz weiter…“ Pressemitteilung vom 05.02.2024 - Sozialplan bei DuMont Druck Köln über 7,3 Mio sowie eine Inflationsausgleichsprämie vereinbart – ver.di behält sich rechtliche Schritte wg. Verstöße gegen BetrVG vor
„Der Betriebsrat von DuMont Druck Köln hat sich am Freitag (15.12.) mit dem Arbeitgeber auf einen Sozialplan geeinigt. Vereinbart wurde eine Abfindungssumme von 7,3 Millionen Euro sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Die Verhandlungen verliefen permanent unter hohem Druck. Bereits am ersten Verhandlungstag sei dem Betriebsrat mitgeteilt worden, dass das Vermögen der Gesellschaft nicht ausreiche, um die laufenden Gehälter zu zahlen. Für den Fall des Scheiterns der Verhandlungen wurde die Insolvenz des Unternehmens angekündigt. Die Gewerkschaft prüft darüber hinaus, ob rechtliche Schritte gegen die möglicherweise im Vorfeld begangenen Verstöße gegen das Betriebsverfassungsgesetzt eingeleitet werden.
„Die Belegschaft hat aufgrund ihrer langen Beschäftigungszeit und wegen des Haustarifvertrags Anspruch auf eine längere Entgeltfortzahlung. Der Verzicht auf tarifliche Leistungen, den sie in den vergangenen Jahren in Kauf nehmen musste, hat dem Unternehmen indirekte Einnahmen in Millionenhöhe beschert. Somit haben die Beschäftigten die Gesellschaft quasi subventioniert, in der Hoffnung auf sinnvolle Investitionen. Im Nachhinein zeigt sich, dass diese Erwartungen nicht erfüllt wurden“, erklärte Gewerkschaftssekretär Viktor Efa.
„Die gezielte Aufteilung des Unternehmens vor fast einem Jahrzehnt, um sich von potenziell kriselnden Sparten zu trennen, wirft moralische Fragen auf. Die Aussage, dass die Mitarbeitenden aufgrund dieser Spaltung keinen Anspruch auf das Vermögen des DuMont Konzerns haben, mag rechtlich korrekt sein, hinterlässt jedoch einen unangenehmen Beigeschmack. Indem der Arbeitgeber seine rechtlich komfortable Position nutzte und direkt oder indirekt mit Insolvenz drohte, zeigt er den langjährig Beschäftigten seine mangelnde Wertschätzung. Wir vermuten, dass der Arbeitgeber ohne die öffentliche Aufmerksamkeit sogar die Möglichkeit genutzt hätte, Beschäftigte ganz ohne Abfindungen zu entlassen. Allerdings führte die Solidarität der Bürgerinnen und Bürger schließlich zu einem minimalen Kompromiss für die Beschäftigten“, so Efa weiter.
ver.di kritisiert weiterhin die plötzliche Freistellung der Beschäftigten. Äußerungen des CEO in einem Mitarbeiterschreiben bieten Raum für den Verdacht, dass Unterrichtungsrechte des Betriebsrats nicht gewahrt worden sein könnten, weil man Streiks befürchtete. Angesichts dieser möglichen schwerwiegenden Verstöße gegen das Betriebsverfassungsrecht prüft ver.di straf- und zivilrechtliche Schritte, um sicherzustellen, dass die Rechte und Interessen der Beschäftigten geschützt werden…“ Pressemitteilung vom 16.12.2023 beim ver.di-Landesbezirk Nordrhein-Westfalen („Sozialplan für Beschäftigte von DuMont Druck Köln vereinbart – ver.di behält sich rechtliche Schritte vor“) – werden wir je erfahren, war aus den Hunderten LeiharbeiterInnen geworden ist? - Streit um Sozialplan bei Dumont samt Unterlassungsaufforderung gegen Sprecher des Betriebsrats und WDR bestätigt das schlechte Image des Verlags
- Dumont: Unterlassungsaufforderung gegen Sprecher des Betriebsrats und WDR
„Bezüglich der Verhandlungen um die Schließung des Druckzentrums bei der Kölner Verlagsgruppe Dumont wirft der Verlag dem Westdeutschen Rundfunk eine fehlerhafte und tendenziöse Berichterstattung vor. Dumont hat den WDR und den Sprecher des Betriebsrats abgemahnt und zur Unterlassung aufgefordert. Das berichtet der WDR.
