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Leiharbeit bei Daimler: „Leiharbeit ist doch nur moderner Sklavenhandel“. Und Daimler betätigt sich selbst als „Verleiher“
„In der letzten Woche erhielt unsere alternative-Redaktion eine anonyme Zuschrift eines Leiharbeiters bei Daimler. Er ist in einem Arbeitsbereich eingesetzt, in dem die Daimler-Kollegen und auch die Leiharbeiter der anderen Leiharbeitsfirmen in der Nachtschicht sogenannte „Sonntagsbeginner“ sind. Seine Leihfirma aber besteht darauf, dass ihre Beschäftigte trotzdem „Montagsbeginner“ seien. Sie müssen in der Nachtschicht von Sonntag auf Montag Mehrarbeit leisten, die dann allerdings nicht ausbezahlt wird. Für die Nachtschicht von Freitag auf Samstag wiederum müssen sie einen Tag vom Arbeitszeitkonto belasten und rauschen deshalb kontinuierlich in‘ s Minus. Dieses Minus müssen sie dann in den Wochen mit Früh– oder Spätschicht wieder mit unbezahlten Überstunden ausgleichen. Es scheint so, als hätte sich die Leiharbeitsfirma einen fiesen Trick einfallen lassen, mit dem sie ihre Belegschaft regelrecht bescheißt. Wir haben dazu eine eindeutige Rechtsansicht: Die Leiharbeitsbeschäftigten sind in die Arbeitsorganisation von Daimler eingegliedert. Dazu gehört definitiv auch die Arbeitszeit. Wir erwarten von unserer Personalleitung, dass diese Machenschaften sofort abgestellt werden. Oder müssen wir erst wieder Fernsehsendungen organisieren…“ Beitrag aus: Alternative, Belegschaftszeitung Daimler Untertürkheim Nr. 170 vom Oktober 2018 und weiter im Text:
„Leiharbeitsskandal die Zweite
Unsere Werkleitung hat wieder eine neue Masche entdeckt. Sie beteiligt sich selber als „Verleiher“. Um andere Firmen, wie zum Beispiel Zulieferer in Engpässen zu unterstützen, werden seit Neuestem Daimler-Stamm-Beschäftigte als Leiharbeiter an die Firmen ausgeliehen. Natürlich behalten die Kollegen ihre bisherigen Konditionen. Bis jetzt noch. Wer weiß schon, was die Strategen im Hintergrund langfristig verfolgen. Deshalb sage ich: Wehret den Anfängen. Wir sollten das nicht zulassen.“