Der Anteil der Abgespeisten. WSI-Studie: Jeder fünfte in Vollzeit ist Geringverdiener. Frauen und Ostdeutsche besonders betroffen
„Ein gewerkschaftsnahes Institut hat anhand der neuesten Entgeltdaten der Bundesagentur für Arbeit den Anteil von Geringverdienern unter den Vollzeitbeschäftigten ermittelt. Er habe im Jahr 2020 bei rund 18,7 Prozent gelegen, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung am Mittwoch mit. Im Vergleich zu 2011 sei er damit um 2,4 Prozent gesunken. (…) Als Geringverdiener gilt dem WSI, wer weniger als zwei Drittel des mittleren monatlichen Bruttolohns aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten erhält. 2020 lag der Grenzwert dem Institut zufolge bei 2.284 Euro. (…) Der Frauenanteil ist überdurchschnittlich hoch. In Ostdeutschland sind deutlich mehr betroffen als im Westen (wenn die Differenz auch etwas geringer ist als 2011). Zu diesen Gruppen gesellen sich die der Vollzeitarbeiter, die entweder über keinen deutschen Pass verfügen oder über keinen Berufsabschluss. Bei letzteren liegt der Anteil bei 40,8 Prozent, mit Abschluss sinkt er auf 17,8 Prozent, mit Hochschulabschluss sogar auf 4,9 Prozent…“ Artikel von Alexander Reich in der jungen Welt vom 6. Januar 2022
zur WSI-Studie von Eric Seils und Helge Emmler