Bei der Unterlassungsaufforderung geht es um die Frage, ob ein Sozialplan für die rund 230 Druckereiangestellten vorliegt. Eine Frage, die man eigentlich mit einem klaren Ja oder Nein beantworten können müsste. Aber so oder so: dem Sprecher des Betriebsrats eine Unterlassung zu schicken ist sicherlich unnötig und unklug. Damit ruiniert der Verlag Dumont sein Image, sofern das möglich ist, nur noch mehr. (…) Laut verdi hat Dumont die Kölner Kanzlei Seitz mit der Unterlassungsaufforderung an den Sprecher des Betriebsrats beauftragt. Die Union Busting-Dienstleister der Kanzlei Seitz Partnerschaft hatten Dumont auch zuvor bezüglich der Druckerei-Schließung beraten. Die überfallartige Schließung war unter anderem möglich, weil Dumont die Druckerei zuvor in eine eigene GmbH & Co.KG ausgelagert hatte, die einen angeblich eigenständigen Betrieb darstellen sollte. Tatsächlich machen solche Konstrukte es leicht möglich, durch Auftragsentzug eine finanzielle Schieflagen und Schließungen herbeizuführen…“ Aus den Union Busting-News von Jessica Reisner vom 7. Dezember 2023 bei der Aktion gegen Arbeitsunrecht - DuMont verplappert sich: In interner Mail gibt Medienriese mitbestimmungsfeindliche Praxis zu. Sozialplan für Drucker steht bevor
„Der Versuch von DuMont, die Gemüter zu beruhigen, ging nach hinten los. Vor zwei Wochen verkündeten die zur Verlagsgruppe gehörenden Kölner Stadtanzeiger Medien eine Einigung in der Auseinandersetzung mit den hauseigenen Druckern . Verdi und der Betriebsrat dementierten, jW und der WDR berichteten über die unterschiedlichen Auffassungen zum Verhandlungsstand. Die Anwaltskanzlei Seitz, die die DuMont Druck GmbH und Co. KG im Fall der abrupten Schließung des Druckzentrums vertritt und berät, warf dem WDR daraufhin eine tendenziöse und fehlerhafte Berichterstattung vor. Der Sender wehrte sich und machte die Unterstellungen Anfang Dezember öffentlich.
Auch der Betriebsrat von DuMont Druck, dem die Kanzlei zuvor eine Unterlassungsaufforderung geschickt hatte, gab nicht klein bei. Man habe sich nur auf einen Teilsozialplan geeinigt, erläuterte Harald Hartung, Verhandlungsführer für den Betriebsrat, in einem Facebook-Video am 30. November. Ein Zwischenstand, nach dem am Mittwoch weiterverhandelt wurde, der jedoch Anfang/Mitte kommender Woche überholt sein wird. Denn dann wird der Sozialplan nach jW-Informationen voraussichtlich »finalisiert«. (…) Das könnte auch der Grund sein, warum eine interne Mail des Vorstandsvorsitzenden von DuMont Medien, Christoph Bauer, vom 27. November bislang nicht nach außen gedrungen ist. Zwar berichtete Medieninsider, andere Zeitung griffen die Informationen aber nicht auf. Darin bestätigt Bauer Vorwürfe, die bestehen, seit die etwa 200 festangestellten Drucker und noch mal so viele Leiharbeiter von jetzt auf gleich vor die Tür gesetzt wurden und eine tariffreie Druckerei in Koblenz mit dem Druck der Kölner Zeitungen beauftragt wurde. Nach Paragraph 106 des Betriebsverfassungsgesetzes hätte das Unternehmen den Wirtschaftsausschuss und Betriebsrat über die Schließungspläne »rechtzeitig« und »umfassend« unterrichten müssen. In dem Schreiben an die Beschäftigten, das jW vorliegt, erklärt Bauer den Rechtsbruch: »Aufgrund unserer Erkenntnisse in der Vergangenheit mussten wir als Gruppe bei einer frühzeitigen Kommunikation von einem langwierigen und kostenintensiven Streik-Szenario ausgehen (…).« In den vergangenen zwei Jahrzehnten sei »das Streikrecht der Belegschaft immer wieder dafür genutzt« worden, um »selbst auf höchstem Branchengehaltsniveau ›für faire Bezahlung‹ zu kämpfen«. Die Folge seien »Notproduktionen«, »Zustellprobleme« und »Schaden in Millionenhöhe« gewesen…“ Artikel von Susanne Knütter in der jungen Welt vom 09.12.2023 , siehe zum Hintergrund zuvor: - Streit um Sozialplan bei Druckzentrum Dumont in Köln
„Der Streit um die Schließung des Druckzentrums bei der Kölner Verlagsgruppe Dumont geht weiter. Der Betriebsrat hat Meldungen des Unternehmens widersprochen, nach denen es einen Sozialplan gebe. (…) Laut Betriebsrat befindet man sich noch mitten in den Verhandlungen. Es sei auch Stillschweigen vereinbart worden, an das man sich nun – nach dem Vorpreschen der Unternehmensführung – nicht mehr gebunden fühle. Die Enttäuschung der Drucker ist förmlich greifbar im Raum, als es klopft. Der freundliche Sicherheitsmitarbeiter an der Pforte, der den WDR-Reporter hereingelassen hat, unterbindet ebenso freundlich jetzt die Dreharbeiten. Anruf von der Geschäftsleitung, lässt er wissen. Das bereits gedrehte Material dürfe nicht ausgestrahlt werden. So viel zum Hausrecht des Betriebsrats.“ Beitrag von Jochen Hilgers vom 29.11.2023 beim WDR
- Dumont: Unterlassungsaufforderung gegen Sprecher des Betriebsrats und WDR
- Die Solidarität gegen die Schließung des DuMont Druckzentrums in Köln verbreitert sich in der Zivilgesellschaft, innerhalb der Branche erst langsam. Berichte und Fotos von der Kundgebung am 24. Oktober
- [Bericht mit Fotos von Horst Hilse] WEITERE PROTESTE GEGEN MEDIENKONZERN DU MONT IN KÖLN
„Bei der zweiten Protestkundgebung vor dem Glaspalast des Du Mont Konzerns waren ca. 300 Menschen anwesend. Und sicherlich wären es mehr gewesen, wenn die Linie 16 der Kölner Verkehrsbetriebe mal funktioniert hätte. Aber bei der Kölner Verkehrspolitik ist das schon zu viel verlangt.
