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Tod am Gleis: Arbeitsunfälle bei der Bahn
„Bei der Bahn gibt es derzeit jede Menge Baustellen. Häufig werden allerdings nur die Verspätungen thematisiert. Was kaum jemand weiß: Die Arbeit der Reparaturtrupps an den Schienen ist mehr als gefährlich. Jedes Jahr kommen Menschen ums Leben, die am Gleis arbeiten. Doch nach den tödlichen Unfällen bekommen Angehörige von der Deutschen Bahn und den zuständigen Behörden kaum Antworten.“ Video des Beitrags von Tonja Pölitz in der Sendung Frontal vom 20.08.2024 beim ZDF (10 min, Video verfügbar bis 20.08.2026)
- [2024 bereits 9 tote ArbeiterInnen] Bahn-Sanierung: Was steckt hinter den tödlichen Unfällen? Sind Strecken nicht ausreichend abgesichert?
„Angehörige von Arbeitern, die bei Unfällen auf Bahn-Baustellen verletzt oder sogar getötet wurden, erheben schwere Vorwürfe gegen den DB-Konzern. Silke Hedemann und Steffen Rach haben ihren Sohn Simon Hedemann an einer Baustelle der Bahn verloren. Er war noch Auszubildender und wurde nur 19 Jahre alt. Necmi Ekici trauert um seinen großen Bruder Necip. Katharina Duarte hat die drei Familien zusammengebracht, nachdem ihr Lebensgefährte Ali Ceyhan bei der Gleisarbeit umkam. Alle berichten das Gleiche über den Umgang mit den Unfällen: Es gebe weder Informationen noch eine angemessene Aufklärung. (…) Am 11. September 2023 wird der 33-jährige Ali Ceyhan zu einer Reparatur am Gleis in Köln-Mülheim gerufen. Ein Regionalexpress erfasst den Weichenmechaniker, trifft ihn am Kopf. Ali stirbt vier Tage später im Krankenhaus. Die Bahn bezahlt die Beerdigung – aber Antworten gibt es keine. Am Unfalltag befand sich Ali Ceyhan zwischen den Gleisen an einem Kölner S-Bahnhof. Zusammen mit einem Lokführer der Deutschen Bahn, der anonym bleiben will, hat das ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus die Unfallstelle aufgesucht. Für den Lokführer ist klar: Da, wo Ali gearbeitet hat, hätte die Strecke gesperrt sein müssen. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt im Fall Ali Ceyhan gegen einen Bahn-Mitarbeiter, der für die Sperrung der Gleise zuständig war. Also nur der Fehler eines Einzelnen? Der anonyme Lokführer, der sich oft hinter den Kulissen für die Aufklärung von Unfällen engagiert, berichtet von einem Riesendruck, der hinter Baumaßnahmen herrsche, damit die Züge wieder fahren könnten. (…) Plusminus trifft Ingo Lubaczewski, Lokführer bei einem anderen Bahnunternehmen, der offen spricht. Er erlebt immer wieder brenzlige Situationen, weil Baustellen nicht gesperrt werden. Es seien Schockmomente, wenn er um den Gleisbogen komme und plötzlich Arbeiter auftauchten: Einmal funkt er deswegen den Fahrdienstleiter an, erzählt Lubaczewski, und erfährt, dass dieser davon gar nichts weiß.(…) Die zuständige Aufsichtsbehörde ist das Eisenbahnbundesamt. Das kontrolliert regelmäßig, ob die Bahn bei Baustellen die Vorschriften einhält. Tatsächlich wurden seit Anfang 2023 bei 800 Kontrollen insgesamt 2.700 Sicherheitsmängel beanstandet – Tendenz steigend. Die Familien wollen, dass der Tod ihrer Liebsten nicht umsonst war. Daher sind Katharina Duarte und Necip Ekici nach Berlin gereist, um mit Abgeordneten des Bundestags zu sprechen. Es geht ihnen darum, sich Gehör zu verschaffen. Die Betroffen wollen, dass man sie ernst nimmt – und dass man die Probleme, die es bei der Deutschen Bahn gibt, nicht klein redet, wie sie sagen. Sie wollen, dass ihre Angehörigen die letzten Toten bei der Bahn bleiben. Doch laut Presseberichten sind auch 2024 bereits neun Arbeiter am Gleis ums Leben gekommen.“ Beitrag von Melanie Jost vom 7. Dezember 2024 bei tagesschau.de mit dem Video des Beitrags im ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus
Siehe von 2014: Deutsche Bahn nahm tödliche Unfälle in Kauf