Equal Pay Day 2017: Immer noch 21% Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern
„Deutschland ist und bleibt beim Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern eines der Schlusslichter in Europa. „Wir brauchen mehr Tempo bei der Gleichstellung hierzulande“, fordert DGB-Vize Elke Hannack. Am 14. März 2017 hat das Statistische Bundesamt den aktuellen „Gender Pay Gap“ bekanntgegeben – also den Verdientunterschied zwischen Frauen und Männern in Deutschland. Ergebnis: Die statistische Einkommenslücke beträgt immer noch stattliche 21 Prozent. „Die Richtung stimmt. Aber auch mit einem Gender Pay Gap von 21 Prozent ist Deutschland noch immer unter den Schlusslichtern in der EU. Wir brauchen mehr Tempo bei der Gleichstellung hierzulande“, fordert DGB-Vize Elke Hannack. (…)“Der Bundestag sollte schleunigst das Lohntransparenzgesetz beschließen, und zwar mit verbindlich vorgeschriebenen betrieblichen Prüfverfahren, mit denen die Lohnstrukturen regelmäßig überprüft gehören“, so Hannack. (…) Die Abgeordneten sollten sich endlich „einen Ruck geben und dafür sorgen, dass diese Pflicht noch in das Gesetz kommt“. Und: Die Bundesregierung müsse endlich dem Referentenentwurf für den Rechtsanspruch auf befristete Teilzeit zustimmen…“ DGB-Themenbeitrag vom 14. März 2017 , siehe dazu auch weitere diesjährige Meldungen:
- Equal Pay Day 2017: Gleicher Lohn für Frauen und Männer! DGB, Deutscher Frauenrat und Sozialverband Deutschland fordern gleiche Bezahlung für Frauen und Männer
„Frauen müssen noch immer auf durchschnittlich 21 Prozent Einkommen verzichten. Die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern verharrt seit Jahren auf hohem Niveau. Mit einer gemeinsamen Aktion vor dem Brandenburger Tor erhöhen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Deutsche Frauenrat (DF) und der Sozialverband Deutschland (SoVD) anlässlich des Equal Pay Day den Druck auf Politik und Wirtschaft…“ DGB-Pressemitteilung vom 17.03.2017
- [ver.di] Equal Pay Day: Frauen fordern Löhne und Renten, die zum Leben reichen
„Immer noch klafft zwischen den Gehältern von Frauen und Männern eine Lücke von rund 21 Prozent. Bei Rentnerinnen und Rentnern hat sie sich bereits auf eine Lücke von rund 57 Prozent ausgewachsen. „Das ist ein Skandal und muss sich ändern“, sagt ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger anlässlich des Equal Pay Days am 18. März 2017. Der Equal Pay Day symbolisiert den Tag, bis zu dem Frauen über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um rechnerisch auf das durchschnittliche Jahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen. „Wir brauchen mehr Geschlechtergerechtigkeit. Es ist einfach absurd, dass Frauen im Jahr 2017 auf dem Arbeitsmarkt immer noch schlechtere Bedingungen haben als Männer“, so Nutzenberger. Wichtige Dienstleistungsberufe, in denen vor allem Frauen beschäftigt sind, wie etwa im Handel, in der Pflege sowie in Erziehung und Bildung, müssten endlich aufgewertet werden. Es brauche existenzsichernde, gleiche Einkommen für gleichwertige Arbeit und bessere Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen. Prekäre Arbeitsformen wie Minijobs oder unfreiwillige Teilzeit, die vielfach Frauen treffen, müssten zurückgedrängt werden. Um die Einkommenssituation grundsätzlich zu verbessern, sei zudem eine höhere Tarifbindung unerlässlich…“ Pressemitteilung vom 17. März 2017
- [GEW] „Equal Pay Day“ auch für Grundschullehrerinnen
„Die GEW mahnt die gleiche Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte an. „Wir fordern, dass alle verbeamteten Lehrkräfte nach A13 und Angestellte nach E13 bezahlt werden“, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. Pressemitteilung vom „Equal Pay Day“ auch für Grundschullehrerinnen. Anlässlich des „Equal Pay Day“ am 18. März bekräftigt die GEW ihre Forderung nach A13 und E13 für alle. An Grundschulen unterrichteten zu 90 Prozent Frauen, die deutlich weniger Geld als ihre Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulformen verdienten, kritisierte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. “ Rechtsgutachten bestätigten, dass die schlechtere Besoldung an Grundschulen Frauen mittelbar diskriminiere und gegen das Gleichstellungsgebot des Grundgesetzes verstoße. Unter dem Motto „JA13 – weil Grundschullehrerinnen es verdienen“ und unter dem Dach der Initiative „Bildung. Weiter denken!“ verlangt die GEW eine Aufwertung der Berufsgruppe. Während Grundschullehrkräfte in allen Bundesländern nach A12 besoldet oder als Angestellte in die Entgeltgruppen (E) 10 bis 12 einsortiert sind, werden voll ausgebildete Lehrkräfte in der Oberstufe überall nach A13 oder E13 bezahlt…“ Pressemitteilung vom 17.03.2017