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Panama: Streiks der Baugewerkschaft SUNTRACS gegen politische Repression durch Schließung von Bankkonten und Strafverfahren

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Panama: Breit unterstützter 24-Stunden-Streik der Baugewerkschaft SUNTRACS gegen politische Repression durch Schließung von Bankkonten und Strafverfahren"Die Gewerkschaft der Bauarbeiter SUNTRACS (Sindicato Unico Nacional de Trabajadores de la Industria de la Construccion y Similares) in Panama rief für den 19. März landesweit zu einem 24-Stunden-Streik auf, nachdem die staatliche Bank Caja de Ahorros in 18 Filialen die Bankkonten der Gewerkschaft SUNTRACS und mit ihr verbundenen Kollektiven gesperrt hatte. Das steht in Verbindung mit einer seit Wochen anhaltenden Kampagne gegen verschiedene Kräfte, die im erfolgreichen Kampf für die Schließung der Kupfermine Minera Panama von First Quantum Minerals 2023 aktiv waren. Zahlreiche Umweltaktivisten und jetzt die Gewerkschaft SUNTRACS werden beschuldigt, "Terrorismus" zu unterstützen oder zu finanzieren. Im Mai stehen in Panama Wahlen an." Meldung vom 21.03.2024 in den Rote-Fahne-News ("Panama: Gewerkschafter streiken gegen politische Repression"), siehe mehr Infos und NEU: Panamesische Bau-Gewerkschaft Suntracs mobilisierte am 20. Juni erneut gegen politische Unterdrückung mit 24-stündigem Streik samt Straßensperrungen

Landesweiter, unbefristeter Streik der Lkw-FahrerInnen in Südkorea für Löhne und Mindestfrachtraten bewirkt „Geschäftsbehinderung“ – ein Grund, 15 davon zu verhaften

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Striking truck drivers in South Korea, June 7, 2022 (Photo: Korean Confederation of Trade Unions)"Südkoreas gewerkschaftlich organisierte Lkw-Fahrer haben am Montag um Mitternacht einen landesweiten, unbefristeten Streik begonnen (...) Nach Angaben der Gewerkschaft haben sich die Mehrheit der 25.000 Mitglieder der dem koreanischen Gewerkschaftsbund [KCTU] angeschlossenen Cargo Truckers Solidarity [CTS] und eine große Zahl nicht gewerkschaftlich organisierter Trucker dem Generalstreik angeschlossen. (...) Der landesweite Streik der Lkw-Fahrer wurde seit letztem Monat erwartet, nachdem sie mit einem Streik gedroht hatten, weil die steigenden Dieselpreise ihre Existenzgrundlage bedrohen. Sie fordern eine Verlängerung des Safe Trucking Freight Rates System, ein Programm, das 2020 eingeführt wurde, um gefährliches Fahren zu verhindern und den Lkw-Fahrern Mindestfrachtraten zu garantieren. Das System wurde für eine Laufzeit von drei Jahren beschlossen und endet am 31. Dezember dieses Jahres..." Aus dem engl. Artikel von Kim Da-sol am 07.06.22 im Korea Herald, siehe weitere Informationen und NEU: 10.000 südkoreanische Lkw-FahrerInnen fordern aus Empörung über die steigende Zahl von Verkehrstoten ein neues Gesetz für sichere Tarife und geregelte Frachtraten

„Menschenfeindlicher Unsinn“: (Nicht nur) Seehofer will „Erstprüfung“ von Asylanträgen an EU-Außengrenzen

