[Wie Kliniken auf Kritik an Pflege-Arbeitsbedingungen reagieren: Erst Romana, dann Anja…] Uniklinik Münster kündigt Pfleger nach offener Kritik
„Das alte münsterländische Landrecht: „Wer aufmuckt, wird abgekört,“ gilt auch am Universitätsklinikum Münster (UKM). Wie das WDR Landesstudio Münster meldete, hat das Universitätsklinikum Münster einem Krankenpfleger fristlos gekündigt, vermutlich weil dieser sich in einem Fernsehbeitrag kritisch über die Arbeitsbelastung in der Intensivmedizin geäußert hat. verdi habe Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht eingereicht, hieß es. Das UKM äußert sich zu dem laufenden Verfahren nicht. Die Kündigungsschutzklage bestätigt Thomas Meißner, verdi-Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Gesundheit. Er vermutet, dass mit dem rigiden Vorgehen „ein Exempel statuiert“ werden soll. Das sehen die ver.di-Vertrauensleute am UKM genauso. In einer Sonderausgabe ihrer Betriebszeitung schreiben sie: „Diese Kündigung richtet sich nicht nur gegen ihn, sondern gegen alle, die sich am UKM für Verbesserungen für das Personal und in der Versorgung der Patient*innen einsetzen. Wir fordern den Vorstand der Uniklinik Münster auf: Nehmen Sie die Kündigung unseres Kollegen sofort zurück!“...“ Artikel „Wer aufmuckt, wird abgekört: Krankenpfleger fristlos gekündigt. Grund: Öffentliche Kritik an der Arbeitsbelastung im UKM“ von Frank Biermann vom 14.3.2021 – wir danken! Siehe den Volltext und weitere Informationen – nun auch mit einer aktuellen Meldung zur Reaktion des UKM
Solidarität mit pakistanischen GewerkschafterInnen: Gegen die Willkür von Metro
„… Die deutsche Metro A.G. ist ein multinationaler Lebensmittelgroßhändler, der in 26 Ländern auf der ganzen Welt tätig ist. Eines dieser Länder ist Pakistan, wo die Metro-Beschäftigten seit sieben Jahren für einen Tarifvertrag kämpfen. Die Geschäftsführung von Metro Pakistan hat eine Kampagne zur Zerschlagung der Gewerkschaft geführt, indem sie die Gewerkschaftsführer durch Abmahnungen, Kündigungen, Wechsel des Arbeitsplatzes und des Beschäftigungsstatus sowie Entlassungen eingeschüchtert und ins Visier genommen hat. In den letzten Jahren sind mehrere Gewerkschaftsmitglieder von Metro Pakistan entlassen worden – darunter jeder einzelne gewählte Generalsekretär der Gewerkschaft seit 2013. Zuletzt entließ Metro Tahir Mehmood, den Generalsekretär der lokalen Gewerkschaft. Tahir war seit mehr als 10 Jahren bei Metro Pakistan beschäftigt. UNI Global Union hat eine Online-Kampagne auf LabourStart gestartet, in der Metro A.G. aufgefordert wird, Tahir wieder einzustellen, die Gewerkschaftsrechte zu respektieren und echte Verhandlungen mit der Gewerkschaft zu führen“ – so die deutsche Übersetzung des Solidaritäts-Aufrufs der UNI am 11. März 2021 bei Workwatch (inklusive des Aufrufes, die entsprechende Petition zu unterzeichnen, und zudem mit Information über das „Wirken“ von Metro im Nachbarland Indien, wo die Bauern weiter gegen das Projekt von Metro, Modi & Co kämpfen). Siehe dazu auch die Petition von UNI Global Union bei Labourstart
„Am 12.03.2021 berichteten die Medien aufgrund der Online-Berichterstattung der Bild-Zeitung bundesweit über ein Video, das durch eine Überwachungskamera in einer Kasseler Flüchtlingsunterkunft aufgezeichnet worden war. Das Video sei der Bild-Zeitung zugespielt worden. Es zeigt einen Rettungssanitäter des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Kassel, der im Beisein von zwei Polizisten einem auf einer Trage fixierten 32-jährigen Mann derart in das Gesicht schlug, dass der Mann einen Jochbeinbruch erlitten haben soll, ohne dass die anwesenden Polizisten einschritten und auch später keine Strafanzeige erstatteten. (…) Es würden aus Sicht der GdP keinerlei Dinge vertuscht, weil das Strafverfahren laufe und der Rettungssanitäter entlassen worden sei. Doch der Sanitäter wurde erst nach Veröffentlichung des Videos entlassen und auch die Strafverfahren gegen den Sanitäter und die Polizisten erst danach eingeleitet. Es ist das alte Lied der Polizeigewerkschaften. Im Falle von Vorwürfen wird statt aufzuklären der Deckmantel der Beschwichtigung über den Sachverhalt gezogen…“ Aus dem Artikel von Thomas Brunst und Jürgen Korell vom 14.3.2021 – wir danken! Siehe den Artikel im Volltext sowie weitere Informationen
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Repressionswelle gegen Streikende in Italien
„Am 10. März 2021 hat die Polizei versucht, den Streikposten vor der Textilfabrik Texprint in Prato aufzulösen. Dort kämpfen die Arbeiter_innen seit 40 Tagen für normale Bedingungen und korrekte Verträge. Sie arbeiten mit falschen Ausbildungsverträgen, 12 Stunden Schichten, an sieben Tagen die Woche. Sechs Arbeiter wurden ins Krankenhaus gebracht, es gab viele Verletzte. Am selben Tag wurden in Piacenza 21 Wohnungen von Fedex-TNT Arbeitern und Si Cobas Aktivisten durchsucht, Handys und PCs beschlagnahmt. Zwei SI Cobas Gewerkschafter wurden unter Hausarrest gestellt. Fünf Arbeiter erhielten ein „foglio di via“: ihnen wird damit untersagt, sich in der Gemeinde Piacenza aufzuhalten. Vorausgegangen war ein erfolgreicher Streik im Logistikzentrum von Fedex-TNT in Piacenza. Die Polizei hatte den Streikposten angegriffen und hatte dabei Tränengas direkt auf die Streikenden abgefeuert. Arbeiter_innen aus umliegenden Warenlagern waren herbeigeeilt, um die Streikenden zu unterstützen und den Streikposten zu halten. Die Arbeiter hatten nach 13tägigem Streik im Februar alle ihre Forderungen durchsetzen können…“ Video bei labounet.tv (italienisch mit dt. UT | 4 min | 2021)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600