Tränen auf dem Fußballfeld. Aus guten Grund: Südamerika-Meisterschaft 2021 wird nicht in Kolumbien stattfinden
„Tränen sind auf dem Fußballfeld nichts Besonderes. (…) Auch bei einem Spiel der Gruppenphase der Copa Liberadores (Südamerikapokal, vergleichbar der europäischen Champions-Ligue) zwischen dem argentinischen Vertreter River Plate Buenos Aires und dem kolumbianischen Club Atlético Juniors am 12. Mai in Barranqiulla, wo die Atlético Juniors zuhause sind, flossen zahlreiche Tränen. Allerdings weinten die Spieler beider Teams, und das schon während des Spiels. Für die feuchten Augen waren auch keine fußballerischen Gründe verantwortlich, sondern das Tränengas, das kolumbianische Sicherheitskräfte gegen Demonstrant*innen außerhalb des Stadions einsetzten und das durch den Wind in die Arena getragen wurde. (…) Die Menschen, die am 12. Mai vor dem Stadion von Barranquilla demonstrierten, teilten die Ziele der landesweiten Protestbewegung, hatten aber noch ein weiteres Anliegen. Ähnlich wie die Fußball-EM wurde auch Copa América, die Südamerikameisterschaft der Nationalmannschaften 2020 wegen der Pandemie abgesagt und soll im Juni/Juli 2021 nachgeholt werden. Erstmals war vorgesehen, dass das Turnier nicht wie bisher in einem Land, sondern in zwei, nämlich Argentinien und Kolumbien, stattfindet. Auch dagegen, nämlich die Austragung eines wichtigen Fußballevents in Kolumbien, das die Regierung zu einem großen Propagandaspektakel nutzen würde, richteten sich die Proteste am 12. Mai in Baranquilla…“ Aus dem Artikel von Gert Eisenbürger für das LabourNet Germany – in der ila – Das Lateinamerika-Magazin – Nr. 445 vom Mai 2021 gibt es zum Thema nur einen Kasten, neben einem lesenswerten Artikel zu den Konflikten in Kolumbien – wir danken!
Siehe den gesamten Artikel (mit einer Aktualisierung am 31. Mai) und weitere neue Informationen im Dossier
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Die Rebellion der Selbstermächtigten in Neuquén
„„Autoconvocados“: Belegschaften, die sich selbst aufgerufen haben. So nennen sich die selbstorganisert streikenden Krankenhausarbeiter_innen in Neuquén. Seit März 2021 kämpfen sie für Lohnanpassungen an die Inflation und die Festanstellung ihrer prekär beschäftigten Kolleg_innen. Als klar wurde, dass die Arbeitgeber die Forderungen nicht erfüllen würden, und nachdem der Gewerkschaftsverband ATE einer 11%igen Lohnerhöhung zugestimmt hatte, begann die Versammlung von Belegschaften aus verschiedenen Krankenhäusern („Interhospitalaria“) u.a. die Zufahrten zu den lokalen Erdöl-Fracking Anlagen zu blockieren...“ Video bei labournet.tv (spanisch mit dt. UT | 1 min | 2021)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
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