Mindestens 23 Corona-Infizierte in Wiesenhof-Schlachthof Wildeshausen – nun auch in Lohne

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormNun gibt es auch im Wiesenhof-Schlachhof in Niedersachsen erste bestätigte Corona-Fälle. 50 Mitarbeiter wurden getestet, bei 23 wurde das Virus nachgewiesen.  Nun sollen alle 1100 Mitarbeiter getestet werden. Mehrere Mitarbeiter eines Schlachthofs der PHW-Gruppe (“Wiesenhof”) in Wildeshausen (Kreis Oldenburg) sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Eine am Montag erfolgte Reihentestung sei bei 23 von 50 Mitarbeitern positiv verlaufen, sagte ein Sprecher des Landkreises. Der PHW-Gruppe zufolge sollen ab Mittwoch alle mehr als 1100 Mitarbeiter des Schlachthofes auf eine Corona-Infektion getestet werden. PHW hält eine Mehrheitsbeteiligung an dem Schlachthof Geestland Putenspezialitäten…“ RND/dpa-Meldung vom 24.06.2020 externer Link, siehe dazu:

  • Corona-Ausbruch in Lohne 66 Infektionen in Schlachthof / Peter Kossen:  Westfleisch, Tönnies, Wiesenhof… – kein Ende in Sicht!: „Moderne Sklaverei beenden!“ New
    • Corona-Ausbruch in Lohne 66 Infektionen in Schlachthof
      In einem Hähnchen-Schlachthof des Wiesenhof-Konzerns im niedersächsischen Lohne sind 66 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Von 1046 am Donnerstag genommenen Abstrichen seien 66 positiv ausgefallen, teilte der Landkreis Vechta mit. Die Landkreisverwaltung geht nach eigenen Angaben nach jetzigem Stand davon aus, dass die Infektionen „überwiegend im privaten Bereich entstanden sind“. Das zuständige Gesundheitsamt habe alle Infizierten der Firma Oldenburger Geflügelspezialitäten (OGS) in Quarantäne versetzt, teilte der Kreis weiter mit…“ Meldung vom 19.07.2020 bei tagesschau.de externer Link
    • Gewerkschaft kritisiert Unterkünfte bei Wiesenhof
      Nach dem Ausbruch des Coronavirus in einem Hähnchenschlachthof des Wiesenhof-Konzerns in Lohne (Landkreis Vechta) kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) den Betrieb heftig. Matthias Brümmer, Geschäftsführer der NGG Oldenburg/Ostfriesland, sprach in einem Interview mit dem „Weser Kurier“ externer Link von desaströsen Wohnbedingungen für die Wiesenhof-Arbeiter. „Uns liegen die Mietverträge vor. Das ist nicht menschenwürdig“, sagte Brümmer. Vielfach gebe es keinen eigenen Wohnraum für die Arbeiter, sondern eine Matratze in einem Mehrbettzimmer. „Wenn Hühner so zusammengepfercht untergebracht wären wie die Menschen in der Fleischindustrie, gäbe es Probleme mit dem Tierschutz. Doch der Schutz der Arbeiter zählt nicht“, so Brümmer. Er forderte vom Landkreis entschiedeneres Handeln…“ Meldung vom 21.07.2020 bei NDR 1 Niedersachsen externer Link
    • Peter Kossen:  Westfleisch, Tönnies, Wiesenhof… – kein Ende in Sicht! : „Moderne Sklaverei beenden!“
      Anlässlich aktuell zahlreicher Infektionen mit dem Corona-Virus bei „Wiesenhof“ in Lohne erneuert Peter Kossen, Pfarrer in Lengerich, seine Forderung: „Moderne Sklaverei beenden!“
      Katastrophe mit Ansage
      In einem offenen Brief an Ministerpräsident Stephan Weil und Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hatte Kossen am 20. April dringend vor massenhaften Infektionen in der Fleischindustrie und weiteren Branchen gewarnt: „Die Wirklichkeit sind immer noch überbelegte Sammelunterkünfte und Sammeltransporte zur Arbeit in vollgestopften Bullis und Bussen. Zwölf-Stunden-Schichten an sechs Tagen die Woche, körperliche Schwerstarbeit unter ständigem physischen und psychischen Druck sowie Behausungen, die Erholung und Regeneration nicht zulassen, sondern die Gesundheit zusätzlich gefährden – solche Arbeits- und Lebensbedingungen liefern die Betroffenen und ihre Angehörigen wehrlos einer hochansteckenden und sehr gefährlichen Krankheit aus“, so Kossen im April. Schritt für Schritt sei aus Befürchtungen Wirklichkeit geworden – eine Katastrophe mit Ansage!
      Krankes System
      Kossen fragt: „Will man einfach zusehen, wie Lücken wieder geschlossen werden und die Ausbeutungsmaschinerie für billiges Fleisch weiterläuft oder ist jetzt nicht der Zeitpunkt, die Räder anzuhalten und den Systemwechsel herbeizuführen?“ Das System einer Wertschöpfung, die weitgehend auf der Ausbeutung von Menschen, Tieren und Natur aufgebaut ist, sei krank und mache krank. „Die Abkehr von diesem kranken System ist längst überfällig!“ Nur Achtsamkeit, Wachsamkeit und gesetzlich erzwungene Mindeststandards von Leben und Arbeiten in Würde und Gerechtigkeit könnten die Wende herbeiführen.
      Kriminellen Sumpf austrocknen!
      Kossen warnt davor, aktuelle Selbstverpflichtungserklärungen der Fleischindustrie als positive Entwicklung einzuschätzen: „Wenn jetzt zu hören ist, die Werkvertragsarbeiter würden demnächst von Tochtergesellschaften angestellt, dann ist das doch die gleiche Masche, mit der die Fleischindustrie schon lange Arbeitsmigranten ausgebeutet hat, indem sie nämlich als eigener Subunternehmer auftritt und genau damit Löhne und Sozialstandards drückt. Die Immobilienfirma in Konzernhand, die Matratzen in Schrottimmobilien zu Wucherpreisen an Arbeitsmigranten vermietet, macht die Abzocke komplett. Der Gesetzgeber darf sich hier nicht täuschen lassen und muss diesen kriminellen Sumpf vollständig trockenlegen!“
      Kein Ende in Sicht
      Birkenfeld, Oer-Erkenschwick, Coesfeld, Rheda-Wiedenbrück, Wildeshausen, Lohne – die Liste werde immer länger. „Solange die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitsmigranten nicht substanziell verbessert werden, ist kein Ende in Sicht. Moderne Sklaverei beenden!““ Pressemitteilung von Peter Kossen vom 19.7.2020 (per e-mail) – siehe auch unser Dossier: Fleischindustrie – zu Lasten von Menschen und Tieren und Erzeugerpreisen. Dr. Florian Kossen und Prälat Peter Kossen: „Menschen werden verschlissen und entsorgt“
  • Corona-Ausbruch: Schlachthof in Wildeshausen fährt Betrieb runter 
    Nachdem 45 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden, wird der Betrieb in einem Schlachthof in Wildeshausen für zwei Wochen eingestellt. „Es werden keine Puten mehr zur Schlachtung angenommen“, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des zur Wiesenhof-Gruppe gehörenden Unternehmens Geestland Putenspezialitäten. (…) Alle Mitarbeiter würden zudem vorsorglich als Kontaktpersonen ersten Grades eingestuft und müssten sich entsprechend der üblichen Routine in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben.“ Beitrag vom 26.06.2020 bei buten un binnen externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=174476
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