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Corasol: Flucht ist kein Verbrechen - Asylgesetzverschärfung stoppen!"Bundesinnenminister Seehofer will, dass Anträge von Asylbewerbern künftig bereits an EU-Außengrenzen geprüft werden, ob sie „überhaupt eine Aussicht“ auf Erhalt eines Schutzstatus haben. (...) Die abgelehnten Menschen sollten von den Außengrenzen direkt in die Herkunftsländer abgeschoben werden. Es brauche für die Erstprüfung europaweit einheitliche Regeln, abgelehnte Bewerber müssten sich zudem rechtsstaatlich wehren können, sagte Seehofer. Bereits an den Außengrenzen sollten die Antragsteller zudem einer Sicherheitsprüfung unterzogen werden. Erst im nächsten Schritt sollten die Menschen in der EU verteilt werden und im jeweiligen Aufnahmeland in einem Asylverfahren die endgültige Entscheidung fallen, erklärte der Innenminister. Ob dabei grundsätzlich alle Länder Asylbewerber aufnehmen müssten, ließ Seehofer offen. Er verwies auf die Idee, dass sich manche Länder auch durch Geld oder Personal an der Asylpolitik beteiligen können..."" Beitrag vom 30. Oktober 2019 beim Migazin - siehe dazu auch das Dossier Seehofers harter Kurs in der Asyl- und Flüchtlingspolitik: Zurückweisungen an der Grenze (europafeindlich und rechtswidrig) und hier u.a. die Kritik von Pro Asyl - und nun eine Neuauflage durch die Ampel-Regierung! NEU: Absurd teure Scheinlösungen: Die Politik sucht mit den anvisierten Asylverfahren in Drittstaaten eine Wunderwaffe gegen die AfD-Erfolge. Sogar mit neokolonialem Verhalten

Amazonismus als Nachfolgemodell der Lean Production: Ein System mit mehr „Knoten“ und „Gliedern“ – aber die Anfälligkeit für Arbeitskampfmaßnahmen bleibt!

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Just-in-Time-Produktion: Stramme Ketten können brechen... Fotomontage: LabourNet Germany"Dreieinhalb Jahrzehnte lang wurde die Produktion und der Warenverkehr von Lean Management bestimmt. Doch jetzt stellen Logistik- und Produktionsunternehmen auf ein neues Modell um. Um unseren Einfluss zu maximieren, sollten die Arbeitnehmer es verstehen. (...) Die Produktivität des verarbeitenden Gewerbes in den USA stieg bis zur großen Rezession von 2008-2010 jährlich um etwa 4 %. Doch dann brach sie ein, was die Erschöpfung der schlanken Produktion und ihrer Technologie widerspiegelt. Der jährliche Produktivitätszuwachs im verarbeitenden Gewerbe blieb bis 2019 aus. Im Jahr 2021 stieg sie wieder an, als die Pandemie nachließ, fiel dann aber 2022 und 2023 wieder. Die "Management-by-Stress"-Methoden funktionierten nicht mehr. (...) Durch die Pandemie wurden die Lieferzeiten noch länger. Die durch Covid und das Klima ausgelöste "Lieferkettenkrise" von 2021-2022 machte deutlich, wie störanfällig JIT ist, und veranlasste die Unternehmen schließlich, einige der wichtigsten Aspekte der schlanken Produktion zu überdenken - vor allem die Just-in-Time-Lieferung und die Abhängigkeit von nur einem einzigen Lieferanten..." engl. Artikel von Kim Moody vom 2.5.2024 in Labornotes ("The End of Lean Production... and What’s Ahead") - und mehr daraus/dazu. NEU: [Buch in Open Access] Amazonismus. Management, Eigensinn und kollektiver Widerstand im digitalen Kapitalismus

WSI: Tariflöhne steigen 2023 nominal um durchschnittlich 5,6 Prozent – Kaufkraft kann annähernd gesichert werden

