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Nur sieben Jahre – oder eine ganze Welt? Was das Ägypten des Militärs 2018 von jenem von 2011 unterscheidet
Sisi not welcome - Kampagne in England, Juni 2015Janos Eröffnung bestätigte den Eindruck, den ich mir bereits in der Nacht zuvor bei einem ersten Spaziergang durch Downtown Kairo gemacht hatte. Nichts erinnerte mehr an diesen Morgen Ende März 2011, als wir uns mit dem Taxi unserem unweit des Midhan Tahrir gelegenen Hostels nähernd, Rauchwolken aufsteigen sahen, die wohl einem abgebrannten Militärwagen entstammten. Nichts war mehr übrig von den überall prangenden revolutionären Parolen auf den Wänden in der Innenstadt. Und auch keine von den damals so zahlreichen Verkäufer*innen von T-Shirts mit dem Aufdruck „25th January – Revolution“, also jenem Datum, an dem zum ersten Mal hunderttausende in der Innenstadt in der Commune des Tahrir-Platzes zusammenkamen, waren mehr zu sehen. Damals, im März 2011, als wir in Kairo eintrafen, hatten die Ägypter*innen bereits das Unglaubliche geschafft: Sie hatten einen seit vielen Jahren das Land regierenden und ausplündernden Despoten aus dem Amt gejagt. Doch der Hass auf die Polizei war aus guten Gründen noch groß und es war noch alles andere als ausgemacht, wie es politisch mit dem Land weitergehen würde. Also dauerte die Besetzung des Platzes an – ebenso wie die Straßenschlachten“ – aus dem Beitrag „Retour au Caire“ von Jule am 14. April 2018 beim re:volt Magazine, worin die persönlichen Eindrücke über die Unterschiede, die in diesen sieben Jahren entstanden sind, Thema sind. Siehe dazu auch einen Appell zur Unterzeichnung einer Petition  gegen die jüngsten Todesurteile in Ägypten weiterlesen »
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Einen Monat nach dem Mord an Marielle Franco: Nichts geklärt. Außer, dass in Brasilien das blutigste Jahr seit langem ablief – 70 ermordete AktivistInnen
Marielle Franco ermordet am 14.3.2018 in RioAn mehreren Stellen in der brasilianischen Millionen-Metropole versammelten sich Verwandte, Freunde und Weggefährten von Marielle Franco und gedachten der beliebten Politikerin. Die 38-Jährige war vor genau einem Monat zusammen mit ihrem Fahrer Anderson Gomes erschossen worden. Auch Francos Schwester und die Frau des Fahrers nahmen an einem der Trauermärsche teil. Bei den Kundgebungen an einigen Sehenswürdigkeiten der Stadt am Zuckerhut waren Plakate zu sehen mit Slogans wie „Kämpft wie Marielle!“ (…) „Wer hat die Ermordung Marielles befohlen?“ steht auf einem Transparent aus bunten Stoffen und Ballons, das die Trauernden auf dem bekannten Platz Largo Machado im Süden Rios präsentieren. Die Demonstranten kritisieren unter anderem, dass einen Monat nach der Tat noch immer keine Tatverdächtigen ermittelt wurden“ – aus dem Beitrag „Rio gedenkt ermordeter Politikerin Marielle Franco“ am 15. April 2018 bei der Deutschen Welle über die Proteste in Rio – die es an diesem Tag in insgesamt 25 Landeshauptstädten Brasiliens gab. Siehe dazu einen weiteren Protestbericht, einen Hintergrundbetrag zu Frauenmorden in Brasilien und die Bestandsaufnahme von amnesty international über die Mordwelle an sozialen AktivistInnen, sowie den Verweis auf den bisher letzten unserer Beiträge zum Mord in Rio weiterlesen »
Marielle Franco ermordet am 14.3.2018 in RioAn mehreren Stellen in der brasilianischen Millionen-Metropole versammelten sich Verwandte, Freunde und Weggefährten von Marielle Franco und gedachten der beliebten Politikerin. Die 38-Jährige war vor genau einem Monat zusammen mit ihrem Fahrer Anderson Gomes erschossen worden. weiterlesen »

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Gewerkschaft OEA im x-ten Versuch erfolgreich: Streik an Oklahomas Schulen beendet
Beim Lehrerstreik in Westvirginia im Februar 2018 gibt es starke Unterstützung durch SchülerAm Montagmorgen nahmen zehntausende von Lehrern in Oklahoma ihre Arbeit wieder auf, nachdem die Oklahoma Education Association (OEA) und die American Federation of Teachers (AFT) von Oklahoma City ihren zweiwöchigen Arbeitskampf beendet hatten. Hunderte von Lehrern hatten sich entschlossen, Krankheits- und Urlaubstage zu nehmen, um am Montag vor dem Sitz der Regierung von Oklahoma zu demonstrieren. Die große Masse wurde jedoch von der OEA und der AFT demobilisiert. (…) In der Hauptstadt Oklahoma City stimmten in einer Umfrage der AFT zwei Drittel der Lehrer für die Fortsetzung des Streiks.(…) Am Donnerstag kündigte OEA-Präsidentin Alicia Priest an, die OEA werde ihre Unterstützung für den Streik beenden und behauptete wahrheitswidrig, die Lehrer hätten 95 Prozent ihrer Forderungen durchgesetzt. In Wirklichkeit forderten die Lehrer, die zu den am schlechtesten bezahlten in ganz Amerika gehören, eine Gehaltserhöhung von 10.000 Dollar sowie 200 Millionen Dollar zusätzliche Finanzierung pro Jahr. Sie erhielten jedoch nur eine Erhöhung von durchschnittlich 6.100 Dollar jährlich, die Finanzierung wird nur um 50 Millionen Dollar erhöht. Dies soll hauptsächlich durch regressive Steuern auf Benzin, Zigaretten und Glücksspiel finanziert werden. Die Lehrer hatten eine Lohnerhöhung von 5.000 Dollar für Schulassistenten wie Schulbusfahrer und sonstige Hilfskräfte gefordert, von denen viele unter der Armutsgrenze leben. Stattdessen erhielten sie nur 1.250 Dollar. Schließlich forderten die Lehrer auch eine Lohnerhöhung von 7.500 Dollar für öffentlich Beschäftigte, von denen viele an dem Streik teilnahmen. Stattdessen konnten sie nur lächerliche Erhöhungen um 750 bis 2.000 Dollar pro Jahr durchsetzen“ – aus dem Beitrag „Gewerkschaften würgen Lehrerstreik in Oklahoma ab“ von Jerry White am 18. April 2018 bei wsws, worin auch die demobilisierenden Reaktionen der LehrerInnen-Gewerkschaften auf Streikdebatten nicht nur in Arizona und Kentucky (siehe dazu den Verweis auf bisherige Beiträge am Ende), sondern jetzt auch in Colorado, Florida und Iowa Gegenstand der Berichterstattung sind. Siehe dazu auch einen Hintergrundbeitrag zur Entwicklung des Schulwesens in den USA und den Verweis auf den letzten unserer zahlreichen Beiträge zur Streikbewegung an US-Schulen weiterlesen »
Beim Lehrerstreik in Westvirginia im Februar 2018 gibt es starke Unterstützung durch SchülerAm Montagmorgen nahmen zehntausende von Lehrern in Oklahoma ihre Arbeit wieder auf, nachdem die Oklahoma Education Association (OEA) und die American Federation of Teachers (AFT) von Oklahoma City ihren zweiwöchigen weiterlesen »

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Goldmann Sachs berät US-Investoren: „Patienten heilen ist kein nachhaltiges Geschäftsmodell“
Goa Streik bei Merck Januar 2017Die Scharfrichter-Truppe von Goldmann Sachs ist weltweit bekannt. Oder: Berüchtigt. Aber man kann diesen Beratern der Profitjagd eines nicht absprechen: Sie reden nicht drum herum (sie wollen ja auch nicht gewählt werden). In einer Analyse der Aussichten für Gewinne in der Genmedizin reden sie dann auch Tacheles – in durchaus moderner Diktion. Anhand des Beispiels eines Hepatitis-Medikaments, das tatsächlich wirksam ist, zeichnen sie erbarmungslos nach, wie die Verkäufe nach und nach weniger werden – schlecht fürs Geschäft. In dem Beitrag „Goldman Sachs asks in biotech research report: ‚Is curing patients a sustainable business model?’“ von Tae Kim am 11. April 2018 bei CNBC wird die GS-Studie mit einer Skizze der Geschäftsentwicklung von Gilead Sciences vorgestellt. Deren Umsatz mit einem Hepatitis C-Medikament lagen 2015 bei 12,5 Milliarden Dollar – und sind seitdem gesunken, für 2018 werden noch Umsätze von 4 Milliarden Dollar erwartet. Der Grund für den Absturz: Eine Heilungsrate von 90%. In der perversen Welt des Kapitalismus im 21. Jahrhundert kein Grund zum Feiern. Sondern, so die Empfehlung, die Umorientierung auf andere Krankheiten… beziehungsweise Märkte. Siehe dazu einen weiteren Beitrag, in dem auch nochmals an die politischen Verbindungen von GS erinnert wird weiterlesen »
Goa Streik bei Merck Januar 2017Die Scharfrichter-Truppe von Goldmann Sachs ist weltweit bekannt. Oder: Berüchtigt. Aber man kann diesen Beratern der Profitjagd eines nicht absprechen: Sie reden nicht drum herum (sie wollen ja auch nicht gewählt werden). In einer Analyse der Aussichten weiterlesen »

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Adil Demirci muss in Untersuchungshaft – die Erfahrungen zeigen: Das kann bei der türkischen Willkürjustiz sehr lange sein
Freiheit für Adil Demirci!In der Türkei können Tatverdächtige bis zu zwei Wochen auf der Polizeiwache festgehalten werden, bevor sie an ein Gericht überstellt werden. Im Fall des Kölner Sozialarbeiters Adil Demirci, der am vergangenen Freitagmorgen in Istanbul festgenommen worden war, ging es nun sehr viel schneller: Am Dienstag sagte Demirci gegenüber der Istanbuler Staatsanwaltschaft aus. Noch am gleichen Tag verhängte ein Richter Untersuchungshaft gegen ihn. Das teilte seine Anwältin dem SPIEGEL mit. Damit steht fest: Demirci, der einen deutschen und einen türkischen Pass besitzt, kommt auf unbestimmte Zeit ins Gefängnis. In der Türkei kann sich die Untersuchungshaft über mehrere Jahre erstrecken“ – aus dem Artikel „Deutscher muss in Untersuchungshaft“ von Maximilian Popp am 17. April 2018 in Spiegel Online, worin informiert wird, dass Adils Terrorismus darin besteht, an einem Begräbnis teilgenommen zu haben – „Demirci wird offenbar zur Last gelegt, dass er in den Jahren 2013, 2014 und 2015 an der Beerdigung von drei MLKP-Mitgliedern teilgenommen hat, die auf Seiten der kurdischen Miliz YPG in Syrien gekämpft hatten“. Siehe dazu einen Beitrag zur Solidarität und den Verweis auf unseren ersten Bericht zur neuerlichen Festnahme weiterlesen »
Freiheit für Adil Demirci!In der Türkei können Tatverdächtige bis zu zwei Wochen auf der Polizeiwache festgehalten werden, bevor sie an ein Gericht überstellt werden. Im Fall des Kölner Sozialarbeiters Adil Demirci, der am vergangenen Freitagmorgen in Istanbul festgenommen worden war, ging es weiterlesen »

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Armut und mangelnde medizinische Versorgung in Griechenland: Immer mehr Bürger in Griechenland vermögen Bedürfnisse medizinischer Versorgung nicht mehr zu decken
Griechenlands Gesundheitswesen„… Dies ist die Folge der Armut, die mittlerweile das grundlegende Charakteristikum der griechischen Gesellschaft darstellt. (…) Konkret sind in Griechenland 35,6% der Bevölkerung von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, während der europäische Durchschnitt bei 23,5% liegt. Ebenfalls vermögen 29,1% der Bevölkerung im Winter ihre Wohnung nicht zu beheizen (EU-Durchschnitt: 8,7%) und 22,4% leben unter Verhältnissen der Entbehrung (EU-Durchschnitt:7,5%). Was den Zugang der Bürger zu den Gesundheitsdiensten betrifft, sind die Dinge „schwarz“, wobei 12,3% der Bevölkerung Griechenlands im Alter von über 16 Jahren erklären, auf dem Sektor der Gesundheitsversorgung ungedeckte Bedürfnisse zu haben (Jahr 2015). Für die Ausweglosigkeit, der die griechischen Haushalte begegnen, bezeichnend ist, dass der Anteil der Bürger mit nicht gedeckten medizinischen Bedürfnissen im europäischen Durchschnitt bei 3,2% liegt und in Griechenland sehr viel höher ist als in anderen Ländern des „europäischen Südens“ wie Italien (7,2%), Portugal (3%) und Spanien (0,6%)…“ Beitrag aus Dikaiologitika vom 15. April 2018 in der deutschen Übersetzung vom 17. April 2018 beim Griechenland-Blog weiterlesen »
Griechenlands Gesundheitswesen"... Dies ist die Folge der Armut, die mittlerweile das grundlegende Charakteristikum der griechischen Gesellschaft darstellt. (...) Konkret sind in Griechenland 35,6% der Bevölkerung von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, während der europäische Durchschnitt bei 23,5% liegt. Ebenfalls vermögen 29,1% der weiterlesen »

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Die Solidarität wächst: Textil-Gewerkschaft in Bangladesch mobilisiert gegen Verhaftungen
Textilgewerkschafterin in Bangladesch wird festgenommen am 1.4.2018Staatliche Repression gegen die Gewerkschaftsbewegung ist in Bangladesch gängige Praxis, der Einfluss der Textilunternehmer groß. Das »Verschwinden« von Gewerkschaftern ist trauriger Alltag in dem südostasiatischen Land, in welchem vor allem westliche Mode- und Handelskonzerne wie etwa H & M, Zara und Primark in Zulieferbetrieben billig Kleidung produzieren lassen. Auf einen gravierenden staatlichen Übergriff machte Anfang April die deutsche Gewerkschaft Verdi aufmerksam. So wurde die Vorsitzende der bangladeschischen Textilarbeiterinnengewerkschaft »Garment Workers’ Trade Union Centre« (GWTUC), Joly Talukder, bereits am 1. April festgenommen und in Isolationshaft gesteckt. Neben Talukder wurden sieben weitere Gewerkschafterinnen auf der Grundlage erfundener Anklagen inhaftiert. Talukder hatte immer wieder über das anhaltende »Verschwinden« von Oppositionellen und Gewerkschaftern geklagt. Auch für die Regierung fand sie deutliche Worte. Als etwa 2016 rund 20.000 Textilarbeiterinnen in Ashulia, nahe der Hauptstadt Dhaka, für einen höheren Mindestlohn streikten und daraufhin von der Polizei mit Gummigeschossen attackiert und etliche Menschen festgenommen wurden, sagte sie: »Wir sind wenig überrascht, dass die Fabrikbesitzer und die Regierung Hand in Hand arbeiten, um die Bewegung der Arbeiterinnen zu unterdrücken, indem Gewerkschaftsführer, Aktivisten sowie Arbeiterinnen verfolgt werden. Sie stellen falsche Strafanzeigen, benutzen ihre Parteiaktivisten als Schläger und entlassen Arbeiterinnen.«“ – aus der Meldung „Gewerkschafterin in Isolationshaft“ am 17. April 2018 in der jungen welt, worin auch auf die Solidaritätskampagne der Gewerkschaft GWTUC hingewiesen wird. Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge und einen Hintergrundartikel, sowie den Verweis auf unseren ersten Beitrag zu den willkürlichen Festnahmen weiterlesen »
Textilgewerkschafterin in Bangladesch wird festgenommen am 1.4.2018Staatliche Repression gegen die Gewerkschaftsbewegung ist in Bangladesch gängige Praxis, der Einfluss der Textilunternehmer groß. Das »Verschwinden« von Gewerkschaftern ist trauriger Alltag in dem südostasiatischen Land, in welchem vor allem westliche Mode- und Handelskonzerne wie etwa weiterlesen »

Tarifkampf bei SchaefflerDer Industriekonzern Schaeffler und die Arbeitnehmer schließen einen weitreichenden Pakt: Sie wollen die Veränderung des Unternehmens gemeinsam stemmen. Ein Vorbild? Als nichts mehr half, legte sich Maria-Elisabeth Schaeffler einen knallroten Schal um. Später sagte sie, das sei reiner Zufall gewesen, doch das mochte niemand glauben. Das Jahr 2009 war gerade einige Wochen alt, die Finanzkrise wütete, und die Schaefflers standen persönlich und mit ihrer Firma nach der Übernahme der dreimal größeren Continental AG wirtschaftlich am Abgrund. Da holte die Unternehmerin einen wichtigen Verbündeten ins Boot: die IG Metall. (…) Nun, neun Jahre später, soll die Zusammenarbeit sogar Vorbild werden für die gesamte Branche. „Wir wollen die gewaltigen Veränderungen, die vor dem Unternehmen liegen, gemeinsam angehen und bewältigen“, kommentiert Bayerns IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler eine Zukunftsvereinbarung, die Familie und Firma Schaeffler in den vergangenen sechs Monaten mit der Gewerkschaft und dem Betriebsrat ausgehandelt haben. Demnach soll auf betriebsbedingte Kündigungen in Zukunft grundsätzlich verzichtet werden, es sei denn, ein paritätisch aus Vertretern von Arbeitgeber und Arbeitnehmern besetzter Steuerungsausschuss sieht dazu keine Alternative mehr. (…) So wird das Unternehmen, das weltweit knapp eine Milliarde Euro im Jahr investiert, zusätzlich einen Innovationsfonds mit 50 Millionen Euro auflegen. Ziel sei es, Mitarbeiter zu motivieren, mit eigenen Vorschlägen die Entwicklungen in Sachen E-Mobilität, Industrie 4.0 und Digitalisierung zu unterstützen. So könnten die deutschen Standorte gestärkt werden. Experten gehen aber davon aus, dass künftig auch bei Schaeffler Arbeitsplätze ins Ausland verlegt werden müssen…“ Artikel von Caspar Busse und Uwe Ritzer vom 16. April 2018 bei der Süddeutschen Zeitung online – der angesprochenen Umarmung von 2009 hatten wir im LabourNet-Archiv eine ganze Rubrik gewidmet weiterlesen »
Tarifkampf bei Schaeffler"Der Industriekonzern Schaeffler und die Arbeitnehmer schließen einen weitreichenden Pakt: Sie wollen die Veränderung des Unternehmens gemeinsam stemmen. Ein Vorbild? Als nichts mehr half, legte sich Maria-Elisabeth Schaeffler einen knallroten Schal um. Später sagte sie, das sei reiner Zufall gewesen, doch weiterlesen »

"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!Tönnies ist der größte Schweineschlachter in Deutschland. Am Stammsitz, im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück, präsentierte der Konzern am Montag seine Jahresbilanz. Im vergangenen Jahr wurde mit Fleischprodukten ein Umsatz von 6,9 Milliarden Euro erzielt – ein Zuwachs von mehr als einer halben Milliarde Euro im Vergleich zu 2016. (…) Ob sich die Beschäftigten auch darüber freuen? Die Beratungsstelle »Faire Mobilität« des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) erhebt schwere Vorwürfe gegen Tönnies. In einem Artikel unter dem Titel »Ausgeschlachtet – Werkvertragsbeschäftigte in der Fleischindustrie« wurde am 2. Februar der Fall eines Arbeiters im Tönnies-Werk geschildert. Der aus Bulgarien stammende Ivan Damilov (Name geändert) habe bei einem Subunternehmen im Schlachthof angeheuert. Seine Aufgabe habe darin bestanden, Schweineköpfe mit einer großen elektrischen Säge zu zertrennen. Doch das diktierte Tempo sei nicht zu schaffen. »Kaum hat er das eine Tier zerteilt, ist schon das nächste an der Reihe. Hinter ihm steht ein Vorarbeiter, der ihn anbrüllt: Schneller, schneller! So geht das stundenlang«, heißt es in dem Artikel. »Irgendwann bleibt die Säge in einem Schweinekopf hängen. Damilov will sie herausziehen, fasst die Säge kurz von unten an, um sie hochzuheben.« Dabei sei das Unglück passiert: »Die Säge frisst sich durch den Schutzhandschuh und trennt das letzte Glied seines kleinen Fingers fast vollständig ab.« Doch niemand habe einen Krankenwagen gerufen. »Statt dessen schreit ein Vorgesetzter einen Kollegen an, der Damilov zu helfen versucht, er solle sofort einspringen, damit das Fließband nicht gestoppt werden müsse.« Der Finger sei vor Ort notdürftig verbunden und Damilov nach Hause geschickt worden. Das Wochenende stand vor der Tür, wird berichtet, er solle am Montag wieder normal zur Arbeit kommen. »Zwei Tage lang hält Damilov die Schmerzen aus. Am Montag morgen sucht er Hilfe. In einer Apotheke verständigt er sich mit Händen und Füßen. Eine Kundin nimmt sich seiner an und bringt ihn ins Krankenhaus.« Damilov wurde sofort operiert und im Anschluss mehrere Tage stationär behandelt. »Aus dem Krankenhaus entlassen, muss er feststellen, dass sein Bett in der Arbeiterunterkunft bereits neu belegt ist. Er könne nach Bulgarien zurückkehren, wird ihm mitgeteilt.« Die DGB-Beratungsstelle habe vor Gericht wenigstens sein nicht mehr gezahltes letztes Monatsgehalt erstreiten können….“ Beitrag von Simon Zeise bei der jungen Welt vom 17. April 2018 weiterlesen »
"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!"Tönnies ist der größte Schweineschlachter in Deutschland. Am Stammsitz, im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück, präsentierte der Konzern am Montag seine Jahresbilanz. Im vergangenen Jahr wurde mit Fleischprodukten ein Umsatz von 6,9 Milliarden Euro erzielt – ein Zuwachs von mehr als einer weiterlesen »

Stop the EU war against migrants (oplatz.net)Anlässlich der heutigen Anhörung des Deutschen Bundestags zur Änderung des EU-Asylrechts warnt PRO ASYL vor einem fundamentalen Abbau des Menschenrechts auf Asyl in der EU. Die geplanten Änderungen des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) zielen auf Abschottung ab und verletzen Flüchtlingsvölkerrecht. Der Deutsche Bundestag muss für die Einhaltung der Menschenrechte von Flüchtlingen eintreten und die Pläne des BMI und anderer EU-Staaten stoppen. PRO ASYL wirft dem EU-Rat vor, mit weitreichenden Gesetzesänderungen bisher rechtswidrige Praktiken legalisieren zu wollen. Auf der Strecke bleibt das individuelle Recht von Verfolgten, Asyl beantragen zu können und Zugang zu einem fairen Asylverfahren in der EU zu erhalten. PRO ASYL hat den Asylrechtsexperten Dr. Reinhard Marx beauftragt, Kernelemente des geplanten EU-Asylrechts zu analysieren. Eines der zentralen Elemente ist die Herabsenkung der Anforderungen für den Flüchtlingsschutz an den sogenannten »sicheren Drittstaat« verbunden mit Plänen, Schutzsuchende ohne die Möglichkeit, einen Asylantrag in der EU zu stellen, dorthin abzuschieben: 1. Abschiebung in »sichere« Drittstaaten statt Prüfung der Asylanträge. 2. Absenkung der Kriterien, wann ein Drittstaat sicher ist. Teilgebiete oder Zonen sollen genügen. 3. Drittstaaten werden gekauft. Es soll keine Verbindung des Flüchtlings zu dem Staat geben müssen, in den er abgeschoben wird…“ Pressemitteilung von PRO ASYL vom 16. April 2016, zu Details siehe die ausführliche Stellungnahme von Pro Asyl an den Innenausschuss vom 14. April 2018 (128 Seiten) weiterlesen »
Stop the EU war against migrants (oplatz.net)"Anlässlich der heutigen Anhörung des Deutschen Bundestags zur Änderung des EU-Asylrechts warnt PRO ASYL vor einem fundamentalen Abbau des Menschenrechts auf Asyl in der EU. Die geplanten Änderungen des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) zielen auf Abschottung ab weiterlesen »

Innere Unsicherheit: In mehreren Bundesländern darf die Polizei zur Abwehr von Gefahren immer früher eingreifen. Diese Art von Prävention ist ein Albtraum für den Rechtsstaat
Polizeiaufgabengesetz Bayern„… Die Wahrscheinlichkeitsaussage über künftige Entwicklungen ist umso unzuverlässiger, je weiter sie sich von ihrem Anlass entfernt. Je früher also polizeiliche Eingriffe ansetzen, umso häufiger werden sie auch Bürger treffen, von denen tatsächlich keine Gefahr ausgeht. Zugleich wird durch die Verlagerung in das Vorfeld die rechtsstaatlich essenzielle Kontrolle staatlicher Grundrechtseingriffe erheblich erschwert. Je klarer und bestimmter die Grenzen für staatliches Handeln sind, desto besser können Gerichte deren Einhaltung prüfen. Eine weite und vage Kategorie wie die „drohende Gefahr“ aber ist nur schwer zu bestimmen und zu überprüfen. (…) Das größte Problem eines solchen Präventionsstrebens ist indes seine potenzielle Grenzenlosigkeit. Ursachen für Gefahren gibt es unendlich viele; und man kann ihnen immer noch früher und immer noch umfassender begegnen. Der nächste Schritt ins Vorfeld ist daher nur eine Frage der Zeit. Die Varianten des „Predictive Policing“, die in den USA praktiziert werden, und das in China eingeführte „Social Scoring“ – die permanente Bewertung der Konformität aller Bürger anhand zahlloser Daten über das Sozialverhalten – zeigen, wohin die Reise geht. Ein Staat, der sich auf diesem Weg keine Grenzen setzt, droht selbst zur Gefahr zu werden.“ Gastkommentar von Tobias Singelnstein vom 13. April 2018 bei der Süddeutschen Zeitung online (Tobias Singelnstein ist Professor für Kriminologie an der Ruhr-Universität Bochum) weiterlesen »
Polizeiaufgabengesetz Bayern"... Die Wahrscheinlichkeitsaussage über künftige Entwicklungen ist umso unzuverlässiger, je weiter sie sich von ihrem Anlass entfernt. Je früher also polizeiliche Eingriffe ansetzen, umso häufiger werden sie auch Bürger treffen, von denen tatsächlich keine Gefahr ausgeht. Zugleich wird durch die Verlagerung in weiterlesen »

BayPsychKHG„… Bayern plant nicht nur das umstrittene, superscharfe neue Polizeigesetz, um massiv gegen echte und angebliche Gefährder vorzugehen. Bayern plant auch eine Art Polizeirecht gegen psychisch kranke Menschen. Der Entwurf für ein „Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz“ führt zur Mollathisierung des Rechts: Depressive Menschen sollen künftig nach Regeln, die bisher nur für Straftäter galten, in Krankenhäusern festgesetzt werden können – ohne dass (wie bei Gustl Mollath) eine Straftat vorliegt. So steht es im Gesetzentwurf, der vom Kabinett Söder verabschiedet worden ist. Schon der Name des Gesetzes ist eine Täuschung: Es enthält vier Paragrafen über „Hilfe“ für Kranke – und 35 über ihre „Unterbringung“ zu Zwecken der Gefahrenabwehr. Die Fachwelt ist entsetzt; als einzige positive Errungenschaft im neuen Gesetz gilt der Aufbau eines flächendeckenden psychiatrischen Krisendienstes. Fast alle anderen Vorschriften orientieren sich am Strafrecht und am Maßregelvollzug für Straftäter. Die Stellungnahmen der Mediziner und Psychiater lesen sich daher wie ein Aufschrei. (…) Die neuen Vorschriften über Zwangsunterbringung in Krankenhäusern sind den Vorschriften für die Unterbringung im Strafrecht entnommen: Besuche werden stark eingeschränkt und kontrolliert, Telefonate überwacht, die Kranken durchsucht – dazu gehört auch die Kontrolle der intimen Körperöffnungen. (…) Die Klinik ist verpflichtet, die Entlassung der Polizei zu melden. Die Daten, inklusive Diagnose und Befund, werden an eine Zentralstelle weitergeben, fünf Jahre gespeichert, stehen dem Zugriff staatlicher Organe zur Verfügung…“ Kommentar von Heribert Prantl vom 16. April 2018 bei der Süddeutschen Zeitung online – Ginge es um die Gefährdung des sozialen Rechtsstaats und der Demokratie, wären einer Gefahr vorbeugenden Maßnahmen wohl eher bei der bayerischen Staatsregierung angebracht… Siehe dazu Gesetzesentwurf und weiteren (ersten) Protest weiterlesen »
BayPsychKHG"... Bayern plant nicht nur das umstrittene, superscharfe neue Polizeigesetz, um massiv gegen echte und angebliche Gefährder vorzugehen. Bayern plant auch eine Art Polizeirecht gegen psychisch kranke Menschen. Der Entwurf für ein "Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz" führt zur Mollathisierung des Rechts: Depressive Menschen sollen weiterlesen »

Diskriminierung: EuGH-Generalanwalt sieht kirchliche Einstellungspolitik kritisch
wurstteller_gross„… Der Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof (EuGH) sieht die Einstellungspraxis kirchlicher Arbeitgeber in Deutschland kritisch. Der Ausschluss nicht-christlicher Bewerber bei der Vergabe von Jobs müsse im Einzelfall auf den Prüfstand, erklärte er am Donnerstag in Luxemburg. In einem Fall aus Deutschland befand Generalanwalt Evgeni Tanchev, dass religiöse Organisationen wie das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung zwar grundsätzlich zu einer Ungleichbehandlung von Stellenbewerbern mit Blick auf Religion oder Weltanschauung berechtigt seien. Zugleich müssten Entscheidungen des Arbeitgebers von Gerichten geprüft und im Einzelfall zurückgewiesen werden können. (…) Geklagt hatte die konfessionslose Vera Egenberger. Diese hatte sich im November 2012 auf die beim Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin ausgeschriebene Stelle als Referentin erfolglos beworben. (…) Egenberger errang nun einen Etappensieg. Den nach den Worten des Generalanwalts beim EuGH können die Kirchen und ihre Organisationen nicht in jedem Fall „verbindlich selbst bestimmen, ob sie eine bestimmte Religion eines Bewerbers“ verlangen können. Dies sei abhängig von der „Art der fraglichen Tätigkeit oder den Umständen ihrer Ausübung“, so der Generalanwalt. Je weniger eine Tätigkeit mit dem Verkündigungsauftrag des kirchlichen Arbeitgebers zu tun hat, desto weniger dürfe dieser Andersgläubige oder Konfessionslose benachteiligen…“ Beitrag vom 10. November 2017 von und bei Migazin, siehe dazu auch die EuGH-Pressemitteilung vom 9. November 2017 und neu dazu: Europäischer Gerichtshof: Kirchen dürfen nicht diskriminieren weiterlesen »
wurstteller_gross"... Der Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof (EuGH) sieht die Einstellungspraxis kirchlicher Arbeitgeber in Deutschland kritisch. Der Ausschluss nicht-christlicher Bewerber bei der Vergabe von Jobs müsse im Einzelfall auf den Prüfstand, erklärte er am Donnerstag in Luxemburg. In einem Fall aus Deutschland befand weiterlesen »

Zum Tarifabschluss bei der Post
Arbeiten zum Hungerlohn? Wehrt Euch!Die jährlichen Leistungsbeurteilungen mit ihren oftmals nicht nachvollziehbaren und willkürlich anmutenden Benotungen werden abgeschafft. Das ist zweifelsohne ein erfreuliches Resultat der aktuellen Tarifauseinandersetzungen beim Gelben Riesen. Trotzdem muss das Ergebnis der gewerkschaftlichen Mitgliederbefragung überraschen: Über 50.000 bei ver.di organisierte Postlerinnen und Postler beteiligten sich. Gut zwei Drittel von ihnen akzeptierten das Tarifangebot der Unternehmensseite. Dabei sieht es nur bescheidene Lohnerhöhungen vor. Konkret: Die Entgelte der Tarifbeschäftigten steigen im Oktober 2018 um drei und ein Jahr danach um weitere 2,1 Prozent. Die Laufzeit des neuen Vertrags beträgt 28 Monate. Die Lohnforderung, mit der ver.di Anfang des Jahres die Verhandlungen eröffnet hatte, klang deutlich sympathischer: Sechs Prozent für zwölf Monate. Das Tarifergebnis vermag weder „makroökonomisch“ noch „mikroökonomisch“ zu überzeugen. (…) Außerdem dürfte das magere Lohnplus wohl nicht ausreichen, um zu entschädigen für das steigende „Arbeitsleid“, d. h. für den steigenden Leistungsdruck beim Sortieren und Zustellen von Paketen und Briefen. Warum stimmten trotzdem über zwei Drittel zu? Vermutlich wegen des „Wahlmodells“. (…) Vor allzu viel Optimismus sei mit Blick auf das Wahlmodell aber gewarnt. Es wird das Arbeiten bei der Post nicht radikal demokratisieren und humanisieren. Ein Grund: Die Ergebnisse der diesjährigen Tarifrunde gelten nicht für die wachsende Zahl der Postlerinnen und Postler, die bei der 2015 gegründeten DHL Delivery arbeitet…“ Kommentar von Geert Naber (Oldenburg) vom April 2018 – wir danken! weiterlesen »
Arbeiten zum Hungerlohn? Wehrt Euch!"Die jährlichen Leistungsbeurteilungen mit ihren oftmals nicht nachvollziehbaren und willkürlich anmutenden Benotungen werden abgeschafft. Das ist zweifelsohne ein erfreuliches Resultat der aktuellen Tarifauseinandersetzungen beim Gelben Riesen. Trotzdem muss das Ergebnis der gewerkschaftlichen Mitgliederbefragung überraschen: Über 50.000 bei ver.di weiterlesen »

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Frankreich: Was tut sich an der Protestfront?
Fofo von Bernard Schmid von der Protestfront in FrankreichDebatte mit streikenden Eisenbahnern auf dem Universitätsgelände von Nanterre – Busunternehmen versuchen, Anfahrt zur berufsgruppenübergreifenden Demo am 19. April d.J. zu behindern – Hochschulsitz in Tolbiac bleibt doch weiterhin besetzt – Auseinandersetzungen um (nicht vollständig durchgeführte) Räumung des besetzten Ex-Flughafengeländes in Notre-Dame-des-Landes – Und: ein paar Zahlen zum französischen Schienennetz…“ Artikel von Bernard Schmid vom 16.4.2018 – wir danken! Dieser Artikel vom Montag früh basiert auf einem Bericht vom Sonntag, welcher am heutigen Tag in gekürzter und verdichteter Form in der Tageszeitung ,Neues Deutschland‘ erschienen ist weiterlesen »
Fofo von Bernard Schmid von der Protestfront in Frankreich"Debatte mit streikenden Eisenbahnern auf dem Universitätsgelände von Nanterre – Busunternehmen versuchen, Anfahrt zur berufsgruppenübergreifenden Demo am 19. April d.J. zu behindern - Hochschulsitz in Tolbiac bleibt doch weiterhin besetzt – Auseinandersetzungen um (nicht vollständig weiterlesen »

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