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Renaissance der Werkswohnungen: Fachkräfteaquise und -bindung oder zurück zur vollständigen Kontrolle und Abhängigkeit?

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"Unternehmen müssen in den Bau von Werkswohnungen investieren" fordert der DGB"Fachkräfte sind knapp. Unternehmen locken sie daher mit günstigem Wohnraum. Keine schlechte Idee – zumal der Mietvorteil meist steuerfrei bleibt. (...) Für Mitarbeiter haben Werkswohnungen allerdings auch einige Nachteile. Die Kündigungsfrist beispielsweise ist gegenüber dem allgemeinen Mietrecht verkürzt. So kann der Vermieter bei einer Mietdauer von unter zehn Jahren mit nur dreimonatiger Frist kündigen. Bei regulären Mietverträgen beträgt die Kündigungsfrist des Vermieters ab acht Jahren Wohndauer neun Monate. Verlässt der Mitarbeiter das Unternehmen, dann muss er die Werkswohnung in der Regel räumen..." Artikel von Martin Gerth vom 10. Februar 2021 in der Wirtschaftswoche online ("Comeback der Werkswohnung: Konzerne ködern Mitarbeiter mit günstigen Wohnungen") - siehe dazu einige weitere, wobei offenbar nur wir uns an die absolute soziale Kontrolle und finanzielle Abhängigkeit der früheren Werkssiedlungen erinnern, es fehlen noch die werkseigenen Läden... NEU: "Unternehmen müssen in den Bau von Werkswohnungen investieren" fordert der DGB - warum nicht gefahrloser und unabhängiger vom Staat?

Tesla und Elon Musk in der brandenburgischen Provinz: Viel Aufregung um eine Mobilität für die gehobene Mittelschicht

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Tesla bietet die Arbeitsbedingungen der Zukunft. Nannte man früher: Ausbeutung"Die Mitteilung des Tesla-Chefs Elon Musk, er wolle „in der Nähe von Berlin“ eine neue Tesla-Fabrik errichten und „Tausende neue Arbeitsplätze“ schaffen, wird von so gut wie allen Seiten des politischen Spektrums gelobt (...) Es gehe schließlich nicht nur um neue Jobs, sondern vor allem um einen Beitrag für eine „klimafreundliche Mobilität“. (...) Es handelt sich bei dem Vorhaben von Tesla erstens um eine Investition, mit der eher Luxusmobilität für eine gut betuchte, westliche Gruppe optimiert und gesteigert werden soll. Zweitens handelt es sich um eine Investition im Rahmen des allgemeinen Hypes um Elektro-Pkw-Mobilität, die ablenkt von den eigentlichen Aufgaben einer Mobilitäts- und Transportorganisation, die den Anforderungen des Klimawandels gerecht wird. Drittens sind die wenigen tausend neuen Jobs in der möglichen neuen Tesla-Fabrik ab dem Jahr 2022 in ein Verhältnis zu setzen (...) zu den mehreren Tausend Jobs im Bereich der erneuerbaren Energien, so der Windkraft-Industrie, die aktuell konkret abgebaut werden... " Artikel von Winfried Wolf vom 14. November 2019 bei den Nachdenkseiten - siehe die weitere, auch ökologische Entwicklung. NEU: Etappensieg? Tesla legt Ausbau des Werks in Grünheide auf Eis, aber: "Wir produzieren nach wie vor fünf Tage in der Woche dreischichtig..."

