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Wie „die lieben Mitarbeiter“ im Homeoffice überwacht werden

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Arbeitnehmerdatenschutz. Illustration von Tetiana Sarazhynska für das LabourNet Germany - wir danken!"Surfen im Netz, Bildschirm ausstellen - wird da auch gearbeitet? In der Corona-Krise boomt Spionagesoftware, mit der Chefs alles unter Kontrolle haben. (...) Zahlreiche Unternehmen setzen in der Corona-Krise auf das Videochat-Tool Sneek, das alle fünf Minuten ein Foto der Konferenzteilnehmer macht. So kann der Chef genau sehen, ob seine Mitarbeiter gerade am Bildschirm sitzen. Auch Firmenlaptops können aus der Ferne kontrolliert werden (...) Die Software dient aber nicht nur der Aufdeckung arbeitsrechtlicher Verstöße im Bereich Compliance, sondern auch der Produktivitätsmessung. (...) Im Hintergrund laufen zuweilen auch Programme, die aus den Routinen der Mitarbeiter lernen und Anomalien erkennen..." Artikel von Adrian Lobe vom 26.4.2020 in der Berliner Zeitung online und dazu NEU: People Analytics – Gläserne Beschäftigte statt Datenschutz: Verstärkte Überwachung bis ins Homeoffice

Lohngefälle zwischen Ost- und Westdeutschland bleibt hoch

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Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!"Fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung verdienen Beschäftigte in den neuen Bundesländern auch bei gleicher Qualifikation deutlich weniger als Arbeitnehmer in Westdeutschland. (...) Danach beträgt der Lohnabstand bei Beschäftigten gleichen Geschlechts, im gleichen Beruf und mit vergleichbarer Berufserfahrung 16,9 Prozent. (...) Neben Unterschieden in der Wirtschaftskraft ist nach Einschätzung der WSI-Forscher die geringere Verbreitung von Tarifverträgen ein wesentlicher Grund für den Lohnrückstand in den neuen Ländern. »Bei den Tariflöhnen haben die Gewerkschaften inzwischen eine weitgehende Angleichung zwischen Ost und West durchsetzen können«, sagte der WSI-Tarifexperte Malte Lübker. So habe das Tarifniveau in Ostdeutschland 2018 bei 97,6 Prozent des Westens gelegen..." Agenturmeldung vom 01.10.2019 beim ND online zur Studie der Hans-Böckler-Stiftung - siehe diese und mehr dazu, auch Jahre später. NEU: Statistisches Bundesamt: Lohnlücke zwischen Ost und West bleibt groß

Zahl der Todesfälle steigt: Immer mehr Arbeitsmigranten aus Bangladesch sterben in Golfstaaten. Ursache oftmals Hirnschlag, Herzattacken oder Kreislaufzusammenbrüche

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Workers Memorial Day"Acht bis zehn Särge kamen zuletzt täglich am internationalen Flughafen in Dhaka an. So viele bangladeschische Arbeitsmigranten sterben durchschnittlich pro Tag in anderen Ländern. (...) Im vergangenen Jahr waren es 4.552 Menschen, die nur noch so in ihre Heimat zurückkamen – ein neuer Rekordwert und erstmals überhaupt über der Marke von 4.000. Schon die 3.904 und die 3.818 Fälle 2022 beziehungsweise 2021 markierten eine Steigerung gegenüber den Jahren 2019 und 2018 mit jeweils 3.600. Im Jahr 2020 war der Wert deutlich geringer. Denn auf dem Höhepunkt der Coronapandemie hatte die Arbeitsmigration allgemein stark abgenommen. Allein in den zurückliegenden fünf Jahren 2019 bis 2023 starben damit knapp 20.000 Bangladeschis bei ihrem Job im Nahen und Mittleren Osten, darunter auffallend viele junge Leute, die teilweise nicht einmal das 30. Lebensjahr erreicht haben..." Artikel von Thomas Berger in der jungen Welt vom 4. April 2024 und mehr daraus

Existenz statt Minimum – Living Wage (»Lebenslohn«) statt (höherem) Mindestlohn?

