Anti-Stress-Gipfel des Bundesarbeitsministeriums: Arbeitgeber blockieren im Kampf gegen Stress
„Es hätte ein erster gemeinsamer Schritt in die richtige Richtung sein können – die Erklärung von Gewerkschaften und Arbeitgebern zu Stress und Burnout. Doch die Arbeitgeber machen nicht mit. Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, kritisiert das und fordert Bundesarbeitsministerin von der Leyen zum Handeln auf. Zum Schutz der Arbeitnehmer brauche es eine klare und verbindliche Anti-Stress-Verordnung…“ Pressemeldung der IG Metall vom 29.01.2013 . Änlich der DGB:
- Arbeitgeber-Blockade: Klare Regeln gegen Psychostress nötig
„Die geplante Unterzeichnung einer gemeinsamen „Erklärung zur psychischen Gesundheit bei der Arbeit“ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und dem Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ist vorerst gescheitert. Dazu sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Dienstag in Berlin: „DGB und Gewerkschaften wollen, dass die Initiative der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie ein Erfolg wird und dazu beiträgt, die psychische Gesundheit der Beschäftigten besser zu schützen. Der aktuelle ‚Stressreport’ belegt einmal mehr, dass Arbeit der Stressfaktor Nummer Eins ist und psychische Belastungen bei der Arbeit dringend abgebaut werden müssen. Umso ärgerlicher ist es, dass die Arbeitgeberverbände bei der geplanten gemeinsamen Erklärung auf der Zielgeraden einen Rückzieher gemacht haben. Das vorläufige Scheitern der Einigung zeigt in aller Deutlichkeit, wie berechtigt die gewerkschaftliche Forderung nach verbindlichen Konkretisierungen im Arbeitsschutzrecht ist. Das Hauptproblem ist nämlich, dass zu viele Arbeitgeber den Arbeitsschutz vernachlässigen und zu wenig für gute Arbeitsbedingungen tun…“ DGB-Pressemitteilung vom 29.1.2013
- Siehe dazu auch: Stressreport Deutschland 2012. Psychische Anforderungen, Ressourcen und Befinden
- Und der beste Kommentar: Streß um Anti-Streß-Verordnung
„Gestern hieß es: Die Arbeitgeber wollen die Anti-Streß-Verordnung aus dem Arbeitsministerium nicht unterzeichnen. Heute wurde klar: Sie können nicht! Am Morgen hatte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt noch mal kurz ins Telefon gebellt, daß seine Mannschaft gerade unter starkem Termindruck leide und in ihren Überstunden einfach zu viele Dinge gleichzeitig zu erledigen habe: Zwischen Geldzählen und Intrigieren müßten unzählige Mails und Abmahnungen bearbeitet sowie Urlaubsanträge abgelehnt werden, die Stimmung sei am Arsch, der Krach unerträglich, und er, Hundt, werde sich jetzt schön mit einem Herzinfarkt aus der Affäre…aaarrggghhh!“
Titanic-Newsticker vom 30.01.2013