Dossier

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Wie die meisten sozialen Bewegungen in Japan ist die Anti-Olympia-Bewegung relativ klein und medial auch nicht gut repräsentiert. Allerdings ist sie international recht gut vernetzt, etwa mit denen in Los Angeles und Paris, wo ja 2024 und 2028 die Sommerspiele stattfinden sollen. [Kann so eine Bewegung die Spiele 2021 in Tokio kippen?] Nein, diese Bewegung wird das wohl nicht können. Das heißt aber nicht, dass ich fest damit rechne, dass die Spiele stattfinden können. Auch wenn jetzt schon Testveranstaltungen mit größeren Zuschauermengen durchgeführt werden und es auch positive Nachrichten zu möglichen Impfstoffen gibt, halte ich es immer noch für durchaus nicht unwahrscheinlich, dass die Spiele doch nicht nächsten Sommer in Tokio stattfinden können. (…) [In Japan sind Anti-Olympia- und Anti-AKW-Bewegung nahe beieinander, warum?] Das gibt es erstens oft personelle Überschneidungen: Viele Olympiagegner waren schon vorher in der recht lebendigen Anti-AKW-Bewegung aktiv. Aber es gibt auch einen inhaltlichen Zusammenhang: Es gilt bei den Kritikern als besonders problematisch, während eines nuklearen Notstandes, der in Fukushima ja immer noch besteht, ein solches Mega-Event abzuhalten…“ – aus dem Interview „„Eine Absage ist möglich““ am 22. November 2020 in der taz online von Martin Krauss mit Sonja Ganseforth (Deutsches Institut für Japanstudien) zum Besuch des IOC-Bosses in Japan und der aktuellen Lage um dessen wichtigstes Geschäft. Siehe dazu auch Beiträge zum Versuch der japanischen Rechtsregierung, „Fukushima“ vor den Olympischen Spielen offiziell endgültig zu beenden, einen Videobericht von ersten Protesten dagegen und neu:
Kundgebung und Protestaktionen am 23. Juli 2021 in Tokyo: „Stoppt die olympischen Spiele!“ zu deren Eröffnung – Bericht und Bildergalerie sowie Videos weiterlesen »