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Living Wage In Großbritannien zahlen einige Firmen freiwillig mehr als den Mindestlohn. Arbeitsminister Heil will das Konzept nach Deutschland holen. Hilft das Geringverdienern? "... »Das Problem ist, dass der staatliche Mindestlohn nicht darauf basiert, was die Menschen zum Leben brauchen«, erklärt die Living-Wage-Foundation, auf die die Idee des Existenzlohns zurückgeht. Im Gegensatz zum politisch festgelegten Mindestlohn berechnet sich der Living Wage auf Grundlage der tatsächlichen Kosten des Lebens für Essen, Miete, kulturelle Teilhabe, Transport und vieles mehr für eine Familie. Anhand eines Warenkorbs wird er von einem unabhängigen Institut jährlich neu kalkuliert. Und wie am Beispiel London klar wird, bezieht er regionale Unterschiede ein..." Artikel von Alina Leimbach vom 5. Oktober 2019 in Neues Deutschland online und mehr daraus zur Übertragbarkeit auf Deutschland. Neu dazu: ILO-Verständigung auf Existenzlohn-Definition (living wage): “ein Sprung nach vorn für die soziale Gerechtigkeit”

„Im Angesicht der Ungleichstellung“: Studie zu Leiharbeit als Herausforderung für gewerkschaftliche Strategiebildung

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Missbrauch von Leiharbeit: Protestaktionen bei H&M"Leiharbeit ist in vielerlei Hinsicht problematisch. Lässt sie sich eindämmen? (...) Die Aussagen der von Gallas Befragten deuten jedoch darauf hin, dass einiges für das dritte Szenario [Zurückdrängung der Leiharbeit] spricht. Die Interviewten auf Seiten der Leihunternehmen berichten übereinstimmend, dass sie derzeit mit einem Arbeitskräftemangel konfrontiert sind, der „weit über den viel beschworenen Fachkräftemangel hinausgeht“. Das Geschäftsmodell der Leiharbeit, das auf der Schlechterstellung der Beschäftigten beruhe, werde dadurch in Frage gestellt, schreibt der Wissenschaftler. Das wiederum eröffne die Chance für eine breite Debatte über die Zukunft der Leiharbeit, in die alle betroffenen Gruppen einbezogen werden müssten: die Leiharbeitskräfte selbst, aber auch die Stammbelegschaften, die Betriebsräte und Vertrauensleute sowie die Gewerkschaften. Das Ziel müsse klar sein: „Die Spaltung von Belegschaften zu überwinden, die Konkurrenz unter Beschäftigungen zurückzudrängen und eine wirkliche Gleichstellung zu erreichen.“..." Böckler-Impuls 05/2024 ("Die Zukunft der Leiharbeit") zur HBS-Studie von Alexander Gallas

Zustimmung zur Leiharbeit: Die wundersame „Läuterung“ der IG-Metall-Führung im Jahre 2018

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Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und Bremen"In einem als „Kampagne und betriebspolitische Offensive – Leiharbeit, industrienahe Dienstleistungen/Werkverträge“ überschriebenen 15 seitigen Papier stellt der IGM-Vorstand fest: „Wir sind nicht gegen Leiharbeit als vorübergehendes Flexibilisierungsinstrument, deshalb: Missbrauch verhindern – Umfang begrenzen – Bedingungen gestalten.“ (S. 4) Es wurde Betriebsräten und damit Belegschaften im April 2018 sozusagen als Direktive – mit den sich für sie daraus ergebenden Aufgaben – zugestellt. (...) Die IGM-Spitze beruft sich mit ihren Aussagen auf „Leitanträge“, „Leitbilder“ und Ausführung von Beschlüssen des 23. ordentlichen Gewerkschaftstages (...) Dieser Gewerkschaftstag hat aber gar keinen Beschluss gefasst, in dem es heißt: „Wir sind nicht gegen Leiharbeit ...“ Artikel von Ludwig Jost in Gruppe Kommunistische Arbeiterzeitung (KAZ) Nr. 363 vom Juli 2018 - darin weitere, auch historische Informationen und ein Hinweis auf unsere Klage-Kampagne für equal pay - siehe mehr daraus und dazu NEU: "Großes Plus": IG Metall feiert "Erfolge in der Leiharbeit 2012-2024", natürlich v.a. für Mitglieder -  wir waren wohl in einem anderen Film...