Dumping im öffentlichen Auftrag: Servicekräfte an Uni-Kliniken in Bayern streiken für Tarifverhandlungen

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Dumping im öffentlichen Auftrag: Servicekräfte an Uni-Kliniken in Bayern streiken für Tarifverhandlungen"„In Bayerns Universitätskliniken werden viele Beschäftigte mit dem Branchenmindestlohn für die Gebäudereinigung abgespeist“ (...) „Sie arbeiten in eigens eingerichteten Service-Gesellschaften, unter sehr viel ungünstigeren Einkommens- und Arbeitsbedingungen als die Belegschaft im Mutterhaus. Es handelt sich um Dumping im öffentlichen Auftrag. Ein stiller Skandal, dem wir ein Ende bereiten werden. Wir erwarten die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Da sich die Arbeitgeber dieser Selbstverständlichkeit trotz mehrfacher Aufforderung entziehen, treten unsere Kolleg*innen am 20. März 2024 in einen ersten Warnstreik.“ (...) Mehrfach hat ver.di die Geschäftsführungen der Service-Gesellschaften der Universitätsklinik Erlangen, Würzburg, Regensburg und des Klinikums rechts der Isar (Technische Universität München) zu Sondierungen und auch zu Tarifverhandlungen aufgefordert..." Pressemitteilung vom 21.03.2024 von ver.di Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft Bayern und dazu NEU: Interview zum wochenlangen Streik der Servicebeschäftigten am Uniklinikum Erlangen: »Außergewöhnliches Niveau an Union-Busting«

Der Preis der Konzentration im Handel: Schokoladenmanufaktur Halloren in Halle verweigert Preisdiktat von Lidl und schickt die Belegschaft in Kurzarbeit

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make chocolate fair"Die Beschäftigten des Schokoladenherstellers Halloren aus Halle sollen bis Ende des Jahres in Kurzarbeit geschickt werden. Als Grund nennt der Vorstand fehlenden Umsatz im Zuge eines Streits mit einem Großkunden. Das Unternehmen wolle nun versuchen, mehr Kunden im Ausland zu finden. (...) Laut Halloren wäre die Produktion unter den aktuellen Bedingungen nur noch mit hohen Verlusten möglich. Die Kurzarbeit sei für den Schokoladenhersteller unter dem Strich günstiger als die neuen Preise zu akzeptieren, sagte Halloren-Vorstand Darren Ehlert MDR SACHSEN-ANHALT. Zumal sich der Preis für Kakao verdreifacht habe. Von der Kurzarbeit sind den Angaben zufolge 280 der 400 Mitarbeiter betroffen..." Meldung vom 03. August 2024 im MDR ("Mitarbeiter in Kurzarbeit: Schokoladenhersteller Halloren sucht neue Kunden"), siehe mehr zu den Hintergründen

Klinikum Weimar (Diakonie Mitteldeutschland) lehnt Tarifverhandlungen ab und pocht auf „Dritten Weg“ kircheninterner Lohnfindung

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ver.di: Keine Ectra-Wurst für Kirche und Diakonie im Arbeitsrecht"Das Klinikum Weimar steht vor einer möglicherweise harten Tarifauseinandersetzung. Nachdem der Arbeitgeber bereits zweimal die Aufforderung der Gewerkschaft ver.di zu Tarifverhandlungen abgelehnt hat, werden die Beschäftigten nun ihre Forderungen durchsetzen müssen. Der Auftakt findet im Rahmen einer “Aktiven Mittagspause” am 12. Juni zwischen 12:00 Uhr und 12:30 Uhr vor dem Haupteingang des Klinikums statt. Eine besondere Brisanz in dieser Auseinandersetzung liegt darin, dass das Sophien- und Hufeland Klinikum Weimar, Teil der Diakonie Mitteldeutschland ist. In der Diakonie gelten eigene Arbeitsvertragsrichtlinien (...) Dies hat Folgen, denn insbesondere langjährig Beschäftigte sind gegenüber den anderen Tarifverträgen in der Region deutlich schlechter gestellt. (...) „Wir wollen tarifliche Vereinbarungen, die zwingend gelten und über die wir auf Augenhöhe verhandeln“, stellt der Krankenpfleger Mathias Korn aus dem Klinikum Weimar klar..." Meldung vom 11.06.2024 von ver.di SAT ("Klinikum Weimar: Beschäftigte bereiten sich auf Streik vor"), siehe die weitere Entwicklung und NEU: Gott darf man auch 2024 nicht bestreiken: Warnstreik im Klinikum Weimar am 1. August wegen erfolgreicher einstweiliger Verfügung durch Kirche/Diakonie doch abgesagt