Dass der Protest sich weiter verbreitert, war auch daran zu sehen, dass Fahnen anderer Gewerkschaften (IGBCE und der katholischen Arbeiterbewegung) erkennbar waren.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende im NRW-LandtagOtt erinnerte an den alten Patriarchen Alfred Neven DuMont, der sagte „wir waren es die Napoleon den Stadtschlüssel übergeben haben“ …. „Diese Familie lege Wert darauf in der Geschichte Kölns eine große Rolle zu spielen.“ … Er forderte die Rückkehr zu einem anständigen Verhalten der Geschäftsleitung.
Wer die Schilderungen des Betriebsratsvorsitzenden hörte, muss daran zweifeln, ob das überhaupt gewollt ist. Der Betriebsratsvorsitzende Harald Hartung berichtete über die Verhandlungsatmosphäre: Der Anwalt der Unternehmerseite habe ihn vor Gesprächsbeginn wegen seiner Reden in der Öffentlichkeit ermahnt und meinte „das komme gar nicht gut an“. Harald Hartung antwortete, dass er in keinem Augenblick jemals daran gedacht hätte, der Unternehmerseite zu gefallen. 5 Minuten später sei erstmals so etwas wie ein Sozialplan vorgestellt worden und der BR meinte, dass das „wenigstens ein Anfang“ sei.
Wenn die Protestwelle der Abo-Stornierungen weiter so anhalte wie derzeit, dann sei die von der Unternehmensleitung ausgewählte Druckerei in Koblenz noch vor dem Ende der Kündigungsfristen der Kölner Kollegen pleite.
Er wiederholte seine Vermutung, dass das illegale Vorgehen der Geschäftsführung (- Massenentlassungen ohne Information des BR – Heimliches Beseitigen der Druckmaschinen am Wochenende – Eine Frist von 10 min. für die Entlassenen, um den Werksausweis abzugeben und das Betriebsgelände zu verlassen) — als Pilotprojekt für andere Unternehmen der Branche dienen sollte. Dieser Verdacht wird dadurch genährt, dass fast alle Medien in Köln den Protest totgeschwiegen hätten und auch RTL (Sitz in Köln) nichts berichtet hätte. – Eine traurige Kehrseite der Medien Monopolisierung durch einzelne Konzerne.
Der stadtbekannte Musiker Rolly Brings berichtete, dass sein Sohn Stephan ihn mitten in der Nacht angerufen hätte, dass sie mit den Druckern solidarisch sein müssten. So habe man noch in der Nacht den „Du Mont Chefetagen Blues“ verfasst, das erste Lied, das zum besseren Verständnis auch in Hochdeutsch verfasst ist. Aber auch drei Sänger der Kölner Band „die Höhner“ waren anwesend und gemeinsam mit den Protestierenden sang man das bekannte Lied „Echte Fründe stonn zusamme“ (Echte Freunde stehn zusammen) Auch diese Band wird wohl den „Paveiern“ folgen und bei dem traditionellen Weiberfastnachts Event des Konzerns nicht mehr auftreten.
Sehr erfreulich, dass auch die über 200 entlassenen Leiharbeiter in die Solidarität mit eingebunden werden: Gemeinsam mit LabourNet Germany ruft Prof. Wolfgang Däubler die Betroffenen auf, sich zu melden. Eine Klage um gleichen Lohn für gleiche Arbeit soll unterstützt werden und für die Gerichtskosten ist bereits ein Solifonds vorhanden. Du Mont hat durch den Einsatz der Leiharbeit die klassische Belegschaftsspaltung betrieben und durch Entlassung der Leiharbeiter die Zahl der Klageberechtigten verringert. Völlige Vertraulichkeit wird den Leiharbeitern zugesichert, da es sich um anwaltliche Schweigepflicht handelt! ( Meldung an prof.daeubler@labournet.de)“ Bericht mit Fotos von Horst Hilse vom 24.10.2023 – wir danken! Siehe auch:- Der DuMont Blues. Drucker protestieren weiter gegen Rausschmiss beim Medienhaus. Unterstützung von Kölner Prominenz
„… Für eine Belegschaft mit einem Altersdurchschnitt von 57 Jahren ein »Freifahrtschein in die Altersarmut«, wie Harald Hartung, Betriebsratsvorsitzender der nun »abgewickelten« Drucksparte im Gespräch mit junge Welt sagte. (…) »Den Standort werden die nicht wieder aufmachen«. Da jedoch »jedes Verlagshaus in Deutschland ein genaues Auge auf die Vorgänge in Köln« habe, sei es nun wichtig, »den Preis für dieses asoziale Verhalten« in die Höhe zu treiben, so Hartung. »Köln darf nicht die Blaupause für weitere Druckereischließungen werden.« Ins gleiche Horn stieß auch Jan Schulze-Husmann von Verdi, der auch auf das Schicksal der zirka 200 Leiharbeiter aufmerksam machte, die ebenfalls von der Schließung betroffen sind. Das Netzwerk »Labournet Germany« ruft derweil die Leiharbeiter auf, sich einer gemeinsam mit dem Arbeitsrechtler Wolfgang Däubler initiierten Klage für gleiche Bezahlung in der Leiharbeit anzuschließen. Für die Kosten einer Klage, so das »Labournet« weiter, sei ein Fonds eingerichtet.“ Aus dem Artikel von Bernhard Krebs, Köln, in der jungen Welt vom 26.10.2023 (noch im Abo, Hervorhebung von uns)
- Wir erinnern an das Flugblatt an die LeiharbeiterInnen bei DuMont Druck Köln
- Der DuMont Blues. Drucker protestieren weiter gegen Rausschmiss beim Medienhaus. Unterstützung von Kölner Prominenz
- [Bericht und Fotos von Johannes Aevermann] Kundgebung am 24. Oktober vor dem DuMont-Haus in Köln
„Als die Mitarbeiter der DuMont Druckerei am 4.10. zur Arbeit kamen wurden sie von der Schließung der Druckerei völlig überrascht. Bekamen die Mitteilung von der sofortigen Freistellung, etwas Zeit den Spind zu räumen und Hausverbot. Eine Sicherheitsfirma überwachte die Umsetzung. Vielen wurde erst klar was hier passiert ist als sie wieder draussen waren.