Keine Lehren aus NSU. Forscherin: Gerichte zeigen große Defizite, Rassismus zu erkennen

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Greift ein gegen Naziterror, staatlichen und alltäglichen Rassismus – Verfassungsschutz abschaffen!"Deutsche Gerichte prüfen Rassismus selten, mitunter reproduzieren sie ihn sogar. Carolin Stix hat Entscheidungen aus 20 Jahren untersucht und große Defizite festgestellt. Im MiGAZIN-Gespräch nennt sie haarsträubende Beispiele, erklärt, welche Handlungsbedarfe es gibt und was Rassismus in der Justiz für das Zusammenleben bedeutet. (...) Hinsichtlich der bundesverfassungsgerichtlichen Rechtsprechung ließ sich schnell feststellen, dass es im Vergleich zu anderen Diskriminierungsmerkmalen des Art. 3 Abs. 3 S.1 GG auffällig wenige Entscheidungen gibt, die eine rassistische Benachteiligung prüfen. Dieser Befund steht exemplarisch für die gesamte deutsche Rechtsprechung. Zugleich überrascht dies vor dem Hintergrund der tatsächlichen Bedeutung und Häufigkeit rassistischer Diskriminierungen..." Interview von Ekrem Şenol vom 28.03.2024 im Migazin zum Buch „Subalternität, Rassismus, Recht. Eine Analyse der deutschen Rechtsprechung“ von Carolin Stix, erschienen im Duncker & Humblot Verlag.

Care-Proteste: Revolution der Systemrelevanten. »Held*innen auf die Barrikaden«: Malika Guellil über die Relevanz der Proteste von Pflegekräften

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Systemrelevant (Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus)"Erinnern wir uns: Zu Corona-Zeiten war plötzlich von systemrelevanten Berufen die Rede. (...) Wie wirkmächtig Widerstandsaktivitäten der systemrelevanten Gesundheits- und Sozialberufe sein können, selbst dann, wenn sie zahlenmäßig viel geringer ausfallen als bei traditionellen Arbeiterprotesten, konnte nur geahnt werden. Malika Guellil zeigt, dass hier Feminismus gar nicht zusätzlich hineininterpretiert werden muss, sondern von vornherein nur feministisch und im Zusammenhang mit Klimagerechtigkeit gedacht werden kann. Malika Guellil trägt mit ihrer 2022 an der Wiener Universität verteidigten Masterarbeit über Care-Proteste, für die sie den nunmehr schon seit über 20 Jahren verliehenen Förderpreis der Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin gewann, dazu bei, dass wesentliche Fragen gestellt werden, die Voraussetzung für die Suche nach richtigen Antworten, denen wiederum richtiges Handeln entspringen kann..." Rezension von Gerd-Rüdiger Hoffmann vom 27. März 2024 in Neues Deutschland online und mehr daraus/dazu

Pestizide und Parkinson-Erkrankung: Wie Landwirte und Winzer vergeblich um Entschädigung kämpfen

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Vorsicht: Giftig""Hunderttausende Landwirte, Winzer und Gärtner spritzen in Deutschland Pestizide – und könnten deshalb an Parkinson erkranken. (...) Weltweit nimmt die Zahl der Erkrankten stark zu. Und: Zahlreiche Studien zeigen mittlerweile, dass Pestizide das Risiko, an Parkinson zu erkranken, erhöhen können. In Frankreich ist „Parkinson durch Pestizide“ deshalb seit 2012 als Berufskrankheit anerkannt, in Italien seit 2008. (...) In der Regel kann in Deutschland eine Krankheit nur dann anerkannt werden, wenn sie auf der Liste anerkannter Berufskrankheiten des Arbeitsministeriums steht. Dort aber ist „Parkinson durch Pestizide“ bis heute nicht gelistet. (...) In den vergangenen Jahren ist nach Informationen von Ippen Investigativ bereits mehr als jeder fünfte Betroffene verstorben, der auf eine Entschädigung wartet..." Recherche von Luisa Billmayer, Daniel Drepper und Katrin Langhans vom 16. Februar 2022 bei BuzzFeed.de ud dazu NEU: Parkinson, erworben durch Pestizide, ist jetzt als Berufskrankheit anerkannt, Entschädigung möglich - Schutzkleidung weiterhin nötig

Linke Medien: Bitte retten!

