wir hoffen, dass Ihr mit dem Newsletter diesen Montag gut in die Woche startet. Momentan nehmen international Proteste und Streiks gegen die Steigung der Lebenserhaltungskosten zu. So sind in Großbritannien und Irland am 18. Juni landesweite Proteste gegen die sogenannte „Cost of Living Crisis“ geplant. Auch hierzulande stehen die Streiks der Hafenarbeiter:innen und der Metaller:innen im Zeichen der rasant steigenden Preise, wir sind gespannt, wie sich diese Kämpfe ausweiten – und halten Euch selbstverständlich auf dem Laufenden.
Weitere Arbeitskämpfe gibt es unter anderem bei LKW-Fahrer:innen in Süd-Korea, Google-Maps-Vertragsarbeiter:innen und – trotz Einschränkungen – auch in verschiedenen Betrieben in Russland.
Wir werfen auch wieder einen Blick auf Polizeigewalt unter anderem im Zusammenhang mit Migration und Flucht und schauen gespannt auf den morgigen Frauenstreik in der Schweiz
Und jetzt viel Spaß beim Lesen und Stöbern
a) Unsere wichtigsten Veröffentlichungen seit dem letzten Newsletter:
Landesweite Proteste gegen #CostofLivingCrisis am 18. Juni 2022 in Irland und Großbritannien
Sowohl in London als auch Dublin stehen für den 18. Juni 2022 landesweite Proteste gegen Preissteigerungen an. Unter anderem mobilisieren in Großbritannien der Gewerkschaftsdachverband TUC sowie Untergliederungen wie die Dienstleistungsgewerkschaft UNITE und die Transportgewerkschaft RMT. Auch die „Stop the War Coalition“ sowie die britische und irische „Cost of living crisis“-Kampagnen unterstützen die Mobilisierung und rufen zum Protest auf. „We demand better“ (Wir fordern etwas Besseres) ist der Slogan der Mobilisierung für den geplanten Protest in London. In Irland sind vor allem die Partei „Sinn Féin“ und das linke Netzwerk „People before Profit“ Teil der Kampagne. Wir veröffentlichen im Folgenden Statements und Hintergründe zur Mobilisierung und werden auch im Nachgang über den Verlauf der Demonstrationen berichten
Google-Maps: Arbeiter:innen des Subunternehmens „Cognizant“ gewinnen mit Streikandrohung 90 weitere Tage Recht auf Home Office
Anfang Juni drohten über 200 Vertrags-Arbeiter:innen von Cognizant für Google Maps damit, in den Streik zu treten. Grund war die Aufforderung des Unternehmens an die Kolleg:innen, nach zwei Jahren Home Office wieder an ihre Arbeitsplätze im Bundesstaat Washington zurückzukehren. Daraufhin folgten wochenlange Proteste und Stellungnahmen seitens der Arbeiter:innen, 60% unterschrieben eine Petition für einen geregelten Rückkehr-ins-Büro/Return-to-Office (RTO) Plan. Sie wiesen auf die mangelnde Ausstattung der Büros für sichere Arbeitsbedingungen und damit die anhaltende Gefahr, COVID zu bekommen. Weitere Probleme sind, Kinderbetreuung zu finden und die langen Pendelzeiten für jene, die in anderen Staaten wohnen. All das wurde vom Konzern ignoriert. Daraufhin organisierten sich die Kolleg:innen und drohten mit einem Streik. Die Antwort vom Konzern folgte auf einmal prompt nach drei Stunden: Es wurde angeboten, weitere 90 Tage Home-Office zu gewähren. Wir dokumentieren weitere Hintergründe und Stellungnahme zu der Entwicklung
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Inside Amazon Labor Union
„„Man muss den Arbeiter*innen zeigen wie stark eine Gewerkschaft ist.“ (aus dem Video) Am 1. April 2022 wurde in Staten Island/New York die erste Amazon Gewerkschaft gegründet – gegen den erbitterten Widerstand des Managements, das Millionen Dollars für Union Busting ausgegeben hatte. Die Genoss*innen von More Perfect Union haben den Gewerkschaftskampf im Amazon Warenlager Staten Island (JFK8) vom ersten Tag an verfolgt. Ihr Filmmaterial aus den ersten Tagen der Amazon-Gewerkschaftskampagne zeigt, wie die Arbeiter*innen sich organisiert haben: Die Akltivist*innen der Amazon Labor Union versorgten die Arbeiter*innen mit Essen, halfen ihnen Rechnungen zu bezahlen und traten in gewerkschaftsfeindlichen Versammlungen des Managements auf…“ Video von labournet.tv (engl. mit dt. UT | 5 min | 2022)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600