Bedingt durch die betrieblichen Abläufe kamen die Kollegen versetzt. So wurden auch viele kollegiale Kontakte unterbrochen. Das wird ebenso Teil des Plans gewesen sein wie die sehr geringe Reaktion der Presse. In der Lokalpresse hat DuMont ein Monopol und ist mit dem privaten Rundfunk durch Beteiligung verbunden. Frankfurter Rundschau und Berliner Zeitung gehörten auch DuMont.
Die Kundgebungen am 12. und 24.10. waren daher auch Gelegenheit Kollegen wieder zu sehen, Kontakte neu zu knüpfen. 200 bis 300 Teilnehmer, nur wenige Leiharbeiter.
Es gab viele Solidaritätsbekundungen, begonnen von Jochen Ott, SPD MdL aus Köln und Fraktionsvorsitzender im Landtag NRW, Betriebsratvorsitzender Harald Hartung berichtete von geringen Fortschritten bei der Verhandlung, dass es nur mit Druck von der Strasse weiter gehen wird.
Für grosse Freunde sorgte ein musikalischer Beitrag von Stephan Brings und ein kurzer A Capella Beitrag der Höhner. Viel Applaus gab es für die Absage der Paveier für ihren Auftritt im DuMont Karneval Zelt. Vor Ort waren Sie wegen anderer Termine nicht.“ Bericht und Fotos von Johannes Aevermann – wir danken“ - Statement von Betriebsrat Harald Hartung DuMont Druck Köln vom 19.10.23 als Video auf youtube
- Demo der Beschäftigten von DuMont Druck vom 24.10.2023
„Am 24.10.2023 demonstrierten abermals mehrere Hundert Menschen gegen die Schließung des DuMont Druckzentrums in Köln. Neben Gewerkschaften, der Politik und Betriebsräten aus anderen Bereichen zeigten auch Rolly und Stephan Brings sowie „De Höhner“ ihre Solidarität mit den Beschäftigten.“ Video vom 25.10.23 auf dem youtubekanal von @wirwarendumont2023 - Soli-Erklärung mit den Kolleginnen und Kollegen des Druckzentrum der DuMont Druck Köln der ver.di-Betriebsgruppe RheinEnergie / Stadtwerke Köln / Rheinische Netzgesellschaft
- „#Massenentlassung #DuMont Wir zeigen uns solidarisch mit den betroffenen Kolleg:innen von DuMont Druck“ Tweet von ver.di im WDR vom 24. Okt. 2023 mit Foto
- Kundgebung gegen DuMont Druckereischließung – DuMont spricht von Angebot für Sozialplan
„Heute kam es zu einer weiteren Kundgebung gegen die Schließung der Druckerei von DuMont vor dem Verlagshaus in der Amsterdamer Straße. Die von DuMont herausgegebene Abonnementzeitung „Kölner Stadtanzeiger“ berichtete über die Demonstration und dass dem Betriebsrat ein Angebot eines Sozialplans von der DuMont Tochtergesellschaft DuMont Druck vorgelegt wurde. (…) Die Mitarbeitenden sind freigestellt, da so schreibt es der „Kölner Stadtanzeiger“, der aktuell geltende Tarifvertrag betriebsbedingte Kündigungen ausschließe. Erst ab Januar 2024 würden diese ausgesprochen. Dann gelten die individuellen Kündigungsfristen. Bis dahin werden die Entgelte, so das Verlagshaus weiterbezahlt. Was auch rechtlich gar nicht anders möglich ist. Zudem schreibt der „Kölner Stadtanzeiger“, dass zwischen der Geschäftsführung von DuMont Druck und dem Betriebsrat bereits in der vorletzten Woche die Verhandlungen über einen Sozialplan begonnen hätten und diesem vom Unternehmen ein entsprechendes Angebot vorliege. Zur Kundgebung aufgerufen hatte heute die Gewerkschaft Verdi und der Betriebsrat…“ Bericht vom 24. Oktober 2023 in report-k.de mit vielen Fotos - Massenentlassung bei Dumont: Von Klassendünkel und Empathielosigkeit. Kollegiale Solidarität mit Druckereiangestellten? Bislang nicht zu sehen.
