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Wilder Fahrer-Streik in Freiburg: Amazon will ausstehende Zahlungen nach dem Tod des Geschäftsführers von DM-Logistik nutzen, um den Lohn abzusenken
Fahrer des Amazon-Lieferpartners DM-Logistik in Freiburg befinden sich seit Mittwoch, 10. August 2022 im Streik, weil nach dem plötzlichen Tod des Geschäftsführers die Gehaltszahlungen Ende Juli ausblieben. Die bei DM-Logistik angestellten Fahrer nutzen ein Auto und tragen Arbeitskleidung je mit Amazon-Logo und erwarten daher, dass Amazon einspringt. Ein Treffen von Amazon-Vertretern und den Fahrern am 11.8. soll ohne Lohnzusicherung auf bisherigem Niveau geendet haben, denn Amazon bietet nur den Mindestlohn von 11,50 Euro statt der bisherigen 12,50 Euro pro Stunde plus zusätzlichen Tagesspesen von 12,50 Euro durch DM-Logistik. Auch das ausstehende Juli-Gehalt der Fahrer wird entsprechend nur als Teilzahlung angeboten. Kommenden Mittwoch sollen erneute Gespräche stattfinden, doch die Fahrer seien skeptisch, denn Amazon hätte schon einmal weniger Pakete pro Fahrer versprochen und nicht eingehalten. Die Fahrer, die überlegen ihre Verträge bei DM-Logistik zu kündigen, wollen daher mindestens bis zum 17. August weiter streiken. So die Zusammenfassung des aktuellen Wissenstandes am 14.8.22, siehe die Quellen
RBB: Die fatale Anpassung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an die Privaten hat nun einen symbolischen Namen: Schlesinger
„… Die Intendantin eines relativ kleinen öffentlich-rechtlichen Senders, der von den Rundfunkbeiträgen aller Bürger lebt und gerade an vielen Stellen im Programm spart, hält es ernsthaft für angemessen, sich mit einem solchen Luxusauto durch die Gegend fahren zu lassen, von zwei Chauffeuren, die ihr auch privat zur Verfügung stehen? (…) Mit dem Einkommen von führenden Vertretern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist es immer so eine Sache: Sie lassen sich leicht skandalisieren, müssen aber attraktiv genug sein, damit nicht die guten Leute alle zum Privatfernsehen wechseln. Trotzdem ist ein Gehaltssprung von 16 Prozent auf 303.000 Euro, wie er Patricia Schlesinger zuteil wurde, mindestens erklärungsbedürftig. (…) Natürlich gibt es Kräfte, die dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk schaden wollen, nicht zuletzt auch bei Axel Springer. Aber es ist absolut legitim, bei Vorgängen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ganz besonders genau hinzuschauen. Weil er uns allen gehört, von uns allen bezahlt wird und für uns alle da ist…“ Aus dem Kommentar von Stefan Niggemeier am 1.8.2022 in den Übermedien („Letzte Dienstfahrt für Patricia Schlesinger“) – siehe eine Materialsammlung zu unseren Hauptinteressen der rbb-KollegInnen und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Und 2 wichtige, traurige, aber von Protesten begleitete Jubiläen:
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Das autonome Hafenarbeiterkollektiv CALP
„Das autonome Hafenarbeiterkollektiv CALP existiert seit 2011 und ist eine wichtige Institution in Genua. Wir haben den Sprecher José Nivoi im Juni 2022 interviewt. Die Hafenarbeiter verhinderten 2019 „die Verladung von Generatoren für das saudische Militär auf dem saudi-arabischen Frachter Bahri Yanbu im Hafen von Genua, um nicht zu Kompliz*innen des Kriegs in Jemen zu werden.“ (Informationsstelle MIlitarisierung) Damit und mit ähnlichen Aktionen haben sie viel Aufmerksamkeit erzeugt und erreicht, dass das Verschiffen von Waffen an Kriegsschauplätze im Hafen von Genua verboten wurde. Das CALP ist außerdem zusammen mit anderen Gruppen aktiv daran beteiligt, faschistische Gruppen aus der Stadt zu verjagen. Seit letztem Jahr ist das CALP dabei, einen transnationalen antimilitaristischen Streik von Hafenarbeiter*innen zu organisieren. Der Streik soll Ende September oder Anfang Oktober 2022 stattfinden.“ Video von labournet.tv (italienisch mit dt. ut | 17 min | 2022)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600