Hier im (kostenlosen, aber unterstützungsbedürftigen) Newsletter die WICHTIGSTEN der neu veröffentlichten Beiträge auf unserer Homepage:
Nach der willkürlichen Verlängerung seiner Haftstrafe durch das iranische Regime wurde der Gewerkschafter Jafar Azimzadeh positiv auf Corona getestet und ins Krankenhaus überstellt: Seitdem keine Nachricht mehr!
Jafar Azimzadeh von der Freien Gewerkschaft des Iran war bereits mehrfach Gegenstand der Berichterstattung im LabourNet Germany: Nicht zuletzt im Jahr 2016 bei seiner Festnahme und 2019 bei seiner Verurteilung wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit – so nennt das Mullah-Regime die Sicherheit kapitalistischen Profits vor gewerkschaftlicher Gegenwehr. Anfang August 2020 wurde er in einem Schnellverfahren abermals verurteilt, um das Thema Freilassung zu verhindern: Jetzt weil der (mit Superkräften ausgestattete?) Gewerkschafter aus dem Gefängnis heraus die Ordnung der Reaktionäre gefährdet habe… Dabei waren er und weitere Gewerkschaftsaktivisten im Gefängnis positiv auf Corona getestet worden – und offensichtlich hatte sich sein Gesundheitszustand auch verschlechtert, denn er soll (soll, gerüchteweise) ins Krankenhaus gebracht worden sein – wo seiner Familie aber keine weitere Auskunft gegeben wurde, sondern gesagt, man wisse nichts von einer Überstellung. In dem Aufruf „Jafar Azimzadeh has been taken to hospital“ der Campaign to free jailed workers in Iran vom 17. August 2020 (den wir im Folgenden dokumentieren und hiermit knapp zusammen gefasst haben) wird die Forderung erneuert, während der Epidemie die Gefangenen frei zu lassen (siehe dazu auch den Hinweis auf den ersten entsprechenden Aufruf vom März 2020 am Ende dieses Beitrags
2. Internationales » Belarus/Weißrussland » Gewerkschaften
Die Demonstrationen in Belarus gehen weiter – begleitet von einer wachsenden Streikbewegung, die beginnt, eigene Positionen zu entwickeln
Trotz aller Einschüchterungsversuche samt militärischer Drohungen gehen die Proteste gegen das Lukaschenko-Regime in Belarus weiter – auch am Sonntag, 23. August 2020 waren in Minsk und allen anderen großen Städten des Landes Hunderttausende auf den Straßen. Die Polizei marschierte zwar ebenfalls auf, verzichtete aber an diesem Tag weitgehend darauf, das „französische Modell“ des Umgangs mit Demonstrationen anzuwenden, also das ganze Arsenal moderner Repressionskräfte einzusetzen. Was auch damit zu tun haben dürfte, dass die Streikbewegung, die im ganzen Land weiter wächst, ja auch zahlreiche Menschen mobilisiert, die bisher eher zu Anhängern (oder „Duldern“) des Regimes gehörten, zunehmend eigene Positionen entwickelt, die sich von jenen der liberalen Opposition im Sinne der EU immer deutlicher unterscheiden. Siehe in der Materialsammlung zur Entwicklung der Streikbewegung und ihrer Hintergründe, Vorgeschichte und Ursachen einige aktuelle Beiträge
3. Internationales » USA » Politik
Nach dem Abzug von Trumps Truppen aus Portland: Polizei und bewaffnete Nazis gemeinsam gegen Antirassisten
Ende Juli 2020 hatte die US-Regierung die „Mission Portland“ abgebrochen – mit der gezeigt werden sollte, dass die oppositionell regierten Städte (und Bundesstaaten) nicht in der Lage seien, „Recht und Ordnung“ zu garantieren. Portlands Bürgermeister Wheeler (Demokratische Partei) und seine Polizei zeigten am Wochenende das Gegenteil – zumindestens versuchten sie es beweisen. Verschiedene Nazi-Strömungen der USA hatten zum Aufmarsch in Portland mobilisiert (unter der Losung „Kein Marxismus in den USA“) – und zum Angriff auf die Demonstrantinnen und Demonstranten, die in Portland seit drei Monaten gegen den rassistischen Kapitalismus mobilisieren. Und obwohl nicht wenige von ihnen bewaffnet kamen, wurde ihre Demonstration nicht nur erlaubt – vielmehr erklärte die Polizei Portland auch die Aktionen der GegendemonstrantInnen zum „Aufruhr“ und ging gegen sie vor. Wobei inzwischen zahlreiche Videos auf Kanälen sozialer Medien dokumentieren, dass Polizei und Nazis sich ausführlich unterhielten (berieten?) – was aber alles nichts nutzte: Am Sonntagabend wurden die Nazis vertrieben… Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge und einen Hintergrundartikel – sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zur Entwicklung in Portland
4. Branchen » Lebens- und Genussmittelindustrie » Fleischbranche
[11. September 20 in Düsseldorf] Demo-Aufruf: System Tönnies stoppen! Gegen die Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt!
„Wir haben die Schweinereien der industriellen Fleischproduktion satt! Corona hat gezeigt: Am Ende trifft es uns alle! Schluss mit dem NRW-Schmusekurs gegenüber kriminellen Unternehmer*innen! Wir demonstrieren am Freitag, 11. September 2020 ab 18 Uhr in Düsseldorf (Treffpunkt: HBf). Wir sind eine Koalition aus Anwohner*innen, Umwelt- und Klima-Aktivist*innen, Arbeits- und Bürgerrechtsaktivist*innen, Gewerkschaftsmitgliedern und Tierrechtler*innen. Vor der Kommunal-Wahl NRW am Sonntag, 13. September 2020 rufen wir auf: Keine Stimme für Parteien und Kandidat*innen, die mit Tönnies und Konsorten kungeln! Unsere Forderungen lauten: Tönnies und Konsorten konsequent zur Kasse zwingen! Keine Hilfs- und Rettungsgelder für Ausbeuter, Betrüger und systematische Corona-Spreader! Rückhaltlose Aufklärung und Verfolgung von Schein-Werkverträgen, Sozialabgabenbetrug, Mietwucher, Lohnraub, Betriebsratsbekämpfung und anderen Vergehen. Konsequente Durchsetzung der Generalunternehmer-Haftung. (…) Weg mit Sammelunterkünften und überbelegten Bruchbuden! Dezentraler angemessener Wohnraum für Wanderarbeiter*innen! Demokratische Arbeitsverhältnisse! (…) Nachzahlung von geraubtem Lohn! Entschädigungszahlungen an die Arbeiter*innen für jahrelanges erlittenes Unrecht und Leid! Konsequenter Tierschutz und Umweltschutz! (…) Schluss mit Preis- und Lohndumping in der Lebensmittel-Produktion…“ Aufruf vom 22. August 2020 bei der aktion ./. arbeitsunrecht
– zu den Unterzeichner*innen gehören neben LabourNet Germany auch: BUND Burgenlandkreis (Weißenfels / Sachsen-Anhalt), Bündnis gegen die Tönnies-Erweiterung (Kreis Gütersloh), Animal Rights Watch (ARIVA), România – Țara Muncii Ieftine (Rumänien — Land der billigen Arbeit) sowie Tear Down Tönnis und Fridays for Future Münster
b) Und darüber hinaus im LabourNet Germany:
INTERNATIONAL
5. Internationales » Iran » Arbeitskämpfe
6. Internationales » Philippinen » Politik
7. Internationales » Bolivien » Politik
8. Internationales » Irak » Politik
9. Internationales » Mali » Politik
11. Internationales » Frankreich » Politik » Rechte
12. Internationales » Kanada » Politik
BRANCHEN
15. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Gesundheitswesen » Konflikte und Arbeitskämpfe im Gesundheitswesen in diversen Kliniken » Vivantes » Medizinisches Team verlässt aus Protest Berliner Vivantes-Klinikum
16. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Groß- und Einzelhandel » Karstadt » Dossier: Karstadt greift nach Kaufhof. Immobilien im Visier
POLITIK
INTERVENTIONEN
28. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Lagerhaltung und andere Schikanen » Dossier: “Kennen wir nur aus Guantanamo”: Sicherheitsdienst misshandelt Asylbewerber
29. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Abschiebung und Proteste
30. Interventionen » Kampf um Grundrechte » allgemeine Grundrechte » Justiz und Behörden
33. Interventionen » Antifaschismus und die neuen alten Rechten » alte und neue Nazis sowie Alltagsrassismus » Vom Stammtisch auf die Straße: Der rechte Mob» Dossier: Nach dem Mord an Regierungspräsidenten in Kassel: Rechte geifern und predigen Hass
35. Interventionen » Kampf um Grundrechte » Kommunikationsfreiheit und Datenschutz » Überwachung und Datenschutz » Videoüberwachung » Dossier: Clearview: Diese Firma kennt Milliarden Gesichter
38. Interventionen » Kriege und Militarisierung » Antimilitarismus » Antikriegstage
39. Interventionen » Kriege und Militarisierung » Antimilitarismus » Zeitung gegen den Krieg
Lieber Gruss, Mag und Helmut – bleibt gesund und widerständig!
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AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Taking Sides – Die Geschichte der Arbeiterhilfekonvois
„Eine wenig bekannte internationalistische Aktion während des Jugoslawienkrieges. Zwischen 1992 und 1995 haben britische Aktivist_innen Hilfkonvois nach Tuzla organisiert. Die Konvois waren keine humanitäre Hilfe, sondern ausdrücklich ein Versuch, die dortige Arbeiter_innenklasse zu unterstützen: Die Bewohner_innen von Tuzla hatten sich inmitten des Krieges geweigert, sich entlang ihrer ethnischen Zugehörigkeit gegeneinander aufhetzen zu lassen. (…) Ein Beispiel für internationale Solidarität von unten. Hier ein Film über den Bosnischen Frühling 2014.“ Video bei labournet.tv
(engl. mit dt. UT | 50 min | 2020)
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LabourNet Germany: https://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600