„Kölner Stadt-Anzeiger, Kölnische Rundschau, Express: Wo war die schreibende Zunft beim Protest gegen Schließung der hauseigenen Druckerei? (…) Als Autor und Zugehöriger der freien Presselandschaft dieses Landes war ich unmittelbar überzeugt, dass diesem Aufruf zum Protest zu folgen eine gewerkeübergreifende Pflicht zur Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Druckerei einer der größten Tageszeitungen der Republik darstellt. Umso größer war die Überraschung vor dem Dumont-Haus an der Amsterdamer-Straße, als klar wurde, dass die Hoffnung, auf Kolleginnen und Kollegen aus den Redaktionen des Verlagshauses zu treffen, vergeblich war. Vor Ort war keine sich offen zu erkennen gebende Gruppierung der schreibenden Zunft in Sicht, die sich solidarisch mit den Verratenen zeigen wollte, niemand hielt stellvertretend für Jene eine Brandrede der Empörung darüber, was der Belegschaft des Druckereibetriebs da angetan wurde.
JedeR stirbt für sich allein
Was sagt uns das über den Zustand unserer Gesellschaft, was über das Funktionieren eines die Gewerke übersteigenden Zusammenhalts verschiedener Lohn- und Tarifgruppen in Krisenzeiten? Ganz einfach: Von Solidarität scheint keine Spur, solange der eigene Angestellten-Status nicht in Gefahr ist. Unter diesem Gesichtspunkt kann es nur als leichtes Spiel erachtet werden, welches das Verlags-Management mit seinem perfiden Coup betreiben kann. Kein Mucken und kein Aufbegehren ist bis heute aus den Reihen derjenigen bekannt geworden, deren Erzeugnisse ohne die Drucker-Kolleg*innen gar keine Sichtbarkeit erlangen würden. Französische Verhältnisse einer gewerkeübergeifenden Solidarität? Fehlanzeige! Es ist wie so oft im Kontext einer ausbleibenden Politisierung der Deutschen: Erbärmlich!
Dabei steht die Notwendigkeit einer bezeugten Solidarität ohne Zweifel im Zusammenhang mit der Bedeutung des Drucks für jede Autorenschaft: Ohne Drucker*innen erscheint nicht ein einziges Wort unserer Arbeit, die im Fall der Erzeugnisse des Hauses Dumont sich nun selbst diskreditiert hat und sprichwörtlich das Papier nicht mehr wert ist, auf dem sie in Koblenz ab sofort durch nichttariflich gebundene Arbeiter*innen gedruckt wird! (…)
Hatten sich die Erzeugnisse des Konzerns nicht bereits ohnehin durch sein unfassbares Gebaren für mündige Leserinnen und Leser verboten, so ist dies nach dem Ausbleiben der Solidarität der schreibenden Kolleginnen und Kollegen obligat. Wenn schon nicht die Autor*innen den Schneid haben, Solidarität zu üben, so verbleibt es dennoch den Leser*innen, eine solche unmissverständlich zu demonstrieren. Eine Verlängerung des Protests in die Verkaufszahlen-Realität eines Verlages, dem der moralische Kompass vollständig verloren gegangen ist, wäre die Verweigerung seiner Produkte allemal; nach dem Ausbleiben jeglicher Solidarität seiner Autor*innen erst recht.“ Gastkommentar von Andreas Richartz vom 24. Oktober 2023 bei der Aktion gegen Arbeitsunrecht – bezieht sich auf dn Protest am 12. Oktober 2023
- [Bericht mit Fotos von Horst Hilse] WEITERE PROTESTE GEGEN MEDIENKONZERN DU MONT IN KÖLN
- Flugblatt: Auch die LeiharbeiterInnen bei DuMont Druck Köln können sich wehren!
„DuMont Druck Köln empört mit Profitmaximierung und Tarifflucht auf Kosten der ca. 200 festangestellten KollegInnen, die ihren Arbeitsplatz verlieren – dazu gehören aber mindestens ebenso viele LeiharbeiterInnen! Es ist wahrscheinlich, dass randstad für die wenigsten davon Arbeit findet, also auch entlassen wird.