DuMont: Nach Tarifflucht bei Druck Köln nun Tarifverweigerung beim Bundesanzeiger

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DuMont: Nach Tarifflucht bei Druck Köln nun Tarifverweigerung beim BundesanzeigerIm Bundesanzeiger Verlag arbeiten über 600 Beschäftigte, davon sind circa 200 Mitarbeitende sachgrundlos befristet. Hinzu kommen knapp 260 Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer. Einige wenige Beschäftigte sind noch arbeitsvertraglich an einen Tarifvertrag gebunden. ver.di hat den Bundesanzeiger bereits im Winter 2023 zu Tarifverhandlungen aufgefordert, die durch die Geschäftsführung abgelehnt wurden. Um den Druck auf den Arbeitgeber weiter aufrechtzuerhalten, beteiligten sich bereits an mehr als dreißig Tagen Beschäftigte an Arbeitskampfnahmen. Zu den Forderungen gehören eine 35-Stunden-Woche, 30 Tage Urlaubsanspruch pro Jahr sowie verbindlicher Anspruch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Darüber hinaus sollen sämtliche erbrachten Leistungen in verbindliche tarifliche Regelungen überführt werden. Siehe Bundesanzeiger bei ver.di-Druck, Verlage, Papier und Industrie und hier dazu NEU: Nach über 70 Streiktagen beim Bundesanzeiger in Köln wenden sich die Streikenden an die Gewerkschaftsbewegung mit der Bitte um Solidarität

„Wahlen zu gewinnen, ohne politische Macht aufzubauen, macht die Linke unfähig“ – was bedeutet der Sturz von Castillo in Peru?

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Peru: „Vacarlos a todos“ - sie sollen alle gehen, samt ihrer Verfassung"Präsident Pedro Castillo wollte seiner Absetzung durch die Auflösung des Parlamentes zuvorkommen. Das ging schief. Jetzt sitzt er in Haft. (...) Damit endete der 17 Monate dauernde Machtkampf zwischen Castillo und dem Parlament zugunsten des Letzteren. (...) Der politisch unerfahrene Castillo hatte nicht nur keinen Rückhalt im Parlament, er vergraulte auch politische Verbündete, verschliss Minister im Wochentakt und stand zuletzt unter dem Verdacht der Korruption und Vorteilsnahme. Seine linken Vorhaben, sei es eine Steuerreform oder die Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, wichen dem Gezerre um Posten und Stimmen im Kongress. (...) Mit der Einsetzung der bisherigen Vizepräsidentin Dina Boluarte ist die demokratische Ordnung einstweilen wieder hergestellt. (...) Doch viele Peruaner empfinden es als Hohn, dass sich die Parlamentarier nun als Retter der Demokratie feiern. Eine große Mehrheit, 87 Prozent der Befragten, möchte auch die Abgeordneten loswerden. „Que se vayan todos“, alle sollen gehen. Dazu müsste der Kongress Neuwahlen zustimmen..." Aus dem Artikel von Hildegard Willer am 8. Dezember 2022 bei der Informationsstelle Peru ("Perus Präsident abgesetzt und verhaftet: Peru bleibt in der Dauerkrise") - siehe weitere, auch zu den anschließenden Protesten, auf der Suche nach einer Antwort. NEU: Der monatliche Mindestlohn reicht nur für eine Woche: Neue Protestwelle gegen Präsidentin Boluarte in Peru, sie schickt Polizeieinheiten mit Schlagstöcken

Die Angriffe auf Gewerkschaften und Medien auf den Philippinen erzeugen Solidarität und Widerstand

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Sechs Gewerkschafter und eine Journalistin, die im Rahmen der antikommunistischen Kampagne der Rechtsregierung Duterte auf den Philippinen am 10.12.2020 festgenommen wurden„... Mit diesen gezielten Verhaftungen wird die Unterdrückung und Kriminalisierung der kämpferischen Gewerkschaftsarbeit forciert, bis zu Todesdrohungen und politisch motivierten Morden. Angriffe treffen linke fortschrittliche Aktivisten, Mitglieder und Funktionäre von Gewerkschaften, aus der Frauen-, Bauern-, Jugend- und Umweltbewegung sowie die indigenen Völker in den Philippinen. Über 600 politische Gefangene werden teils bereits über Jahre mit “erfundenen” Beweisen eingekerkert. Es herrscht ein Klima der Einschüchterung, ständigen Bedrohung der Aktivisten und ihrer Familien, Entführungen und politischen Morde sind an der Tagesordnung...“- aus dem Aufruf  vom 16. Dezember 2020 bei der Internationalen Automobilarbeiter-Koordination ICOG - siehe mehr daraus hier unten und weitere Erklärungen, Informationen sowie Hintergründe und NEU: Philippinen: Gewerkschaftsarbeit ist kein Terrorismus! Solidaritätskampagne mit Ed Cubelo und Rodrigo Esparago, Gewerkschaftern vor Gericht

[World of Warcraft] Game Workers organisieren Gewerkschaft bei Activision Blizzard, der für Sexismus und Diskriminierung berüchtigt ist

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Banner der Game Workers Alliance Gewerkschaft aus den USADer Konzern Activision Blizzard ist seit einiger Zeit in den Schlagzeilen, weil dessen Manager wegen sexuellen Übergriffen und Gewalt gegenüber Kolleg:innen verklagt werden. Daneben sollen auch Arbeitsdruck und 14-Stunden Schichten keine Seltenheit sein. Am 23. Mai 2022 hat eine Gruppe von Kolleg:innen nun erfolgreich den Antrag gestellt, sich gewerkschaftlich bei der Communication Workers of America (CWA) zu organisieren. Unter ihnen sind insbesondere Spieletester:innen, die dafür sorgen, dass die neuen Spiele-Erscheinungen auf den Konsolen und PCs reibungslos funktionieren. Der Konzern versuchte durch Einschüchterung und Klagen gegen die Selbstorganisation vorzugehen, bisher ohne Erfolg. Wir dokumentieren den Verlauf der Organisierung und die Vorwürfe gegen Activision Blizzard - NEU: World of Warcraft: Gamemakers Guild ist nun die erste Gewerkschaft bei Blizzard, bei Community Workers of America (CWA) angesiedelt

SpieleentwicklerInnen bei SEGA, MeowWolf u.a. in den USA organisieren sich gegen prekäre Arbeit

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USA: Banner der CWA Gewerkschaft mit den vielen unterschiedlichen Logos der Gewerkschaftsgruppen in der Tech-Industrie u.a.Seit etwa vier Jahren gibt es in der Spiele-, Tech- und Digitalindustrie ähnlich wie bei Starbucks und Burgerville einen Organisierungstrend – alles Bereiche, die von konservativen Gewerkschaftsstrukturen als „unorganisierbar“ eingeschätzt wurden. Wir hatten im LabourNet Germany bereits im Juni 2022 über die gewerkschaftliche Organisierungskampagne bei Activision Blizzard und regelmäßig über Apple berichtet. Momentan stehen weitere Kampagnen bei dem (digitalen) Kunsthersteller MeowWolf und der Spielefirma SEGA an. Die meisten Gewerkschaftsgruppen haben sich in dem Zusammenhang bei der "Communication Workers of America" (CWA) angeschlossen, die mitlerweile über 3.000 Mitglieder verzeichnet. Siehe mehr Informationen zu diesen Entwicklungen und NEU: EntwicklerInnen von Videospielen streiken mit SAG-AFTRA für den Schutz vor KI durch eine Vereinbarung über interaktive Medien

Lukaschenko zwingt Belarussen zum Kriegsdienst – doch viele weigern sich, z.B. Eisenbahner:innen

