Erst bastelten die Grundschüler Engel für deutsche Soldaten, dann organisierte ihre Lehrerin eine Kooperation mit der Bundeswehr. Bildungsexperten sind entsetzt. Artikel von Bernd Kramer in der TAZ vom 27.08.2012
"Die Bundeswehr drängt an die Schulen und Hochschulen. In immer mehr Bundesländern schließt sie Kooperationsvereinbarungen mit den Kultusministerien und sichert so ihren Jugendoffizieren Zugang zu den Klassenzimmern. Die GEW und andere rufen zu einer bundesweiten Aktionswoche vom 24. bis 29. September gegen den Einfluss der Bundeswehr und der Rüstungsindustrie auf das Bildungswesen auf…“ Meldung auf der Seite der GEW vom 06.07.2012
In Deutschland kämpft die Flugbegleitergewerkschaft UFO für höhere Löhne und gegen Leiharbeiter. Wie es um die Arbeitsbedingungen der Stewardessen und Stewards rund um den Erdball steht, berichten unsere Korrespondenten aus Singapur, London und Paris. Artikel von Christoph Hein, Marcus Theurer und Christian Schubert in der FAZ vom 05.09.2012
„Liebe Kolleginnen und Kollegen, das sich seit Jahren in der Lufthansa-Kabine verschlimmernde Gefühl mangelnder Wertschätzung hat im Streik der UFO e.V. ein emotionales Ventil gefunden. Die große Beteiligung ist eine Bankrotterklärung der Kabinenführungen EK in Frankfurt und München. Fachliche Inkompetenz, gepaart mit einer unerträglichen Arroganz selbst durch den letzten Erfüllungsgehilfen gegenüber den Kolleginnen und Kollegen der Kabine finden nun ihren Widerhall. „Angry Bird“, ein tolles Plakat. Mit diesem Schreiben möchte ich Euch über die wichtigsten Punkte informieren, die Euch als ver.di-Mitglieder betreffen…“ Quelle: Lufthansa - Flugblatt UFO/ver.di zum Streik Flugbegleiter von der ver.di-Bundesverwaltung vom 07.09.2012
Trotz der von den Flugbegleitern vor Monaten aufgekündigten Tarifgemeinschaft erklärt sich ver.di solidarisch mit den streikenden Kollegen in der Kabine. Derweil schien sich am Freitag Bewegung im Tarifstreit abzuzeichnen. Eine Schlichtung lag in der Luft. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 08.09.2012
Die Flugbegleitergewerkschaft UFO streikt weiter. Beim zweiten Tag ihres Arbeitskampfes blieben wieder Tausende am Boden. Offensichtlich Generalprobe für Freitag, 7. September: Dann soll 24 Stunden lang gestreikt werden, bundesweit. In einem kleinen Dossier haben wir die wichtigsten Meldungen vom 30.08.- 05.09.2012 herausgesucht und dokumentiert.
