Brandanschlag auf SI Cobas-Gewerkschafter in Modena
„Gegen 2 Uhr nachts und die Nachbarn aufgewacht weil sie Scheiben klirren hörten. Da stand das Auto schon in Flammen. Nur weil die Feuerwehr so schnell zur Stelle war konnte verhindert werden, dass das Feuer auf das Haus übergriff, dessen Eingangstür sich nur 2 Meter von dem Auto entfernt befand. Im Haus befand sich auch die Frau des Delegierten, die im 9. Monat schwanger ist. Eine Familie anzugreifen, die die Geburt ihres Kindes für die Woche danach erwartet, ist ein infamer Akt, der uns sprachlos macht. Es gibt keinen Zweifel daran, dass es sich um Brandstiftung handelt. Dieses Attentat ereignet sich am selben Tag, an dem die Staatsanwaltschaft von Modena 30 Anzeigen gegen Arbeiter_innen von Italpizza erläßt, die an den Streiks der letzten Monate teilgenommen haben. Die schwerwiegenderen Anklagen sind zugeschnitten auf die Gewerkschaftsdelegierten und die aktivsten und kämpferischsten Arbeiter_innen“ – so beginnt die Presseerklärung „Heute nacht wurde das Auto des SI Cobas Dlegierten von Italpizza angezündet“ am 11. Mai 2019 bei SI Cobas, hier in deutscher Übersetzung von labournet.tv – wir danken! Siehe die gesamte Erklärung und den Link zum italienischen Original sowie den Hinweis auf unseren letzten Bericht zu Angriffen auf SI Cobas
So sehen Rechte aus: Brasiliens Regierung im „Kulturkampf“ kürzt Etat für Bundesuniversitäten um (mehr als) 30% – da freuen sich die Verwandten, die profitable Geschäfte mit ihren Privatunis machen
Kaum hatte die brasilianische Rechtsregierung diesen Kahlschlag für die Bundesuniversitäten beschlossen, kam der sogenannte Präsident zu Besuch (einer Militärschule) nach Rio: Weswegen die größte Protestdemonstration der ersten Tage nach Verkündung der Maßnahme im benachbarten Niteroi stattfand, wo sich mehr als 15.000 Menschen versammelten, um gegen diese Kürzung zu protestieren. Aber auch in zahlreichen anderen Städten, von Natal im Norden bis Chapeco im Süden, gingen sofort Tausende auf die Straßen. Die Vollversammlungen der Studierenden an vielen Universitäten waren so gut besucht wie nie zuvor, die Gewerkschaften und Verbände von akademischen und nichtakademischen Universitätsbeschäftigten rufen zum landesweiten Streik am 15. Mai 2019 auf – und erst recht tun dies die Organisationen der Post-Graduierten, denn deren Stipendien werden als erstes und am meisten gekürzt: Also nicht nur die Lehre, auch die Forschung wird angegriffen. Und auch wenn es sehr gut „passt“, dass Verwandte von Ministern private Universitäten betreiben, ist dies nicht nur ein Merkmal rechtsradikaler Korruption: Es ist auch Bestandteil der ideologischen Offensive, wie sie von geistloser kapitalistischer Ideologie überall betrieben wird – sei es mit technokratischen Gegenreformen, um „Orchideenfächer“ (die immer mehr werden) ausschalten sollen, wie in Westeuropa, oder aber mit direkten Angriffen – etwa auf Genderforschung – wie in Ungarn und benachbarten Ländern. Oder, wie es die Rechten in der BRD und Brasilien gleichlautend kreischen, um den „kulturellen Marxismus“ zu besiegen. Wozu hier wie dort das Denunziantentum gehört: Gegen Lehrende. Die Stärke der ersten Proteste und der bevorstehende Streiktag 15. Mai lassen die Hoffnung aufkommen, Bolsonazi habe sich verkalkuliert. Siehe zu den begonnenen Auseinandersetzungen um die Verteidigung des Bildungswesens in Brasilien unsere aktuelle kommentierte Materialsammlung „Widerstand gegen den Angriff der brasilianischen Rechtsregierung auf die Bundesuniversitäten“ vom 12. Mai 2019
Protestschreiben von fünf französischen Gewerkschaftsverbänden an die iranische Regierung: Die sofortige Freilassung aller um den 1. Mai 2019 festgenommenen GewerkschafterInnen!
