Die Ankündigung von Amplats am Dienstag, zwei ihrer Platinminen zu schliessen - deren Belegschaften ja eine wesentliche Rolle in der letztjährigen Streikbewegung der Bergarbeiter spielten - hat als unmittelbare Reaktion einen erneuten Streik hervorgerufen. Nicht nur die Belegschaften sehen dies als einen Akt der Revanche, um die verbreitete Auffassung, die Streikbewegung sei trotz aller blutigen Repression erfolgreich gewesen zu revidieren. Die Gewerkschaften wussten heute morgen noch nichts von weiteren Streikplänen schreibt in “Platinum belt, 2013: Amplats to cut 14,000 jobs. Workers to strike” Greg Nicolson am 16. Januar 2013 im Daily Maverick, die Regierung zeigte sich zwar überrascht von der Maßnahme, verwies jedoch den “Revanchegedanken” ins Reich der Fabel
Die Impala - Mine, Schauplatz der ersten grossen Auseinandersetzung der Bergarbeiter im letzten Jahr: Die NUM muss ausziehen. Aus den Büros, die das Unternehmen jener Gewerkschaft zur Verfügung stellt, die den betrieblichen Tarifvertrag abschliessen kann, weil sie die grösste Gewerkschaft im Betrieb ist. Die NUM will erst eine unabhängige Prüfung, das Unternehmen bestätigt, dass die ACMU mehr Mitglieder im Betrieb habe - Ergebnis des Streiks, als viele Bergarbeiter von der NUM zur unabhängigen ACMU wechselten, wird in dem Bericht “NUM, AMCU stand-off looms at Impala” vom Rundfunksender SABC am 13. Januar 2013 unterstrichen
Wenn die Landarbeiter sich entscheiden für mehr Lohn zu kämpfen, dann haben sie als Gegner die Landlords, die grossen (weissen) Weinbauern. Stimmt? Stimmt. Wen noch? Die Polizei natürlich, was wiederum nicht so natürlich empfunden wird, weil ja eine Volksregierung..oder was: Schon wieder ein Toter, in der kleinen Stadt DeDoorns am Westkap, die in den letzten Tagen mehr und mehr zum Zentrum der Auseinandersetzungen wurde, auch weil sich viele Erwerbslose aus der Region dem Streik anschlossen. Bereits am Montag war ein 8jähriger Junge bei einer Demonstration von Gummigeschossen lebensgefährlich verletzt worden, berichtet in “De Doorns protests claim first life” Kate Stegman am 15. Januar 2013 im Daily Maverick
„Die Tarifverhandlungen von E.ON mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der IG BCE sind heute in Hannover ergebnislos beendet worden. Die Arbeitgeber hatten zuletzt Entgelterhöhungen von 1,7 Prozent für eine Laufzeit von zwölf Monaten angeboten. Zudem verweigerten sie Verbesserungen bei den Übernahmeregelungen für die Auszubildenden und die Verlängerung der Regelungen zur Sicherung der Tarifbindung bei Ausgründungen von Tochterfirmen. (…) ver.di fordert für die rund 30.000 Beschäftigten und die Auszubildenden im E.ON-Konzern unter anderem Vergütungserhöhungen von 6,5 Prozent für ein Jahr sowie die Übernahme aller Auszubildenden nach erfolgreichem Abschluss für mindestens zwölf Monate. Zudem sollen mindestens 250 Auszubildende nach erfolgreichem Abschluss ab 2015 unbefristet übernommen werden. Eine unbefristete Übernahme will ver.di auch für die Jugend- und Auszubildendenvertreter sowie schwerbehinderte Auszubildende erreichen. ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam mit der IG BCE in der „Tarifgemeinschaft Energie“.“ Pressemitteilung von ver.di vom 15.01.2013
In diesem und nächsten Jahr will Air Berlin rund 400 Millionen Euro einsparen. 900 Arbeitsplätze sollen bis Ende 2014 abgebaut, Strecken gestrichen und Flugzeuge verkauft werden. Artikel von Matthias Loke in der Frankfurter Rundschau vom 15.01.2013
2013 wird das Jahr einer neuen Ordnung der Arbeit. Das kündigte DGB-Vorsitzender Michael Sommer zum Jahresauftakt an. Starke Worte, die wir des öfteren vor einem lauen Herbst gehört haben… Bereits der Auftakt könnte einen Vorgeschmack bieten, daher unser Dossier zum Thema! Siehe Grundinformationen und Kommentare:
