BLG: »Sklavenlager« in Bremen

BLG LogisticDie Firma BLG Logistics gilt als Vorzeigeunternehmen. Angestellte klagen über Lohndumping und unzulässige Kontrollen. Auch Kritik an der Gewerkschaft ver.di…Artikel von Benjamin Eichler in der jungen Welt vom 18.11.2013 externer Link. Aus dem Text: „(…) Die Belegschaft besteht zum größten Teil aus Angestellten des Personaldienstleisters GHBV (Gesamthafenbetriebsverein). Sie bekommen Löhne von 8,76 Euro pro Stunde, das wären bei einer Vollzeitstelle etwa 1400 Euro brutto im Monat. »Allerdings«, erzählt Michael Schmidt*, der im Hochregallager arbeitet, »erhalten alle nur einen 30-Stunden-Zeitvertrag, obwohl sie Vollzeit arbeiten müssen.« Die Überstunden würden nicht bezahlt, Zulagen ebenfalls nicht. Vollzeit- und Festverträge gebe es, wenn überhaupt, erst nach zwei Jahren Beschäftigungsverhältnis. Außerdem sei es typisch, daß nach diesen zwei Jahren die Mitarbeiter an eine Zeitarbeitsfirma weitergeleitet werden, und dann kann es passieren, daß sie von einen Tag auf den anderen die gleiche Arbeit für einen anderen Lohn leisten…“. Siehe dazu auch:

  • Leiharbeit bei BLG wird zum Streitfall New
    „Für die Linken-Bürgerschaftsfraktion gibt es bei der Bremer BLG Logistics Group zu viele Leiharbeiter. (…) „In der BLG-Sparte Automobile lag die Quote 2016 bei 37 Prozent, im sogenannten Kontrakt-Geschäft bei 79 Prozent“, rechnete Linken-Abgeordnete Claudia Bernhard am Mittwoch in der Bürgerschaftssitzung vor. Per Antrag wollte ihre Fraktion erreichen, dass dort in Zukunft weniger Leiharbeiter beschäftigt sind – schließlich ist Bremen mit 50,4 Prozent Mehrheitseigener an der Bremer Lagerhausgesellschaft AG und zu 100 Prozent Kommanditistin der operativen Einheit BLG Logistics Group. Bernhard weiter: „Die meisten Leiharbeiter arbeiten in Vollzeit mit Ein-Jahres-Verträgen. Wo es keine stark schwankenden Arbeitsspitzen gibt, hat Leiharbeit nichts zu suchen.“ Aufs Jahr gerechnet, habe sich der Anteil der Leiharbeit kaum verändert. Daher warf sie der BLG „Tarifflucht“ vor. (…) Falsch berechnet, meinte der SPD-Abgeordnete Elias Tsartilidis. So sei ein Teil der BLG-Leiharbeiter beim sogenannten Gesamthafenbetriebsvereins (GHB) beschäftigt. Tsartilidis ergänzte: „Diese sind damit in verstetigter Arbeit, die ausgemacht ist zwischen den Tarifparteien und den Arbeitgebern.“ Träger beim GHB ist auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Gegründet wurde er vor mehr als 100 Jahren von Unternehmern, um den Tagelöhnern mehr Sicherheit zu geben. „Auch wenn ein privates Unternehmen mehrheitlich in städtischer Hand ist, sollten wir ihm nicht ins operative Geschäft reinreden“, so Tsartilidis…“ Beitrag von Florian Schwiegershausen vom 23. August 2017 beim Weserkurier online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=48389
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