Die massenhaften Festnahmen am 1. Mai 2019 in Teheran, aus Anlass einer Protestdemonstration vor dem Parlamentsgebäude, die von dem Netzwerk autonomer Gewerkschaften im Iran organissiert worden war, haben international zu gewerkschaftlichen Reaktionen geführt – am deutlichsten nun in Frankreich, wo fünf Gewerkschaftsföderationen einen gemeinsamen offenen Brief an den Präsidenten der Islamischen Republik Iran verfasst und publiziert haben. In diesem Brief wird die sofortige Freilassung aller am und vor dem 1. Mai festgenommenen GewerkschafterInnen gefordert. Wir dokumentieren den offenen Brief von CFDT, CGT, FSU, Sud Solidaires und Unsa (in deutscher Übersetzung von Jakob Schäfer). Ergänzt wird dies um einen aktuellen Beitrag zur Lage der ArbeiterInnen im Iran heute und die Verweise auf unsere beiden Beiträge, mit denen wir über die Festnahmen sowohl vor, als auch am 1. Mai 2019 in Teheran berichteten.
ver.di Jugend fordert von der Gesamtorganisation, sich für ein Verbot von Leiharbeit und bis dahin für umfassende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen einzusetzen!
Die Bundesjugendkonferenz 2019 der ver.di Jugend vom 10. bis 12. Mai 2019 in der Berliner ver.di-Zentrale hat den Antrag der ver.di Jugend Südbaden „Die ver.di Jugend Südbaden fordert die ver.di Bundesebene dazu auf, ver.di setzt sich für ein Verbot von Leiharbeit in der Bundesrepublik Deutschland aktiv einzusetzen“ angenommen – den wir nachfolgend dokumentieren und der ver.di Jugend für den wichtigen Text danken! Mögen nicht nur ver.di, sondern auch die übrigen DGB-Gewerkschaften dem folgen…
34. Interventionen » Wirtschaftspolitische Gegenwehr: Krisen und der alltägliche Kapitalismus » Alltagswiderstand und Commons » Commons und Recht auf Stadt
Lieber Gruss, Mag und Helmut (die an Euren (hoffentlich) arbeitsfreiem Wochenende den Montag-Newsletter vorbereiten und vieles lesen müssen, was Euch erspart bleibt … Das schönste Lob im leider noch bestehenden Kapitalismus sind nun mal Spenden und Fördermitglieder…
„„Streik“ ist 2018 erschienen und wurde von dem Kampf in der Metal Aquitaine Fabrik in Fumel in Südwest Frankreich inspiriert. Er zeigt nicht nur den Ärger der Arbeiter_innen, als sie erfahren, dass ihre Fabrik geschlossen werden soll und dass alle Versprechungen über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze Lügen waren. Er gibt auch einen Einblick in ihre lange und intensive Mobilisierung, ihre Solidarität, ihren Mut in ihrem Kampf gegen die Fabrikschließung und für Entschädigungszahlungen. „Streik“ ist der letzte einer Serie von französischen Filmen, die seit 2008 entstanden sind und von den sozialen Verwerfungen erzählen, die durch Fabrikschließungen und Arbeitslosigkeit verursacht werden. („Louise Hires a Contract Killer“, „Le Grand Soir – Der Tag wird kommen“, „The Measure of a Man – Der Wert des Menschen“). Er bildet besonders gut die problematische Rolle der Medien bei der Berichterstattung über Arbeitskämpfe ab. „Streik“ läuft in Berlin ab dem 25. April 2019. Wir zeigen einen Trailer.“ Video bei labournet.tv (französisch mit dt. UT | 2 min | 2019)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi