Aktionstag der IG Metall: Hartnäckige Kämpfe gegen die Angriffe des Kapitals notwendig
„Am 29. Oktober ruft die IG Metall zum bundesweiten Aktionstag „Fairwandel“ auf. In jedem Bezirk soll es an diesem Tag Aktionen, Kundgebungen, Demos usw. geben. Mit dem Aktionstag will die IGM Druck machen auf die Politik. (…) Die Forderungen sind eher unkonkret, auch wenn einige in die richtige Richtung gehen, aber es bleibt bei eher hilflos klingenden Appellen an Staat und Kapital wie „Die neue Bundesregierung muss jetzt die richtigen Weichen stellen“ oder „Die Arbeitgeber sind in der Pflicht: Sie müssen Strategien für den Umbau von Produktion, Lieferketten und Wertschöpfungsnetzwerken entwickeln – gemeinsam mit uns.“ Damit werden Illusionen geschürt. Dass das Kapital andere Interessen hat, als die Beschäftigten, findet in dem Aufruf keine Erwähnung. Sie unterstellen dem Kapital Fehler: „Die Unternehmen investieren zu wenig. Vielen fehlen Ideen und Konzepte für Geschäftsmodelle der Zukunft.“ Die Kapitalisten wissen genau, warum sie Standorte schließen, Zehntausende KollegInnen rausschmeißen, in Billiglohnländer investieren und auswandern, die Arbeit verdichten, Betriebsräte mobben, Tarifverträge unterwandern, betriebliche Errungenschaften kürzen: das alles dient ihrer Profitmaximierung. Das ist ihr Konzept. (…) Wichtig sind der gemeinsame Kampf, sowie hartnäckige Nadelstiche gegen das Kapital, die schmerzen. Ohne Streiks werden die Angriffe nicht abgewehrt werden können…“ Kommentar von Christa Hourani vom 22.10.2021 (wir danken!) – siehe dessen Volltext und Infos zum Aktionstag im Beitrag
Siehe zur Kritik an „Widerstandsaktionen“ der IG Metall auch:
[Betriebsgruppe „Mahle-Solidarität“] Aktionstag bei Mahle Behr in Stuttgart: MetallerInnen können auch anders!
“Seit Jahren ist die Choreographie von IG Metall Protest-Veranstaltungen ähnlich: Laut und bunt, aber Phrasen ohne Inhalt und Forderungen so unkonkret wie möglich. Am Dienstag, 19. Oktober war manches anders! Auch wenn „IG Metall“ auf der Packung drauf stand, die Initiative war von den Vertrauensleuten und dem Betriebsrat von Mahle-Behr ausgegangen. (…) Die Rede von Lilly zeigte auf, was diesen Betriebsrat und diese Belegschaft treibt: Der Gesamt-Betriebsrat hatte im Frühjahr den vom Konzern geforderten Stellenkürzungen zugestimmt. Die „freiwilligen“ Ausscheidungsvereinbarungen hatten diesen Abbau nicht zuwege gebracht. Jetzt droht die Geschäftsführung mit 98 Entlassungen oder alternativ „Arbeitnehmer-Beiträgen“, also Lohnverzicht in Höhe von 39 Millionen pro Jahr. (…) Alles Wohlverhalten des Betriebsrates, der im letzten Jahr nicht nur Arbeit rund um die Uhr, sondern auch befristete Neueinstellungen genehmigt hatte, hat nichts genützt. Die ganze zukünftige Produktion wird der Belegschaft praktisch unterm Hintern weggezogen (…) Was ist nötig: Das Solidaritätsnetz muss von unten aufgebaut werden. Dazu gehört die Kritik am Verhalten der Geschäftsführung und des Vorstandes der IG Metall. So waren zum Beispiel die KollegInnen von Coperion richtig sauer, als sie die Flyer für die Kundgebung erhielten: Ihnen sind gerade die ERA-Eingruppierung mit Unterschrift der IG Metall gekürzt worden. Auch wenn die Unternehmen gerade vor allem nach Osteuropa verlagern, gegen die Parole von der „Sicherung des Standortes Deutschland“, sollten wir die Perspektive des gemeinsamen internationalen Widerstandes setzen: Bei Mahle zum Beispiel werden auch über 5000 Arbeitplätze in anderen Ländern vernichtet...“ Aus dem Beitrag der MAHLE-Solidarität vom 21. Oktober 2021 bei der Vernetzung für kämpferische Gewerkschaft (VKG) – siehe mehr daraus und Hintergründe im Dossier
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Gorillas Streik im Bergmannkiez
„Heute, am 1. Oktober 2021 sind die Gorillas Fahrer_innen erneut in den Streik getreten. Für bessere Bezahlung, ein besseres Schichtsystem und mehr Arbeitssicherheit. „Most of us are actually not aware of our rights. So we are learning about our rights through such actions as well.“ (aus dem Video)“ Video bei labournet.tv (engl. mit dt. UT | 4 min | 2021)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
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