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Bild von Internationale der Kriegsdienstgegner/innen, IDK e.V."Die belarussische Menschenrechtsorganisation Nash Dom (Unser Haus) mit Sitz in Witebsk ruft zur Kriegsdienstverweigerung auf. Seit 4. März überquerten täglich 400 bis 600 Männer die Grenze nach Litauen, um der Einberufung zum Militär zu entgehen (...). Auch hätten manche Belarussen, die als Soldaten in die Ukraine entsandt wurden, sich dort schnell ergeben. Hintergrund ist, dass in den vergangenen beiden Wochen in Belarus eine Masseneinberufung von Männern im Alter von 18 bis 58 Jahren zur Armee stattgefunden habe. Sie sollten offenbar gegen die Ukraine kämpfen. Viele Männer wollten dies aber nicht. Deshalb habe Nash Dom Anfang März die Kampagne gestartet: „Nein meint nein“. (...) Karatch ruft daher Frauen in aller Welt dazu auf, Männer mit Videos auf Youtube vom Gegenteil zu überzeugen: Wahres Heldentum bestehe darin, das Töten von ukrainischen Frauen und Kindern zu verweigern..." Artikel von Marco Fenske vom 18.03.2022 bei RND und zum Thema NEU: Schutz für belarussische Kriegsdienstverweiger*innen wie Vitali Dvarashyn und Mikita Sviryd - sie sind in Litauen von einer Abschiebung nach Belarus bedroht!

Migrationspolitik in Panama folgt den USA: Misshandlungen in Darién Gap, dem sumpfigen Dschungel an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama

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Migrants get off the boat at the edge of the Chucunaque River in Darien Province. Photo: IOM/Gema Cortes"Die von den Regierungen in Nord- und Südamerika auferlegten Bewegungsbeschränkungen haben Migranten und Asylsuchende dazu veranlasst, ihr Leben zu riskieren, indem sie den Darien Gap, einen sumpfigen Dschungel an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama, überqueren, so Human Rights Watch in einem heute veröffentlichten Bericht. Die erschütternden Geschichten derjenigen, die den Darien Gap überqueren, sind das Ergebnis einer verfehlten Politik, die Migranten auf gefährliche Routen drängt. Die Regierungen in Nord-, Mittel- und Südamerika sollten Maßnahmen ergreifen, um eine Migrationspolitik einzuführen, die die Menschenrechte achtet, unter anderem durch die Schaffung von sicheren und legalen Wegen für die Migration und Garantien für Asylsuchende..." span. Meldung vom 9.11.2023 von Human Rights Watch zum 65-seitigen Bericht - siehe weitere Infos. NEU: Wegen oder trotz Stacheldrahtbarrieren an der Grenze zu Kolumbien, weil USA mit neuem Abkommen mehr Abschiebungen aus Panama wollen: 10 tote Geflüchtete

Die Deutsche Bahn, „Deutschlands schnellster Klimaschützer“: Nach Tren Maya in Mexiko nun auch Grão-Pará Maranhão am Amazonas in Brasilien

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Was macht die Deutsche Bahn in Amazonien? (Rettet den Regenwald)"Der Amazonas-Regenwald in Brasilien ist durch den europäischen und chinesischen Verbrauch von Eisenerz und Soja bedroht. Ein Protest in Berlin mobilisiert gegen die Beteiligung der Deutschen Bahn an dem Projekt. Justiça nos Trilhos ist eine der Organisationen, die sich dem Kampf gegen die durch das Projekt verursachten Verstöße anschließen. (...) Anlass für den Protest ist das Hafen-Eisenbahn-Projekt Grão-Pará Maranhão (GPM), das drei portugiesische Geschäftsleute unter Beteiligung der DB auf der Insel Cajual in Maranhão zur Stadt Açailândia im selben Bundesstaat errichten wollen. Millionen von Tonnen Eisenerz und Soja sollen über eine Güterbahn durch Maranhão transportiert werden, um über den Hafen, den sie auf der Insel Cajual auf einem Quilombola-Gebiet bauen wollen, nach Europa und China verschifft zu werden. "Wir fordern die deutsche Regierung und ihr staatliches Unternehmen Deutsche Bahn auf, sich nicht an diesem zerstörerischen Projekt zu beteiligen..." port. Bericht vom 10. Juni, 2024 bei Justiça nos Trilhos über die Protestaktion am 31.05.24 vor der Zentrale der Deutschen Bahn (DB) am Potsdamer Platz in Berlin - siehe mehr Informationen zum neuen Umweltverbrechen von DB und NEU: [Petition von Rettet den Regenwald] Brasilien: Deutsche Bahn raus aus Amazonien! (Das Geld kann und muss in Deutschland ökologisch verwendet werden)

