„…Der gewerkschaftliche Organisationsgrad in Luxemburg ist relativ hoch bei rund 40%. Es gibt zwei große Gewerkschaftsbünde in Luxemburg, OGB-L und LCCB, deren Mitgliedsgewerkschaften Arbeitnehmer in allen Wirtschaftszweigen vertreten. Sie weisen zwar ideologische Unterschiede auf, aber arbeiten dennoch auf nationaler und europäischer Ebene verhältnismäßig eng zusammen. Darüber hinaus haben sich wichtige Gewerkschaftsgruppen in spezifischen Sektoren gebildet,…
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„…Der gewerkschaftliche Organisationsgrad in Luxemburg ist relativ hoch bei rund 40%. Es gibt zwei große Gewerkschaftsbünde in Luxemburg, OGB-L und LCCB, deren Mitgliedsgewerkschaften Arbeitnehmer in allen Wirtschaftszweigen vertreten. Sie weisen zwar ideologische Unterschiede auf, aber arbeiten dennoch auf nationaler und europäischer Ebene verhältnismäßig eng zusammen. Darüber hinaus haben sich wichtige Gewerkschaftsgruppen in spezifischen Sektoren gebildet, etwa im Finanzsektor oder im öffentlichen Dienst, und einer der Gewerkschaftsbünde des öffentlichen Dienstes (CGFP) ist neben dem OGB-L und dem LCCB in den dreigliedrigen Strukturen auf nationaler Ebene vertreten. Den eigenen Angaben der Gewerkschaften zufolge gibt es rund 150.000 Gewerkschaftsmitglieder in Luxemburg. Unter Berücksichtigung der 110.000 ausländischen Arbeitnehmer, die jeden Tag die Grenze nach Luxemburg überqueren, sowie der Gewerkschaftsmitglieder im Ruhestand waren Schätzungen des nationales Amtes für Statistik zufolge im Jahr 2010 41 % aller Beschäftigten in Luxemburg in einer Gewerkschaft organisiert.1 Die ICTWSS Datenbank zur Anzahl der Gewerkschaftsmitglieder schätzt für Luxemburg einen etwas niedrigeren gewerkschaftlichen Organisationsgrad von 37,3 % (Stand 2008). Die größten Gewerkschaftsbünde in Luxemburg sind der OGB-L, dem 65.000 Mitglieder angehören, und der LCGB mit über 40.000 Mitgliedern (beide Angaben stammen von den Websites der Gewerkschaftsbünde).3 Diese beiden Verbände dominieren im Privatsektor. Um den OGB-L und den LCGB gruppieren sich weitere, angeschlossene Gewerkschaften, die insbesondere den Transportsektor abdecken (FNCTTFEL für den OGB-L und SPYROLUX für den LCGB). Der OGB-L und seine angeschlossenen Gewerkschaften sind Mitglieder der CGT-L. Diese wiederum vertritt die Interessen der OGB-L-Mitglieder in internationalen Organisationen wie dem Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) und dem Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB). Die drittwichtigste Gewerkschaftsgruppe im Bank- und Versicherungssektor ist die Vereinigung der ALEBA/UEP, NGL und SNEP, die sich bildete, um die Wahlen der Arbeitnehmervertreter auf nationaler und auf betrieblicher Ebene im November 2003 anzufechten. Die ALEBA ist die größte Gewerkschaft für Banken und Versicherungsgesellschaften und zählte laut Angaben auf ihrer Website 2008 fast 13.000 Mitglieder. Darüber hinaus gibt es zwei wichtige Gewerkschaften für den öffentlichen Dienst, nämlich die CGFP (Regierungsbedienstete), der über 28.000 Mitglieder angehören, und die FGFC (Angestellte der Kommunalverwaltungen) mit 4.200 Mitgliedern (beide Angaben stammen von den Websites der Gewerkschaften). 2004 hat Luxemburg die gesetzlichen Vorschriften für den Abschluss von Tarifverträgen (siehe den Abschnitt über Tarifverhandlungen) sowie für die Repräsentativität der Gewerkschaften überarbeitet. Sie betreffen insbesondere das Recht der Gewerkschaften, Tarifverträge zu unterzeichnen und eröffnet ihnen die Möglichkeit, am dreigliedrigen System des sozialen Dialogs in Luxemburg teilzunehmen…“ – aus der Dokumentation „Gewerkschaften – Luxemburg“ bei Workers Participation.eu (immer wieder fortgeschrieben).
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