ver.di und der DGB in der Region kämpfen nun u.a. für fairen Interessenausgleich und Sozialplan – aber auch die LeiharbeiterInnen können sich wehren! (…)Die Kampagne von Prof. Wolfgang Däubler zusammen mit dem LabourNet Germany für eine Klage für gleichen Lohn und gleiche Bedingungen in der Leiharbeit ruft daher auch die LeiharbeiterInnen bei DuMont Druck Köln auf, zu klagen und verfügt über einen Fonds für die Kosten der Klage. (…) Vor Gericht klagen ist Bürgerrecht! Meldet Euch bei prof.daeubler@labournet.de !!! Alles wird vertraulich behandelt, es gilt die anwaltliche Schweigepflicht!…“ Flugblatt an die LeiharbeiterInnen bei DuMont Druck Köln – nicht nur für die Demo am 24. Oktober vor dem DuMont-Haus in Köln, aber bitte gerne dort verteilen!!!! (und es ist dort verteilt worden!) - Solidarität mit den Beschäftigten des DuMont Druckzentrums: eine Unterschriftensammlung und Aufruf zur Demo am 24. Oktober vor dem DuMont-Haus
- [Unterschriftensammlung] Solidarität mit den Beschäftigten des DuMont Druckzentrums
„In einer beispiellosen Aktion wurde am 3. Oktober 2023 der Druck der Kölner Zeitungen Stadtanzeiger, Rundschau und Express in eine nicht tarifgebundene Druckerei nach Koblenz verlagert. Am nächsten Tag wurden die 200 Beschäftigten von der Geschäftsleitung mit dieser Entscheidung konfrontiert, von der Arbeit freigestellt und erhielten Hausverbot. Sämtliche Informations-, Beratungs- und Beteiligungsrechte des Betriebsrates nach dem Betriebsverfassungsgesetz wurden missachtet. Dieses Vorgehen ist eine ungeheure Demütigung aller Beschäftigten des traditionsreichen Kölner Druckunternehmens. Es bedroht die Existenz der meist langjährig beschäftigten Mitarbeitenden und ihrer Familien. Dieses skandalöse Vorgehen des Verlagshauses M. DuMont Schauberg untergräbt das Vertrauen der Kölner Stadtgesellschaft in das seit 400 Jahren in unserer Stadt ansässige Unternehmen, das mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Alfred und Hedwig Neven-DuMont gewürdigt wurde.
Wir fordern das Unternehmen und die Gesellschafterfamilien DuMont und Schütte auf, ihrer Verbundenheit mit der Stadtgesellschaft und ihrer sozialen Verantwortung für ihre Beschäftigten gerecht zu werden:
– Einhaltung aller Bestimmungen des Betriebsverfassungsgesetzes
– Fairer und transparenter Umgang mit den Mitarbeitenden und ihren Betriebsräten
– Das Verlagshaus wird aufgefordert, die sozialen Folgen und finanziellen Einbußen der betroffenen Beschäftigten im Rahmen eines fairen Interessenausgleichs und Sozialplans vollständig auszugleichen und zu tragen…“ Unterschriftensammlung von DGB Nordrhein Westfalen, Region Köln-Bonn – zum Mitzeichnen – die gesammelten Solidaritätsunterschriften werden den Beschäftigten und deren Betriebsräten zur Unterstützung der Verhandlungen übergeben. - Aufruf zur Demonstration am 24. Oktober 2023 vor dem DuMont-Haus
„Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebe Bürgerin, liebe Bürger, ich möchte mich im Namen der Belegschaft von DuMont Druck Köln und des Betriebsrats herzlich bei euch für eure zahlreiche Unterstützung und eure Solidaritätsbekundungen bedanken. Eure Unterstützung hat uns in dieser schweren Zeit sehr geholfen. Das Verhalten des Arbeitgebers hat nicht nur uns Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, sondern viele Kölnerinnen und Kölner zutiefst empört und schockiert. Dieses Vorgehen ist nicht nur verantwortungslos, sondern es verstößt bewusst und geplant gegen das Betriebsverfassungsgesetz. Diesen Angriff auf die betriebliche Mitbestimmung, auf unsere gewerkschaftliche Bewegung und auf die Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen, die für dieses Gesetz gekämpft und es durchgesetzt haben, können wir nicht ohne Protest und Reaktion auf sich beruhen lassen.
Wir dürfen uns das nicht gefallen lassen!
Die Zeit ist gekommen, dass wir als Gewerkschaft gemeinsam und mit lauter Stimme in die Öffentlichkeit treten und unsere Empörung auf die Straße tragen. Wir werden nicht zulassen, dass Rechtsbruch unter den Teppich gekehrt wird. Es ist an der Zeit, ein klares Zeichen zu setzen: „Nicht mit uns und nie wieder!“
Ich appelliere an alle Gewerkschaften und an die Zivilgesellschaft: Schließt euch uns an und demonstriert am 24. Oktober 2023 vor dem DuMont-Haus.
Wo: Amsterdamer Straße 192, 50735 Köln – Beachtet, dass wir das Privatgelände nicht betreten dürfen!
Wann: Am Dienstag, den 24. Oktober 2023, ab 16 Uhr.