Mittelalter statt Arbeit 4.0 für Frauen in der Gig-Industrie: Weltweit Diskriminierung, Erniedrigung und Gewalt

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J'ai (très) mal au travail. Ein 90minütiger Dokumentarfilm über die moderne Arbeitsorganisation und ihre GefahrenIn der Gig-Industrie werben Unternehmen Frauen mit dem Versprechen, sie würden sich über die Arbeit selbst ermächtigen, unabhängiger und freier werden. Doch das Versprechen ist eine Farce, wie unterschiedliche Länderstudien seit Jahren belegen. Egal auf welcher Platform und egal in welchem Land, Frauen in der Gig-Industrie geraten oft in gefährliche Situationen in denen sie Gewalt, Beschimpfungen, Diebstahl und Lohnraub ausgesetzt sind. In Ländern des globalen Nordens sind ein Drittel und im globalen Süden ein Viertel der Arbeitenden in der Gig-Industrie weiblich, Tendenz steigend. Dabei sind die Plattformen von der klassischen geschlechtlichen Arbeitsteilung geprägt: Auf Haushaltshilfeplattformen gibt es fast nur Frauen, während bei Taxiunternehmen eher Männer arbeiten. Zudem haben Frauen immer noch einen im Vergleich schlechteren Zugang zu Internetinfrastruktur und erhalten weniger Lohn für die gleiche Arbeit... Dazu unser internationaler Überblick. NEU: Gigworkerinnen in der Gig-Economy in Indien: "Die Forderungen der Frauen sollten im Gesetzesentwurf zu Arbeitsbedingungen berücksichtigt werden"

Nach Bessemer u.a. Staten Island: Die Kampagne für Amazon-Gewerkschaft in den USA geht an immer mehr Standorten weiter

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Amazon Labor UnionAm Montag hat das National Labor Relations Board (NLRB) der USA bestätigt, dass eine neue Kampagne von Lagerarbeiter*innen in den vier Lagerhäusern von Amazon in Staten Island NY genug Stimmen für die Abhaltung von Wahlen zur Gründung einer Gewerkschaft gesammelt hat. Insgesamt wollen 5000 Arbeiter*innen in den vier Lagerhäusern Teil der Gewerkschaft werden. Der Erfolg beim NLRB ist das Produkt von sechs Monaten Graswurzel-Gewerkschaftsarbeit, von Arbeiter*innen in den Lagerhäusern, ohne Unterstützung größerer Gewerkschaften wie in Alabama. Bis Mitte November werden sich Amazon und die Arbeiter*innen auf die Größe der Tarifeinheit und den Ablauf einer Wahl einigen, bevor es dann in Staten Island zur Urwahl kommt. Aus dem englischen Artikel von Karen Weise vom 25.10.2021 in der NYT („Amazon workers on Staten Island show they have enough support to hold a union election“) - siehe zu dieser und weiteren Kampagnen und ihren Hintergründen weitere Informationen. NEU: ALU Democratic Reform Caucus gewinnt die Gewerkschaftswahl bei Amazon im JFK8-Warenlager auf Staten Island deutlich, wenn auch bei geringer Beteiligung