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streik_statt_abschluss"Die Tariflöhne in Deutschland steigen im Jahr 2023 nominal gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 5,6 Prozent. Die Zuwachsrate ist damit mehr als doppelt so hoch wie 2022, als die Tariflöhne lediglich um 2,7 Prozent anstiegen. (...) Die hohen Tarifzuwächse erfolgen vor dem Hintergrund einer nach wie vor sehr hohen Inflationsrate. Angesichts einer für das Gesamtjahr 2023 zu erwartenden Steigerung der Verbraucherpreise um 6,0 Prozent ergäbe sich hieraus ein durchschnittlicher Rückgang der tarifvertraglich vereinbarten Reallöhne von 0,4 Prozent. (...) „Allerdings bleiben die erheblichen Reallohnverluste der beiden Vorjahre, die nicht innerhalb einer einzigen Tarifrunde ausgeglichen werden können.“ ..." Pressemitteilung der Hans-Böckler-Stiftung vom 7. Dezember 2023 und nun der endgültige Jahresbericht: WSI-Arbeitskampfbilanz: 2023 streikintensives Jahr, doch unter Höchststand von 2015 – Arbeitskampfvolumen international im unteren Mittelfeld

[Petition und Digitalisierungstarifvertrag] H&M: Massenentlassungen statt sozialer Dialog

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[Petition] H&M: Massenentlassungen statt sozialer Dialog"Die ver.di-Bundestarifkommission bei H&M hat eine öffentliche Petition gegen Entlassungen und Filialschließungen, für einen Digitalisierungstarifvertrag und nachhaltige Beschäftigungssicherung gestartet (...) Ohne dass im Vorfeld mit der Gewerkschaft der Beschäftigten gesprochen wurde, verteilt H&M-Deutschlandchef Thorsten Mindermann gut einen Monat vor Weihnachten ein unchristliches „Weihnachtsgeschenk“: Mindestens 800 Beschäftigte verlieren ihren Job und darüber hinaus folgen weitere Filialschließungen. Davon betroffen sind zum größten Teil Frauen, da die Beschäftigung im Einzelhandel immer noch weiblich dominiert ist. (...) H&M verweigert sich bislang jeglicher Verhandlung mit ver.di. Deshalb wenden wir uns als Bundestarifkommission – das ist das zuständige Verhandlungsgremium der in ver.di organisierten Beschäftigten – an die Öffentlichkeit..." Meldung vom 6. Dezember 2020 bei ver.di bei H&M zur Petition bei openpetiton - siehe NEU: Petition für H&M-Kolleg*innen: Arbeitgeber muss jetzt die Inflationsausgleichsprämie zahlen

Job Center Oldenburg versendet an Arbeitgeber einen „Petz-Fragebogen“ („nur“?) zur Bewerbungskontrolle

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Delikt Arbeitslos"Dann ist mir der verlinkte „Petzbogen“ den das JC Oldenburg an Arbeitgeber versendet, untergekommen. Es wird in diesem nicht nur gefragt, ob sich jemand auf eine zugewiesene Stelle beworben hat, sondern auch warum jemand nicht „persönlich geeignet“ ist, ob und welche gesundheitlichen Einschränkungen geltend gemacht wurden, sowie Fragen zu Lohn und Gehalt, zu Arbeitswegen oder auch „sonstigen Gründen“. Kurzbewertung: bei dem Bogen handelt es sich um eine Aufforderung zum Petzen durch Arbeitgeber. Eine Reihe der harmlos klingenden Fragen, die ja auch nur gestellt werden „um die Anforderung von Ihnen als Arbeitgeber in Zukunft genauer zu berücksichtigen“, dienen genau nicht dafür, das Arbeitgeberprofil zu schärfen, sondern Voraussetzungen zu suchen und zu schaffen um Sanktionen durchführen zu können. Hier geht es zu dem Petzbogen..." Aus dem Thomé Newsletter 19/2024 vom 16.06.2024 ("„Petzbogen“ aus Oldenburg")

Seeleute haben erfolgreich Arbeitsrechte erkämpft – doch die Ausbeutung und hohe Unfallquoten bleiben