„Mit der Kundgebung am 16. Januar werden die Aktionen der Beschäftigten fortgesetzt, die bereits im Dezember mit einer Demonstration der Rundschau-Beschäftigten vor dem Verlagssitz des FR-Eigners DuMontSchauberg begonnen hatten. Anfang Januar hatte es eine weitere Aktion vor dem Verlagshaus in Frankfurt gegeben. Am 9. Januar war bekannt geworden, dass der Axel-Springer-Verlag seine Aufträge bei der Druckerei der Frankfurter Rundschau in Neu-Isenburg gekündigt hat. Die Kündigung der Druckaufträge für Bild, Welt und Welt kompakt durch die Axel-Springer AG erschwert die ohnehin schwierige Suche nach Investoren für die Druckerei der Frankfurter Rundschau in Neu-Isenburg, kritisiert ver.di. „Wir fordern die Axel-Springer AG auf, diesen Beschluss nochmals zu überdenken, da es nach wie vor möglich erscheint, mit potentiellen Investoren kurzfristig eine Lösung für eine Fortführung der Druckaufträge zu finden", sagte Manfred Moos. Moos wies darauf hin, dass die Mannschaft der Druckerei seit 36 Jahren alle Fremdkunden zuverlässig und in hoher Qualität bedient hat. "Dies würde nach unserer Überzeugung auch nach einer Übernahme durch einen Investor so bleiben…“ Meldung bei der Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di vom 14.01.2013
Ein Gespräch mit Nikolaus Roth, der unter anderem Whistleblowing-Seminare für Betriebs- und Personalräte anbietet." Interview von Romin Khan bei ver.di.de
Artikel von Manfred Dietenberger aus Lunapark21 – Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie – Heft 20 (Winter 2012/2013), exklusiv im LabourNet Germany!
„Eine Frauenhilfsorganisation wird in Irland vom Verlegerverband unter Druck gesetzt, für einfache Verlinkungen ohne Textausschnitte Lizenzgebühren zu bezahlen. Ein Link auf urheberrechtlich geschütztes Material verletze das Urheberrecht…“ Artikel von Achim Sawall vom 3.1.2013 bei golem
„Wer erwartet hatte, das mit dem Ende der ITU-Weltkonferenz zur Internationalen Telekommunikation (WCIT) im Dezember 2012 in Dubai die aufgewühlte Debatte über die Zukunft der Regulierung des Internet zur Ruhe kommt, der sollte sich an das Märchen vom Kampf des Ritters mit dem siebenköpfigen Drachen erinnern. Kaum ist ein Kopf abgeschlagen, wachsen schon andere nach. 2013 jedenfalls wird die Diskussion zum Thema Internetfreiheit eher an Schärfe gewinnen…“ Artikel von Wolfgang Kleinwächter in telepolis vom Telepolis 05.01.2013
"Verschiedene Berliner Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen rücken das Thema Videoüberwachung in den Blickpunkt. Die Humanistische Union (HU) lud zu einem ersten Vernetzungstreffen gegen die anlasslose Videoüberwachung auf Demonstrationen. Hintergrund ist eine Klage anlässlich einer Anti Atom-Demonstration, auf der die Polizei wie üblich sogenannte “Übersichtsaufnahmen” angefertigt hatte. Im September 2010 stellte das Verwaltungsgericht die Rechtswidrigkeit der Maßnahme fest. Das störte die CDU und SPD herzlich wenig: Im Koalitionsvertrag wurde 2011 verabredet, eilig eine Ermächtigungsgrundlage für die “Übersichtsaufnahmen” bei Versammlungen zu schaffen. Bis dahin filmt die Polizei aber munter weiter…" Artikel von Matthias Monroy vom 11.01.2013 bei Netzpolitik
"Bei einem Prozess gegen zwei Neonazis in München sind Journalisten von Anhängern der Angeklagten mehrfach attackiert worden. Als Konsequenz denkt der Amtsgerichtspräsident jetzt darüber nach, Film- und Fotoaufnahmen künftig zu untersagen. Alleine die Idee ist ein Armutszeugnis für den demokratischen Rechtsstaat sowie das Amtsgericht München..." Artikel von Johannes Hartl vom 10. Januar 2013 bei Publikative