Die Motorenwerke Zschopau GmbH (MZ) haben Insolvenz angemeldet. Der Nachfolger des DDR-Erfolgsunternehmens stellte den Antrag auf Insolvenz mit Sanierungsplan am Freitag beim Amtsgericht Chemnitz. Süddeutsche Zeitung vom 08.09.2012
"(...) Vereinbart wurde eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 3,1 Prozent ab 1. November 2012 und weiteren 3 Prozent ab November 2013. Darüber hinaus erhalten die Auszubildenden zusätzliche Lohnprozente aufgrund einer Aufrundung der Ausbildungsvergütungen auf den jeweils nächst höheren 5- oder 10-Euro-Betrag. Die Gesamtlaufzeit der Tarifeinigung beträgt 24 Monate. .." Pressemitteilung von ver.di vom 07.09.2012
„Buchstäblich in letzter Minute ist es Mumia Abu-Jamal, Journalist, Ex-Black-Panther und seit 1981 politischer Gefangener im US-Bundesstaat Pennsylvania, doch noch gelungen, Rechtsmittel gegen die formale Umwandlung seines Todesurteils in lebenslange Haft ohne Bewährungsmöglichkeit einzulegen…“ Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 28.08.2012
Ein Staatsgericht in Philadelphia hat das Todesurteil gegen den US-Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal nun auch formal in lebenslange Haft ohne Bewährungsmöglichkeit umgewandelt. Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 23.08.2012
Am Sonntag den 2. September demonstrierten in Rohtak hunderte Familienangehörige der Maruti-Suzuki-Belegschaft: Sie forderten die Freilassung aller seit dem 18. Juli inhaftierten und die Aufnahme einer Untersuchung über die Rolle des Managements in den Auseinandersetzungen. Sie prangerten an, dass eine ganze Reihe der eingesperrten Arbeiter mißhandelt werden und wollten dem Gouverneur des Bundestaates Haryana eine Petition übergeben, was dieser ablehnte. Der Forderungskatalog der Familien umfasst auch die Wiedereinstellung aller Entlassener - darunter beispielsweise ein Arbeiter der vom Unternehmen zweimal als "vorbildlich" ausgezeichnet wurde und der nun sowohl entlassen als auch inhaftiert ist. Der Bericht "Relatives and families of Maruti Suzuki workers demonstrate in Rohtak" am 03. September 2012 bei radical notes macht deutlich, dass der Kampf weitergehen wird.
Zuerst waren es, in kleineren Orten, Hunderte von Menschen, die sich an den jeweiligen Etappen der "Marcha Obrera" der SAT durch Andalusien beteiligten, jetzt sind es nahezu überall Tausende. Der Marsch, immer wieder begleitet von Aktionen wie Besetzungen von Straßen, von Bankfilialen und Supermärkten findet in ganz Spanien immer mehr und immer größere Unterstützung. und bringt andere Gewerkschaften in Zugzwang. Eine kleine aktuelle Materialsammlung "Marcha Obrera" vom 07. September 2012 zusammengestellt von hrw
"Wir wollen die deutschen Banker nicht fett machen" und "Nein zum 4. Reich" waren einige der Parolen mit denen Hunderte von Menschen vor der EU Vertretung in Madrid gegen den Besuch von Bundeskanzlerin Merkel protestierten, wozu die Bewegung 15M und Democracia real aufegrufen hatten. Der Bericht "El 15-M recibe a Merkel "con la fuerza de la democracia"" von Eduardo Muriel am 06. September 2012 in "Publico".
"Hunderte Menschen haben am Samstag in Madrid für den uneingeschränkten und kostenlosen Zugang von illegalen Einwanderern zum Gesundheitssystem demonstriert. „Kein Mensch ist illegal“, riefen die Demonstranten bei ihrem Protest vor einem Krankenhaus in der spanischen Hauptstadt. Die Teilnehmer machten ihrem Ärger lautstark mit Hupen und Trillerpfeifen Luft. Bis Samstag konnten Einwanderer ohne Papiere in Spanien innerhalb des gesetzlichen Gesundheitssystems medizinisch behandelt werden. Im Zuge der schweren Wirtschaftskrise in Spanien beschloss die konservative Regierung in Madrid jedoch unter anderem Kürzungen im Gesundheitswesen. Dazu zählt auch, dass sich die medizinische Behandlung von illegalen Einwanderern künftig nur noch auf Kinder, Schwangere und Notfälle beschränken soll" - aus "Spanier fordern Zugang illegaler Einwanderer zu Gesundheitswesen" externer Link ein Bericht im Ärzteblatt vom 03. September 2012
Das angerufene Gericht erklärte den Streik für illegal, Erziehungsminister Mutula Kilonzo drohte mit Geldbußen und Disziplinarmaßnahmen, die Polizei attackierte die Streikenden (bis hin zu Warnschüssen), die Medien beweinten laut die armen Schüler - und rituell auch angeblich mißhandelte Streikbrecher - es nützte alles nichts: Der LehrerInnenstreik wurde im ganzen Land massiv befolgt. Einen Einblick gibt der Bericht "Schools Paralysed By Strike" externer Link am 04. September 2012 in "The Nation" (gespiegelt bei allafrica)