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Internationaler Tag der Seeleute am 25. JuniDie Arbeitsbedingungen im globalen maritimen Transport sind trotz vieler internationaler Verhandlungen und Appelle nicht besser geworden: Seeleute müssen häufig über Monate länger an Bord von Schiffen bleiben, als sie vorher vertraglich festgelegt haben. Die entsprechenden Überstunden werden selten gezahlt. Erst durch die Interventionen der ITF werden ausstehende extra Löhne zurückerstattet. Die globale Summe des Lohnraubs beläuft sich jährlich in der Regel auf zwischen 35 und 45 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig hat vor und insbesondere während der Pandemie die Ausbeutung enorm zugenommen. Arbeitstage werden hochgeschraubt, die konstante Übermüdung führt zu teilweise lebensgefährlichen Unfällen. Zwischen 2015 und 2019 sind 527 Seeleute getötet worden, 310 davon auf hoher See. Insgesamt sind 509 Seeleute davon immer noch verschwunden. Weiteres dazu hier im Überblick - und NEU: #SafetyTipsAtSea: Internationaler Tag der Seeleute am 25. Juni 2024 für sichere Arbeitsbedingungen in der Schifffahrt

Das Buch „Auf den Geschmack gekommen … Sechs Monate Streik bei Gate Gourmet“ (2006) im LabourNet Germany

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Buch "Sechs Monate Streik bei Gate Gourmet" (2006)"August 2005 – London-Heathrow: Nach einem Konflikt beim Caterer Gate Gourmet bringt ein wilder Streik die internationale Luftfahrt durcheinander. Am Flughafen Düsseldorf streiken Gate-Gourmet-ArbeiterInnen von Oktober 2005 bis April 2006. Sie sind mit massivem Streikbruch durch Leiharbeit konfrontiert. Ihr Gegner, der Finanzinvestor Texas Pacific Group, fordert immer weitere Zugeständnisse. Die Gewerkschaft weiß nicht weiter, aber die Streikenden wollen nicht aufgeben. Gelegentlich gelingt es Gruppen von UnterstützerInnen, den Streikbruch mit Blockaden zu behindern. ArbeiterInnen finden Gefallen an den direkten Aktionen, und Linksradikale begeistern sich für den Klassenkampf. Aus dieser Begegnung ist das Buch entstanden. In diesem Streik sind viele Probleme heutiger Arbeiterkämpfe schlaglichtartig zu Tage getreten. KollegInnen berichten, wie die Arbeit mit der Umstrukturierung durch die weltweit tätige Beratungsfirma McKinsey unerträglich wurde; wie sie angefangen haben, sich dagegen zu organisieren; wie die verbreitete Wut schließlich in kollektive Aktion umschlug; wie sie den Streik zu ihrer eigenen Sache gemacht haben und was danach geschah..." So der Klappentext bei Assoziation A zum von Flying Pickets 2006 herausgegebenen Buches - ist nun vergriffen, aber im LabourNet verfügbar! Siehe den Download und weitere Infos zum Buch und Streik

Streik bei CanPack in Brzesko, größtem Hersteller von Metallverpackungen in Polen, für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und eine „anständige“ Bezahlung

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Streik bei CanPack in Brzesko, größtem Hersteller von Metallverpackungen in Polen, für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und eine "anständige" Bezahlung (OZZ Inicjatywa Pracownicza)"Am 20. Juni 2024 werden wir an unserem Arbeitsplatz, dem Lebensmittel- und Industrieverpackungskonzern CANPACK, streiken. Nach monatelangen ergebnislosen Gesprächen mit der Unternehmensleitung greifen wir zum letzten Mittel, um für menschenwürdige Lebensbedingungen zu kämpfen. Warum streiken? Wir erwirtschaften jedes Jahr Gewinne in Millionenhöhe für das Unternehmen - mit harter Arbeit haben wir unseren Nettogewinn zwischen 2020 und 2023 von 35 auf 67 Millionen PLN pro Jahr fast verdoppelt. Trotzdem liegen die Löhne von fast der Hälfte der Arbeiter immer noch in der Nähe des nationalen Mindestlohns. Die von der Unternehmensleitung angebotenen jährlichen Lohnerhöhungen gleichen die Inflation kaum aus. Deshalb haben wir einen Kampf für einen angemessenen Lebensunterhalt begonnen..." So beginnt die poln. Streikankündigung am 17.6.24 der OZZ Inicjatywa Pracownicza - siehe weitere Informationen und den Spendenaufruf

