Welttag gegen Kinderarbeit 2020: Brot für die Welt und GEW: „Kinder in der Corona-Krise stärker schützen!“

KinderarbeitDie dramatische Verarmung, die der Corona-Pandemie im globalen Süden folgt, könnte Kinder massenhaft in Kinderarbeit treiben und ihrer Bildungschancen berauben – darauf weisen Brot für die Welt und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) aus Anlass des „Welttages gegen Kinderarbeit“ am 12. Juni hin. Beide Organisationen mahnen an, die am meisten benachteiligten Kinder stärker zu schützen. Als Sofortmaßnahme fordern sie, die Bereiche Ernährung, Gesundheit und Bildung im Rahmen des von den G20-Staaten aufgelegten Hilfsfonds zu priorisieren. Dies leistet auch einen wichtigen Beitrag, Kinderarbeit zu bekämpfen. Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) müssen weltweit 152 Millionen Kinder arbeiten, davon 73 Millionen in ausbeuterischen Verhältnissen. Im Zuge der Corona-Krise könnte die Zahl arbeitender Kinder in vielen Ländern drastisch steigen.  „Die Gefahr, dass Kinder nach der Corona-Krise nicht mehr in die Schule zurückkehren und den Anschluss an die Bildung verlieren, ist aktuell besonders groß…“ GEW-Pressemitteilung vom 10.6.2020 externer Link – siehe auch eine Aktion von Brot für die Welt und weitere Infos:

  • #1von100Millionen: Deine Stimme gegen Kinderarbeit
    Die globale Kampagne 100 Millionen will Kinderarbeit bis 2025 weltweit beenden. Mit der Aktion #1von100Millionen kannst auch Du Deine Stimme gegen Kinderarbeit erheben!…“ Aktion von Brot für die Welt externer Link
  • UN befürchten rasanten Anstieg von Kinderarbeit – Die verheerenden Folgen der Corona-Pandemie könnten die Fortschritte der vergangenen 20 Jahre bei der Reduzierung von Kinderarbeit zerstören
    „Davor warnen die Vereinten Nationen zum Internationalen Tag gegen die Kinderarbeit am Freitag. Eigentlich sollte die Kinderarbeit bis 2025 völlig eliminiert werden. Stattdessen liefen Millionen junge Menschen nun Gefahr, als Folge der Krise wieder in die Kinderarbeit gestoßen zu werden, teilten das Kinderhilfswerk Unicef und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Freitag mit. Konkrete Zahlen haben Unicef und ILO noch nicht. Es gebe aber bereits Anzeichen, das die Kinderarbeit steigt, während weltweit Schulen zur Reduzierung der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus schließen. Nach den jüngsten Schätzungen arbeiteten im Jahr 2016 weltweit etwa 152 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren. Mehr als 90 Prozent aller Lernenden seien von vorübergehenden Schulschließungen betroffen, weltweit seien das 1,6 Milliarden junge Menschen. Schulen schützten Kinder auch vor Ausbeutung, diese Kontrolle sei nun weggefallen. Wenn die Klassen wieder starten, dürften es sich manche Eltern nicht mehr leisten können, ihre Kinder zur Schule zu schicken.“ Agenturmeldung vom 12. Juni 2020 beim Handelsblatt online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=173983
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