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Solidarität gefragt! (LabourNet Germany)"Die Rechte im Aufwind, die Linke zerschmettert – gut geht anders. Auch in der Medienlandschaft sieht es düster aus: Mit Nius von Julian Reichelt ist eine neue rechte Peinlo-Plattform entstanden, die rechtsradikale Junge Freiheit haut Erfolgsmeldung nach Erfolgsmeldung raus, und Elon Musk hat Twitter in eine einzige Trollfarm verwandelt. Eigentlich klar: Wir brauchen linke Medien! Leider kämpfen gleich mehrere von ihnen derzeit ums Überleben. Das nd gab Ende Juni bekannt, dass rund 635.000 Euro fehlen. Wenn die Zeitung, seine Leser*innen und Freund*innen nicht schnell gegensteuern, muss der Laden dichtmachen. Dichtmachen? Ja, es ist wirklich so ernst. Jetzt sammelt das nd Abos, Spenden und Genossenschaftler*innen , um das Schlimmste zu verhindern. Auch das Missy Magazine wurde von einer Kostenexplosion erwischt und steht finanziell am Abgrund..." Aufruf der ak-Redaktion im ak 695 vom 15. August 2023 dem wir uns anschließen! Siehe weitere Aufrufe für unsere KollegInnen und Kooperationspartner und dazu NEU: Bayern dreht Geldhahn zu: Spendenempfehlung für Radio Z

Kein Protest gegen AfD-Parteitag 2016 in Stuttgart vorm Tagungsort erlaubt?

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Brandstiftern einheizen - #NoAfDStuttgart (30.4.2016)"Fünf Tage vor dem 30. April legen die Stadt ‎Leinfelden-Echterdingen und die Polizei unseren Protesten Steine in den Weg: Die geplante Großkundgebung direkt vor dem Tagungsort der AfD wurde vorerst verboten. Der Platz vor dem ICS - Internationales Congresscenter Stuttgart sei "zu klein", zudem fehle es an Fluchtwegen. Alternativ wurde uns der Fernbusbahnhof angeboten. Wesentlich kleiner, weniger Fluchtwege und natürlich weiter weg vom Tagungsort der Rechtspopulisten…" Meldung auf der Facebook-Seite von NoPegidaStuttgart vom 25. April 2016. Mobilisiert wird trotzdem weiter zum ICS in Stuttgart - siehe dazu NEU: BVerwG zum AfD-Parteitag 2016: Polizei durfte unfriedliche Demonstranten einkesseln - wer definiert wann "unfriedlichen Charakter" einer Versammlung?

Außerordentliche, fristlose Kündigung von Detlev Boers, BR-Vorsitzender bei Amazon Winsen, wegen angeblichem Arbeitszeitbetrug

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Soli für Detlev Boers, BR-Vorsitzender bei Amazon Winsen, vor dem Arbeitsgericht Lüneburg am 5.4.2023 (Foto: ver.di Amazon Niedersachsen-Bremen)"... Und dass der Betrieb auch vor rustikalen Maßnahmen nicht zurückscheut, bekommt jetzt der Betriebsratsvorsitzende des Winsener Logistikzentrums zu spüren: Amazon will ihn fristlos entlassen und zieht deshalb vor das Arbeitsgericht Lüneburg. Gerichtssprecher Ralf Ermel bestätigt auf Nachfrage, dass sich die Parteien am Mittwoch, 5. April, um 13 Uhr im Behördenzentrum an der Adolph-Kolping-Straße in Lüneburg einfinden sollen. Dem Betriebsratsvorsitzenden werde vorgeworfen, einen Betriebsräte-Kongress teilweise geschwänzt zu haben. Er sei laut Amazon am zweiten Kongresstag privaten Aktivitäten nachgegangen, statt an dem Seminar teilzunehmen. Für das Unternehmen ist die Entscheidung, daraus eine fristlose Kündigung abzuleiten, schlicht eine Frage der Gleichbehandlung aller Mitarbeiter..." Artikel von Hans-Herbert Jenckel vom 27. März 2023 im Winsener Anzeiger online ("Amazon versus Betriebsrats-Chef vorm Arbeitsgericht"), siehe Infos zum Zustimmungsersetzungsverfahren am 5.4.2023. NEU: LAG bestätigt außerordentliche Kündigung von Detlev, Betriebsratsvorsitzender bei Amazon Winsen/Luhe