Streik im Bildungswesen Brasiliens für Lohnerhöhung, die Finanzierung der staatlichen Bildungseinrichtungen und gegen Privatisierung der staatlichen Schulen

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Streik im Bildungswesen Brasiliens für Lohnerhöhung, die Finanzierung der staatlichen Bildungseinrichtungen und gegen Privatisierung der staatlichen Schulen"Im Juni dieses Jahres streiken die Beschäftigten des staatlichen Bildungswesens in Brasilien seit drei Monaten für die Wiedererlangung ihrer Gehälter und der Finanzierung der staatlichen Bildungseinrichtungen. Trotz der Stärke des Streiks legt die Regierung Lula weiterhin einen Vorschlag vor, der weit hinter dem zurückbleibt, was nötig wäre, um die Lohneinbußen auszugleichen, die sich für die meisten Kategorien des staatlichen Bildungswesens auf mehr als 50 % belaufen. (...) In der zweiten Juniwoche kündigte Lula auf einer Veranstaltung mit Rektoren ein Investitions- und Finanzierungspaket für das staatliche Bildungswesen an und griff in seiner Rede den Streik der Beamten an. (...) Das Paket macht weniger als 20 Prozent der Mittel aus, die von den föderalen Hochschulen und Universitäten gefordert werden, um den Betrieb der Einrichtungen im Jahr 2024 zu gewährleisten..." span. Solidaritätserklärung vom 19. Juni 2024 von laboursolidarity (maschinenübersetzt) mit e-mail-Adressen für Proteste, siehe weitere Informationen

Oxfam: MitarbeiterInnen der Wohltätigkeitsorganisation zur Bekämpfung der Armut gehen (nur?) in Großbritannien aufgrund der niedrigen Löhne zur Tafel

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Oxfam: Mitarbeiter der Wohltätigkeitsorganisation zur Bekämpfung der Armut gehen in Großbritannien aufgrund der niedrigen Löhne zur Tafel (Foto: Unite, GB)"Hunderte von kämpfenden Oxfam-Mitarbeitern in ganz Großbritannien wollen zum ersten Mal streiken, nachdem sie ein unterdurchschnittliches Gehaltsangebot abgelehnt haben. Und das, obwohl Oxfam über enorme Rücklagen verfügt und in der Öffentlichkeit die Armut im Vereinigten Königreich und Reallohnkürzungen verurteilt. (...) Die Durchschnittslöhne bei Oxfam sind seit 2018 real um 21 Prozent gesunken. Die Wohltätigkeitsorganisation versucht nun, das Angebot durchzusetzen und weigert sich, weitere Verhandlungen mit Unite aufzunehmen, obwohl die Mitglieder der Gewerkschaft das Angebot in einer Urabstimmung mit 79 Prozent abgelehnt haben. Als Reaktion darauf wird die Unite ihre Mitglieder vom 26. Oktober bis zum 16. November zu einem Streik aufrufen. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter fast 150 Oxfam-Beschäftigten ergab, dass im letzten Jahr acht Prozent der Befragten eine Essensausgabe in Anspruch genommen haben, 22 Prozent ihre Miete nicht bezahlen konnten und 34 Prozent sich zwischen der Beheizung ihrer Wohnung und der Ernährung ihrer Familie entscheiden mussten..." engl. UNITE-Meldung vom 25. Oktober 2023 und dazu NEU: Oxfam Deutschland: Führungskräfte bevorzugt? Tarifverhandlungen unterbrochen

Kleinere Klassen für weniger Belastung: GEW Berlin fordert einen Tarifvertrag (nicht nur) zum Gesundheitsschutz der Lehrkräfte