Ich bitte euch, alle eure Kanäle zu nutzen und diesen Aufruf zu verbreiten. Eines muss uns allen bewusst sein: Wenn wir jetzt nicht dagegen ankämpfen, wird dieses gewissenlose Vorgehen Schule machen!…“ Viktor Efa, Gewerkschaftssekretär (per e-mail) – siehe nun den Aufruf in der Pressemitteilung vom 20.10.2023 des ver.di- Landesbezirk Nordrhein-Westfalen – in der LeiharbeiterInnen immer noch nicht erwähnt werden - Paveier, eine Kölsche Mundart Band, sagen Auftritt zu Weiberfastnacht im DuMont Zelt ab
„Wir sagen unseren Auftritt im Festzelt am Neven DuMont- Haus ab ! Wir sitzen gerade das erste Mal nach den Herbstferien zusammen und haben mit Entsetzen von der Stilllegung und Verlagerung der Druckerei des DuMont Verlags erfahren. In diesem Zuge wurde die gesamte Belegschaft des Druckzentrums von jetzt auf gleich , ohne Vorankündigung, auf die Straße gesetzt. Darunter auch jahrzehntelang verdiente Mitarbeiter. Dieses unsoziale Verhalten entspricht nicht unseren Werten und aus diesem Grund werden wir unseren zugesagten Auftritt an Weiberfastnacht 2024 im Festzelt am Neven DuMont – Haus, absagen. Die Paveier“ Zitat uns zugesandt von deren Fratzebuch-Seite - Verlagshaus Dumont: Mitbestimmungsrechte bei Schließung der Druckerei umgangen?
„… Der eigens für den Morgen der Bekanntgabe engagierte Sicherheitsdienst hatte indes nichts zu tun. Die Belegschaft mit einem Durchschnittsalter von 57 Jahren, viele davon langjährig oder sogar in zweiter Generation bei Dumont beschäftigt, war spontan nicht auf Tumult gebürstet, sondern einfach zutiefst geschockt. Sie hatten zuvor jahrelang auf Lohnbestandteile verzichtet, während die Gewinne der Druckerei an das Mutterhaus abgeführt wurden. Unklar ist die juristische Situation. Dumont setzt auf extreme Zersplitterung des Betriebs in zig GmbHs. Der Betriebsrat der Druckerei, welche schon vor Jahren in eine eigene GmbH & Co KG ausgelagert wurde, hatte immer wieder Gesprächsangebote gemacht. Die Geschäftsleitung hat solche Gespräche abgelehnt, gab keine Informationen heraus und ließ den Betriebsrat am Morgen des 04.10.2023 ins offene Messer laufen. Ob und wie hier gegen Gesetze verstoßen wurde ist noch nicht klar. Es scheint, dass das ganze Manöver von langer Hand geplant war und über verschiedene Vertragskonstrukte versucht wurde die betriebliche Mitbestimmung für die Schließung komplett auszuhebeln. Wir erwarten hier noch eine mögliche juristische Klärung. Der Betriebsrat hat einen Wirtschaftssachverständigen damit beauftragt das betriebswirtschaftliche Konstrukt Dumonts zu entflechten und zu prüfen, ob sich nicht doch eine Verbindung zwischen der KSTA Medien und der Dumont Druckerei GmbH & Co KG herstellen lässt, die die Muttergesellschaft bzw. die Erben doch nicht aus der Haftung entlässt…“ Beitrag von Jessica Reisner vom 19. Oktober 2023 in den Union Busting News 17/23 der Aktion gegen Arbeitsunrecht
- [Unterschriftensammlung] Solidarität mit den Beschäftigten des DuMont Druckzentrums
- DuMont Druck Köln: Nicht nur ver.di empört über Profitmaximierung auf Kosten der 200 Festangestellten – dazu gehören aber mindestens ebenso viele LeiharbeiterInnen
- DuMont Druck Köln: ver.di empört über Profitmaximierung auf Kosten der Beschäftigten
„Empört reagiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) auf die Mitteilung des DuMont Konzerns, die DuMont Druck Köln nach 400-jähriger Tradition kurzfristig zu schließen. (…) Das Durchschnittsalter der Belegschaft liegt bei 57 Jahren. Es dürfte für viele Beschäftigte schwierig werden, eine adäquate Alternative zu finden. Auch die betriebliche Altersvorsorge sei akut gefährdet. „Der Umgang mit den Beschäftigten ist verantwortungslos. Sie haben in der Vergangenheit erheblich in den Standort investiert, indem sie teilweise auf Lohn verzichtet haben. Doch anstatt Anerkennung zu erhalten, werden sie abrupt von ihrer Arbeit freigestellt. Den ganzen Vormittag haben wir erlebt, wie die Betroffenen vor Ort und am Telefon bitterlich geweint haben. Die Botschaft wurde in Schockstarre entgegengenommen. Der Arbeitgeber hatte wohl mit einer anderen Reaktion gerechnet, da sogar ein privater Sicherheitsdienst anwesend war. Das alles zeigt uns, dass die Geschäftsleitung bis heute nicht weiß, wer ihre Beschäftigten sind.“ Fassungslos mache vor allem, dass es sich nicht um eine Insolvenz handelt. „DuMont Druck Köln ist nicht insolvent. Ganz im Gegenteil, nach den letzten Jahresabschlüssen wurden Gewinne erzielt und abgeführt. Es geht hier also nur um Profitmaximierung und das auf dem Rücken der Menschen, die die Tradition lange Jahre aufrechterhalten haben“, so Efa abschließend.“ Beitrag vom 16.10.2023 beim ver.di-Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen mit einer Foto-Galerie der Demo – aber noch empörender ist es, die 250 LeiharbeiterInnen, die ihren Einsatz los sind, mit keinem Wort zu erwähnen… - Große Demo vom 12.10.23 vor dem Neven DuMont Haus in Köln