Studentische Arbeiter*innen organisieren sich an Universitäten in den USA

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MITGSU: "MIT works because we do"Graduate Students, Studierende, die schon mindestens einen Bachelor abgeschlossen haben und deren Arbeit an Lehrstühlen und in Forschungsprojekten essenziell ist, die allerdings aufgrund ihres Studierendenstatus nicht als vollwertige Arbeiter*innen behandelt werden, organisieren sich aktuell an ihren Campussen in den Vereinigten Staaten, so z.B. am MIT unter dem Motto "MIT works because we do". Im Kampf gegen Ausbeutung unterstützen sich die Studierenden und Gewerkschaften nicht nur gegenseitig, sondern erhalten häufig die Unterstützung von großen etablierten wie etwa United Auto Workers (UAW). Zwölf Gewerkschaften wurden bereits vom NLRB zertifiziert, davon haben acht bereits für ihre Arbeiter*innen neue Verträge verhandelt... So die wichtigsten Informationen aus dem engl. Artikel von Cara J. Chang und Meimei Xu für den Harvard Crimson - siehe NEU:  Boston University schlägt vor, streikende StudentInnen durch KI zu ersetzen - und andere Vergeltungsmaßnahmen gegen den Kampf für existenzsichernden Lohn

Ärztliche Moral unter Profitdruck: Die Gewinnorientierung der Medizin in den USA fordert Opfer auch unter Ärzten

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USA: National Physician Suicide Awareness Day "Das Problem der hohen Selbstmordrate von Ärzten in den USA ist der Wissenschaft lange bekannt, aber zugleich wird es stark tabuisiert. Die Pandemie scheint eine Wende gebracht zu haben. Eine aktuelle Studie von Louise Andrew vom amerikanischen Kolleg der Notfallärzte belegt, dass landesweit pro Jahr 300 bis 400 Ärzte den Freitod wählen. Dies ist eine doppelt so hohe Selbstmordrate wie in der allgemeinen Bevölkerung. Zudem leiden zwei von fünf Ärzten unter Depressionen oder psychischer Belastung. (...) Die Produktivität von Ärzten wird immer technisch überwacht. Das Krankenhausmanagement fordert höhere Leistungen. Viele haben Angst, mit Journalisten zu reden, nachdem Kliniken von Kapitalgesellschaften übernommen wurden..." Artikel von Anjana Shrivastava vom 17. August 2023 in Neues Deutschland online - siehe mehr daraus und dazu. NEU: Was passiert, wenn Blackstone eine Notaufnahme übernimmt? Jede vierte Notaufnahme in den USA gehört Private Equity

Der Einsturz der Brücke in Baltimore, globale Deregulierung der Schifffahrt und die höhere Verletzungs- und Todesrate von ArbeitsmigrantInnen in den USA

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Arbeiter*innen protestieren gegen Floridas neuestes Anti-Immigranten-Gesetz im Juni 2023 (Foto: Democracy Now!)"... Bei allen sechs Opfern handelt es sich um Einwanderer aus Mexiko, Guatemala, Honduras und El Salvador, die zu einer Straßenbaugruppe gehörten, die Schlaglöcher auf der Brücke füllte, als ein Frachtschiff auf einen der Brückenpfeiler auflief und die gesamte Konstruktion ins Wasser stürzte. "Die Bauarbeiter sind absolut unverzichtbar", sagt Gustavo Torres, Geschäftsführer der Einwandererrechtsorganisation CASA, die zwei der Opfer zu ihren Mitgliedern zählt. "Einwanderer haben eine höhere Verletzungs- und Todesrate ... als Nicht-Einwanderer, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Versicherung haben, ist deutlich geringer." Er sagt, die Katastrophe habe die schwierige, oft gefährliche Arbeit von Einwanderern in Gemeinden in den Vereinigten Staaten deutlich gemacht, und fordert die politischen Führer auf, die entmenschlichende Rhetorik zu beenden..." Aus dem engl. Transkript und Video des Interviews von Amy Goodman vom 29. März 2024 in Democracy Now! ("Brücken bauen, nicht Mauern: Einwanderergemeinschaften ehren sechs beim Einsturz einer wichtigen Brücke getötete Arbeiter") - siehe weitere Informationen