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GEW Berlin streikt für kleinere Klassen am 29. Juni 2022 - Foto: Lucy Redler"Im Januar 2021 habt ihr, liebe Kolleg*innen, in unserer Umfrage zur Arbeitsentlastung deutlich gemacht: Wir wollen kleinere Klassen! Kleinere Klassen würden uns Lehrer*innen dringend benötigte Entlastung bringen und ganz nebenbei auch die Bildungsbedingungen der Lernenden verbessern. (...) Das zahlenmäßige Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften, eine wichtige Stellschraube für die Arbeitsbelastung, wird derzeit in Verwaltungsvorschriften geregelt. Die GEW-Personalräte äußern jährlich in ausführlichen Stellungnahmen Kritik, die hier und da kleine Verbesserungen erwirkt. Stattdessen einen handfesten, rechtssicheren Tarifvertrag abzuschließen, den die GEW BERLIN mit dem Finanzsenator für ihre Mitglieder verhandelt, wäre nicht weniger als ein Paradigmenwechsel und ein bundesweites Novum..." Aus dem Beitrag vom 02.03.2022 von Anne Albers bei der GEW Berlin - siehe Informationen zu den Streiks für dieses bundesweit wichtige Anliegen. NEU: TV Gesundheitsschutz: 19. Warnstreik für kleinere Klassen, Gesundheitsschutz und Entlastung am 20. Juni in Berlin

Alltagsbarbarei in Gerichtssälen: Fernab der Öffentlichkeit wird in Berlin-Tempelhof gegen arme Menschen prozessiert – Eindrücke aus einer Langzeitbeobachtung

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Buch von Ronen Steinke: »Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich. Die neue Klassenjustiz« (Berlin Verlag)"Wir befinden uns im Verhandlungssaal der Außenstelle des Amtsgerichts Tiergarten, der »Berliner Sonderabteilung für Armutsbestrafung«, wie sie vom Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV) genannt wird. Hier am Tempelhofer Damm 12 verhandeln zwei Richter*innen die sogenannten beschleunigten Gerichtsverfahren, meist wegen Diebstahls geringwertiger Sachen oder Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ohne Fahrschein. Angeklagt sind in der Regel arme, sozial benachteiligte, kranke oder – wie sie es selbst formulieren – »vom Schicksal gebeutelte« Menschen, die kein einfaches Leben führen. Und denen dieses Leben immer wieder zusätzlich schwer gemacht wird. Während Ladendetektive bei Akademiker*innen, die zum Beispiel einen Lippenstift einstecken, mal ein Auge zudrücken und von einer Anzeige absehen, kennen sie bei diesen Menschen keine Gnade. Das gilt auch hier vor Gericht..." Artikel von Niels Seibert in ak 705 vom 18. Juni 2024 (Thema: Armut & Armenbestrafung)

Armut & Armenbestrafung: Gegen den staatlich angeordneten Hürdenwettlauf

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"AufRECHT bestehen - kein Sonderrecht in den Jobcentern""Wie verschiedene Formen der Benachteiligung bei Jobcenter und Co. Solidarität erschweren, und was wir dagegen in unserer Praxis als Erwerbsloseninitiative tun. Bei der Bundesagentur für Arbeit, den Kindergeldkassen, den Sozialämtern und Jobcentern gibt es zahlreiche Ausschlüsse. (...) Die Zahlen belegen es: 56 Prozent der Anspruchsberechtigten haben 2019 kein Hartz IV bezogen. Wie kann das sein – wie funktionieren diese Ausschlüsse? Es kann sein, weil Hürden aufgebaut werden: digitale Hürden, Unerreichbarkeit der Behörden, Antragsannahmeverweigerung, Antragsverschleppung, Beamtendeutsch, willkürliches Anfordern vieler Unterlagen und Belege. Jede*r wird von den Behörden erst einmal des Betrugs verdächtigt. Es besteht der Generalverdacht, dass unrechtmäßig Steuergelder bezogen würden. Also sagen wir allen, die zu uns in die Beratung kommen, dass nicht sie als Einzelne*r das Problem sind, sondern die Behörden »absichtlich versagen«..." Artikel von BASTA! in ak 705 vom 18. Juni 2024