„Über 300 Teilnehmende bei der Demonstration gegen die Entlassung von 200 Festangestellten und mindestens ebenso vielen Leiharbeitern bei DuMont Druck Köln. Ehemalige Mitarbeitende, Gewerkschaften, die Lokalpolitik und Medienschaffende waren vor Ort um ihre Solidarität zu bekunden.“ Video vom 13.10.2023 bei youtube von „Wir waren DuMont! Wir machen Druck!“ – Videokanal der Beschäftigten von DuMont Druck Köln
- DuMont Druck Köln: ver.di empört über Profitmaximierung auf Kosten der Beschäftigten
- Druckerei-Belegschaft und Betriebsrat rufen zum Protest gegen Schließung auf – Kölner Brauhäuser boykottieren DuMont-Zeitungen
- Dumont jagt 200 Druckerei-Angestellte vom Hof – Betriebsrat überrascht – Druckerei-Belegschaft und Betriebsrat rufen zum Protest auf
„Das Management des Kölner Verlags Dumont schloss seine hauseigene Druckerei und lässt den Kölner Stadt-Anzeiger, die Kölnische Rundschau und den Express Oktober 2023 in der tariflosen Druckerei Mittelrhein-Verlag Koblenz drucken. Die rund 200 Angestellten setzte das Management ohne jede Vorwarnung auf die Straße. Den Feiertag zum Tag der Deutschen Einheit nutzte das Management, um Materialien abtransportieren zu lassen. Am Morgen des 04.10.2023 teilte das Management der ahnungslosen Belegschaft bei einer Betriebsversammlung in der Frühschicht mit, dass die Beschäftigten ab sofort freigestellt sind und das Gelände zu verlassen haben. Willkommen im besten aller Systeme. Auch den Betriebsrat traf das Vorgehen der Firmenleitung unvorbereitet. Den Verstoß gegen das Betriebsverfassungsgesetz, den man zunächst vermuten darf, hat das Management scheinbar billigend in Kauf genommen. (…) Und gegen wen richtet sich das Agieren von Dumont und Seitz? Die Belegschaft hat ein hohes Durchschnittsalter von rund 57 Jahren. Viele schauen auf eine sehr lange Betriebszugehörigkeit zurück. Der Betriebsrat und die Beschäftigten rufen zum solidarischen Protest auf: Donnerstag 12.10.2023, ab 14.00 Uhr am Verlagshaus, Amsterdamer Str. 192, 50735 Köln. Hier der Aufruf des Betriebsrats…“ Beitrag von Jessica Reisner vom 11. Oktober 2023 bei der Aktion gegen Arbeitsunrecht mit Link zum Fratzebuch-Video des Betriebsrats und Informationen zu den Hintergründen
- Von der Demo in Köln am 12.10. mit über 300 Demonstrierenden liegen bereits Berichte und Videos unter #Dumont vor
- Kölner boykottieren DuMont
„Nachdem DuMont seine hauseigene Druckerei geschlossen hat, boykottieren Kölner Gasthäuser die Zeitungen des Verlags. Erst verkündete das Kölner Brauhaus »Reissdorf am Hahnentor«, die Zeitungen Express und Kölner Stadt-Anzeiger nicht mehr zum Lesen auszulegen. Danach gab das Lokal »Die Oper« in der Kölner Innenstadt bekannt, keine Zeitungen mehr aus dem Verlagshaus auslegen zu wollen, wie T-online am Dienstag berichtete. Auch Hunderte Facebook-Nutzer schlossen sich nach eigenen Angaben dem Boykott an…“ Meldung in der jungen Welt vom 12.10.2023
- Dumont jagt 200 Druckerei-Angestellte vom Hof – Betriebsrat überrascht – Druckerei-Belegschaft und Betriebsrat rufen zum Protest auf
- DuMont schließt Druckerei in Köln
„Das Kölner Medienhaus DuMont (KStA Medien) schließt mit sofortiger Wirkung sein Druckzentrum in Köln. Das hat der Konzern am Mittwochmorgen bei einer Betriebsversammlung bekanntgegeben. Mit sofortiger Wirkung, werden die Ausgaben des Kölner Stadt-Anzeigers, der Kölnischen Rundschau und des Express nicht mehr in Köln, sondern in Koblenz beim Mittelrhein-Verlag gedruckt. Von der dauerhaften Einstellung des Geschäftsbetriebs der outgesourcten DuMont Druck Köln betroffen sind rund 200 Kolleg*innen im Druckzentrum und bei der DuMont-Tochter RZZ Versand. Wie es für sie weitergeht, ist bislang unklar. „In den nun anstehenden Verhandlungen mit dem Betriebsrat werden die betriebsverfassungsrechtlichen Vorgaben und Verfahren eingehalten und alle tariflichen Rahmenbedingungen beachtet“, ließ Thomas Schultz-Homberg, Geschäftsführer von KStA-Medien, am Mittwoch Vormittag verkünden. Die Herausgeber Isabelle Neven DuMont und Christian Dumont Schütte ließen den Betroffenen lediglich „unser persönliches Bedauern“ mitteilen…“ Redaktioneller Artikel vom 4. Oktober 2023 im mmm der dju - Erste Proteste gibt es unter #Dumont